speedfreak
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Mit unglaublicher Lust nach etwas, was die Brücke nach USA schlagen könnte, ging es Ende Juli in den Osten. Einmal kurz aus dem Wahnsinn 2020 aussteigen und auf den Zug aufspringen, der Kribbeln und Freude bereitet. -
Wen lässt es schon kalt, wenn er an Energylandia und Legendia denkt, zusammen genommen stehen da 3 – 4 Coaster von besonderem Kaliber ... jede der herausstechenden Bahnen ein ordentliches Pfund für sich in der weltweiten Achterbahn-Landschaft und somit immer wieder eine Reise wert.
Auf uns warteten also wenige richtige Hammer-Bahnen und ein paar gute Mittelklasse-Bahnen bzw. die vielfach bezeichneten Bahnen von der Stange.
Für meine Begleitung war es jeweils der Erstbesuch und gleichzeitig eine neue Ebene in Sachen Höhe und Geschwindigkeit, für mich war es jeweils der Zweitbesuch und gleichzeitig große Vorfreude auf erste Fahrten mit Zadra. Da wir nur begrenzte Zeit hatten, Fliegen nicht in Frage kam und etwas Rahmenprogramm dabei sein sollte, haben wir es wie folgt aufgezogen:
Als wir gegen Abend in Dresden angekommen sind, haben wir nach dem Einchecken im Hotel die restlichen Stunden des Tages genutzt, um einen kleinen Rundgang zu machen.
Ganz ohne Kirmes geht es eben nicht, zur Abrundung des Tages und zur Einstimmung war das schon mal nicht schlecht ... so zwischen den Häusern platziert, hatte das was.
Hierzu mal ein kurzes Video aus dem letzten Jahr:
Der Mond schaute auch zu ...
Mit dem Mietwagen ging es dann am Donnerstag Richtung Katowice, wo wir auf fast halbem Weg einen Stopp in Breslau (Wroclaw) eingelegt haben. Bei der Planung und natürlich auch vor Ort hat auf jeden Fall der Große Ring (mittelalterlicher Marktplatz) die Anziehungskraft ausgelöst.
Blick von der Aussichtsplattform der St. Elisabeth Kirche:
Blick auf den Sky Tower (212m hoch, im 49. Stockwerk gibt es für die Öffentlichkeit einen Aussichtspunkt):
Leider hatten wir nicht so super viel Zeit, deshalb mussten wir, nachdem wir uns den Marktplatz angesehen haben, dort auch zu Mittag gegessen haben und anschließend die rund 300 Stufen erklommen haben, aufbrechen, um nicht zu spät in Katowice anzukommen.
Am Freitag nach dem Frühstück ging es dann endlich los ... die Anziehungskraft von Energylandia war riesengroß ...
Die Autofahrt dorthin ist zwar gefühlt etwas langatmig, weil man nie so richtig laufen lassen kann, es geht durch unzählige kleine bis mittelgroße Orte, aber wenn man dann endlich die Skyline zum ersten Mal zu sehen bekommt, ist das sofort vergessen ...
Ohne Hyperion und Zadra sowie Speed (ja, zählt für mich irgendwie auch dazu) würde sicherlich etwas Seele im Park fehlen, aber Dank dieser 2 -3 Perlen ist es absolut einfach, auch vieles andere dort glänzen zu sehen. Für einzelne wirklich krasse Bahnen würde man einiges auf sich nehmen, z.B. über den großen Teich fliegen (zugegebener Maßen immer mit dem Hintergedanken, möglichst viele Top-Coaster mit einer Klappe zu schlagen), da ist das doch mit Energylandia eine gute Alternative, die man sich mit deutlich weniger Aufwand geben kann (von Dresden aus eine ca. 5stündige Autofahrt entfernt). Wie gesagt, im Kreise solcher beeindruckenden Bahnen bekommen komischer Weise teils unscheinbare Bahnen eine gewisse Aufwertung (ich gebe natürlich nur meine persönliche Empfindung wieder), man schätzt das Paket, den Kontrast, die Abwechslung, groß, klein, alles hat seine Daseinsberechtigung.
Frida z.B., total unscheinbar klein neben Zadra, hat uns recht gut gefallen, wo wir zum Ende hin sitzen bleiben durften und immerhin 3x 2 Runden am Stück gefahren sind.
