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Auf unserer Rückfahrt von Dänemark am Samstag den 21. September besuchten wir noch einen, tja sagen wir mal, außergewöhnlichen Park. Das BonBon-Land ist erfrischend anders als die Sommerländer oder Tivolis die es sonst so in Dänemark gibt.
Wer Dänemark besucht, dem werden in Supermärkten des öfteren die leicht Kacke-braunen Bonbon-Tüten mit seltsamen Comicfiguren (kotzende Ratten, furzende Hunde usw.) auffallen. Diese Bonbons gibt es tatsächlich nur bei unserem nördlichen Nachbarn - und wer schon einmal von diesen „Süßigkeiten“ kosten durfte, der weiß auch warum. Es gibt wohl dänische Kinder die auf Salmiak stehen, anders kann man sich dieses Phänomen nicht erklären, denn für uns Normalsterbliche schmeckt das wie ein beherzter Schluck aus einem jahrelang nicht gereinigten Abflußrohr.
Doch, wie bereits erwähnt, irgendwelche Dänen müssen das mögen, sonst würde dieser Hersteller nicht mehr existieren. Die Geschichte des Parks begann in den 90igern, als Schulklassen beim Süßwarenunternehmer Michael Spangenberg nachfragten, ob den eine Führung durch dessen Süßwarenfabrik möglich wäre. Aus hygienischen Gründen war das leider nicht machbar, aber Spangenberg ist ein Mann mit Ideen und entschloss sich 1992 einen Vergnügungspark neben seiner Fabrik anzulegen.
Heute zählt der Park zur Parques Reunidos Gruppe (zu der auch der Movie Park Germany, Tusenfryd, Parque Warner Madrid, Mirabilandia, Bobbejaanland, Kennywood und andere Parks gehören) und hat etwa 60 Attraktionen in Betrieb, darunter auch ein paar interessante, wenngleich nicht besonders große, Achterbahnen.
Vor dem Vergnügen jedoch, muss man das BonBon-Land erst einmal finden. Es ist ja schon bekannt, dass die dänischen Freizeitparks nicht besonders gut ausgeschildert sind, aber den Vogel schiesst dabei das BonBon-Land ab: Zusätzlich zu den nicht vorhandenen Schildern hatte nämlich auch unser Navigationsgerät (basierend auf NavTeq-Karten) Probleme diesen Park zu finden. Als die Navi-Stimme freudig verkündete „Sie haben Ihr Ziel erreicht!“ zeigte ein Blick aus dem Auto neben einem Hund, so groß wie ein Kalb aber ohne Bonbons, das folgende Bild:
Willkommen im BonBon-Land?
Interessant auch, dass wir aus unerfindlichen Gründen mitten in eine Oldtimer-Rally geraten sind. Das passiert wenn man Molewurfn auf dem Beifahrersitz platziert. Dessen Antwort auf die Frage ob das wirklich die richtige Adresse ist, lautete „Hä?“ - die Psycho-Ente stöhnte bereits auf dem Rücksitz.
Tipp: Am einfachsten ist es einfach nach Holme-Olstrup zu fahren und dieses so lange auf der Hauptstraße zu durchqueren bis endlich das Schild zum BonBon-Land erscheint.
Erreicht! Trotz des Besuchs an einem Samstag war der Park nicht übermäßig voll, was möglicherweise auch am Wetter lag, dass immer mal wieder zu kippen drohte.
Schon am Eingangsbereich bemerkt man das vorherrschende Gestaltungselement des Parks…
Liebevoll gestaltete, grellbunte und reichlich abgefahrene, Comic-Figuren!
Außerdem widerfuhr uns an der Kasse ein Akt der „ausgleichenden Gerechtigkeit!“: Wer sich noch an unseren Bericht vom Fårup Sommerland erinnert, der wird vielleicht noch wissen dass wir dort leider gar keinen Coasterfriends-Rabatt erhalten haben. Aus irgendwelchen revisionistischen und uns völlig überraschenden Gründen war der Eintritt ins BonBon-Land nach Vorlage des Coasterfriends-Ausweises frei. Genau, „frei“ wie „umsonst“ oder „gratis“. Dabei haben wir gar nichts in dieser Hinsicht an der Kasse gesagt - nicht einmal die Psycho-Ente hat gemeckert. Lang lebe das BonBon-Land!
