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Die 8 lacht - Tag 12 - Cedar Point

Madflex

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Mittwoch, 03.06
Cedar Point

Heute war es dann endlich so weit. Ein lang gehegter Traum sollte in Erfüllung gehen. Ein Besuch in der selbsternannten Rollercoaster Capital of the World, Cedar Point. Seit ich die ersten Videos von Millenium Force gesehen habe, wollte ich hier hin. Erst recht, nachdem ich einen Bericht über Top Thrill Dragster im Fernsehen sah. Ich weiss noch, dass ich da regelrecht ausgeflippt bin und jeden gezwungen habe, sich das anzuschauen. Allerdings blieb es lange bei einem Traum, da ich nicht wusste, wie ich sich dieser realisieren lassen sollte. Das lag allerdings weniger daran, dass ich nicht in die USA reisen wollte oder konnte, sondern vielmehr daran, dass Cedar Point ja schon ein wenig abseits der üblichen Reiserouten liegt. Die recht nah gelegenen Städte Detroit und Cleveland sind ja auch nicht unbedingt die üblichen Ziele eines USA-Urlaubs. Auf die Idee, selber mal eine reine Achterbahn-Tour zu machen, auf der Cedar Point nur ein Ziel von vielen ist, wäre ich vor einigen Jahren noch gar nicht gekommen.

Für Besucher mit Early Entrance Tickets, die für Gäste des Breakers Express inklusive sind, öffnet der Park bereits um 9.00 Uhr morgens seine Pforten und so klingelte der Wecker schon recht früh, da wir das natürlich ausnutzen wollten. Da wir auch nur einen Tag für Cedar Point eingeplant hatten, wartete ein straffes Tagesprogramm auf uns. Das Wetter war der Hammer. Strahlend blauer Himmel bei noch recht kühlen Temperaturen, die aber im Laufe des Tages noch auf ca. 27 Grad steigen sollten. Besser hätte es gar nicht sein können.

Super motiviert sind wir zunächst einmal Frühstücken gegangen. Das Frühstück war in der Übernachtung ebenfalls inklusive und da wir hierfür Vouchers für das gegenüberliegende Dairy Queen bekommen hatten, war das unser erstes Ziel des Tages. Leider war hier die Auswahl recht dürftig und die Menge, die im Voucher inklusive war, überschaubar. Da sich unsere Mägen mittlerweile an die üppigen Frühstücke um die 1.200 Kalorien gewöhnt hatten, orderte ich hier noch eine Portion Bisquits & Gravy on top. Geschmacklich war das übliches Fast Food Niveau. Würde ich nicht noch mal hingehen, wenn ich andere Optionen hätte.

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Von hier mussten wir nur noch wenige Minuten über die schmale Landzunge nach Cedar Point fahren, bis schliesslich die schönste Coasterskyline der Welt vor uns auftauchte, die das Herz eines jeden Achterbahnfans höher schlagen lässt. Unsere Vorfreude war riesig. Nachdem unser Parkticket gescannt wurde, welches wir online gekauft hatten, konnten wir fast bis zur ersten Reihe durchfahren, da wir mit zu den ersten Besuchern gehörten. Hier sahen wir dann auch schon GateKeeper bei seinen ersten Testfahrten durch die Keyholes über dem Eingang ehrfürchtig seine Bahnen ziehen. Was für ein Anblick. Respekt an denjenigen, der diese Idee hatte. Einen eindrucksvolleren und symbolträchtigeren Eingang zu einem Vergnügungspark kann man sich als Achterbahnfan nicht wünschen.

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An einem der zahlreichen Kassenhäuschen tauschten wir unsere Vouchers gegen unsere Fast Lane Plus Wristbands ein - die allerdings erst ab 10.00 Uhr gelten sollten - und reihten uns dann in eine der Warteschlangen am Haupteingang ein. Hier fielen uns dann auch wieder die unzähligen Fliegen auf, mit denen wir am Abend zuvor schon Bekanntschaft gemacht hatten. Zum Glück keine Insekten der stechenden oder beissenden Art. Es war wirklich alles voll mit denen. Die Gebäude, die Luft, die waren überall. Irre.

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Vor der Parköffnung wurden wir dann noch Zeuge einer doch recht ungewöhnlichen Zeremonie. Es ertönte plötzlich die amerikanische Nationalhyme und die meisten Anwesenden blickten mit der Hand auf dem Herzen und erhobenen Hauptes in die Richtung, wo eine amerikanische Flagge an einem Mast wehte und sangen die Hymne mit. Eine Frau salutierte sogar. Das war schon ziemlich strange und man stelle sich dasselbe Prozedere mal in einem deutschen Park vor. Ich fand es früher ja schon schräg, dass nach Sendeschluss die deutsche Nationalhyme lief. Anschliessend wurde der Park geöffnet.

Was lag näher, als sich sofort zu GateKeeper zu begeben, nachdem dieser bereits so eindrucksvoll auf sich aufmerksam gemacht hatte und die Station nur wenige Meter entfernt war. Unseren Rucksack mussten wir zunächst in einen Locker sperren, da in Cedar Point leider keine Taschen in den Stationen zugelassen sind. Das System war dasselbe wir in Six Flags Great Adventure, allerdings kostete die Miete hier für zwei Stunden satte $ 2. Es gibt für alles noch eine Steigerung. Das fanden wir zwar ziemlich absurd aber wir wollten uns davon auch nicht die Laune vermiesen lassen. Also fütterten wir artig die Hand, die uns solch fantastische Achterbahnen beschert und begaben uns zum Eingang der Station.

GateKeeper
Andi: 95, Daniel: 95, Fahrten: 3

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Kurz hinter dem Eingang muss man sich zunächst für die Seite entscheiden, auf der man fahren möchte und hier gibt es ja tatsächlich in einigen Elementen auch grosse Unterschiede. Das kannten wir bereits von Flug der Dämonen im Heidepark. Wir entschieden uns für die linke Seite, da der Zug die Sitze hier beim First Drop am höchsten hinaushebt und das Feeling noch etwas besser als auf der anderen Seite ist. Natürlich haben wir uns vorne angestellt und mussten zum Glück nicht lange warten, da ja noch nicht allzu viele Gäste im Park waren und die Abfertigung zügig ablief. Ich habe nicht nachgezählt aber hier hat wirklich eine Menge Personal gearbeitet und die Absprachen untereinander wirkten sehr eingespielt.