Gestartet sind wir aber mit 2x Hyperion ... für mich ganz überraschend konnte man bis zur Aufteilung der Reihen durchgehen, so dass die erste Fahrt gleich eine First-Row-Fahrt wurde. Meine Begleitung hat es erstaunlich gut weggesteckt, wenngleich die erste Fahrt beim First-Drop noch mit Augen zu war.
Danach ging es erst mal in das neue Areal, was es bei meinem Erstbesuch noch nicht mal im Ansatz gab. Schon Wahnsinn, was an neuer Fläche dazu gekommen ist (mein Erstbesuch ist gerade mal 2 Jahre her) und was erkennbar nochmals dazu kommen wird (aktuelle Großbaustelle um Abyssus herum).
Nach einer Fußgänger-Tunnelunterführung gelangt man vom Hauptareal zum neuen Areal mit der Top-Attraktion Zadra. Es hat charakteristisch fast diesen Spirit von einem walisischen Dorf (Bergdorf mit seinen Chalets), hat uns auf jeden Fall gut gefallen, auch dass es dort sogar einen Bäcker gibt (das Angebot haben wir genutzt).
Zunächst einmal mussten wir durch´s „Dorf“, um den Zugang zu Zadra zu finden, wobei der Plan war, wenn ich mich recht entsinne, erst die 2 kleinen Coaster zu fahren und dann das Highlight in Angriff zu nehmen. Also fuhren wir mit Frida und sind dann, weil der noch kleinere Coaster Draken nicht in Betrieb war (später dann schon, deshalb als Count abgehakt), zu Zadra gegangen. Gefühlt wahrscheinlich schon 100 mal im Forum erwähnt worden, aber es ist in der Tat einer der längsten Zugänge zu einer Achterbahn, ich wüsste nichts, wo man noch länger unterwegs ist, um in den Bahnhof zu gelangen. 10.000 Schritte am Tag, das war quasi schon mal sicher, dass diese erreicht werden würden. Wir konnten bei Zadra jedes Mal um/bei Schließfächer aufschließen.
Folgendes Bild ist nur ein Beispiel für die Schließfächer im Park (aufgenommen bei RMF Dragon). Ich krieg´s nicht mehr ganz zusammen, ich glaube, man hat ein Wristband bekommen (hat 5 Zloty für den ganzen Tag gekostet, man konnte also im Park beliebig hin und her wechseln), mit dem man dann via Scanfunktion ein Schließfach zugespielt bekommen hat. Wichtig ist, dass man drauf achtet, dass die gegenüberliegende Tür, dort wo man dann später in der Regel seine Sachen wieder rausholt, geschlossen ist (einmal bei Mayan, ... komischer Weise kann ich mir immer die unwichtigen Dinge gut merken ..., haben wir noch rechtzeitig gesehen, dass die Tür nur angelehnt war).
Mit einer gewissen Aufgeregtheit (freudige Erwartung auf das, was da kommt) ging es am späten Vormittag in die erste Runde. Es drängte sich auf, Vergleiche zu Steel Vengeance (Cedar Point) oder z.B. Goliath (Six Flags Great America) zu ziehen. Schön ausgeprägt ist auf jeden Fall das Element Zero-G Stall. Weil ich finde, es ist immer hilfreich, wenn man sieht, wovon geredet wird, hier mal ein sehr kurzes Video von Goliath zur Veranschaulichung (kann ja sein, dass die Feinheit nicht jedem gleich was sagt ... manchmal muss ich mich selber hier und da an der Auseinanderhaltung einzelner ähnlich klingenden Bezeichnungen für Fahr-Elemente üben ... aber je öfter man was darüber liest oder dazu zu sehen bekommt, je mehr setzt sich das dann auch fest):
Klar hat man im Kopf, wie das mit vergleichbaren Bahnen war, und meine Empfindung war hinterher auch die, dass Steel Vengeance die Nase leicht vorne hat, dennoch „muss“ man Zadra als Bahn für sich betrachten und resümieren, dass sie schon wahnsinnig gut ist und weltweit zu den Top-Bahnen zählt (natürlich immer eine subjektive Betrachtung, die Geschmäcker, Meinungen mögen da unterschiedlich sein). Insbesondere am späten Nachmittag dreht die Bahn nochmal so richtig auf und man denkt nur noch, mein Gott, ist das krank: Das Teil hält einen vom 1. Drop bis zur Schlussbremse voll in Atem ... es geht über Kopf und man wechselt ständig die Richtung, wird von eine auf die andere Seite geschleudert, man spürt die Geschwindigkeit und die Kräfte, die bei diesem irren Ritt wirken.
