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Die 8 lacht - Tag 9 - Kings Dominion

Madflex

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Sonntag, 31.05
Kings Dominion



Nach dem Aufstehen haben wir so schnell wie möglich, ja fast schon fluchtartig, das Motel verlassen. Wir wollten hier wirklich keine Sekunde länger als nötig verbringen. Direkt nebenan befand sich eine Filiale der Familienrestaurant-Kette Waffle House, wo wir dann gefrühstückt haben. Die Kette kannte ich bis dato noch nicht. Man kann die am ehesten mit IHOP oder Dennys vergleichen, das Ambiente ist nicht wirklich einladend. Auf der Frühstücks-Skala eher eine befriedigend. Kann man machen, muss aber nicht zwingend wiederholt werden und weils nur so semi-geil war, gibt’s auch kein Foto.


Anschliessend mussten wir noch ca. 15 Minuten bis nach Kings Dominion fahren. Wir kamen zwar ein paar Minuten nach Parköffnung auf dem Parkplatz an, aber allzu viel war hier noch nicht los. Das Wetter war super, die Sonne brannte schon ganz ordentlich vom Himmel herab uns so haben wir erst mal ausreichend Sonnencreme aufgetragen und den Rucksack mit Wasser aufgefüllt.

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Die Tickets für Parken, Eintritt und Fast Lane Plus hatten wir auch hier im Vorfeld gebucht und als Ausdrucke dabei. Die Wristbands kann man direkt hinter dem Haupteingang an einem extra Stand gegen Vorlage der Tickets eintauschen. Wie schon in meinem Beitrag zu Vorbereitung und Planung der Tour erwähnt, hätten wir uns die Fast Lane Plus Tickets hier schenken können. Trotz eines Sonntags war hier einfach nicht viel los. In Zukunft würde ich Fast Passes generell nicht mehr im Vorfeld reservieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass die ausverkauft sind, wenn man einigermassen früh im Park ist, gehen vermutlich gegen null. Grundsätzlich sollte man das vom Besucherandrang abhängig machen. Einfach unter Lehrgeld verbuchen und abhaken.


Intimidator 305
Andi: 110, Daniel: 104, Fahrten: 3

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Kings Dominion hat ganze 14 Achterbahnen im Portfolio aber keiner sticht von diesen so deutlich hervor wie der Intamin Gigacoaster Intimidator 305 (das 305 spare ich mir der Einfachheit halber im weiteren Bericht). Das war der einzige Coaster auf unserer Tour, vor der ich noch einen Riesenrespekt hatte; sprich Schiss. Allerdings war das nicht die Höhe, wie sie z. B. Andi Respekt einflösst, sondern die Sorge vor einem Black Out. Ich habe von so vielen gehört und gelesen, denen die hohen G’s in der ersten Kurve die Lichter ausgeblasen haben, dass ich schon Bammel hatte, dass es mich ebenfalls erwischen könnte. Selbst wenn das keine nachhaltige gesundheitliche Beeinträchtigung nach sich zieht, war ich der Meinung, diese Erfahrung nicht unbedingt selber machen zu müssen.


Deshalb dachten wir, dass es vermutlich die beste Idee wäre, sofort am Morgen die ersten Fahrten zu machen, wenn man noch fit ist und die Temperaturen noch nicht zu hoch. Da sich Intimidator im hintersten Teil des sehr grossen und weitläufigen Parks befindet, mussten wir da erst mal hinlaufen. Irgendwann tauchte dann dieser gigantisch hohe, schlanke Lifthill auf, was die Vorfreude aber auch Nervosität noch einmal steigerte. Da wir auch schon die Züge sahen, die den Lifthill hochfuhren, war in diesem Moment auch klar, dass wir definitiv die Gelegenheit haben werden mit Intimidator zu fahren.


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Hat man den Backlot Stunt Coaster und Anaconda zur rechten und Volcano: The Blast Coaster und Flight of Fear zur linken passiert, betritt man schliesslich den Bereich von Intimidator durch eine kleine Fussgängerunterführung auf der das Logo von Intimidator abgebildet ist. Anschliessend kommt man am Nascar gegenüber des Merchandising-Stores vorbei und dahinter beginnt dann der Wartebereich. Hier gibt es zwar zahlreiche Reihen für viele mögliche Wartende, die aber alle nicht benötigt wurden, denn es war hier einfach so gut wie nix los. Eigentlich vollkommen irre. Für eine Fahrt in der ersten Reihe mussten wir höchstens 10 Minuten warten. Allzu viel Zeit sich mental auf die Fahrt vorzubereiten, sollte also nicht bleiben. Erfreulich war hier der Umstand, dass man Taschen und Rucksäcke in der Station ablegen konnte.