Andi hat mir freundlicherweise die äussere Sitzposition überlassen, die bei einem Wingcaoster natürlich noch mal einen Vorteil gegenüber dem inneren Sitz bietet. Aussen ist das Freiheitsgefühl einfach am grössten. Die Sitze scheinen identisch mit denen von Flug der Dämonen zu sein. Ich finde diese neuartigen, flexiblen Schulterbügel eigentlich ziemlich bequem und kann auch nicht bestätigen, dass diese im Verlauf der Fahrt zu eng werden, worüber sich wohl schon einige beschwert hatten.

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Nachdem man die Station verlassen hat, fährt man nach einer Rechtskurve auf den breiten und knapp 50 Meter hohen Lifthill, der parallel zum Strand verläuft. Hier wird einem dann ein erster Eindruck davon vermittelt, wie toll dieser Park mit Blick auf den riesigen Eriesee gelegen ist. Klasse Aussicht, das ist wirklich ganz grosses Kino. Hat der Zug die Spitze erreicht, fährt er noch ca. eine Zuglänge geradeaus, um dann in den 52 Meter hohen Diveloop, der höchsten Inversion weltweit, zu droppen. In der vorderen Reihe fühlt sich das, für Wingcoaster üblich, noch recht behäbig an. Im Tal hat der Zug dann seine Höchstgeschwindigkeit erreicht und fährt dann in den Immelmann und anschliessend über einen Camelback mit schöner Floating Airtime. Es folgt ein Korkenzieher und eine Zero-G-Roll durch das Keyhole über dem Eingang. Das ist schon ziemlich klasse, allerdings sieht es von aussen betrachtet besser aus, als es sich fährt.

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Den Near Miss Effekt auf dem Inline-Twist, der aussen an den Keyholes vorbeiführt fanden wir beide besser als die eigentlichen Keyholes. Nach der Fahrt durch eine Blockbremse folgt noch eine Helix, woraufhin der Zug zurück in die Station fährt. Unnötig zu erwähnen, dass die gesamte Strecke mit der von B&M gewohnten Smoothness durchfahren wird. Während der Fahrt haben wir auch Bekanntschaft mit einigen der Fliegen gemacht aber glücklicherweise sind keine mit unserem Gesicht kollidiert, sondern haben lediglich unsere Kleidung gesprenkelt. Das sollte auch nicht die einzige Begegnung mit den Viechern gewesen sein.

Wir haben anschliessend noch eine Fahrt in der letzten Reihe der rechten Seite gemacht, wo man dann schon etwas schneller in den Diveloop gezogen wird aber überwältigend ist die Geschwindigkeit halt auch in der letzten Reihe nicht wirklich. Beim Rest der Fahrt konnte ich eigentlich keinen allzu grossen Unterschied zwischen erster und hinterster Reihe feststellen. Am Abend haben wir dann noch eine allerletzte Fahrt auf der linken Seite hinten gemacht.

GateKeeper hat eigentlich das Zeug zum perfekten Coaster. Gross, hoch, lang, coole Elemente bzw. Inversionen, super Setting und Theming, etc. Es gibt wenig Achterbahnen, die so eindrucksvoll in Szene gesetzt sind. Das sind auch alles Voraussetzungen, die für eine hohe Punktzahl sorgen aber irgendwie will der Funke dann doch nicht so richtig überspringen. Wahrscheinlich liegt es einfach daran, dass Wingcoaster konstruktionsbedingt doch recht träge über die Schienen rollen. Man hat zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass Limits ausgereizt werden. Das ist natürlich Jammern auf hohem Niveau. Ich mag die Bahn aber es fehlt mir die Power.

Nach den zwei Fahrten reichte uns das erst mal und da der Intamin Coaster Wicked Twister, der sich in unmittelbarer Nähe befindet, noch nicht fuhr, sind wir zu Millenium Force gegangen, nachdem wir unseren Rucksack aus dem Locker geholte haben.

Millenium Force
Andi: 110, Daniel: 98, Fahrten: 3

Millenium Force!!! Was hat man nicht schon alles über diese Achterbahn gelesen, gehört und gesehen. Wenig Achterbahnen dürften einen ähnlichen Impact auf die Entwicklung grosser Stahlachterbahnen gehabt haben, wie dieser erste Giga Coaster und wir waren wirklich glücklich nun endlich mit dieser Legende zu fahren. Wir waren gespannt, ob die vielen Top-Platzierungen bei den Golden Ticket Awards gerechtfertigt sind und was an der Kritik dran ist, dass Millenium Force zwar hoch und schnell ist aber ein langweiliges Layout hat. Endlich sollten wir die Möglichkeit haben, das selber herauszufinden.

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Zunächst haben wir wieder die Rucksäcke weggesperrt und uns dann in den Wartebereich begeben. Die vielen sehr langen Queues im Aussenbereich haben mich ganz schön eingeschüchtert und eine Vorstellung davon vermittelt, wie lange man hier an richtig vollen Tagen wohl warten muss. Ein Teil der Warteschlange verläuft parallel zum letzten Teil der Bahn hinter einem Zaun, wo die Züge mit Full Speed vorbeibrettern. Ein netter Nebeneffekt, während man wartet. Da der Park offiziell noch nicht geöffnet hatte, war hier zum Glück nicht so viel los und nach ca. 10 Minuten befanden wir uns schon in der Station. Thematisierung gibt es keine aber die braucht Millenium Force meiner Meinung nach auch nicht. Diese Bahn steht einfach für sich selbst. Für die erste Reihe mussten wir noch mal ca. 10 Minuten warten. Auffällig war, wie euphorisch die Fahrer in die Station zurückkamen. Auf das obligatorische „So how was your ride?“ des RideOps gab es als Feedback immer ein lautes Gekreische und Gejohle. Deutlich mehr als bei anderen Coastern. Millenium Force schien also doch eine ganz schöne Adrenalinmaschine zu sein.

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Die Züge und das Rückhaltesystem erinnern etwas an Expedition GeForce. Neben Lapbars kommen noch Beckengurte zum Einsatz. Vom Lifthill, der parallel zum Strand des Lake Erie verläuft, hat man einen super Blick auf den See, die umgebende Landschaft und die Coaster Skyline des Parks. Coasterfan was willst Du mehr? Einfach eine Wahnsinnsaussicht.