Das BonBon-Land ist wie eine Runde Cthulhu-Rollenspiel oder Arkham Horror: Nur Personen mit einer hohen geistigen Stabilität durchleben das ohne eine psychische Macke abzubekommen. Oder eben totale Kindsköpfe wie wir es sind.
Aus irgendeinem, mir nicht näher greifbaren Grund, gefielen mir diese absurden „Plastiken des schlechten Comic-Geschmacks“. Willkommen in der kaputten „Toon Town“ von Dänemark!
Gleich hinter dieser Kuh ist eine große Indoor-Halle vollgepackt mit Figuren und kleinen Fahrgeschäften für Kinder. Wir aber wollten zuerst einmal Coaster fahren, denn unser Zeitplan war knapp: Anschließend wollten wir ja noch "kurz" nach Stuttgart und Karlsruhe fahren.
Kinder-Fahrschule mal anders. Der ganze Park ist, wie bereits erwähnt, vollgepackt mit diesen bunten Skulpturen.
Schnuller-Baum!? Das ist entweder Kunst oder wurde beim Reinigen des Parks übersehen.
Unser erster Stopp war der Kiddie-Coaster Hundeprutterutschebanen.
„Hundeprut“ heisst auf deutsch Hundefurz und ist nicht nur der Name dieser Bahn, sondern auch der Name der ersten von der BonBon-Fabrik hergestellten Bonbons. Die Geschichte geht so: Michael Spangenberg, seines Zeichens ein verrückter Wissenschaftler und Süßwarenfabrikant, gab seiner Tochter die erste Bonbon-Kreation zum Kosten. Diese behauptete daraufhin, dass die Bonbons wie ein „Hundefurz“ schmecken würden.
Das wirft zwei Fragen auf:
Die Bahn von Zierer ist nicht weiter die Rede wert - wir sind schon schlechtere Junior-Coaster gefahren. Das Besondere an der Bahn ist eher die Gestaltung. Als Fahrgast düst man durch die Hundehütte von Henry dem Hund und anschließend einmal um den großen Köter herum, der gerade dabei ist, sein Geschäft zu verrichten.
Eine ziemliche Gaudi, vor allem mit den eingespielten Furzgeräuschen in der Hütte.
Wertung: 4 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Nach dieser Kinderbahn bekommt man natürlich Lust auf eine richtige Achterbahn. Gibt es das überhaupt hier in diesem Park?
Ja, die gibt es. Das BonBon-Land hat sogar den Prototypen eines sehr erfolgreichen Bahntyps: Vild-Svinet.
Schummi, gib Gummi!
2003 entwickelte Gerstlauer seinen ersten Eurofighter - senkrechter Lifthill, First Drop mit über 90 Grad Gefälle und kurze Wägelchen die auch sehr enge Fahrfiguren absolvieren. Der Prototyp ist nicht besonders lang, aber sehr schön thematisiert.
Läuft man an der Bahn vorbei, hört man zuerst einmal die bedenklich klingenden Fahrgeräusche. Daran hat wohl Gerstlauer bei den späteren Versionen noch etwas verbessert - die Fahrt wurde dadurch aber nicht beeinträchtigt, ganz im Gegenteil.
Die Bahn ist nicht so eng gebaut wie z.B. Typhoon im Bobbejaanland und kommt dadurch während der Fahrt erheblich entspannter. Aber dennoch mit Pfeffer und dem schönen Thrill durch den First Drop (der bei allen Eurofightern Spaß macht) und dem anschließenden Looping.