Kurz gesagt: Zadra sieht nicht nur imposant aus, sondern rockt auch vom Feinsten.
Nicht zu übersehen im Park und damit auch ein Bestandteil der beeindruckenden Skyline, ist Speed, der 50m hohe Watercoaster. Wenn das Ende der Strecke nicht so feucht wäre, wären wir bestimmt öfter damit gefahren. Ich kann mich noch gut an die gefluteten Füße erinnern, die aber Dank Sonne schnell wieder trocken waren (die Schuhe mussten dann halt mal eine halbe Stunde lang ausgezogen und zusammen mit den Socken in die Sonne gehalten werden). Ich würde jetzt nicht sagen, dass man grundsätzlich so nass da wieder raus kommt (bei meinem Erstbesuch bin ich etwas glimpflicher davon gekommen), aber man sollte zumindest darauf gefasst sein ...
Schön war auch der Suspend Family Coaster RMF Dragon, den wir mehrmals gefahren sind.
Hinzu kamen u.a. noch Moya Formel u. Mayan (auf dem Bild nur ein Auszug von der Bahn zu sehen).
Von Vorteil war auf jeden Fall, dass meine Begleitung nicht das Ziel verfolgte, alle Bahnen fahren zu wollen, sondern nur das Beste oder was sich gerade beim Vorbeigehen anbot. So war es einfach möglich, die guten Bahnen locker jeweils 2-4 mal zu fahren. Gegen 20:00 Uhr (Parkschließung) haben wir ohne Eile den Park verlassen, haben uns immer wieder umgedreht und letzte Stimmungsmomente eingefangen, auf dem Parkplatz haben wir dann noch den Sonnenuntergang auf der einen und die Mondphase auf der anderen Seite beobachtet. Nachtfahrten wären an dem Tag das I-Tüpfelchen gewesen, aber vielleicht ja beim nächsten Mal.
Am nächsten Tag haben wir uns zunächst ein bisschen was von der Stadt angesehen, wobei wir uns in Etappen zum Freizeitpark Legendia vorgearbeitet haben.
Im Stadtzentrum …
Vorbei an dem Silesia City Center (Mall auf einem ehemaligen Zechengelände mit Förderturm).
Am Schlesischen Park (620 ha groß; größter Stadtpark Europas) angekommen, sind wir zunächst zur Seilbahn „Elka“ gegangen.
Die Besonderheit bei der 2185 m langen Anlage ist, dass sie über 2 Transportsysteme verfügt (30 Vierer-Sessel und 15 Kabinen). - Wir haben uns für die offene Variante entschieden (die Fahrt ging zunächst parallel am Freizeitpark entlang):
Gleich wieder zurückfahren wäre schade gewesen, deshalb haben wir ein Restaurant an einem See aufgesucht, um Mittag zu essen und um die Idylle ein wenig zu genießen.
Nachdem wir noch an so einem künstlichen Beach waren, sind wir zurückgefahren, um die letzten Stunden noch im Freizeitpark zu verbringen. Die Rückfahrt beinhaltete einen leicht schrägen Moment. Auf fast halber Strecke kam es zum Stillstand, was bei einer Liftanlage natürlich nicht so außergewöhnlich ist, außergewöhnlich war, dass die Fahrt plötzlich einige Meter rückwärts verlief, ehe es wieder zum Stopp kam und der Vorwärtsgang eingelegt wurde (rückblickend war das eine kleine Serie an kleinen Schock-Erlebnissen an diesem Tag).
In Legendia angekommen hat uns zunächst irritiert, dass beim Eintrittspreis kaum ein Unterschied zu dem von Energylandia auszumachen war ... bei Energylandia fühlte es sich sehr günstig an, bezüglich Legendia fühlte es sich im Vergleich doch ein bisschen unverhältnismäßig an (ich red´ nicht von zu teuer) ...
