Ich war gestern im Harley Quinn Film. Ehm ich meine natürlich "Birds of Prey (and the Fantabulous Emancipation of One Harley Quinn)". Das es um das DC Extended Universe nicht so gut aussieht hat wahrscheinlich der ein oder andere selbst schon mitbekommen. Das man nach Suicide Squad versucht, in weiteren Filmen so ziemlich das einzige weiter zu nutzen, dass dort irgendwie funktionierte und gut ankam, kann ich sehr gut nachvollziehen. Trotzdem hat der Film halt mit den Birds of Prey wirklich nicht viel zu tun. Ohne Harley würden gefühlt noch 10% vom eigentlichen Film bleiben und die wären dann auch nicht wirklich gut. Wer einfach leicht unterhalten werden möchte, Margot Robbie in Suicide Squad gut fand und Deadpool mochte, wird hier auf seine Kosten kommen. Der Film ist teilweise recht amüsant und von der Erzählweise etwas abgedreht. Der Soundtrack und der teils trashige Comic Charakter machen ebenfalls sehr viel aus. Die Altersfreigabe von 16 Jahren sorgt dafür, dass sich das Ganze auch ein wenig vom sonst eher familienfreundlichen Superheldengedöns absetzt. Dabei gibt es sogar ein paar recht beklemmende Szenen und ein oder zwei Überrschungen. Die Story ist insgesamt nicht super innovativ aber in meinen Augen deutlich besser als die von Suicide Squad, Batman v Superman oder Justice League. Schauspielerisch ist neben Margot Robbie auch Ewan McGregor als Black Mask erwähnenswert. Ist mal sehr schön einen nicht ganz so bekannten Bösewicht zu habe, der auch nicht einfach nur die Stadt oder gar die ganze Welt zerstören möchte. Insgesamt fand ich den Film so ähnlich gut wie auch Men of steel oder Wonder Woman.
Wirklich gestört hat mich nur die Darstellung von Huntress. Die Gute wurde leider so geschrieben, dass man sie gar nicht wirklich ernst nehmen kann. Auch das Orcale bzw Batgirl nicht vorkommt ist für mich als Comic Fan nicht der Brüller. Wenigstens ein cameo Aufritt hätte da echt drinne sein können aber naja vielleicht kommt das auch noch in irgendeiner Fortsetzung.. Der Film selbst hat wohl einen schwachen Start an den Kinokassen hingelegt und ich persönlich sehe die Zukunft des Cinematic Universe von DC weiterhin nicht sonderlich goldig vor mir. Bisher ist es einfach zu mittelmäßig und es hapert an zu vielen Stellen (das Hin und Her beim Batman Solo Film, gefühlt zweitausend angekündigte Filme die aber alle in den Sternen stehen, eher durchschnittliche Kritiken usw). Ich persönlich war mit dem Film recht zufrieden weil ich einfach gar nichts erwartet habe. Hin und Weg bin ich von dem Streifen aber nicht und ich sehe es auch etwas skeptisch, wenn sie jetzt einfach bei einigen Filmen Harley so in den Fokus stellen. Zumindestens bei der Fortsetzung von Suicide Squad nächstes Jahr wird das ja wohl auch schon wieder passieren. Natürlich ist es mal etwas erfrischend aber naja: eine einzige Figur kann so ein ganzes Universum halt nicht retten.
7 / 10