Ich denke der Park darf und wird sich über jegliche positive Berichterstattung freuen.
Es ist ja irgendwie auch Werbung.
Wir waren an Halloween zum Erstbesuch in Geiselwind. Ich habe sowohl den Abschwung des Parks, um nicht zu sagen den Verfall, sowie auch die Fortschritte weit der Übernahme aus der Ferne, aber aufmerksam verfolgt und wollte nun einfach auch mal meinen Beitrag leisten, das neue Projekt zu unterstützen. Was ich dann auch über den Gastrobereich getan habe, allein schon weil es mich auch immer interessiert wie Auswahl und Qualität des "Beiwerks" wie Essen, Shows, Ambiente,... in einem Park so sind, weil sie für den von mir so oft erwähnten Wohlfühlfaktor beitragen.
Es stimmt natürlich, dass die Parkbestückung sehr kirmeslastig ausfällt, was bei einer Übernahme durch eine Schaustellerfamilie auch wenig verwunderlich ist, da man in diesem Bereich seine Kernkompetenz und sicher auch die notwendigen Netzwerke hat, um gute auf dem Markt befindliche oder bald erhältliche Angebote rechtzeitig selber nutzen zu können. Das ist in meinen Augen aber keineswegs negativ. Im Vergleich zu den Bildern, die ich von früher kenne ist mir direkt aufgefallen wie viel sich hier in den letzten zwei Jahren verändert hat. Natürlich ist dort kein zweites Klugheim entstanden, aber wer kann auch ernsthaft so ein Projekt in einem Park erwarten, der vermutlich früher oder später ohne neuen Investor hätte schließen müssen?
Stark aufgefallen ist mir eine Parallele zu Fort Fun seit der Übernahme von Looping: Man hat zunächst mal mit kostengünstigen Mitteln wie Farbe und Lasur zunächst mal das marode Erscheinungsbild auf Vordermann gebracht. Darüber hinaus hat man wesentliche Treffpunkte und Kernbereiche des Parks wie das Restaurant oder den Dampfnudel-/Crepes-/Snack-Shop liebevoll gestaltet und brauchbare Shows installiert. Dabei ist es aber auch nicht geblieben, sondern es wurde eine ganze Palette um nicht zu sagen eine erstaunliche Masse an Neuheiten präsentiert. Man mag nun Masse statt Klasse als Kritikpunkt heranführen, muß aber selbst dann zugeben: Dadurch ist der Park ein besuchenswerter Familienpark geworden und für Kinder sicherlich ein toller Anlaufpunkt geworden.
An der optischen Aufwertung wird weiterhin gearbeitet (siehe neues Gebäude im Eingangsbereich). Man sollte Geiselwind nicht am Europapark oder Phantasialand messen. Was ich aber durchaus immer kritisch beäuge ist die Entwicklung eines Freizeitparks gemessen an seiner Größe und seiner (vermuteten) Wirtschaftskraft. Und hier hat Familie Mölter ganz klar Großes geleistet! Das was in den letzten zwei Jahren entstanden ist konnte man von einem Freizeitland Geiselwind so nicht erwarten und letzten Endes war das (ja ok, neben den Counts
) auch der Grund für den Erstbesuch. Es ist noch nicht alles Gold was glänzt, aber die Kurve zeigt doch extrem steil nach oben. Hoffentlich auch die der Einnahmen.
Was das Essensangebot und die Qualität angeht kann ich übrigens nur Positives berichten. Der Kürbissuppe war spitze, der Burger im Restaurant war lecker, Bratwurst super (ich wurde sogar gefragt, ob sie grob oder fein sein soll), die gebrannten Mandeln waren frisch... Die Preise waren ok. So gibt man gerne Geld aus, kein Vergleich zu Plopsa. Die Mazes waren jetzt nicht übermässig berauschend, aber das Flub war eine tolle Abwechslung und das Feuerwerk war auch sehr schön.
Die neu angekündigten Attraktionen sind für diese Parkgröße auch toll. Vor allem hinsichtlich der vielen Neuheiten der letzten Jahre.
Was ich vom Wirtschaftlichkeitsfaktor her nur etwas kritisch sehe ist die pure Masse der kleineren Fahrgeschäfte, die wenig besucht sind, aber eben auch Personal für den Betrieb benötigen. Ich denke daher nicht, dass es in dem Tempo so weitergeht wie in den letzten Jahren, sondern dass mittelfristig eher kleinere unbeliebtere Dinge wegfallen werden und sobald die Besucherzahlen einen guten Trend halten den Weg freimachen werden, den Boomerang als Hauptattraktion abzulösen. Ich vermute mal genau das ist auch der Plan: Uunächst über die Masse, später über gezielte größere Neuheiten (Klasse) das Personal umzuverteilen und ein wenig "Beiwerk" zu schließen. Das ist aber nur reine Spekulation von mir, jedoch sind die angekündigten Neuheiten 2019 nun so günstig auch wieder nicht und zeigen schon ein klein wenig in diese Richtung. So ein Frisbee ist ganz klar ein Gewinn für den Park.
Zusammenfassend kann ich nur dazu aufrufen nicht so lange zu warten bis dort Karacho 2 gebaut wird, sondern zu helfen für eine solche Investition die Grundlage zu schaffen. Wer die Counts noch nicht hat: Holt sie euch jetzt und noch die ein oder andere Currywurst dazu und bestärkt den neuen Investor damit den eingeschlagenen Kurs zu halten, dann haben wir vielleicht in einigen Jahren einen Park mehr in Deutschland, in den es sich lohnt, auch als Coasterfriend ab und zu vorbeizuschauen.