Man denkt kurz drüber nach, freut sich dann aber im nächsten Moment auf das Highlight, das wir sofort angesteuert haben. Wobei auf dem Weg die Schiffschaukel noch mitgenommen worden ist (meine Begleitung ist Fan von so etwas, ich habe bloß zugeschaut). Dann aber ging es zum Lech Coaster, den wir insgesamt 5x gefahren sind (2x zu Anfang und im Finale dann nochmal 3x, am meisten Spaß hat es hinten gemacht).
Ein besonderes Erlebnis hatten wir bei der Fahrt mit Diabelska Petla (wer es namentlich nicht sofort zuordnen kann, gemeint ist die grüne Doppelloopingbahn).
Steigt man in diese Bahn ein, ist man hinsichtlich des Bügels schon irgendwie leicht irritiert, der ist eben anders wie man es sonst in aller Regel gewöhnt ist. Aber nichtsdestotrotz geht man natürlich davon aus, dass es schon gut gehen wird. So sind wir dann den Lifthill hochgefahren, wo der Zug anschließend bei der Abfahrt die nötige Geschwindigkeit aufnahm, um die 2 Loopings zu schaffen.
Genau in diesem Moment sprang vor uns der Bügel auf (die Reihe war nicht besetzt) und man fragte sich erst recht, bleibt der eigene Bügel zu oder springt dieser jetzt ebenfalls gleich aus der Verankerung ... das waren komische Sekunden, bis wir die Looping-Passage hinter uns hatten und man sich wieder in Sicherheit wähnte. Die Ursache für den geöffneten Bügel war sicherlich in der Nachlässigkeit des Operators zu finden ... da die Reihe unbesetzt war, hat er wahrscheinlich nur halbherzig den Bügel heruntergedrückt, der dann eben nicht richtig eingerastet ist. Dennoch ist/war das während der Fahrt ein kleiner Schock-Moment ... Nervenkitzel der etwas anderen Art.
Auch eine Fahrattraktion, wo das Einsteigen nicht ganz ohne Vorbehalte ging, war Dream Flight Airlines. Eine Attraktion, die mir das erste Mal in Blackpool aufgefallen ist. Umschreiben würde ich es als eine Art Kettenkarussell mit sehr klobigen Flugobjekten, wo man sehr provisorisch gesichert drin sitzt. Witzig ist die Fahrt irgendwie schon, wenn man erst gemächlich und dann mit ganz netter Geschwindigkeit immer mehr in Schräglage kommt, fast die Bäume streift.
Was wir auch noch gemacht haben, war der Darkride Bazyliszek, nachdem wir vorher ein paar Runden mit dem Riesenrad Legendia Flower gedreht haben. Alles in allem hatten wir einen abwechslungsreichen Tag, verlassen haben wir den Park, als nach und nach der Betrieb aller Attraktionen eingestellt wurde.
Hier nun noch letzte Impressionen vom Park:
Das überlasse ich mal der Phantasie, wie die wohl 2 Sekunden später ausgesehen haben ...
Nachdem wir noch im Zentrum von Katowice was gegessen haben, ging es zurück zum Hotel.
Am Sonntag war dann leider schon wieder Rückreise angesagt. -
Was kann man als Fazit sagen, es hat sich auf jeden Fall gelohnt, das Wetter hat mitgespielt, die Fahrerei hielt sich in Grenzen (der Stau jedes Mal an den Mautstationen auf dem langen Fahrabschnitt war etwas nervig, aber ansonsten ging es im Großen und Ganzen) und das Achterbahn – Package für die ausgewählte Region und die Zeit, die man zur Verfügung hatte, konnte sich absolut sehen lassen.
Vielen Dank für das Interesse.
Gruß, speedfreak
Im Nachgang gibt es beim Sport das Auslaufen, hier gibt es noch den Ausblick auf den nächsten Besuch im Energylandia (so wie im Video wäre es jedenfalls sehr, sehr geil ... wirken da etwa schon wieder Kräfte ):
Wen lässt es schon kalt, wenn er an Energylandia und Legendia denkt, zusammen genommen stehen da 3 – 4 Coaster von besonderem Kaliber ... jede der herausstechenden Bahnen ein ordentliches Pfund für sich in der weltweiten Achterbahn-Landschaft und somit immer wieder eine Reise wert.