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Schliesslich war es dann so weit und wir haben in der ersten Reihe Platz genommen. Die Sitze und das Rückhaltesystem erinnern hier an Kingda Ka. Ich finde die auf jeden Fall in Ordnung und auch bei 1,88 m noch komfortabel genug. Nachdem die Ride Ops den Zug freigegeben haben, ertönt das bekannte „Gentlemen, … start your engines!“ und der Zug erklimmt in wenigen Sekunden in sehr hohem Tempo den Lifthill. Viel Zeit bleibt hier nicht, um noch den Blick schweifen zu lassen, denn man ist voll uns ganz darauf fokussiert, was gleich kommen wird.


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Der First Drop ist steil und schnell aber die Schultergurte zähmen ihn ein wenig, genug Freiheit, um die Hände nach oben zu reissen, bleibt aber trotzdem. Die anschliessende Kurve ist dann allerdings genau so krass wie man sich das vorgestellt hat. Nicht enden wollende, sich steigernde G-Kräfte pressen einen brutal in den Sitz und das Blut in die Beine. Der Blick verdichtet sich immer mehr zu einem Tunnel, bis man schliesslich den ersten Camelback erreicht und ich bemerkte, dass ich es offenbar ohne Black Out überstanden habe. Ein kurzer Blick zu meiner linken versicherte mir, dass auch Andi keine Aussetzer hatte. Weiter geht’s.


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Die folgende, bodennahe Fahrt ist ein High Speed-Ritt mit schnellen Kurven, Camelbacks und zwei superkrassen Richtungswechseln, die einen heftig und abrupt in die andere herumreissen. Hier ist man einfach nur dankbar für die Schultergurte. Ohne diese wäre eine Fahrt in dieser Intensität vermutlich gar nicht möglich. Der Lifthill ist hoch und auch die erste Kurve ist extrem aber die schnellen Richtungswechsel und die durchweg hohe Geschwindigkeit sind es, die Intimidator zu solch einem besonderen und einzigartigen Coaster machen. Skyrush und auch Maverick bieten teilweise ein ähnliches Feeling, aber Intimidator hat in Sachen Intensität die Nase vorn.


Auf der Parkwebseite wird Intimidator auf der Intensitäts-Skala mit einer 5 für Aggressive Thrill Ride eingestuft. Eigentlich müssten die für diesen Coaster die Skala erweitern. Intimidator geht definitiv an die Grenzen und es ist schwer vorstellbar, dass es in Zukunft Coaster geben wird, die hier noch einen drauf setzen.


Danach mussten wir erst mal eine kurze Pause einlegen, um unsere Eindrücke zu verarbeiten, Eigentlich beschränkte sich das darauf, dass wir uns gegenseitig zuriefen: „BOAR WIR KRASS WAR DAS DENN!“. Ein Mädchen, das im selben Wagen hinter uns sass, berichtete ihrer wartenden Familie, dass sie ein Blackout hatte, was uns noch einmal bestätigte, dass das wirklich regelmässig vorkommt. Wir haben dann noch eine zweite Fahrt gemacht, dann aber beschlossen, dass es vorerst reichen muss. Eine Fahrt mit Intimidator ist anstrengend. Nicht dass einem schlecht wird aber man merkt, dass der Körper hier eine hohen Belastung ausgesetzt ist und da theoretisch noch 13 Coaster vor uns lagen, wollten wir uns nicht schon am Anfang fertig machen.


Flight of Fear
Andi: 53, Daniel: 50, Fahrten: 1

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Kurz vor Intimidator steht auf der linken Seite der Indoor-Launchcoaster Flight of Fear, der im Grunde die Indoor-Variante von Joker’s Jinx in Six Flags America ist. Der Coaster wird in einer schmucklosen Halle beherbergt. Hier deuten einige Elemente zwar ein militärisches Thema an aber wirklich konsequent umgesetzt wurde das nicht. Seltsamerweise deutet hier von aussen auch nichts darauf hin, was sich im Inneren befindet. Den Namen des Coasters oder einen Hinweis, was sich im Inneren befindet, sucht man hier vergeblich.


In der Station gibt es als Theming-Objekte ein paar Fake-Schlafkammern, in denen schemenhaft Menschen erkennbar sind. Die Story besagt, dass dies Menschen sind, die von Aliens gefangen genommen wurden. Der Ride Op hat hier für zusätzlich Stimmung gesorgt, weil er die Fahrgäste vor jedem Launch aufforderte bis 3 zu zählen oder seine Worte zu wiederholen („When I say Flight of, you say Fear“) und den Launch dann immer zu früh auslöste. Auf jeden Fall ganz spassig.