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Oben angekommen heisst es nur noch Hände hoch und runter geht’s. Der Drop ist auch vorne schon ziemlich intensiv, schliesslich ist die Abfahrt von Millenium Force satte 91 Meter hoch und super steil. Hinten fühlt sich das alles aber noch mal ungleich krasser an, wie wir bei unseren späteren Fahrten herausfinden sollten. Die fehlenden Schulterbügel tun ihr Übriges dazu und somit gefällt mir der Drop auch besser als der von Intimidator 305. Die Geschwindigkeit und G-Kräfte in der ersten aufwärts führenden, übergeneigten Rechtskurve sind grösser als ich dachte. Hier bretzelt es echt ganz ordentlich. Es folgt eine langgezogene, bodennahe Linkskurve, durch den etwas provisorisch anmutenden Tunnel aus Wellblech hindurch und hoch auf den ersten Camelback, der schöne aber nicht sehr intensive Airtime bietet. Es folgt eine weitere lange, aufwärts führende Rechtskurve, hinein in eine übergeneigte 180 Grad Linkskurve und man fährt über den zweiten Camelback, auf dem die Airtime etwas kräftiger ist und der Zug fährt in den zweiten Tunnel, der parallel zum ersten verläuft. Es folgt ein letzter Bunny Hop und der Zug rast an der Warteschlange vorbei über eine letzte Rechtskurve in die Schlussbremse.

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WOW!!! Wir fanden Millenium Force super. Ich kann verstehen, dass manch einer Millenium Force nur hoch und schnell findet aber für uns hat genau das gereicht. Dass man noch mehr rausholen kann, hat Intamin mit anderen Coastern gezeigt aber die Bahn hat halt auch schon 15 Jahre auf dem Buckel. Die Geschwindigkeit ist konstant hoch, mit einem einmaligen Setting, Insgesamt eine stimmige Achterbahn. Für mich definitiv ein Top 10 Coaster.

Maverick
Andi: 93, Daniel: 93, Fahrten: 4

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Das nächste Ziel war ein weiteres Highlight des Parks, ja der gesamten Tour. Der Blitz Coaster Maverick von Intamin. Um dort hin zu kommen mussten wir erst mal in den Western-Themenbereich Frontiertown im hinteren Teil des Parks. Mittlerweile war es nach 10.00 Uhr und so konnten wir den Fast Lane Eingang nutzen. Bei Maverick spart das richtig viel Zeit, da man im Grunde sofort die Station betreten kann. Der reguläre Wartebereich war hier schon ganz gut gefüllt. Dank zügiger Abfertigung und 4-Zug Betrieb sassen wir bereits nach ca. 10 Minuten in der ersten Reihe der uns mittlerweile wohl bekannten Intamin-Züge mit Schulterbügeln. Ich war gespannt, ob diese wirklich nötig wären.

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Wie aussergewöhnlich Maverick ist, zeigt sich bereits auf dem Lifthill, der die Züge nicht einfach über eine Kette oder einen Kabellift hinaufzieht. Nein, die Züge werden über einen LSM-Launch in hohem Tempo auf den nur 32 Meter hohen Lifthill geschossen. Von aussen betrachtet wirkt dieser ja noch recht harmlos aber spätestens wenn die Züge dank des Launches mit hoher Geschwindigkeit in den übersteilen First Drop stürzen und man das Gefühl hat, aus dem Sitz zu fallen, merkt man, es hier nicht mit einem zahmen Fohlen, sondern mehr mit einem unbändigen Wildpferd zu tun zu haben. Es folgt eine bodennahe High Speed Fahrt mit zwei extrem schnellen Richtungswechseln, wie wir sie bereits von Intimidator 305 kannten, hinauf auf einen Camelback mit satter Ejector Airtime, um dann in die Twisted Horseshoe Roll zu fahren, einer Inversion, die sich sehr dynamisch fährt und richtig Spass macht. Die Schulterbügel haben sich bis hierher schon 2-3 Mal bewährt.

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Danach fährt der Zug in einen Tunnel unterhalb der Station, in dem sich der Launch befindet. Vorher wird der Zug allerdings in einer Blockbremse etwas ausgebremst, um dann auf einer Strecke von knapp 120 Metern auf 110 km/h zu beschleunigen. Die Ausfahrt aus dem Launch ist superheftig. Man sieht schon, während man auf das Ende des Tunnels zufährt, dass die folgende Linkskurve extrem eng ist und kurzfristig wird man sich hier regelrecht zusammengestaucht und ist danach vermutlich auch ein paar Zentimeter kleiner.
Nach der Linkskurve geht es in einer 180 Grad Rechtskurve an einer kleinen Lagune vorbei, an der es zwei simulierte Kanonenkugel-Einschläge mit Wasserfontäne gibt. Von diesen bekommt man allerdings nur in den letzten Reihen etwas mit und das auch nur, wenn man darauf achtet. Von aussen betrachtet macht das allerdings einiges her. Ein wirklich innovatives Theming-Element. Durch einen Canyon hindurch geht es durch zwei weitere schnelle Richtungswechsel, wovon der zweite schon fast übertrieben ist, über einen weiteren Camelback schliesslich in die Schlussbremse. Wuhhhhschhhhhh….. Was für eine tolle Achterbahn… Wahnsinn!!!

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Maverick ist für mich die eierlegenden Wollmilchsau unter den Achterbahnen. Sie bietet eigentlich alles was ich an Achterbahnen mag, ohne dabei aber an irgend einer Stelle einen Kompromiss zu machen. Steiler First Drop, durchweg eine hohe Geschwindigkeit, hohe G’s, starke Air Time, super Inversionen, schnelle Richtungswechsel, ein knackiger Launch und mit den künstlichen Felsen und Canyons durch die das Layout hindurchführt und den simulierten Kanonenkugel-Einschlägen auch einiges an Theming. Das innovative Konzept des Coasters ist stimmig umgesetzt und geht für mich komplett auf. Als eine der perfektesten und vielseitigsten Achterbahnen überhaupt hat sich Maverick ganz locker in meiner Top 5 gefahren und ist mein Lieblingscoaster des Parks. Der für mich einzige Wermutstropfen ist die Blockbremse vor dem Launch, die den Fahrspass an dieser Stelle doch ein wenig ausbremst. Wenn man sich vorstellt, hier ungebremst in den Launch zu fahren, wäre das Gesamterlebnis noch einen Tacken besser.

Meine grosse Hoffnung ist nun, dass Taron in einigen Punkten Ähnlichkeiten mit Maverick aufweisen wird und was man bisher so sieht, scheinen die Chancen nicht allzu schlecht zu stehen. Mich als Kölner würde das natürlich sehr glücklich machen, so ein Ding quasi vor der Haustür zu haben.

Die heftigen, unvermittelten Richtungswechsel haben bei Andi wohl ein paar Rückenschmerzen ausgelöst und nach einer Wiederholungsfahrt war dann erst mal Schluss mit Maverick. Ich habe aber am späten Nachmittag dank Fast Lane Plus in recht kurzer Zeit noch mal zwei weitere Fahrten auf Maverick gemacht.