Zusammen mit der tollen Gestaltung (z.B. die Tribüne mit Beifallsbekundung am Ende) ist das eine echte Spaßbahn. OK, den Fluch von Novgorod schlägt sie jetzt nicht, aber das wäre auch ein wenig zu viel verlangt.
Wertung: 7 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Gleich gegenüber von Vild-Svinet steht das nächste Coaster-Highlight des Parks: Han-Katten.
Ein Spinning-Coaster ebenfalls von Gerstlauer. Das diese modernen, gebankten Spinner immer wieder Spaß machen ist ja kein Geheimnis mehr. Der Katzen-Spinner ist einer der sich nicht besonders wild dreht - ältere Semester dürfte das freuen, Thrillfreunde müssen wohl versuchen mit extremen Gewichtsverteilungen etwas mehr Drehungen rein zu bekommen.
Dieser Gerstlauer-Typ ist in Europa jetzt nicht sehr oft vertreten - 2014 gibt es einen weiteren im Wiener Prater, aber wenn man ehrlich ist, dann unterscheiden sich die Maurer Söhne-Spinner kaum von den Gerstlauer-Modellen.
Toll ist der Eingang gestaltet - danach jedoch (angefangen im Inneren der Station, aber auch neben der Bahn) kommen eher kahle oder nicht so schöne Gestaltungselemente. Schon ein wenig enttäuschend nach der großartigen Fassade.
Wertung: 6 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Will man die Counts nun voll machen, dann muss man nur wieder ein paar Schritte weitergehen. Da steht ein ziemlich seltsam anmutendes Coaster-Gebilde mit dem Namen Viktor Vandorm (Viktor Wasserwurm).
Die Station steht auf Stelzen, mitten im Park neben einem See. Auch der Rest der Bahn verläuft etwas eigenartig immer etliche Meter über dem Boden. Der Grund dafür ist historisch bedingt: Die Bahn wurde 2009 aus dem Panorama Park übernommen und war dort dem Terrain angepasst. Im BonBon-Land hat man versucht das Terrain an den ehemaligen 'Flinken Fridolin' anzupassen, eine schwierige Angelegenheit wenn man Hügel benötigt und man sich in Dänemark befindet. Ganz gut gelungen ist noch der First Drop in eine Rinne unterhalb des Wasserspiegels. Das ist auch der mit Abstand beste Part der Fahrt.
Danach krankt der Tivoli Custom nicht nur an den fehlenden Terrain-Elementen sondern leider auch an unangenehmen Vibrationen. Immerhin, der lange Zug sieht putzig aus und Kinder haben auf der Bahn auf jeden Fall eine gute Zeit.
Wertung: 5 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Der Park bietet jedoch außer den Achterbahnen auch noch andere Goodies. Hervorzuheben sind hier vor allem die Wasserfahrten.
Eigentlich sind Wildwasserbahnen ein ziemlicher Standard in jedem Park, aber das BonBon-Land hat auch hier etwas sehr vergnügliches aus diesem Ride gemacht. Vandrotten (Wasserratten) führt die Boote mehrfach durch den zentralen Riesen-Käse und bietet jede Menge lustige Figuren auf der Fahrt.
Nass kann man auch werden und meiner Meinung nach eine der besseren WiWa’s die ich bisher fahren durfte.
Ebenfalls ganz ausgezeichnet: Beaver Raftingen.
Riecht gar nicht so übel!
Das Rafting liegt sehr schön verdeckt in einem Waldstück und auch hier punktet der Park wieder durch die schrägen Figuren die den Verlauf der Wasserbahn säumen.
Das Rafting an sich ist das Standard-Programm, aber spassig ist die Fahrt allemal.
Es gibt auch einen Wasser-Dark-Ride (allerdings nicht überdacht und daher auch nicht besonders ‚dark‘): Søløven (Seelöwen).
Das Eingangsgebäude ist ein echter Hingucker und auch sonst sind die Szenen während der Fahrt recht liebevoll gestaltet.