Das Layout ist fast identisch mit dem von Joker’s Jinx. Der Launch in den dunklen Tunnel bzw. die folgende Halle hinein kommt hier etwas besser zur Geltung. Das war zwar mein erster Indoor-Coaster mit Inversion, da die aber offenbar nicht in der Lage sind, hier für völlige Dunkelheit zu sorgen, ist es eher wie eine Fahrt in der Dämmerung. Der Track ist eigentlich immer erkennbar. Schade, im TotNH im Phantasialand funktioniert das doch auch ganz gut mit der absoluten Dunkelheit.


Die Entladestation befindet sich hier vor dem Einstieg, weshalb man erst mal in die Station zurück muss, um dort abgelegte Gegenstände zu holen. Nicht unbedingt so optimal gelöst.


Volcano: The Blast Coaster
Andi: 74, Daniel: 76, Fahrten: 1

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Etwas mehr versprachen wir uns dann schon von dem Intamin Launched Inverter Volcano: The Blast Coaster. Zum einen ist das der erste Inverted Coaster mit einem Launch und zum anderen befindet sich dieser im Inneren eines künstlichen Vulkans und führt dabei zu einem grossen Teil auch um den Berg herum. Vom Aufwand der Thematisierung her ist das schon beachtlich und der Coaster macht von aussen einiges her. Der Berg existiert wohl schon seit Ende der 70er und beherbergte damals einige Attraktionen, die später abgerissen wurden, um Platz für Volcano zu machen.


Ausnahmsweise konnten wir dank Wristband mal ein paar Minuten sparen, mussten aber dennoch etwas Wartezeit für die erste Reihe in Kauf nehmen. Im Gegensatz zu den Invertern von B&M befinden sich hier nur zwei Sitze nebeneinander wie z.B. auch bei den Vekoma-Invertern. Das Rückhaltesystem unterscheidet sich m. E. aber nicht wesentlich von denen von B&M. Zumindest fühlt es sich ähnlich an und die Schulterbügel werden auch hier noch zusätzlich mit einem Gurt gesichert.


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Nachdem der Zug die Station verlassen hat und sich auf voller Länge auf der ersten Launch-Strecke befindet, wird dieser ansatzlos auf ca. 110 km/h beschleunigt. Dem recht kraftvollen Launch, der aus dem Berg herausführt, schliesst sich eine langgezogene Linkskurve an, die in den zweiten Launch mündet und dem sich das Roll Out-Element (ähnlich eines Sidewinders) anschliesst. Der Roll Out ist ein Element, dass es in dieser Form scheinbar nur in Volcano gibt. Im Grunde fährt der Zug senkrecht nach oben und vollzieht dabei einen Viertel Looping an dessen Ende er einen halben Korkenzieher macht (musste ich nachlesen). Klingt kompliziert, fährt sich aber ein wenig wie ein Immelmann. Das ist meiner Meinung nach auch das beste Element des Coasters, da man an dessen Scheitelpunkt den Berg durch eine kleine Öffnung nach oben verlässt und das optisch einfach einiges her macht.


Anschliessend folgen noch viele Kurven und drei Heartline-Rolls, wovon die zweite so knapp an der Felsstruktur des Berges vorbeifährt, dass es hier zu einem Near Miss Effekt kommt. Hier hätte ich mir alternativ noch ein anderes Element vorstellen können, um für etwas Abwechslung zu sorgen. Volcano ist schon ziemlich cool und das Setting macht die Fahrt zu etwas Besonderem und bringt dem Coaster auch einige Extrapunkte ein.


Avalanche
Andi: keine Wertung, Daniel: 51, Fahrten: 1

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Links von Volcano steht der Mack Rides Bobsled Avalanche. Im Gegensatz zur Bobbahn im Heide Park, wo die ganzen Züge in verschiedene Länder unterteilt sind, tragen die einzelnen Wagen bei Avalanche innerhalb eines Zuges die Flaggen verschiedener Länder. Davon abgesehen scheinen die Wagen identisch zu sein. Die kurvenreiche Fahrt hat es durchaus in sich aber dennoch ist das eher so ein Ding was man mitnimmt und einen Haken dran macht.