Mean Streak
Andi: 72, Daniel: 64, Fahrten: 1

Hinter Maverick steht die von aussen recht eindrucksvoll anmutende Holzachterbahn Mean Streak. Diese fuhr noch nicht aber da sich schon ein paar Wartende vor dem Eingang versammelt hatten und auch schon Personal in der Station zu sehen war, gingen wir davon aus, dass es bald losgehen sollte. Nachdem dann ein paar Testfahrten gemacht wurden, öffnete die Bahn und wir betraten die Station durch den Fast Lane Eingang. Da der reguläre Wartebereich offenbar einen etwas verschlungeneren Weg hat, waren wir die ersten in der Station und so kam es, dass wir bei der ersten bemannten Fahrt des Tages in der ersten Reihe der Philadelphia Toboggan Züge Platz nehmen konnten. Eine Premiere für mich. Bei Jack Rabbit sassen wir zwar auch im ersten Zug aber halt eben nicht in der ersten Reihe.

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Völlig unabhängig davon, dass sich Mean Streak insgesamt knüppelhart fährt, hat der Coaster leider keine erwähnenswerten Elemente zu bieten. Klar, mit fast 50 Metern ist die Bahn ziemlich hoch aber der anschliessende Drop ist nicht wirklich steil. Die restliche Fahrt hat mich im Grossen und Ganzen auch eher kalt gelassen. Erstaunlich ist, dass es bereits ein komplettes Retracking von Martin & Vleminckx gab, das aber offenbar nicht wirklich die erhoffte Verbesserung der Fahreigenschaften gebracht hat. Falls doch, möchte ich gar nicht erst wissen, wie sich die Bahn vorher fuhr. Das letzte Drittel der Fahrt, die zum Teil durch die Stützenkonstruktion führt, fand ich dann vom Effekt her immerhin ganz nice.

Für mich ist Mean Streak ein super Kandidat für ein RMC-Retracking. Hoch und lang. Da könnte man was richtig Feistes draus machen. Wenn man die Diskussion im Netz ein wenig verfolgt, gibt es nicht gerade wenige, die sich das ebenfalls wünschen. Es gibt sogar bereits ein Fanprojekt eines RMC-Umbaus welches offenbar in No Limits erstellt wurde. Mean Streak wurde 1991 von der Dinn Corporation gebaut, die dann im selben Jahr wegen Streitigkeiten beim Bau von Pegasus in De Efteling vom Firmengründer persönlich aufgelöst wurde. Da RMC ja auch den Texas Giant, der ebenfalls von der Dinn Corporation konstruiert wurde, in den New Texas Giant verwandelt hat, wäre das ja vielleicht eine Option. Es ist halt fraglich, ob RMC auch für Cedar Fair arbeiten würden, da alle Umbauten ja bisher in Six Flags Parks stattgefunden haben. Man kann es Cedar Point und allen Coasterfans eigentlich nur wünschen auch wenn es viele Fans gibt, die sich wünschen, dass der Coaster so bleibt, wie er ist.

Iron Dragon
Andi: 55, Daniel: 57, Fahrten: 1

Eigentlich wollten wir eine Fahrt mit dem zum Floorless Coaster umgebauten, ehemaligen Stand Up Coaster, Rougarou machen aber ein voll besetzter Zug war wegen technischer Probleme auf dem Lifthill stehengeblieben. Also sind wir zu dem nebenan gelegenen Suspended Coaster Iron Dragon von Arrow Dynamics gegangen. Die Warteschlange war erstaunlich voll, was mich bei diesem Coaster dann doch schon etwas verwunderte, da ich diesen nicht gerade als Publikumsmagnet eingeschätzt habe. Die reguläre Wartezeit lag hier locker bei 30 Minuten und trotz Fast Lane mussten wir ca. 10 Minuten warten.

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Das Besondere an Suspended Coastern sind die zur Seite freischwingenden Wagen, die unter der Schiene hängen. Bei den Suspended Coastern von Arrow Dynamics baumeln allerdings die Beine nicht frei wie bei klassischen Invertern, sondern man sitzt in einer Art Gondel und es kommen Schulterbügel zum Einsatz, die es m. E. nicht wirklich braucht. Die Fahrt auf Iron Dragon sollte die erste und einzige Fahrt der Tour sein, bei der wir den Rucksack mit in den Wagen nehmen konnten.

Der Effekt des Hin- und Herschwingens in den Kurven ist schon ganz cool und führt auch zu einem recht dynamischen Fahrgefühl aber es fehlt eindeutig an Abwechslung bzw. Überraschungen. Das liegt natürlich an der Konstruktionsweise eines Suspended Coasters, die wenig interessante Elemente oder Fahrfiguren zulässt. Am Ende führt die Strecke in eine Helix über eine kleine Lagune, wo der Zug durch künstlich erzeugten Nebel fährt, was immerhin ein ganz netter Effekt ist.

Mittagessen

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Um es kurz zu machen. Hot Dog mit einer Tüte Chips undeiner Cola: 16 $. Ist das gestört? Ja! Wird man davon satt? Natürlich nicht! Kann man seine Mittagspause an einem besseren Ort verbringen, als auf der Tribüne vor Top Thrill Dragster mit Blick auf den Launch? Nein! Insofern konnte uns dieses Spektakel ein wenig das trostlose, kostspielige Mahl versüssen.

Corkscrew
Andi: 41, Daniel: 46, Fahrten: 1

Mit Corkscrew steht in Cedar Point die erste Arrow Dynamics Stahlachterbahn mit einem vertikalen Looping. Dieser wurde 1976 eröffnet, nur wenige Tage nach dem Schwarzkopf-Loopingcoaster Revolution in Six Flags Magic Mountain, welcher die erste Stahlachterbahn mit einem modernen Looping war. Corkscrew war die erste Achterbahn mit drei Inversionen und kann somit auch als absoluter Klassiker bezeichnet werden. Bemerkenswert fand ich, in welch super Zustand sich die Achterbahn befindet.

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Hier mussten wir nicht warten, da kaum etwas los war. Es werden die üblichen Arrow Züge mit Schulterbügeln eingesetzt. Nach dem der Zug den Lifthill hinauf gefahren ist, fährt der Zug nach dem Drop zunächst über einen kleinen Bunny Hop, was wirklich ungewöhnlich ist, in den vertikalen Looping. Danach macht der Zug eine Rechtskurve und man durchfährt die zwei Korkenzieher. Eine verdammt kurze und eigentlich auch unspektakuläre Fahrt.


