Am 30.12. war ich nach über 6 Jahren auch mal wieder in Rövershagen und muss schon sagen, dass mich die Entwicklung des Parks beeindruckt. Natürlich ist das Kerngeschäft mit dem großen Souvenirladen geblieben, aber das Drumherum ist doch ordentlich aufgewertet worden: Wo vor 6 Jahren die Trakorbahn, ein Streichelzoo und ein paar Klettersachen für die Kleinsten standen, haben inzwischen einige Flatrides (Mini-Freifall, „FliegenderKuhstall“) und die „Erdbeer-Raupenbahn“ und wo sich damals ein kleiner Indoor-Kletterwald befand haben sie bei Karls jetzt ganz frisch das Bonbonland hochgezogen mit weiteren Flatrides, Spielgeräten und dem Kaffeekannen-Express. Dazu noch der große Rutschenturm und ein Kletterhaus in der Nähe des Eingangs und – im Winter – die schon traditionelle „Eiswelt“ mit Eisskulpturen, die mir persönlich noch deutlich besser gefällt als die, die ich aus dem Europapark kenne. Das ist schon alles sehr beachtlich, was dort passiert.
Jetzt aber etwas ausführlicher zu den Neuheiten dieser Saison, denn darum geht es ja hier in diesem Thread. Dabei resultieren meine Eindrücke jeweils leider nur aus einer einzigen Fahrt – Wiederholungsfahrten waren mir bei dem Andrang am 30.12. leider nicht möglich (Wartezeiten von zum Teil um die 30 Minuten).
1. Erdbeer-Raupenbahn:
Tja, was soll man sagen? Ein Wurm ist ein Wurm ist ein Wurm ist ein Wurm.
Ende?
NEIN! Dieser Wurm erhält von mir den Award des „hübschesten Wurms, den ich je gefahren bin“.
Hier hat man sich tatsächlich erstaunlich viel Mühe gegeben bei der Thematisierung – vom Eingangsgebäude/Shop über den Wartebereich bis hin zum Coaster selbst ist hier alles sehr hübsch zurecht gemacht und man hat ständig etwas zu schauen. Das ist so nett, dass dies der erste Wurm ist, dem ich zwei Sterne gegeben habe, obwohl er sich natürlich letztlich fährt wie jeder andere auch.
Fotos:
Eingangsgebäude / Shop:
Thematisierung:
Bahn:
2. Kaffeekannen-Express:
Noch so eine hübsche Idee – Karls hält ja den Rekord für die größte Kaffeekannensammlung der Welt, warum also nicht eine Achterbahn dazu thematisieren? Vermutlich hält die Bahn jetzt auch den Weltrekord im „an-Kaffeekannen-vorbeifahren“, denn tatsächlich sind rund um die Bahn herum und im Wartebereich Unmengen an Kaffeekannen zu bestaunen.
Hier muss ich aber sagen, dass ich mir von der Fahrt selbst etwas mehr versprochen hatte: Die Bahn ist komplett im Obergeschoss untergebracht und fährt praktisch nur in zwei direkt nebeneinander verlaufenden Geraden (okay: Ein paar Bunnyhops sind verbaut, werden aber so langsam durchfahren, dass sie wirklich kaum als solche spürbar sind) von an der Wand der Halle entlang und an beiden Enden gibt es die etwas ausschweifenden Wenden. Das wirkt auf mich leider etwas uninspiriert und nutzt das Potenzial, das man bei der Höhe gehabt hätte auch für eine Kinderbahn für meinen Geschmack zu wenig aus. Dazu wird die Geschwindigkeit praktisch dauerhaft sehr weit runter geregelt und trotzdem sind die (wenigen) Richtungswechsel vergleichsweise unsanft.
Wie gesagt, ich hätte den Eindruck gerne durch eine zweite Fahrt absichern oder ein wenig mit der Position im Zug spielen wollen (ich saß im letzten Wagen in der vorletzten Reihe), aber das war mir bei diesem Besuch nicht vergönnt. So bleibt der Kaffeekannen-Express für mich auf demselben Spaßniveau wie die Erdbeer-Raupe und bedient ganz sicher exakt die gleiche Klientel.
Fotos:
Eingang:
Station / Strecke:
Vordere Wende:
Hintere Wende:
3. Bonbon Land:
Das Bonbon Land als Ganzes ist dagegen für meine Begriffe eine richtig gute Investition. Alle Attraktionen wurden super angenommen und harmonieren optisch wunderbar. Man merkt ganz deutlich, dass dies als Einheit geplant und gebaut wurde. Insbesondere der „Kessel-Flieger“ hat mich hier überrascht: Von so einem „Mini-Flatride“ hatte ich nicht gedacht, dass er so viel Spaß macht. Bringt auf jeden Fall viel mehr „Huiiii“ als die Kaffeefahrt nebenan. Einzig nennenswerte Kritik habe ich hier an der Erreichbarkeit der oberen Ebene: Im Prinzip gibt’s hierfür nur eine Treppe und da kann es bei Andrang, wie wir ihn erlebt haben, schon mal etwas eng werden. Die Rutsche als Alternative für den Weg nach unten bietet sich da auch nicht an, weil man dafür erst von unten eine Matte holen muss. Ob man da vielleicht irgendwann in einen „Mattenaufzug“ investieren könnte? So etwas könnte das Nadelöhr etwas weiten.
Foto: Kessel-Flieger:
Fazit:
Meines Erachtens nach hat Karls in den letzten ganz offensichtlich sehr viel richtig gemacht und ist drauf und dran, hier einen liebevoll gestalteten vollwertigen Freizeitpark hochzuziehen, der bald nicht nur bei den Hardcore-Countern unter den Freizeitparkfans auf dem Zettel stehen dürfte. Dazu fehlt natürlich noch die „Brauserei“ als Highlight für alle, die älter als vielleicht 5 oder 6 Jahre sind, aber ehrlich gesagt bin ich recht zuversichtlich, dass das irgendwann in den nächsten Jahren kommt. Und dass das gut werden wird, daran habe ich aufgrund meiner Erfahrungen mit K2 in Elstal ebenfalls keine Zweifel.