Backlot Stunt Coaster
Andi: 55, Daniel: 46, Fahrten: 1

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Da der Arrow Loopingcoaster Anaconda zu diesem Zeitpunkt offenbar nicht fuhr, haben wir eine Fahrt mit dem Backlot Stunt Coaster gemacht. Das ist ein Launchcoaster von Premiere Rides, von dem es in Kings Island und Canada’s Wonderland baugleiche Anlagen gibt.


Die Achterbahnwagen sind einem Mini Cooper nachempfunden, da sich die Thematisierung ursprünglich an dem Film The Italian Job orientierte. Wenn man das mit den liebevoll gestalteten Wagen von Verbolten vergleicht, wirken die Wagen des Backlot Stunt Coaster aber eher wie eine blasse Billigkopie aus China. Die Fahrt bietet eine kleine Story in Form einer Verfolgungsjagd und auch einiges an Theming und Effekten.


Der Launch ist ziemlich kurz und zahm aber in der folgenden Aufwärts-Helix bretzelt es ganz ordentlich. Anschliessend folgt ein Teil mit einigen Kurven, bis der Wagen stoppt und es zu einer simulierten Schiesserei mit einem Helikopter kommt. Der Sound des Maschinengewehrs kommt hierbei aus Lautsprechern und der Klang ist so scheppernd und laut, dass man aufpassen muss, keinen Hörsturz zu bekommen. Ich habe mir hier wirklich die Ohren zugehalten.


Danach wird der Wagen über einen zweiten Mini-Launch in einen Indoorpart befördert und nach einem kurzen, kurvenreichen Teil, fahren die Wagen schliesslich durch das Schild mit den nach aussen gebogenen Blechen, die so aussehen, als wäre der Wagen mit Full Speed hindurch gebrochen. Das Schild ist ein ziemlich cooler Eyecatcher. Insgesamt ganz nett aber hier reichte uns eine Fahrt definitiv.


Dominator
Andi: 78, Daniel: 67, Fahrten: 1

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Der Weg führte uns schliesslich zurück Richtung Parkeingang, wo noch ein Highlight auf uns wartete. Der B&M Floorless Coaster Dominator. Achtung Fun Facts: Die Bahn stand ursprünglich in Six Flags Ohio unter dem Namen Batman: Knight Flight und hatte gelbe Schienen. 2004 kaufte Cedar Fair den Park und nachdem der Park geschlossen wurde, kam der Coaster, der mittlerweile Dominator hiess, nach Kings Dominion. Hier wurden die Schienen orange lackiert aber der Looping wurde nicht umlackiert, weshalb dieser auch heute immer noch gelb ist.
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Hier gab es die längste Warteschlange aller Coaster im Park, was möglicherweise auch daran lag, dass Dominator direkt am Eingang steht und so dementsprechend viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Vermutlich lag es aber auch daran, dass Dominator sicherlich der zweitbeste Ride im Park ist. Intimidator dominiert er allerdings nicht. Dank der Wristbands konnten wir ein paar Minuten sparen und da dachten wir, die Ersparnis in die Wartezeit für die Front Row zu investieren.


Bizarro in Six Flags Great Adventure konnte uns ja nicht so richtig überzeugen, aber Dominator fanden wir doch ziemlich klasse. So viel höher als Bizarro ist Dominator gar nicht aber einerseits ist die Bahn generell besser einsehbar, was vor allem für den Looping und die Cobra Roll gilt und das macht schon von aussen betrachtet schon wirklich Eindruck. Der vertikale Looping ist einer der höchsten und darüber hinaus ist Dominator der längste Floorless-Coaster weltweit.



Woodstock-Express
Andi: keine Wertung, Daniel: 40, Fahrten: 1

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Die blaue Kinder-Holzachterbahn Woodstock-Express befindet sich gegenüber von Dominator im Kiddie-Bereich Planet Snoopy. Hier mussten wir allerdings erst einen Umweg gehen, da man nur über den Haupteingang von Planet Snoopy auf der anderen Seite zum Woodstock-Express kommt. Tendenziell schenke ich mir Kinderachterbahnen ja aber der Woodstock-Express sah in dem schönen Blau ansprechend genug aus, um uns zu einer Fahrt zu animieren und war zu diesem Zeitpunkt auch unsere erste Holz-Kinderachterbahn überhaupt. Hier dürfen auch Erwachsene ohne Begleitung eines Kindes mitfahren. Wir haben uns allerdings nicht in eine Reihe gezwängt, sondern jeder hat in seiner eigenen gesessen. Die Wagen sind hier schon noch mal was enger als bei den meisten anderen Holzachterbahnen. Ein kurzweiliger, netter Spass.