Corkscrew macht von aussen betrachtet fast mehr Spass, als damit zu fahren. Der Fussgängerweg führt hier nämlich direkt unter den Korkenziehern hindurch und man kann den Fahrern hier wirklich ins Gesicht schauen. Das habe auch mal zum Anlass genommen, ein Zeitlupenvideo von dem doppelten Korkenzieher zu machen.

Top Thrill Dragster
Andi: 104, Daniel: 99, Fahrten: 1

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Über den Tag verteilt war Top Thrill Dragster immer wieder mal down. Eigentlich hatte ich den Eindruck dass sie häufiger ausser Betrieb war, als dass sie fuhr. Nach der Fahrt mit Corkscrew, die sich direkt gegenüber befindet, sahen wir, dass TTD wieder fuhr und da haben wir nicht lange gefackelt und uns sofort in die gerade wiedergeöffnete Warteschlange begeben. Man sollte allerdings nicht meinen, dass hier nichts los war, weil der Ride eine Zeit lang nicht fuhr. Die Warteschlange war noch gut gefüllt mit Geduldigen, die diese in der Hoffnung, dass es bald weitergehen sollte, wohl nicht aufgeben wollten. Trotz Fast Lane mussten wir hier ca. 20 Minuten warten.

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Für die erste Reihe hätten wir mindestens noch mal so lange warten müssen. Wir haben dann lieber auf eine Fahrt in der ersten Reihe verzichtet. Einerseits hätte uns das zu lange gedauert und
ausserdem haben wir bemerkt, dass sich einige Fahrer in der ersten Reihe die sterblichen Überreste von einigen Fliegen aus den Gesichtern kratzten, nachdem der Zug in die Schlussbremse fuhr. War ja auch kein Wunder, denn schliesslich waren die wirklich überall und mit 200 km/h auf Fliegenfang gehen, wollten wir dann lieber nicht. Also haben wir uns für die erste Reihe des zweiten Wagens entschieden.

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Klasse ist, dass der gesamte Ride auch vom Wartebereich und der Station sehr gut einsehbar ist. Die Ampel vor dem Launch sorgt für etwas Extraspannung. Die Tatsache, dass hier nur Lapbars zum Einsatz kommen, erhöhen den Thrill noch einmal deutlich. Vor allem der Drop ist ohne Schulterbügel ganz schön heftig. Kingda Ka ist zwar noch mal ein paar Meter höher, etwas schneller und hat einen Camelback im Angebot aber das sind reine Werte, die sich nicht so deutlich bemerkbar machen und die TTD durch ein stimmiges Theming, inklusive der schönen Wagen und die fehlenden Schulterbügel locker wett macht. Ansonsten gilt für TTD das selbe was ich schon über Kingda Ka geschrieben habe. Nach der Fahrt kehrt man vollgepumpt mit Adrenalin und einem seligen Lächeln auf dem Gesicht in die Station zurück. Ich sehe TTD vom Gesamtpaket auf jeden Fall etwas vor Kingda Ka.

Wir hätten später liebend gerne noch mindestens eine weitere Fahrt gemacht aber TTD war kurz bevor wir den Park verlassen haben, wieder mal down. Insofern waren wir sehr glücklich überhaupt eine Fahrt gemacht zu haben.

Magnum XL-200
Andi: 60, Daniel: 69, Fahrten: 1

Magnum XL-200 befindet sich im hinteren, östlichen Teil des Parks. Die Wartezeit war selbst für die erste Reihe verdächtig kurz. Hier war wirklich so gut wie nichts los. Das kam mir schon etwas suspekt vor, denn immerhin macht das Ding von aussen echt was her. Das Design der Wagen, vor allem die Frontpartie, sieht schon cool aus. Ein wenig erinnert der Look an die Ästhetik von 80er Jahre Computerspielen.

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Wieso dieser Coaster von Amusement Today auch in der jüngeren Vergangenheit noch so hoch geranked wurde, kann ich mir eigentlich nur mit dem Legendenstatus erklären, denn die Fahreigenschaften sind auf gut deutsch gesagt, scheisse. Es gibt einige Camelbacks und Bunny Hops aber bei jedem Airtime-Moment hat man unweigerlich Kontakt mit den Lapbars, die mehr an ein Folterinstrument erinnern. Eigentlich hatte ich das ja eher von Skyrush erwartet. Das ist zwar auszuhalten aber es ist auch so unangenehm, dass es den Spass am Ride definitiv einschränkt. So ein Rückhaltesystem mag ja zum Zeitpunkt der Eröffnung noch State of the Art gewesen sein aber die Wagen hätte man ja zwischenzeitlich echt mal umrüsten können. Ich war nach der Fahrt wirklich froh, dass es vorbei war und das kommt extrem selten vor.

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Ein weiterer Minuspunkt ist die Art, wie die Schienen geformt sind. Vor und nach den Camelbacks/Bunny Hops verlaufen diese schnurgerade und lassen kein wirklich dynamisches Fahrgefühl aufkommen. Sicher, die Bahn ist von 1989 und war die erste ihrer Art und damals waren die Möglichkeiten Stahlschienen zu formen vermutlich noch etwas eingeschränkt aber dennoch fällt das negativ auf.

Für Optik und Setting gibt es hier natürlich trotzdem noch einige Bonuspunkte. Der Blick vom obersten Punkt des Lifthills auf den See ist auch hier natürlich klasse. Auch die Tatsache, dass Magnum XL-200 der Entwicklung der Hypercoaster den Weg geebnet hat, kann man wohlwollend anerkennen. Würde ich in der Gegend wohnen und wäre Magnum XL-200 seit der Eröffnung regelmässig gefahren, hätte sie vermutlich in mein Herz geschlossen aber im Jahr 2015 kommt man einfach nicht umher, sie mit den ganzen anderen Hypercoastern zu vergleichen und da schneidet Magnum XL-200 halt einfach schlecht ab.

Gemini
Andi: 54, Daniel: 60, Fahrten: 1

Gemini ist ein Duelling Coaster mit einer Holzkonstruktion mit Stahlschienen. Von aussen sieht die Bahn aber wie eine waschechte Holzachterbahn aus. Hier fällt auf, dass der eher futuristische Look der Station und des Logos so gar nicht zu der Optik des Coasters passt.