Man muss jedoch Zweierlei anmerken:
Überraschenderweise gibt es auch eine kleine Abfahrt mitten auf der Runde.
Das Essen war, aufgrund der Tatsache dass das Selbstbedienungsrestaurant wohl geschlossen hatte und wir wieder auf Fast Food im Westernbereich (man erinnere sich: jeder Park hat einen Westernbereich) zurückgreifen mussten, ganz ok.
Ohne Worte.
Leider drängte die Zeit, wir hatten noch ca. 1000 Kilometer zu fahren. Daher gibt es hier nur zwei Bilder von den interessantesten Flat Rides im Park:
Cobra Tower sah jetzt nicht nach einem Freefall-Highlight aus, aber immerhin, mit Bounce-Effekt.
Schon eher ein Top-Ride: Svend Swingarm. Ein Giant-Frisbee, dass von aussen betrachtet eine ganze Menge Zug drauf hatte.
Nanu? Dagobert, bist Du’s?
Doch alle guten Dinge kommen irgendwann einmal zu einem Ende und so auch unsere Flickering Lights-Tour. Mit ein bisschen Wehmut traten wir dann die lange Heimreise an. Wen’s interessiert: Von Deutschland aus ist das BonBon-Land (und auch dahinter Kopenhagen) am besten mit der Fähre bei Fehmarn zu erreichen.
Scandlines betreibt dort recht große und komfortable Schiffe, die jedoch auch etwas teurer als die Mols-Linien von Jütland nach Seeland waren.
Tschland!
Ich hoffe die Berichte aus dem Norden haben Euch Spaß bereitet - falls ja, dann bis zur nächsten Tour!
Du willst kein Schweinefleisch mehr essen. Schau mir in die Augen. Du willst kein Schweinefleisch mehr essen…
„Da war ein Eichhörnchen!“
Wer Dänemark besucht, dem werden in Supermärkten des öfteren die leicht Kacke-braunen Bonbon-Tüten mit seltsamen Comicfiguren (kotzende Ratten, furzende Hunde usw.) auffallen. Diese Bonbons gibt es tatsächlich nur bei unserem nördlichen Nachbarn - und wer schon einmal von diesen „Süßigkeiten“ kosten durfte, der weiß auch warum. Es gibt wohl dänische Kinder die auf Salmiak stehen, anders kann man sich dieses Phänomen nicht erklären, denn für uns Normalsterbliche schmeckt das wie ein beherzter Schluck aus einem jahrelang nicht gereinigten Abflußrohr.
Doch, wie bereits erwähnt, irgendwelche Dänen müssen das mögen, sonst würde dieser Hersteller nicht mehr existieren. Die Geschichte des Parks begann in den 90igern, als Schulklassen beim Süßwarenunternehmer Michael Spangenberg nachfragten, ob den eine Führung durch dessen Süßwarenfabrik möglich wäre. Aus hygienischen Gründen war das leider nicht machbar, aber Spangenberg ist ein Mann mit Ideen und entschloss sich 1992 einen Vergnügungspark neben seiner Fabrik anzulegen.
Heute zählt der Park zur Parques Reunidos Gruppe (zu der auch der Movie Park Germany, Tusenfryd, Parque Warner Madrid, Mirabilandia, Bobbejaanland, Kennywood und andere Parks gehören) und hat etwa 60 Attraktionen in Betrieb, darunter auch ein paar interessante, wenngleich nicht besonders große, Achterbahnen.
Vor dem Vergnügen jedoch, muss man das BonBon-Land erst einmal finden. Es ist ja schon bekannt, dass die dänischen Freizeitparks nicht besonders gut ausgeschildert sind, aber den Vogel schiesst dabei das BonBon-Land ab: Zusätzlich zu den nicht vorhandenen Schildern hatte nämlich auch unser Navigationsgerät (basierend auf NavTeq-Karten) Probleme diesen Park zu finden. Als die Navi-Stimme freudig verkündete „Sie haben Ihr Ziel erreicht!“ zeigte ein Blick aus dem Auto neben einem Hund, so groß wie ein Kalb aber ohne Bonbons, das folgende Bild:
Willkommen im BonBon-Land?