Mittagessen

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Zwischenzeitlich zogen ein paar Wolken auf und es gab einen kurzen Regenschauer, den wir dann als Gelegenheit genutzt haben, um eine Mittagspause zu machen. Wir hatten beide Philly Cheese Steak, was ich auch schon einige Male in deutlich besserer Qualität hatte. Preislich war das leider auch nicht so weit von Six Flags Niveau entfernt. Immerhin hatte der Regen sich aber verzogen, nachdem wir fertig gegessen hatten.


Shockwave
Andi: 39, Daniel: 31, Fahrten: 1


Shockwave ist ein Stand Up Coaster der japanischen Coaster-Klitsche Togo. Mit „The Rollercoaster“ im Hotel New York New York sind wir bisher nur mit einer Togo-Achterbahn gefahren und jeder der auch schon das zweifelhafte Vergnügen hatte, weiss um die Schläge, die das Ding austeilt. Da Togo seit einiger Zeit pleite ist, werden sie uns aber zum Glück nicht mit weiteren Auslieferungen belästigen.


Schon beim Betrachten kann man erahnen, dass Shockwave keine gute Achterbahn ist. Ein kurzes, unspektakuläres Layout. Hier versprach lediglich die übergeneigte Helix etwas Spannung, da man diese ja im Stehen durchfährt. Also habe ich meine Überredungskünste zum Besten gegeben und Andi davon überzeugt, eine Fahrt zu machen, der eigentlich der Ansicht war, dass Togo für To Go steht.


Viel los war hier nicht aber eine Weile sollte es schon dauern, bis wir endlich an die Reihe kamen, da einerseits die Ride Ops nicht auf Zack waren und das komplizierte und unkonventionelle Rückhaltesystem zusätzlich für Verzögerung bei der Abfertigung sorgt. Man nimmt hier allen ernstes auf einer Art Fahrradsitz platz. Das ist kein Witz. Im Grunde rechtfertigt das schon eine Fahrt, weil das einfach vollkommen verrückt ist. Die Schulterbügel müssen umständlich angelegt werden und sind wirklich unbequem, da sie zu keinem Zeitpunkt richtig anliegen. Anschliessend muss man darauf achten, dass man in einer aufrechten Position steht, da die Stand-Höhe arretiert wird und wenn man Pech hat, muss man die gesamte Fahrt in eingeknickter Haltung verharren. I würde sogar so weit gehen, zu behaupten, dass Shockwave eines der schlechtesten Rückhaltesysteme überhaupt hat.

Die Fahrt ist, welch Wunder, sehr ruckelig. Drop und Looping sind eigentlich langweilig, der Helix kann ich mit viel Wohlwollen aber noch etwas abgewinnen, da sich diese, aufrecht und langsam durchfahren, schon ungewöhnlich anfühlt. Shockwave bietet sogar zwei kleinere Bunnyhops mit etwas Airtime, was ein interessanter Ansatz ist aber in Kombination mit den Schulterbügeln eher zu Schmerzen in der Schulter führt.


So kommt es auch, dass Shockwave nach Skull Mountain der Steel-Coaster mit den wenigsten Punkten geworden ist. Nichts wie weg hier.


Grizzly
Andi: 59, Daniel: 47, Fahrten: 1

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Wir brauchten etwas Zeit, um den Eingang zu diesem Woodie zu finden, der sich etwas versteckt, idyllisch im Wald gelegen befindet. Wir haben versehentlich erst mal den Eingang zu den Dinosaurs Alive genommen. Einem Wanderpfad, auf dem es einige Animatronic-Dinosaurier zu entdecken gibt.


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Der Coaster wurde vom Hersteller King's Entertainment Company in Eigenregie gebaut, die damals noch die Parkeigentümer waren. Später wurde der Park dann an Paramount und dann schliesslich an Cedar Fair verkauft. Wie auf so vielen Woodies kommen auch hier Züge von Philadelphia Toboggan zum Einsatz.


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Wartezeit gab es hier nur für die erste Reihe und wir fanden, dass es der Coaster wert sei, hier eine Fahrt ganz vorne zu machen. Der Coaster fährt sich nicht wirklich angenehm und schlägt an der ein oder anderen Stele aber Grizzly entschädigt wenigstens mit einer schönen Umgebung. Die Fahrt durch den Wald ist stimmig und macht Spass. Wir hätten uns sogar zu einer Wiederholungsfahrt durchringen können, wenn uns das üppige Coaster-Line Up nicht dazu gezwungen hätte zur nächsten Holzachterbahn zu gehen.


