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Flickering Lights Tour 4: LEGOLAND Billund

Fiorell

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Am 10. September (einem Dienstag) besuchten wir auf unserer Dänemark-Tour das LEGOLAND Billund. Der Tag versprach angenehmes Wetter und es war relativ wenig los im Park.

Das LEGOLAND in Billund ist die Mutter aller Legoländer, von denen es aktuell sechs Stück gibt (im Jahre 2012 eröffnete das bisher letzte Legoland in … Malaysia!). Die Idee eines Freizeitparks bekam der LEGO-Besitzer Godtfred Kirk Christiansen während einer Ausstellung in einem Werk. 1968 eröffnete dann das erste Land mit den bunten Steinchen seine Pforten, nicht unweit von den Fabrikationshallen des LEGO Konzerns.

2005 wurden schließlich alle Legoländer an die Investorengruppe 'Blackstone Group' verkauft und in die Merlin Entertainments Group eingegliedert. Die Familie Christiansen hält 30 Prozent in dieser Investorengruppe und macht damit sicher einen guten Schnitt. Das LEGOLAND in Billund gilt immer noch als die am meisten besuchte Touristenattraktion in Jütland.

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Vorfreude auf dem Parkplatz. Wir kennen ja das Legoland in Günzburg bereits, da wird es doch ganz interessant sein wenn wir ein paar Vergleiche ziehen.

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Der Eingangsbereich sieht schon einmal sehr, sehr ähnlich aus. Wie immer bei Parks der Merlin Entertainments Gruppe spaziert man dann erst einmal zur Kasse um seinen 2 für 1 Gutschein einzulösen. Das drückt den Preis auf ein sehr ordentliches Niveau - wer den Vollpreis bezahlt, hat möglicherweise im Vergleich mit anderen Parks zuviel bezahlt.

Eine Main Street besitzt das Legoland in Billund nicht, aber man wird schon schnell von verschiedenen Figuren aus Legosteinen begrüsst, die überall verteilt im Park herumstehen. Im Gegensatz zu Günzburg geben diese Figuren jedoch keinen Laut von sich.

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Wir hielten uns nach rechts, dort trifft man dann erst einmal auf Piraten. Und auf den ersten Lost Count:

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Dort wird ja bekanntlich 'Ghost - The Haunted House', ein Indoor-Freefall, für 2014 vorbereitet. Hier ein Bild aus dem September für alle Baustellen-Foto-Freaks:

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Nicht viel zu sehen, ich weiss. :)

Wir sind kurz nach 11 Uhr im Park angekommen und aus irgendwelchen Gründen liefen fast alle Attraktionen nicht. Da waren wir froh als wir endlich Bewegung an der Rafting-Anlage Vikings River Splash sahen.

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Das ist eine der wenigen Rafting-Anlagen hier in Europa, die einen Splash besitzen dessen Liftsystem noch funktioniert. Viele Leute beschweren sich dass die Bahn auf zu kleinem Raum mit zu wenig gestalterischen Elementen verbaut wurde. Kann ich nicht ganz nachvollziehen. Das einzige was möglicherweise fehlt sind noch ein paar hübsche Pflanzen, ansonsten war das sehr unterhaltsam.

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Nach dem recht lustigen Splash fährt man noch an einem schönen Lego-Drachen vorbei.

Jetzt wollen wir aber mal die erste Achterbahn fahren! Also schnell zur Burg, denn dort wartet…

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dieses Schild!
Woot?! Ist natürlich sehr Schade dass man davon erst im Park erfährt. Grummel… das tut nun schon ein wenig mehr weh als der Lost Count 'Timber Ride'. Dragen wäre ja die Powered Coaster-Variante der Drachenbahn in Günzburg gewesen.

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Die Burg an sich ist sehr schön gestaltet. Das Restaurant im innern dieser Burg war auch nicht von schlechten Eltern. Nicht billig, aber so satt waren wir nach diesem 2-Gang-Menü noch nie in einem Park (Kleines Memo: 2 Retter sind nicht zwei Ritter, sondern 2 Gänge in einem Menü).

Also denn, vorwärts unerschrockene Abenteurer! Weiter geht's tiefer hinein ins Legoland…

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Im Abenteuerland steht 'The Temple' aber auch endlich unser erster Count im Park: X-Treme Racers.