Interessant auch, dass wir aus unerfindlichen Gründen mitten in eine Oldtimer-Rally geraten sind. Das passiert wenn man Molewurfn auf dem Beifahrersitz platziert. Dessen Antwort auf die Frage ob das wirklich die richtige Adresse ist, lautete „Hä?“ - die Psycho-Ente stöhnte bereits auf dem Rücksitz.
Tipp: Am einfachsten ist es einfach nach Holme-Olstrup zu fahren und dieses so lange auf der Hauptstraße zu durchqueren bis endlich das Schild zum BonBon-Land erscheint.
Erreicht! Trotz des Besuchs an einem Samstag war der Park nicht übermäßig voll, was möglicherweise auch am Wetter lag, dass immer mal wieder zu kippen drohte.
Schon am Eingangsbereich bemerkt man das vorherrschende Gestaltungselement des Parks…
Liebevoll gestaltete, grellbunte und reichlich abgefahrene, Comic-Figuren!
Außerdem widerfuhr uns an der Kasse ein Akt der „ausgleichenden Gerechtigkeit!“: Wer sich noch an unseren Bericht vom Fårup Sommerland erinnert, der wird vielleicht noch wissen dass wir dort leider gar keinen Coasterfriends-Rabatt erhalten haben. Aus irgendwelchen revisionistischen und uns völlig überraschenden Gründen war der Eintritt ins BonBon-Land nach Vorlage des Coasterfriends-Ausweises frei. Genau, „frei“ wie „umsonst“ oder „gratis“. Dabei haben wir gar nichts in dieser Hinsicht an der Kasse gesagt - nicht einmal die Psycho-Ente hat gemeckert. Lang lebe das BonBon-Land!
Das BonBon-Land ist wie eine Runde Cthulhu-Rollenspiel oder Arkham Horror: Nur Personen mit einer hohen geistigen Stabilität durchleben das ohne eine psychische Macke abzubekommen. Oder eben totale Kindsköpfe wie wir es sind.
Aus irgendeinem, mir nicht näher greifbaren Grund, gefielen mir diese absurden „Plastiken des schlechten Comic-Geschmacks“. Willkommen in der kaputten „Toon Town“ von Dänemark!
Gleich hinter dieser Kuh ist eine große Indoor-Halle vollgepackt mit Figuren und kleinen Fahrgeschäften für Kinder. Wir aber wollten zuerst einmal Coaster fahren, denn unser Zeitplan war knapp: Anschließend wollten wir ja noch "kurz" nach Stuttgart und Karlsruhe fahren.
Kinder-Fahrschule mal anders. Der ganze Park ist, wie bereits erwähnt, vollgepackt mit diesen bunten Skulpturen.
Schnuller-Baum!? Das ist entweder Kunst oder wurde beim Reinigen des Parks übersehen.
Unser erster Stopp war der Kiddie-Coaster Hundeprutterutschebanen.
„Hundeprut“ heisst auf deutsch Hundefurz und ist nicht nur der Name dieser Bahn, sondern auch der Name der ersten von der BonBon-Fabrik hergestellten Bonbons. Die Geschichte geht so: Michael Spangenberg, seines Zeichens ein verrückter Wissenschaftler und Süßwarenfabrikant, gab seiner Tochter die erste Bonbon-Kreation zum Kosten. Diese behauptete daraufhin, dass die Bonbons wie ein „Hundefurz“ schmecken würden.
Das wirft zwei Fragen auf:
- Warum hat Spangenberg dann dennoch diese Bonbons auf den Markt gebracht und
- Woher weiss die Tochter Spangenbergs wie ein Hundefurz schmeckt? Unserer Einschätzung nach schmeckt das Bonbon nämlich eher nach Katzenfurz - und zwar nachdem die Katze etwas heftiges mit Fisch gegessen hat.