Hurler
Andi: 52, Daniel: 36, Fahrten: 1

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Auf dem Weg zur Station des International Coasters Inc. (mittlerweile CGI) Woodies Hurler haben wir noch eine Fahrt auf dem ca. 90 Meter hohen Karussell WindSeeker eingesackt. Von oben hat man einen klasse Ausblick auf den Park.


Hurler könnte man auch in Hurt’er umbenennen. Die Holzachterbahn, die man nur mit einer Auslandskrankenversicherung betreten sollte. Bitte abreissen und als Brennholz verkaufen. Ich würde sogar beim Verfeuern behilflich sein, wenn ich einen Kamin hätte. Nach Roar der schlimmste Woodie auf der Tour und da waren einige dabei, die sich wirklich scheisse fahren. Was soll das? Spass machen tut das nicht. Hände unten lassen und schön festhalten, sonst lösen sich die Bandscheiben in ihre Einzelteile auf. Ich übertreibe vielleicht aber eine Fahrt mit dieser Bahn grenzt an Körperverletzung.


Der ein oder andere mag sich fragen, ob wir nicht einfach nur völlige Mimosen sind. Da kann ich ganz klar sagen: nein, sind wir nicht. Es ist klar, dass sich Holzachterbahnen ruckeliger fahren, als Achterbahnen aus Stahl und das macht ja sogar ihren besonderen Charme aus aber eine Fahrt auf Roar und Hurler haben nichts mehr mit temperamentvollem Fahrspass zu tun. Das ist einfach nur noch unangenehm.


Rebel Yell
Andi: 67, Daniel: 53, Fahrten: jede Seite 1x

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Bis auf den Kinder-Woodie Woodstock-Express befinden sich alle Holzachterbahnen in Kings Dominion im hinteren Bereich des Parks in unmittelbarer Nähe zueinander. Der älteste von den Dreien und gleichzeitig auch der letzte, den wir noch abhaken wollten, war Rebel Yell. Ein Racing Coaster der in diesem Fall nicht nur Wagen von Philadelphia Toboggan besitzt, sondern auch von Philadelphia Toboggan gebaut wurde und 2003 von den American Coaster Enthusiasts als ACE Landmark ausgezeichnet.


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Hier sind wir die blaue und die rote Seite gefahren, die sich nicht merklich voneinander unterscheiden. Das Layout besteht im Grunde aus einer langen, geraden Strecke mit reichlich Bunnyhops und einer 180 Grad Kurve, die in einer weiteren geraden Strecke endet, welche dann wiederum einige Bunnyhops bietet und zurück zur Station führt. Erwähnenswert ist, dass sich die 180 Grad Kurve direkt bei Intimidator befindet und man so Blicke aus ungewohnter Perspektive auf diesen Stahl-Koloss werfen kann.


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Im Grunde ist das Layout simpel aber Rebell Yell konzentriert sich auf das Wesentliche und macht dabei fast alles richtig. Die vielen Bunnyhops bieten Airtime. Davon gibt es hier reichlich und das macht Spass. Zwar fährt die Bahn auch nicht so ruhig aber da es im Grunde nur eine Kurve gibt, fällt das nicht sonderlich ins Gewicht und der Spass überwiegt. Gut fanden wir auch, dass die Züge hier wirklich fast synchron starten und der Racing-Aspekt so immer präsent ist.


Drop Tower


Auf dem Weg zu Anaconda, die wir ja noch nicht fahren konnten, kamen wir zunächst noch an der wilden Maus Ricochet vorbei, die wir uns geschenkt haben. Stattdessen haben wir eine Fahrt auf dem Drop Tower gemacht. Das Ding ist immerhin der höchste Gyro Drop Tower der Welt, bzw. bietet den längsten freien Fall. Von oben hat man natürlich einen tollen Ausblick auf den Park, allerdings drehte sich die Gondel auf dem Weg nach oben nicht, wie das z.B. bei Scream im Heidepark der Fall ist. Der Drop ist spassig und auch recht lang. Freefalltower halt.


Anaconda
Andi: 57, Daniel: 57, Fahrten: 1

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Da Anaconda vormittags vorrübergehend geschlossen war, wollten wir die Fahrt nun nachholen. Der Arrow Looping Coaster Anaconda war die erste Achterbahn mit mehr als einer Inversion in Kings Dominion. Hier begegneten uns wieder die typischen Arrow Achterbahnwagen im klassischen Design.