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Leider fuhr hier nur eine Seite, was bei einem Duelling Coaster natürlich ziemlich witzlos ist und bei Gemini ganz besonders, da die Schienen wirklich grösstenteils parallel verlaufen. Vermutlich lag das am recht geringen Andrang, denn nach wenigen Minuten sassen wir auch schon in der ersten Reihe des roten Zugs. Die Fahrt habe ich als unspektakulär in Erinnerung aber immerhin gab es ein paar Airtime-Momente. Nachdem wir die Coaster in diesem Teil des Parks abgegrast hatten, gingen wir zurück in Richtung Parkzentrum um noch weitere Fahrten mit Millenium Force zu machen.

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Neben Gemini steht eine Gedenktafel der American Coaster Enthusiasts für den 2011 verstorbenen Ronald V. Toomer, der in Zusammenarbeit mit Arrow Dynamics neben Gemini auch Magnum XL-200 entwickelt hat.

Cedar Point and Lake Erie Railroad

Um uns vorher erst mal eine kleine Pause zu gönnen, haben wir mit Milkshakes bewaffnet eine Fahrt mit der Cedar Point and Lake Erie Railroad durch den Park gemacht. Die Fahrt lohnt sich alleine schon für die tollen Blicke, die man aus ungewohnter Perspektive auf Maverick werfen kann. Der Zug fährt auch durch das Westernstädtchen Boneville, welches sich in dem Themenbereich Frontiertown befindet. Zu unserer Überraschung gibt es dort einige ganz cool gemachte Szenen mit Animatronic-Skeletten zu sehen.

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Nach der Zugfahrt haben wir noch zwei Fahrten in der letzten Reihe von Millenium Force gemacht und uns dann noch mal nach Frontiertown begeben. Ich wollte unbedingt noch weitere Fahrten auf Maverick machen.

Cedar Creek Mine Ride
Andi: 54, Daniel: 46, Fahrten: 1

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Da hier absolut nichts los war, sind wir spontan mit diesem Arrow Dynamics Mine Train gefahren, der nach Blue Streak immerhin die zweitälteste Achterbahn im Park ist. Der Coaster ist ganz nett in einen kleinen Wald und eine Lagune eingebettet und bietet auch ein wenig westerntypisches Theming. Das Setting gefiel mir gut, die Fahrt ist erwartungsgemäss unspektakulär, die Helix am Ende noch das interessanteste Element und erwähnenswert sind die zwei Lifthills.

Skyhawk

Andi wollte eine Fahrt mit dem Swing Ride Skyhawk machen und ich habe noch zwei weitere Fahrten mit Maverick eingesackt. Anschliessend hat er mir versichert, dass mich Skyhawk nicht zwingen würde, den 16 $ Hot Dog wieder herzugeben und so haben wir eine Fahrt zu zweit gemacht. So kam ich dann auch noch mal zu einer seltenen Fahrt auf einem Flatride.

Skyhawk ist ein Swing Ride von S&S Worldwide, der höchste worldwide und was wirklich ungewöhnlich ist: das Teil hat keine Schulterbügel und das ist dem Fahrspass extrem zuträglich. Super Feeling, wenn man am höchsten Punkt angekommen, an dem es auch einige Airtime gibt, nach unten droppt. Zwar nicht so intensiv wie ein Giant Boomerang aber da ist schon ganz ordentlich Dampf dahinter. Wegen des freien Blicks nach unten, fand ich den Drop nach vorne etwas besser. Positiv fand ich auch, dass mir kein bisschen schlecht wurde. Ich vermute ja, dass mir auf einer Schiffschaukel wegen des doch recht engen Radius schlecht wird. Keine Ahnung.

Die Philadelphia Toboggan Holzachterbahn Blue Streak und der B&M Inverter Raptor stehen im vorderen, westlichen Teil des Parks. Da die beiden Coaster zum Zeitpunkt des Early Entrance noch nicht geöffnet waren, haben wir die Fahrten auf das Ende des Tages verlegt.

Blue Streak
Andi: 40, Daniel: 39, Fahrten: 1

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Blue Streak von 1964 ist die älteste Bahn im Park und das merkt man ihr auch an. Das namensgebende Blau verleiht der Bahn zwar ein anmutiges, interessantes Äusseres aber die Fahrt zählt leider nicht zu den Highlights. Blue Streak hat ein klassisches Out & Back Layout mit vielen Bunny Hops und verläuft direkt am Zaun des Parks, parallel zu einer Strasse. Es gibt einige Airtime aber unvermittelt und zahlreich einsetzenden Schlägen schmälern das Vergnügen doch ein wenig. Dennoch würde ich eine Fahrt auf Blue Streak einer auf dem grossen Bruder Mean Streak vorziehen.

Raptor
Andi: 63, Daniel: 63, Fahrten: 1

Gefühlt steht wirklich fast in jedem zweiten Park ein B&M Inverter. In Cedar Point heisst dieser Raptor. Die Station befindet sich in unmittelbarer Nähe zu Blue Streak. Raptor ist aus dem Jahr 1994 und bietet 6 Inversionen, unter anderem eine Cobra Roll. Ein Element, das ja nicht so verbreitet auf den B&M Invertern ist und dass ich bisher nur auf Alpengeist gefahren bin. Die Fahrt auf Raptor sollte die vorletzte des Tages sein. Zum Schluss haben wir noch eine letzte Fahrt auf Gatekeeper gemacht und den Park dann verlassen.

Fazit

Die grosse Frage lautet: trägt Cedar Point den Titel „Rollercoaster Capital of the World“ zu Recht? Unsere Antwort lautet ja! Der Park ist traumhaft gelegen, sehr gepflegt und bietet einige der besten und einzigartigsten Achterbahnen. Wenn Busch Gardens der schönste Freizeitpark der Tour war, so ist Cedar Point unbestritten der Park mit den besten Coastern. Hier muss sich Six Flags Magic Mountain geschlagen geben.
Mit Maverick, Millenium Force und TTD gibt es hier gleich drei Coaster, die sich in meine Top Ten gefahren haben. Gate Keeper liegt immerhin auf einem soliden 15. Platz. Das schafft kein anderer Park. Insgesamt ist das Coaster Line Up sehr ausgewogen. Natürlich gibt es in Cedar Point auch einige durchschnittliche Achterbahnen aber diese gibt es in anderen Parks mit ähnlich vielen Coastern ebenfalls. Einzig ein überzeugender Woodie würde sich hier sehr gut machen.

Alle Coaster befinden sich in einem sehr gepflegten Zustand, wenn man mal von den teilweise nicht mehr so optimalen Fahreigenschaften absieht. Die Abfertigung ist insgesamt die beste, die wir auf der Tour erlebt haben. Es befindet sich gefühlt immer mehr Personal in der Station, als in anderen Parks und die Mitarbeiter wirken sehr eingespielt. Die meisten Coaster sind zwar nur geringfügig oder gar nicht thematisiert aber das erwarte ich von einem Park mit dieser Ausrichtung auch nicht. Ausnahmen stellen allerdings Maverick und Top Thrill Dragster dar und die Keyholes von Gate Keeper darf man natürlich auch nicht vergessen.