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Die Mack'sche Large Park-Version Maus sieht derjenigen in Günzburg sehr ähnlich. Die Dinger sind eigentlich immer sehr angenehm zu fahren, doch in Billund hat man es etwas mit dem Komfort übertrieben.

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Die Bahn fährt beinahe wie ein Dark Ride durch die Mauskurven, da ist von X-treme nicht mehr viel zu spüren. Da helfen dann auch die toll gestalteten Wägelchen nix wenn die Fahrt an sich so schnarchig ist. Wenn die Erinnerungen nicht trüben, war da die Fahrt in Günzburg etwas flotter.

Wertung: 4 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
:)
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
:)

Wenn wir schon bei Vergleichen mit Günzburg sind: Auch in Billund steht ein interaktiver Dark Ride mit genau dem gleichen Thema:

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Diese Fahrt einmal im Oval herum ist ganz ok, gewinnt aber unter den interaktiven Dark Rides dieser Tour keinen Blumentopf. Da gab es dann in den beiden noch folgenden Tivolis schon noch Besseres und Schöneres.

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Immerhin, die Legofiguren sind selbst für Fisher-Technic-Fans (erinnert sich eigentlich noch jemand daran?) ein Hingucker. Besonders der versteckte Maulwurf und die filigran bearbeitete Ente auf dem Schoss (laut einem Parkmitarbeiter den wir in einer der Toiletten belästigt haben, besteht die Ente aus 360.000 klitzekleinen Legosteinchen die das menschliche Auge nicht mehr unterscheiden kann. Retina sozusagen) sind ja echt der Hammer.

Ein wesentlich schönerer Dark Ride versteckt sich hinter einer Station die nach einer langweiligen Fahrt durch die Botanik aussieht. Doch weit gefehlt, die Bötchen des Piratbåde verschwinden nach kurzer Fahrt um eine einsame Insel in einer Höhle…

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Dort trifft man dann auf sehr schön gestaltete Szenen, natürlich wieder aus Legosteinen.

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Das ist ein Ride den man dort auf keinen Fall auslassen sollte.

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Arrr, Hygiene ist auch für Piraten wichtig!

Anschließend ging es dann zu einem weiteren Ereignis, eine strenge (strikte) 100 stand nämlich an:

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Hallo, alle mal recht streng gucken!

Der Polar X-Plorer ist eine Bahn die es so (noch) nicht in Günzburg gibt. Das ganze Drumherum ist einer arktischen Polarstation nachempfunden, was meiner Meinung nach recht gut gelungen ist.

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Zierer verbaute hier einen 'Vertical Drop Elevated Seat Coaster', d.h. vom Typ her ähnlich der Force One im Schwaben-Park, aber eben mit einem Freefall-Element. Das schreibe ich hier einfach so hin ohne Euch vor Spoilern zu warnen, denn das Legoland macht aus diesem "Überraschungselement" leider auch keinen großen Hehl. Der Drop findet in einer ziemlich hellen Indoor-Halle statt und ist sofort als solcher auszumachen. Auch von der Thematisierung her hat man hier eine Menge verschenkt, da man vor lauter hellem Licht gar nichts auf der Projektionsfläche erkennen kann.
Immerhin, der Drop kommt dann doch, trotz seiner geringen Fallhöhe, recht intensiv. Nach dem Drop schleicht die Bahn dann nur noch zurück zur Station (und hinter einem Fenster kann man dann tatsächlich auch einmal echte Pinguine sehen).

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Wirklich toll ist die Bahn jedoch in der ersten Hälfte vor dem Drop. Auch wenn dieser Teil recht kurz ist, so überzeugt er doch mit einer ruhigen Fahrt mit unerwarteter Airtime. Der Drop ist auch mal etwas Neues (für alle die noch nicht in Alton Towers waren). Dass macht die Bahn zur Besten im Park - ich gehe mal davon aus dass der Lost Count Kiddie-Coaster und der Lost Count Powered-Coaster hier nicht besonders aus der Reihe tanzen - was aber insgesamt auch kein großes Kunststück ist.

Wertung: 6 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
:)
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
:)

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Gleich nebenan gibt es die Ice Pilots School, die wohl immer mal wieder vom Namen her den aktuellen Lizenzen oder Lego-Produkten angepasst wird.