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Der Tunnel der nach dem First Drop für ein kurzes Stück unter dem See durchführt ist spitze. Der Near Miss Effekt ist hier ziemlich extrem, da die Öffnung einfach deutlich zu klein wirkt, als dass die Wagen mitsamt den Insassen hindurch passen. Das Setting mit der Fahrt über den kleinen See, bzw. an diesem vorbei werten die Fahrt auf Anaconda deutlich auf.


Insgesamt einer der besseren Arrow Dynamics Looping-Coaster, der für mich direkt hinter Viper in Six Flags Magic Mountain rangiert.


Intimidator 305 (letzte Fahrt)


Nach der Fahrt mit Anaconda wollten wir noch ein letztes Mal mit Intimidator 305 fahren, bevor wir uns auf den Weg nach Hershey gemacht haben. Dieses Mal waren wir beide kurz vor einem Greyout und froh, als der Zug die Kurve nach dem First Drop verliess, um in den ersten Camelback zu fahren. Die vielen anderen gefahrenen Coaster, das Wetter und die damit verbundene, einsetzende Erschöpfung haben sich dann doch bemerkbar gemacht und ihren Tribut gezollt. Krasses Teil.


Eiffel Tower


Bevor wir dann den Park wirklich verlassen haben, sind wir noch mal kurz auf den ca. 100 Meter hohen Nachbau des Eiffelturms gefahren. Die Aussicht von dort oben ist spitze und man kann klasse Fotos des Parks machen.


Fahrt zum Hershey Park


Unser nächstes Ziel war der Hershey Park in Pennsylvania. Die Fahrt sollte ca. 3 1/2 Stunden dauern. Also verliessen wir gegen 17.00 Uhr den Park, um nicht zu spät abends dort anzukommen.


Da wir also nicht viel Zeit für kulinarische Exkursionen haben sollten, wollten wir auf der Strecke etwas essen. Da wir die üblichen Fast Food Läden eigentlich gerne meiden wollten, sollte es dann wenigstens ein 5 Guys Burger sein. Neben In’ Out Burgers, die es allerdings nur an der Westküste gibt, m. E. der beste Burger, den man in einer Fastfood Kette essen kann. Das Fleisch ist für den Preis vorzüglich und man kann sich den Burger aus einer grossen Anzahl an Zutaten individuell zusammenstellen. Erfreulich ist, dass alle Zutaten kostenlos sind. Die Pommes werden aus echten Kartoffeln gestanzt und in Erdnussöl frittiert. Erdnüsse gibt es zudem kostenlos. Für ihren Burger wurden die auch etliche Male ausgezeichnet und in der Presse gefeiert. Wer die Gelegenheit hat, sollte da unbedingt hin.

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Wirklich abgefahren sind aber die Getränkeautomaten. Hier kann man aus unzähligen Getränken wählen, die dann auch noch in allen erdenklichen Geschmacksrichtungen verfügbar sind. Wenn man Lust auf eine Dr. Pepper Cherry-Vanilla Diet Coke mit Fanta Lime hat, dieser Automat macht es möglich und mischt es dir zusammen. Ob das dann noch schmeckt, muss jeder für sich entscheiden. Ich hatte zwischenzeitlich auf jeden Fall eine Mischung am Start, die ich weniger köstlich fand.


Gegen 22.00 Uhr kamen wir dann in Hershey an. Das Motel war nett gelegen und nach dem Loch in Ashland waren wir happy, dass es hier nichts zu beanstanden gab. Das Klima in Pennsylvania war ein ganz anderes als noch in Virgina und um das zu unterstreichen, fing es bei unserer Ankunft auch direkt an zu regnen. Da das eher nach einem Schauer aussah, machten wir uns aber nicht allzu viele Sorgen für den darauffolgenden Tag.
 

Mario M.

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Die Vorfreude auf diesen Park ist dank I305 echt enorm groß rock2:-) hat dein Bericht auch nochmal deutlich aufgezeigt...

Five Guys ist echt mega genial, durfte ich nach Empfehlung von anderen damals auf der Orlandotour auch mal ausprobieren. Die Burger waren echt ein Traum love:-)

Wieder ein toller Bericht app:-)
 

Madflex

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Die Vorfreude auf diesen Park ist dank I305 echt enorm groß rock2:-) hat dein Bericht auch nochmal deutlich aufgezeigt...

Five Guys ist echt mega genial, durfte ich nach Empfehlung von anderen damals auf der Orlandotour auch mal ausprobieren. Die Burger waren echt ein Traum love:-)

Wieder ein toller Bericht app:-)

Wann wirst Du denn zum ersten Mal dort sein? Jetzt auf der Ostküsten-Tour?
 

Mario M.