Cedar Point ist ziemlich gross und weitläufig. Immerhin stehen dort 16 Achterbahnen, ohne dass der Park irgendwie vollgestellt wirkt. Hier muss man schon ganz ordentliche Wege zurück legen aber glücklicherweise haben sich unsere Befürchtungen, dass wir uns Blasen laufen würden, nicht bewahrheitet. Möglicherweise lag das aber auch daran, dass wir uns im Verlauf der Tour schon ein an das viele Laufen und Stehen gewöhnt haben.

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Bis auf die zwei Coaster Rougarou und Wicked Twister haben wir von den Achterbahnen, die wir fahren wollten, alle geschafft. Und das dank Fast Lane Plus an einem Tag. Teilweise haben wir auch Mehrfachfahrten gemacht. Bei Rougarou war uns die Wartezeit eigentlich immer zu lang und wir fanden nicht, dass dieser Coaster lange Wartezeiten rechtfertigt. Etwas schade fand ich es dann aber schon, dass wir nicht mit Wicked Twister fahren konnten. Dieser fuhr zwischenzeitlich zwar immer wieder mal aber die meiste Zeit war er down. So auch, als wir kurz vor Ende des Tages noch einmal damit fahren wollten. Wirklich tragisch war es dann aber nicht, da wir in Six Flags Great America, dem letzten Park unserer Tour, noch die Chance haben sollten, den Twisted Impulse Coaster Vertical Velocity zu fahren.

Was die Preise angeht, so ist Cedar Point eigentlich keinen Deut besser als Six Flags Great Adventure. Da der Park aber verdammt noch mal The Coaster Capital of the World ist, fällt es hier etwas leichter das zu akzeptieren.

Fahrt Richtung Chicago

Cedar Point hatte bis 22.00 Uhr geöffnet und gerne wären wir auch bis zum Ende geblieben aber da wir noch etwas über 2 Stunden fahren mussten, sind wir gegen 20.00 aufgebrochen. Zu dem Zeitpunkt waren wir auch schon ganz schön geschafft. Der anstrengende Tag machte sich deutlich bemerkbar. Da es uns bis nach Chicago in einem Stück doch zu weit gewesen wäre, haben wir auf halber Strecke in dem Ort Howe in Indiana in einem Super 8 Motel übernachtet. Um so schnell wie möglich zum Motel, bzw. ins Bett zu kommen, haben wir auch nicht viel Zeit mit der Nahrungsaufnahme verbracht und uns in einem Service Plaza am Interstate bei Sparro ein paar Stücke Pizza reingezogen. Kurz und schmerzlos. Gegen 22.30 Uhr erreichten wir unser Motel, das direkt am Interstate lag und fielen Hundemüde ins Bett.
 

ktowncoaster

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So viele schöne USA Berichte derzeit im Forum.
Deine Beschreibungen zu den Bahnen gefallen mir richtig gut; da kann man sich wunderbar in eine Fahrt hineinversetzen. Klasse und weiter so!
 

uli79

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Toller Bericht! Hut ab! Gerade die Slow-motions sind beeindruckend. Ich wünschte du hättest mich eher auf die Idee gebracht.


aber Rougarou auslassen, weil er die langen Wartezeiten nicht rechtfertigt.... Ohhh ohhh ohhh!!!
 

berlindaniel

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Wehmut tut sich auf :(

Cedar Point ist der Knaller... Und wie schön du alles beschrieben hast. Ganz ohne Comic Sans :p
Wir haben allerdings einen ganz anderen Besuch erlebt... Uli wirds bald berichten...

In Sachen Rougarou kann ich bei Uli´s "ohhh ohhh ohhh!" nur mit einstimmen! Die Bahn ist für mich der beste B&M Floorless bisher!
Und TTD nicht in Reihe 1!? Das haben wir damals bei Kingda Ka auch versemmelt bang:-)

Ansonsten klingt alles nach einem tollen Aufenthalt - klasse!
Bin nun auf den SFGAmerica Bericht gespannt ;)
 

Madflex

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Wenn wir da einen guten Coaster ausgelassen haben, ist das natürlich schade aber als wir ihn fahren wollten war er down und später sind wir lieber noch mal 2x Millenium Force mit 10 Minuten Wartezeit gefahren, als Rougarou mit 30.

Das mit TTD ist natürlich auch schade. Wir wären den auch gerne noch häufiger gefahren aber da war nix zu machen, zu oft down.

Da bin ich auf euren Report natürlich sehr gespannt, inwiefern sich euer Besuch von unserem unterschieden hat.
 

Maverick81

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1A-Bericht von dir! Super Bilder, klasse Texte! app:-)Deine Meinung zu den Bahnen kann ich genau so unterschreiben.

Cedar Point ist mein absoluter Lieblingspark, Maverick meine Nr.1-Achterbahn, Dragster und Millenium Force superstark.

Ich will da wieder hin.....Ich zweifle an unserer 2016er-USA-Planung:eek:, für Cedar Point würde ich alles über den Haufen schmeißen und neu planen, nur um dort hin zu kommen.:)
 

Madflex

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1A-Bericht von dir! Super Bilder, klasse Texte! app:-)

Cedar Point ist mein absoluter Lieblingspark, Maverick meine Nr.1-Achterbahn, Dragster und Millenium Force superstark.

Ich will da wieder hin.....Ich zweifle an unserer 2016er-USA-Planung:eek:, für Cedar Point würde ich alles über den Haufen schmeißen und neu planen, nur um dort hin zu kommen.:)

Thx. Ja, Cedar Point ist ein absoluter Traum. Wir hatten an dem Tag auch einfach so ein Megaglück mit dem Wetter.

Was Bilder angeht, glaube ich aber dass wir noch etwas Optimierungsbedarf haben. Beim Bestücken der Beiträge haben ich schon gemerkt, dass man eigentlich nicht genug Fotos machen kann.

Was ist denn die 2016er Planung? Macht ihr jedes Jahr eine solche Tour?
 

Howert

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Ein sehr starker Bericht! Der so richtig Lust macht auf die bevorstehende Tour mit den ganzen Coasterfriends :D!!
Cedar Point...man wie Schwärme ich seit meiner Kindheit von diesem Park, fast alleine wegen diesem Coasterfriends reichen Park habe ich diese Tour gebucht!!!
Berichte werde ich auch niederlassen für die Community, aber erst nach der Reise, da ich keinen Laptop usw mit nehmen möchte.
Aber slow Motion Videos werde ich machen dank meines IPhone6.
Ansonsten. Ich glaube ich lese jetzt ein 3tes mal den Bericht, so sehr Schwärme ich davon!!