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Diesen Robo-Coaster gibt es in Günzburg auch, allerdings ist die Version in Billund noch "programmierbar", d.h. man kann die Reihenfolge der Fahrfiguren einigermaßen selbst bestimmen. Insgesamt eine ganz nette Attraktion, kann schon Spaß machen sich an einem Roboterarm herumwirbeln zu lassen.

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Anschließend ging es weiter durch den Park, mal schauen was man hier sonst noch so anstellen kann…

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Hm, nanu, warum ist der Kerl auf der Bank denn so fertig und ausgelaugt?

Kennt Ihr das? Wenn man plötzlich einen unnatürlichen Druck auf den Ohren hat, die Luft kristallklar wird, die Tiere im Park plötzlich verstummen und alle Kleinkinder aufhören zu schreien? Wenn sich wahrhaft titanische, alles bisher dagewesene in den Schatten stellende Heldentaten ankündigen?

Das war der Moment als wir drei nach Billund herabstiegen, um nichts anderes als verzweifelte und sich in Agonie windende Familienväter, Mütter mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen, weinende Kinder, deren Leben von nun an nicht mehr so sein sollte wie vorher und alte Männer die "Warum? Warum?!" vor sich hinbrabbeln, zu hinterlassen.

Der Ort der denkwürdigen Ereignisse:

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Die Falck Fire Brigade. So etwas gibt es im 'Ravensburger Spieleland' auch. Das ganze ist ein Team-Wettkampf. Zwei bis vier "Feuerwehrmänner" müssen erst einmal ihren Löschzug zum Brandherd fahren und dann so schnell wie möglich Löschen und wieder zurück. Dazu müssen ständig Hebel betätigt werden, eine unglaubliche Belastung für Mensch und Maschine! Hier trennt sich die Spreu vom Weizen, hier heisst es "Mann oder Memme?!".

Entscheidend bei so etwas ist eine gute Vorbereitung. Jeder muss wissen welche Aufgabe er hat, jeder Handgriff wird bereits im Geiste vor der Fahrt durchexerziert. Das Einschüchtern der gegnerischen Mannschaften ist auch sehr wichtig: Bewährt hat sich breitbeiniges Aufstellen, das Aufsetzen einer finsteren Miene und dann langsam auf einen Familienvater oder ein Kind mit dem Ziegefinger deuten und mit lauter tiefer Stimme "DUU!" sagen.

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Tatsächlich bestand unsere gesamte Konkurrenz aus Zweierteams - immer ein leicht genervter Vater mit seinem unheimlich winzigen Steppke. Leichte Beute, denn schon die ahnungslose Idee etwas derart wahnwitziges nur mit zwei Personen im Team anzugehen, ist ein schlechter Scherz! Selbst wir, die Giganten der Feuerbrigade, hätten es nicht gewagt mit weniger als drei Leuten anzutreten!

Dann kommt auch schon das Startsignal. Unser Löschzug zieht davon wie eine unaufhaltsame Diesellokomotive, fliegt geradezu an den Brandherd heran! "Aaah!"s und "Oooh!"s sind von den Zuschauern zu hören. Während zwei in unserem Team wie verrückt (ich denke das ist schon der passende Ausdruck) pumpen, erledigt der Dritte im "John Woo-Doppelpistolen-Action-Stil" die eigentliche Löschaktion. Es sind vermutlich noch keine drei Sekunden vergangen, da schnellt unser Löschzug bereits wieder zurück - vorbei am Löchzug auf der Nebenspur mit einem Familienvater mit hochrotem Kopf und einem Jungen der mehr an den Hebeln baumelt als das er sie betätigt, beide immer noch auf dem Weg zum Brandherd hin. Irgendeiner aus unserem Team schmettert den beiden ein aufmunterndes und auch international verständliches "LOOOSER!" zu (ich war's nicht!), der Blick des Kleinen verrät dass dies der Augenblick war, in dem er alle Hochachtung vor seinem Vater verloren hat. Wie soll das auch gehen wenn die Könige der Löschkompanie, die Lichtgestalten der Brandbekämpfung einen praktisch überrunden und total deklassieren?

Der Sieg wurde minutenlang mit allerlei Posings und Becker-Fäusten gefeiert, bevor wir alle völlig entkräftet auf der Bank nebenan zusammensackten.