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Wann wirst Du denn zum ersten Mal dort sein? Jetzt auf der Ostküsten-Tour?

Ja rock2:-)

Und die Vorfreude wächst stündlich, bin schon sehr gespannt wann wir das Tourprogramm zugeschickt bekommen. Deine Berichte machen schon richtig Lust auf die Ostküste.

Ich hoffe uli79 und berlindaniel hauen auch bald ein paar Berichte ihrer Ostküstentour raus, ich warte schon als gespannt :D vor allem auf das Feedback zu Wicked Cyclone!
 

uli79

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Wir arbeiten schon kräftig dran ;)
Bald geht´s auch mit unserer Berichtserie los.


@Madflex

Schön das Ihr dem I305 3 Chancen gegeben habt. Ich hatte damals bei der ersten Fahrt schon einen Greyout und habe dann von weiteren Fahrten abgesehen. Würde mir heut nicht mehr passieren.
 

Madflex

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Wir arbeiten schon kräftig dran ;)
Bald geht´s auch mit unserer Berichtserie los.


@Madflex

Schön das Ihr dem I305 3 Chancen gegeben habt. Ich hatte damals bei der ersten Fahrt schon einen Greyout und habe dann von weiteren Fahrten abgesehen. Würde mir heut nicht mehr passieren.

Ja, ich hab es in euren Berichten von damals gelesen. Das hat natürlich auch dazu geführt, dass mein Respekt vor Intimidator noch grösser wurde. Wenn einem so was passiert, muss man das wirklich erst mal verarbeiten. Kann schon verstehen, dass man dann erst mal nicht mehr fahren möchte. Also morgens war es wirklich noch ok aber nach der dritten Fahrt am Nachmittag hätte ich keine weitere mehr gebraucht.
 

PeterKa

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Ich muss echt sagen, die Bericht Serie ist sehr gut Macht richtig Spaß zu lesen und man Freut sich auf mehr. JA I305 ist schon ne heftige Bahn die wirklich an die Grenzen geht aber trotzdem saumäßig viel Spaß macht.
 

Madflex

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Ich muss echt sagen, die Bericht Serie ist sehr gut Macht richtig Spaß zu lesen und man Freut sich auf mehr. JA I305 ist schon ne heftige Bahn die wirklich an die Grenzen geht aber trotzdem saumäßig viel Spaß macht.

Danke für das Lob.

Klar macht I305 total viel Spass und hat sich bei mir ganz klar in meine Top 10 der Stahlbahnen gefahren. Ich hoffe nicht, dass sich jemand von den Schilderungen abhalten lässt, damit zu fahren. Man sollte nur wissen, worauf man sich einlässt.
 

Eulalia2002

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So ist eben jeder anders gebaut. In eine Achterbahn, in der Hardcore Fans ohnmächtig werden würden mich keine 10 Pferde kriegen und ich würde sie unter die "gekniffenen" einreihen. Mir reicht Shambhala, das war für mich eine echte Offenbarung, und heftiger braucht für mich kein Coaster zu sein. Aber ich bin ja auch keine 20 mehr.:eek:
 

Madflex

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So ist eben jeder anders gebaut. In eine Achterbahn, in der Hardcore Fans ohnmächtig werden würden mich keine 10 Pferde kriegen und ich würde sie unter die "gekniffenen" einreihen. Mir reicht Shambhala, das war für mich eine echte Offenbarung, und heftiger braucht für mich kein Coaster zu sein. Aber ich bin ja auch keine 20 mehr.:eek:

Kann ich nachvollziehen. Niemand sollte Entscheidungen treffen, mit denen er sich dann nicht mehr wohl fühlt. Es soll ja Spass machen.
 

Manti

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Oh man oh man, ich verschlinge eure Berichtserie einfach nur! Und mit jedem Bericht wächst die Vorfreude mehr auf Oktober! Ich werd noch narrisch!!!!!!!!!!!!!
 

checkair

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Wow, wirklich klasse Berichte!! Macht wirklich unglaublich viel Spass eure Erlebnisse zu lesen. Werde in 2 Wochen eine ähnliche Tour machen, und meine Vorfreude wächst jetzt ungemein :)
 

Madflex

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Wow, wirklich klasse Berichte!! Macht wirklich unglaublich viel Spass eure Erlebnisse zu lesen. Werde in 2 Wochen eine ähnliche Tour machen, und meine Vorfreude wächst jetzt ungemein :)

Cool. Freut mich zu lesen, dass das gut ankommt. Mich haben die Berichte auch immer motiviert und die Vorfreude auf die Tour gesteigert.
 
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