Auf uns warteten also wenige richtige Hammer-Bahnen und ein paar gute Mittelklasse-Bahnen bzw. die vielfach bezeichneten Bahnen von der Stange.
Für meine Begleitung war es jeweils der Erstbesuch und gleichzeitig eine neue Ebene in Sachen Höhe und Geschwindigkeit, für mich war es jeweils der Zweitbesuch und gleichzeitig große Vorfreude auf erste Fahrten mit Zadra. Da wir nur begrenzte Zeit hatten, Fliegen nicht in Frage kam und etwas Rahmenprogramm dabei sein sollte, haben wir es wie folgt aufgezogen:
- 29.07.2020 (Mittwoch)
Zugfahrt nach Dresden (früh nachmittags)
- 30.07.2020 (Donnerstag)
Autofahrt über Breslau nach Katowice
- 31.07.2020 (Freitag)
Besuch von Energylandia
- 01.08.2020 (Samstag)
Sightseeing in Katowice + Besuch von Legendia
- 02.08.2020 (Sonntag)
Rückfahrt über Dresden nach Hamburg
Als wir gegen Abend in Dresden angekommen sind, haben wir nach dem Einchecken im Hotel die restlichen Stunden des Tages genutzt, um einen kleinen Rundgang zu machen.
Ganz ohne Kirmes geht es eben nicht, zur Abrundung des Tages und zur Einstimmung war das schon mal nicht schlecht ... so zwischen den Häusern platziert, hatte das was.
Hierzu mal ein kurzes Video aus dem letzten Jahr:
Der Mond schaute auch zu ...
Mit dem Mietwagen ging es dann am Donnerstag Richtung Katowice, wo wir auf fast halbem Weg einen Stopp in Breslau (Wroclaw) eingelegt haben. Bei der Planung und natürlich auch vor Ort hat auf jeden Fall der Große Ring (mittelalterlicher Marktplatz) die Anziehungskraft ausgelöst.
Blick von der Aussichtsplattform der St. Elisabeth Kirche:
Blick auf den Sky Tower (212m hoch, im 49. Stockwerk gibt es für die Öffentlichkeit einen Aussichtspunkt):
Leider hatten wir nicht so super viel Zeit, deshalb mussten wir, nachdem wir uns den Marktplatz angesehen haben, dort auch zu Mittag gegessen haben und anschließend die rund 300 Stufen erklommen haben, aufbrechen, um nicht zu spät in Katowice anzukommen.
Am Freitag nach dem Frühstück ging es dann endlich los ... die Anziehungskraft von Energylandia war riesengroß ...
Die Autofahrt dorthin ist zwar gefühlt etwas langatmig, weil man nie so richtig laufen lassen kann, es geht durch unzählige kleine bis mittelgroße Orte, aber wenn man dann endlich die Skyline zum ersten Mal zu sehen bekommt, ist das sofort vergessen ...
Ohne Hyperion und Zadra sowie Speed (ja, zählt für mich irgendwie auch dazu) würde sicherlich etwas Seele im Park fehlen, aber Dank dieser 2 -3 Perlen ist es absolut einfach, auch vieles andere dort glänzen zu sehen. Für einzelne wirklich krasse Bahnen würde man einiges auf sich nehmen, z.B. über den großen Teich fliegen (zugegebener Maßen immer mit dem Hintergedanken, möglichst viele Top-Coaster mit einer Klappe zu schlagen), da ist das doch mit Energylandia eine gute Alternative, die man sich mit deutlich weniger Aufwand geben kann (von Dresden aus eine ca. 5stündige Autofahrt entfernt). Wie gesagt, im Kreise solcher beeindruckenden Bahnen bekommen komischer Weise teils unscheinbare Bahnen eine gewisse Aufwertung (ich gebe natürlich nur meine persönliche Empfindung wieder), man schätzt das Paket, den Kontrast, die Abwechslung, groß, klein, alles hat seine Daseinsberechtigung.