Nunja… so oder so ähnlich hat es sich zugetragen.
Die Falck Fire Brigade macht auf jeden Fall Spaß.

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"Hey gute Frau, geh da vom Brunnen weg… aaah!!"

Einen dieser immer leeren, aber hübschen Splash-Battles gibt es hier auch:

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Sind wir aber nicht gefahren. Wir haben stattdessen das 4D-Kino besucht und mit dem Chima-Film eine der läppischsten Filmstories seit langem ansehen müssen. Erfreulicherweise in einer deutschen Version.

Daneben ist dann das von außen wenig beindruckende Resort-Hotel…

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… sowie SeaLife Atlantis. Ein recht schön gestaltetes Aquarium in dem man immer mal wieder ein paar Lego-Figuren Luftblässchen blubbern lassen konnte und als Hauptattraktion der schreckkliche CRABZILLA!

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Hier im Bild. Rechts im Bild eine dieser einigermaßen großen Krabben, die Crabzilla so gern zum Frühstück isst.

Im Legoland darf natürlich auch das Miniland nicht fehlen. Dass war hier vielleicht ein kleines bisschen Größer als dasselbe in Günzburg und wie immer schick anzusehen.

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Oben das Schloß Christiansborg in Kopenhagen und unten ein Blick auf Amsterdam.

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Eine Star Wars Sektion gab es, wie in Günzburg, auch, wenngleich hier die lebendgroßen Figuren von Darth Maul und Co fehlten.

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"So we meet again…"

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Am Eingang des Parks findet man dann noch einen großen Bereich in dem Eltern ein Vermögen los werden können.

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Legofiguren zum Selbst-Zusammenstellen.

Was ist also das Fazit zum LEGOLAND Billund? Es gibt ja Leute, die behaupten dass Legoland in Billund sei besser als das in Günzburg. Zu dieser Feststellung komme ich nicht. Das sind beides sehr schöne Parks, mit vielen Ähnlichkeiten aber auch mit ein paar wichtigen Unterschieden (z.B. hat Billund einen Coaster mehr, aber dafür nicht die Flying Ninjagos). Für Thrillseeker sind beide Parks nicht geeignet, aber alle anderen können hier durchaus ihren Spaß haben. Schade für uns waren natürlich die Lost Counts, dann müssen wir also noch einmal irgendwann dort hin, die Feuerwehr kann's kaum erwarten...

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OMG! Crabzilla im Chima-Land!

"Da war ein Eichhörnchen!"
 

Ralf61

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Vielen Dank für deinen sehr schönen Bericht mit sehr schönen Fotos app:-). Das mit den Lost Counts ist natürlich nicht so schön :(.
 

Kaddy85

CF Guru
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lach:-)Ihr seit mir zu hart! Bei der Beschreibeung "Falck Fire Brigade" hab ich mich vor lachen aus dem Leben geschossen! lach:-)
 

Chris.G

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Super witzig geschrieben ,ich lese deine Berichte immer wieder gern app:-)
 

DwarfFight

Fastpass Besitzer
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Hey!

Das ist ja mal wieder absolut herrlich zu lesen! Wunderbar!
Vor allem hat mir das Detail zur Psycho-Ente aus LEGO sowie die Story über die Fire Brigade gefallen.
Schön, dies erneut durchzuleben!

Greetz,
Crabzilla lach:-)
 

Mario M.

CF Team News
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So was geiles :D ist mal wieder super interessant geschrieben. Die Geschichte mit der Feuerwehr war echt sehr amüsant. Da geht jedem Feuerwehrmann das Herz auf love:-)
 

Malina

Airtime König
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Bin gerade am Durchforsten "alter" Berichte weil ich es liebe Parks zu vergleichen, die ich mittlerweile auch kenne. Und noch dazu sind deine Berichte klasse, deswegen werden diese beiden einleitenden Sätze dort nun immer zu finden sein :).

Das Legoland fand ich jetzt auch nicht so berauschend, beim Polar XPlorer wurde ich allerdings definitiv von diesem Drop überrascht. Erstmal wusste ich gar nicht dass es überhaupt sowas gibt und dann bin ich ja ein unaufmerksamer Fahrer. Hat deshalb aber auf jeden Fall viel Spaß gemacht :p
 
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