Die Bahn von Zierer ist nicht weiter die Rede wert - wir sind schon schlechtere Junior-Coaster gefahren. Das Besondere an der Bahn ist eher die Gestaltung. Als Fahrgast düst man durch die Hundehütte von Henry dem Hund und anschließend einmal um den großen Köter herum, der gerade dabei ist, sein Geschäft zu verrichten.
Eine ziemliche Gaudi, vor allem mit den eingespielten Furzgeräuschen in der Hütte.
Wertung: 4 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Nach dieser Kinderbahn bekommt man natürlich Lust auf eine richtige Achterbahn. Gibt es das überhaupt hier in diesem Park?
Ja, die gibt es. Das BonBon-Land hat sogar den Prototypen eines sehr erfolgreichen Bahntyps: Vild-Svinet.
Schummi, gib Gummi!
2003 entwickelte Gerstlauer seinen ersten Eurofighter - senkrechter Lifthill, First Drop mit über 90 Grad Gefälle und kurze Wägelchen die auch sehr enge Fahrfiguren absolvieren. Der Prototyp ist nicht besonders lang, aber sehr schön thematisiert.
Läuft man an der Bahn vorbei, hört man zuerst einmal die bedenklich klingenden Fahrgeräusche. Daran hat wohl Gerstlauer bei den späteren Versionen noch etwas verbessert - die Fahrt wurde dadurch aber nicht beeinträchtigt, ganz im Gegenteil.
Die Bahn ist nicht so eng gebaut wie z.B. Typhoon im Bobbejaanland und kommt dadurch während der Fahrt erheblich entspannter. Aber dennoch mit Pfeffer und dem schönen Thrill durch den First Drop (der bei allen Eurofightern Spaß macht) und dem anschließenden Looping.
Zusammen mit der tollen Gestaltung (z.B. die Tribüne mit Beifallsbekundung am Ende) ist das eine echte Spaßbahn. OK, den Fluch von Novgorod schlägt sie jetzt nicht, aber das wäre auch ein wenig zu viel verlangt.
Wertung: 7 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Gleich gegenüber von Vild-Svinet steht das nächste Coaster-Highlight des Parks: Han-Katten.
Ein Spinning-Coaster ebenfalls von Gerstlauer. Das diese modernen, gebankten Spinner immer wieder Spaß machen ist ja kein Geheimnis mehr. Der Katzen-Spinner ist einer der sich nicht besonders wild dreht - ältere Semester dürfte das freuen, Thrillfreunde müssen wohl versuchen mit extremen Gewichtsverteilungen etwas mehr Drehungen rein zu bekommen.
Dieser Gerstlauer-Typ ist in Europa jetzt nicht sehr oft vertreten - 2014 gibt es einen weiteren im Wiener Prater, aber wenn man ehrlich ist, dann unterscheiden sich die Maurer Söhne-Spinner kaum von den Gerstlauer-Modellen.
Toll ist der Eingang gestaltet - danach jedoch (angefangen im Inneren der Station, aber auch neben der Bahn) kommen eher kahle oder nicht so schöne Gestaltungselemente. Schon ein wenig enttäuschend nach der großartigen Fassade.
Wertung: 6 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Will man die Counts nun voll machen, dann muss man nur wieder ein paar Schritte weitergehen. Da steht ein ziemlich seltsam anmutendes Coaster-Gebilde mit dem Namen Viktor Vandorm (Viktor Wasserwurm).
Die Station steht auf Stelzen, mitten im Park neben einem See. Auch der Rest der Bahn verläuft etwas eigenartig immer etliche Meter über dem Boden. Der Grund dafür ist historisch bedingt: Die Bahn wurde 2009 aus dem Panorama Park übernommen und war dort dem Terrain angepasst. Im BonBon-Land hat man versucht das Terrain an den ehemaligen 'Flinken Fridolin' anzupassen, eine schwierige Angelegenheit wenn man Hügel benötigt und man sich in Dänemark befindet. Ganz gut gelungen ist noch der First Drop in eine Rinne unterhalb des Wasserspiegels. Das ist auch der mit Abstand beste Part der Fahrt.