Frida z.B., total unscheinbar klein neben Zadra, hat uns recht gut gefallen, wo wir zum Ende hin sitzen bleiben durften und immerhin 3x 2 Runden am Stück gefahren sind.
Gestartet sind wir aber mit 2x Hyperion ... für mich ganz überraschend konnte man bis zur Aufteilung der Reihen durchgehen, so dass die erste Fahrt gleich eine First-Row-Fahrt wurde. Meine Begleitung hat es erstaunlich gut weggesteckt, wenngleich die erste Fahrt beim First-Drop noch mit Augen zu war.
Danach ging es erst mal in das neue Areal, was es bei meinem Erstbesuch noch nicht mal im Ansatz gab. Schon Wahnsinn, was an neuer Fläche dazu gekommen ist (mein Erstbesuch ist gerade mal 2 Jahre her) und was erkennbar nochmals dazu kommen wird (aktuelle Großbaustelle um Abyssus herum).
Nach einer Fußgänger-Tunnelunterführung gelangt man vom Hauptareal zum neuen Areal mit der Top-Attraktion Zadra. Es hat charakteristisch fast diesen Spirit von einem walisischen Dorf (Bergdorf mit seinen Chalets), hat uns auf jeden Fall gut gefallen, auch dass es dort sogar einen Bäcker gibt (das Angebot haben wir genutzt).
Zunächst einmal mussten wir durch´s „Dorf“, um den Zugang zu Zadra zu finden, wobei der Plan war, wenn ich mich recht entsinne, erst die 2 kleinen Coaster zu fahren und dann das Highlight in Angriff zu nehmen. Also fuhren wir mit Frida und sind dann, weil der noch kleinere Coaster Draken nicht in Betrieb war (später dann schon, deshalb als Count abgehakt), zu Zadra gegangen. Gefühlt wahrscheinlich schon 100 mal im Forum erwähnt worden, aber es ist in der Tat einer der längsten Zugänge zu einer Achterbahn, ich wüsste nichts, wo man noch länger unterwegs ist, um in den Bahnhof zu gelangen. 10.000 Schritte am Tag, das war quasi schon mal sicher, dass diese erreicht werden würden. Wir konnten bei Zadra jedes Mal um/bei Schließfächer aufschließen.
Folgendes Bild ist nur ein Beispiel für die Schließfächer im Park (aufgenommen bei RMF Dragon). Ich krieg´s nicht mehr ganz zusammen, ich glaube, man hat ein Wristband bekommen (hat 5 Zloty für den ganzen Tag gekostet, man konnte also im Park beliebig hin und her wechseln), mit dem man dann via Scanfunktion ein Schließfach zugespielt bekommen hat. Wichtig ist, dass man drauf achtet, dass die gegenüberliegende Tür, dort wo man dann später in der Regel seine Sachen wieder rausholt, geschlossen ist (einmal bei Mayan, ... komischer Weise kann ich mir immer die unwichtigen Dinge gut merken ..., haben wir noch rechtzeitig gesehen, dass die Tür nur angelehnt war).
Mit einer gewissen Aufgeregtheit (freudige Erwartung auf das, was da kommt) ging es am späten Vormittag in die erste Runde. Es drängte sich auf, Vergleiche zu Steel Vengeance (Cedar Point) oder z.B. Goliath (Six Flags Great America) zu ziehen. Schön ausgeprägt ist auf jeden Fall das Element Zero-G Stall. Weil ich finde, es ist immer hilfreich, wenn man sieht, wovon geredet wird, hier mal ein sehr kurzes Video von Goliath zur Veranschaulichung (kann ja sein, dass die Feinheit nicht jedem gleich was sagt ... manchmal muss ich mich selber hier und da an der Auseinanderhaltung einzelner ähnlich klingenden Bezeichnungen für Fahr-Elemente üben ... aber je öfter man was darüber liest oder dazu zu sehen bekommt, je mehr setzt sich das dann auch fest):
Klar hat man im Kopf, wie das mit vergleichbaren Bahnen war, und meine Empfindung war hinterher auch die, dass Steel Vengeance die Nase leicht vorne hat, dennoch „muss“ man Zadra als Bahn für sich betrachten und resümieren, dass sie schon wahnsinnig gut ist und weltweit zu den Top-Bahnen zählt (natürlich immer eine subjektive Betrachtung, die Geschmäcker, Meinungen mögen da unterschiedlich sein). Insbesondere am späten Nachmittag dreht die Bahn nochmal so richtig auf und man denkt nur noch, mein Gott, ist das krank: Das Teil hält einen vom 1. Drop bis zur Schlussbremse voll in Atem ... es geht über Kopf und man wechselt ständig die Richtung, wird von eine auf die andere Seite geschleudert, man spürt die Geschwindigkeit und die Kräfte, die bei diesem irren Ritt wirken.