Lob und Anerkennung.
 

Madflex

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Ein sehr starker Bericht! Der so richtig Lust macht auf die bevorstehende Tour mit den ganzen Coasterfriends :D!!
Cedar Point...man wie Schwärme ich seit meiner Kindheit von diesem Park, fast alleine wegen diesem Coasterfriends reichen Park habe ich diese Tour gebucht!!!
Berichte werde ich auch niederlassen für die Community, aber erst nach der Reise, da ich keinen Laptop usw mit nehmen möchte.
Aber slow Motion Videos werde ich machen dank meines IPhone6.
Ansonsten. Ich glaube ich lese jetzt ein 3tes mal den Bericht, so sehr Schwärme ich davon!!

Lob und Anerkennung.

Danke. Freut mich, dass dich das so inspiriert.

Während der Tour würde ich auch nix schreiben. Das kostet zu viel Zeit, die Du gar nicht haben wirst. Wir haben während der Tour wirklich nur die Punkte für die Coaster vergeben. Das kann man ganz easy in der Warteschlange machen. Ansonsten auf's Fotos machen konzentrieren. Das haben wir ein wenig vernachlässigt.
 

Maverick81

Airtime König
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Thx. Ja, Cedar Point ist ein absoluter Traum. Wir hatten an dem Tag auch einfach so ein Megaglück mit dem Wetter.

Was Bilder angeht, glaube ich aber dass wir noch etwas Optimierungsbedarf haben. Beim Bestücken der Beiträge haben ich schon gemerkt, dass man eigentlich nicht genug Fotos machen kann.

Was ist denn die 2016er Planung? Macht ihr jedes Jahr eine solche Tour?


Ja, gutes Wetter ist in Cedar Point auf jeden Fall hilfreich:) Hatte bei meinen 3 Besuchen (insgesamt 9 Tage verteilt auf 2008/2011/2013) auch bisher immer Glück.

Ich finde die Qualität der Bilder super, für mein Empfinden scharf genug und tolle Perspektiven...

Wir fliegen seit 2007 jedes Jahr einmal rüber (teilweise habe ich das auch schon alleine gemeistert).

2016 wollten wir eigentlich nach Kalifornien (Magic Mountain, Discovery Kingdom, Knott's, Disney), ich schwanke aber noch.....evtl. wird's auch Cedar Point-New England-Great Adventure-Dollywood-Kentucky Kingdom, je nachdem wo die besten Neuheiten aufmachen:) Ich denke in 8 Wochen werden wir uns festlegen.
 

sparrow

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Ein klasse Bericht! Ich hoffe auch irgendwann einmal in den Genuss zu kommen, diesen Park zu besuchen. Bei meinen bisherigen Aufenthalten in den Staaten lag er immer viel zu weit entfernt, als dass man mal eben hinfahren konnte.

Als ich diesen Teil deines Berichts las, musste ich schon etwas schmunzeln:

Vor der Parköffnung wurden wir dann noch Zeuge einer doch recht ungewöhnlichen Zeremonie. Es ertönte plötzlich die amerikanische Nationalhyme und die meisten Anwesenden blickten mit der Hand auf dem Herzen und erhobenen Hauptes in die Richtung, wo eine amerikanische Flagge an einem Mast wehte und sangen die Hymne mit. Eine Frau salutierte sogar. Das war schon ziemlich strange und man stelle sich dasselbe Prozedere mal in einem deutschen Park vor. Ich fand es früher ja schon schräg, dass nach Sendeschluss die deutsche Nationalhyme lief. Anschliessend wurde der Park geöffnet.

GENAU DAS GLEICHE durfte ich damals im BGT erleben. Wir waren recht früh vor der eigentlichen Parköffnung im Park und warteten im Eingangsbereich, als die Nationalhymne erklang. Im ersten Moment dachte ich mir nur "Das passiert jetzt nicht wirklich..." denn es drehten sich wirklich ALLE Besucher zur Flagge und huldigten ihrem Land. So etwas habe ich vorher auch noch nie erlebt. Ein komisches Gefühl, zumal ich mit der Situation in diesem Moment völlig überfordert war. Wie habt ihr reagiert? Einfach mitgemacht? Oder kommentarlos über euch ergehen lassen?
 

Madflex

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Ein klasse Bericht! Ich hoffe auch irgendwann einmal in den Genuss zu kommen, diesen Park zu besuchen. Bei meinen bisherigen Aufenthalten in den Staaten lag er immer viel zu weit entfernt, als dass man mal eben hinfahren konnte.

Als ich diesen Teil deines Berichts las, musste ich schon etwas schmunzeln:



GENAU DAS GLEICHE durfte ich damals im BGT erleben. Wir waren recht früh vor der eigentlichen Parköffnung im Park und warteten im Eingangsbereich, als die Nationalhymne erklang. Im ersten Moment dachte ich mir nur "Das passiert jetzt nicht wirklich..." denn es drehten sich wirklich ALLE Besucher zur Flagge und huldigten ihrem Land. So etwas habe ich vorher auch noch nie erlebt. Ein komisches Gefühl, zumal ich mit der Situation in diesem Moment völlig überfordert war. Wie habt ihr reagiert? Einfach mitgemacht? Oder kommentarlos über euch ergehen lassen?


Versucht uns nicht anmerken zu lassen, dass wir das recht befremdlich fanden. Ich hatte auch das Gefühl, dass die Frau die salutierte uns vermutlich kalt gemacht hätte, wenn wir irgendwie verhaltensauffällig geworden wären. Auf der anderen Seite war es aber auch irgendwie amüsant, wenn man bedenkt, dass Achterbahnfahren halt sehr amerikanisch ist und sie so den Tag starten. In Deutschland halt wirklich undenkbar.
 

Mario M.

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Genial, einer dieser Parks durch die ich hier im Forum gelandet bin love:-)

In einer Reportage entdeckt und vom Glauben abgefallen als ich von der Anzahl der Achterbahnen gehört habe, schon Wahnsinn wenn in einem Park mehr High Thrill Coaster stehen wie anderswo in einem kompletten Land :eek:

Nur noch knapp 3 Monate bis zum Coasterhimmel!!!

Wieder ein grandioser Bericht, da kann man echt nur vielmals Danke sagen für die Berichtereihe! beer:-)
 
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