Danach krankt der Tivoli Custom nicht nur an den fehlenden Terrain-Elementen sondern leider auch an unangenehmen Vibrationen. Immerhin, der lange Zug sieht putzig aus und Kinder haben auf der Bahn auf jeden Fall eine gute Zeit.
Wertung: 5 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Der Park bietet jedoch außer den Achterbahnen auch noch andere Goodies. Hervorzuheben sind hier vor allem die Wasserfahrten.
Eigentlich sind Wildwasserbahnen ein ziemlicher Standard in jedem Park, aber das BonBon-Land hat auch hier etwas sehr vergnügliches aus diesem Ride gemacht. Vandrotten (Wasserratten) führt die Boote mehrfach durch den zentralen Riesen-Käse und bietet jede Menge lustige Figuren auf der Fahrt.
Nass kann man auch werden und meiner Meinung nach eine der besseren WiWa’s die ich bisher fahren durfte.
Ebenfalls ganz ausgezeichnet: Beaver Raftingen.
Riecht gar nicht so übel!
Das Rafting liegt sehr schön verdeckt in einem Waldstück und auch hier punktet der Park wieder durch die schrägen Figuren die den Verlauf der Wasserbahn säumen.
Das Rafting an sich ist das Standard-Programm, aber spassig ist die Fahrt allemal.
Es gibt auch einen Wasser-Dark-Ride (allerdings nicht überdacht und daher auch nicht besonders ‚dark‘): Søløven (Seelöwen).
Das Eingangsgebäude ist ein echter Hingucker und auch sonst sind die Szenen während der Fahrt recht liebevoll gestaltet.
Man muss jedoch Zweierlei anmerken:
- Viele Animatronics haben leider nicht funktioniert.
- Dadurch, dass der Park vollgestopft mit lustigen Figuren ist, tritt ein leichter Übersättigungseffekt ein. In jedem anderen Park hätte man sich bei den einzelnen Szenen des Rides vor Lachen gekringelt - im BonBon-Land weckt das höchstens noch ein leichtes Lächeln.
Überraschenderweise gibt es auch eine kleine Abfahrt mitten auf der Runde.
Das Essen war, aufgrund der Tatsache dass das Selbstbedienungsrestaurant wohl geschlossen hatte und wir wieder auf Fast Food im Westernbereich (man erinnere sich: jeder Park hat einen Westernbereich) zurückgreifen mussten, ganz ok.
Ohne Worte.
Leider drängte die Zeit, wir hatten noch ca. 1000 Kilometer zu fahren. Daher gibt es hier nur zwei Bilder von den interessantesten Flat Rides im Park:
Cobra Tower sah jetzt nicht nach einem Freefall-Highlight aus, aber immerhin, mit Bounce-Effekt.
Schon eher ein Top-Ride: Svend Swingarm. Ein Giant-Frisbee, dass von aussen betrachtet eine ganze Menge Zug drauf hatte.
Nanu? Dagobert, bist Du’s?
Doch alle guten Dinge kommen irgendwann einmal zu einem Ende und so auch unsere Flickering Lights-Tour. Mit ein bisschen Wehmut traten wir dann die lange Heimreise an. Wen’s interessiert: Von Deutschland aus ist das BonBon-Land (und auch dahinter Kopenhagen) am besten mit der Fähre bei Fehmarn zu erreichen.
Scandlines betreibt dort recht große und komfortable Schiffe, die jedoch auch etwas teurer als die Mols-Linien von Jütland nach Seeland waren.
Tschland!
Ich hoffe die Berichte aus dem Norden haben Euch Spaß bereitet - falls ja, dann bis zur nächsten Tour!
Du willst kein Schweinefleisch mehr essen. Schau mir in die Augen. Du willst kein Schweinefleisch mehr essen…
„Da war ein Eichhörnchen!“
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