Kurz gesagt: Zadra sieht nicht nur imposant aus, sondern rockt auch vom Feinsten.
Nicht zu übersehen im Park und damit auch ein Bestandteil der beeindruckenden Skyline, ist Speed, der 50m hohe Watercoaster. Wenn das Ende der Strecke nicht so feucht wäre, wären wir bestimmt öfter damit gefahren. Ich kann mich noch gut an die gefluteten Füße erinnern, die aber Dank Sonne schnell wieder trocken waren (die Schuhe mussten dann halt mal eine halbe Stunde lang ausgezogen und zusammen mit den Socken in die Sonne gehalten werden). Ich würde jetzt nicht sagen, dass man grundsätzlich so nass da wieder raus kommt (bei meinem Erstbesuch bin ich etwas glimpflicher davon gekommen), aber man sollte zumindest darauf gefasst sein ...
Schön war auch der Suspend Family Coaster RMF Dragon, den wir mehrmals gefahren sind.
Hinzu kamen u.a. noch Moya Formel u. Mayan (auf dem Bild nur ein Auszug von der Bahn zu sehen).
Von Vorteil war auf jeden Fall, dass meine Begleitung nicht das Ziel verfolgte, alle Bahnen fahren zu wollen, sondern nur das Beste oder was sich gerade beim Vorbeigehen anbot. So war es einfach möglich, die guten Bahnen locker jeweils 2-4 mal zu fahren. Gegen 20:00 Uhr (Parkschließung) haben wir ohne Eile den Park verlassen, haben uns immer wieder umgedreht und letzte Stimmungsmomente eingefangen, auf dem Parkplatz haben wir dann noch den Sonnenuntergang auf der einen und die Mondphase auf der anderen Seite beobachtet. Nachtfahrten wären an dem Tag das I-Tüpfelchen gewesen, aber vielleicht ja beim nächsten Mal.
Am nächsten Tag haben wir uns zunächst ein bisschen was von der Stadt angesehen, wobei wir uns in Etappen zum Freizeitpark Legendia vorgearbeitet haben.
Im Stadtzentrum …
Vorbei an dem Silesia City Center (Mall auf einem ehemaligen Zechengelände mit Förderturm).
Am Schlesischen Park (620 ha groß; größter Stadtpark Europas) angekommen, sind wir zunächst zur Seilbahn „Elka“ gegangen.
Die Besonderheit bei der 2185 m langen Anlage ist, dass sie über 2 Transportsysteme verfügt (30 Vierer-Sessel und 15 Kabinen). - Wir haben uns für die offene Variante entschieden (die Fahrt ging zunächst parallel am Freizeitpark entlang):
Gleich wieder zurückfahren wäre schade gewesen, deshalb haben wir ein Restaurant an einem See aufgesucht, um Mittag zu essen und um die Idylle ein wenig zu genießen.
Nachdem wir noch an so einem künstlichen Beach waren, sind wir zurückgefahren, um die letzten Stunden noch im Freizeitpark zu verbringen. Die Rückfahrt beinhaltete einen leicht schrägen Moment. Auf fast halber Strecke kam es zum Stillstand, was bei einer Liftanlage natürlich nicht so außergewöhnlich ist, außergewöhnlich war, dass die Fahrt plötzlich einige Meter rückwärts verlief, ehe es wieder zum Stopp kam und der Vorwärtsgang eingelegt wurde (rückblickend war das eine kleine Serie an kleinen Schock-Erlebnissen an diesem Tag).
In Legendia angekommen hat uns zunächst irritiert, dass beim Eintrittspreis kaum ein Unterschied zu dem von Energylandia auszumachen war ... bei Energylandia fühlte es sich sehr günstig an, bezüglich Legendia fühlte es sich im Vergleich doch ein bisschen unverhältnismäßig an (ich red´ nicht von zu teuer) ...
Man denkt kurz drüber nach, freut sich dann aber im nächsten Moment auf das Highlight, das wir sofort angesteuert haben. Wobei auf dem Weg die Schiffschaukel noch mitgenommen worden ist (meine Begleitung ist Fan von so etwas, ich habe bloß zugeschaut). Dann aber ging es zum Lech Coaster, den wir insgesamt 5x gefahren sind (2x zu Anfang und im Finale dann nochmal 3x, am meisten Spaß hat es hinten gemacht).
Ein besonderes Erlebnis hatten wir bei der Fahrt mit Diabelska Petla (wer es namentlich nicht sofort zuordnen kann, gemeint ist die grüne Doppelloopingbahn).
Steigt man in diese Bahn ein, ist man hinsichtlich des Bügels schon irgendwie leicht irritiert, der ist eben anders wie man es sonst in aller Regel gewöhnt ist. Aber nichtsdestotrotz geht man natürlich davon aus, dass es schon gut gehen wird. So sind wir dann den Lifthill hochgefahren, wo der Zug anschließend bei der Abfahrt die nötige Geschwindigkeit aufnahm, um die 2 Loopings zu schaffen.
Genau in diesem Moment sprang vor uns der Bügel auf (die Reihe war nicht besetzt) und man fragte sich erst recht, bleibt der eigene Bügel zu oder springt dieser jetzt ebenfalls gleich aus der Verankerung ... das waren komische Sekunden, bis wir die Looping-Passage hinter uns hatten und man sich wieder in Sicherheit wähnte. Die Ursache für den geöffneten Bügel war sicherlich in der Nachlässigkeit des Operators zu finden ... da die Reihe unbesetzt war, hat er wahrscheinlich nur halbherzig den Bügel heruntergedrückt, der dann eben nicht richtig eingerastet ist. Dennoch ist/war das während der Fahrt ein kleiner Schock-Moment ... Nervenkitzel der etwas anderen Art.
Auch eine Fahrattraktion, wo das Einsteigen nicht ganz ohne Vorbehalte ging, war Dream Flight Airlines. Eine Attraktion, die mir das erste Mal in Blackpool aufgefallen ist. Umschreiben würde ich es als eine Art Kettenkarussell mit sehr klobigen Flugobjekten, wo man sehr provisorisch gesichert drin sitzt. Witzig ist die Fahrt irgendwie schon, wenn man erst gemächlich und dann mit ganz netter Geschwindigkeit immer mehr in Schräglage kommt, fast die Bäume streift.
Was wir auch noch gemacht haben, war der Darkride Bazyliszek, nachdem wir vorher ein paar Runden mit dem Riesenrad Legendia Flower gedreht haben. Alles in allem hatten wir einen abwechslungsreichen Tag, verlassen haben wir den Park, als nach und nach der Betrieb aller Attraktionen eingestellt wurde.
Hier nun noch letzte Impressionen vom Park:
Das überlasse ich mal der Phantasie, wie die wohl 2 Sekunden später ausgesehen haben ...
Nachdem wir noch im Zentrum von Katowice was gegessen haben, ging es zurück zum Hotel.
Am Sonntag war dann leider schon wieder Rückreise angesagt. -
Was kann man als Fazit sagen, es hat sich auf jeden Fall gelohnt, das Wetter hat mitgespielt, die Fahrerei hielt sich in Grenzen (der Stau jedes Mal an den Mautstationen auf dem langen Fahrabschnitt war etwas nervig, aber ansonsten ging es im Großen und Ganzen) und das Achterbahn – Package für die ausgewählte Region und die Zeit, die man zur Verfügung hatte, konnte sich absolut sehen lassen.
Vielen Dank für das Interesse.
Gruß, speedfreak
Im Nachgang gibt es beim Sport das Auslaufen, hier gibt es noch den Ausblick auf den nächsten Besuch im Energylandia (so wie im Video wäre es jedenfalls sehr, sehr geil ... wirken da etwa schon wieder Kräfte ):