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Moin Coasterfriends!
Anfang September diesen Jahres war ich mit meinem Kumpel eine Woche in Hamburg, wo wir auch den Hansa-Park unsicher machten. Da ich an diesem Tag sowohl Probleme mit meiner Kamera hatte, weswegen mein Handy herhalten musste und als Resultat hieraus auch etwas fotofaul war, war ursprünglich kein Report von dort geplant...
Dies habe ich mir jedoch anders überlegt, da dieser Tag doch voller schöner Erinnerungen war und ich doch einige wirklich erstklassige Attraktionen erleben durfte, werde ich euch jetzt trotz mangelnder Bilder berichten, weshalb mein Report auch etwas anders aufgebaut sein wird als meine üblichen.
Ich hoffe er gefällt euch trotzdem
Als Besuchstag hatte ich mir Montag, den 04. September ausgesucht, da dort der erste Schultag in Schleswig-Holstein war, wodurch ich mir geringere Wartezeiten erhoffte und einen absoluten Volltreffer gelandet habe
Unsere Reise startete am Hamburger Hauptbahnhof, wo wir mit dem RE nach Lübeck fuhren. Von dort ging es dann mit der Regionalbahn 85 nach Sierksdorf, wo wir nach einem kleinen Fußmarsch (bei dem wir einmal falsch abgebogen sind, jedoch zeigten uns ein paar freundliche Einwohner den Weg) dann den Park erreichten.
Nach einigen Komplikationen an der Kasse mit meinem Kumpel (aufgrund eines Behindertenausweises, wer genaueres wissen will, fragt mich per PN), für den ich dann die Rolle als Begleitperson übernehmen musste.
Nach Überwindung dieser Hürde konnte uns aber nichts mehr bremsen, wie wir, von Live-Musik begrüßt, den Park betreten konnten
Da dies mein erster Besuch im Hansa-Park war, werde ich wieder die Achterbahnen nach dem Parkcheck-Standard mit einem bis sechs Sternen bewerten:
Unsere erste Station war der Fluch von Novgorod, wo wir mit 20 Minuten im Zweizug-Betrieb die längste Wartezeit des Tages hatten. Die Thematisierung kann auf jeden Fall überzeugen, es wird schon eine spannende Atmosphäre geschaffen. Einmal im Wagen Platz genommen, geht es dann, vom packenden Soundtrack begleitet, in die Dunkelheit!
Der Launch zieht wirklich ordentlich, und der Außenpart mit Airtime, Buchtknoten und Heartline Roll macht wirklich Spaß, ist jedoch recht schnell wieder vorbei.
Beim Eurofighter-Part wird auch mit stimmungsvollen Soundeffekten Spannung aufgebaut, und nach dem Drop, den ich mir intensiver vorgestellt habe, folgen noch ein paar Meter lustiges Herumkurven durch die Dunkelheit, bevor die Fahrt wieder vorbei ist.
Mein Review mag vielleicht etwas ernüchternd klingen, jedoch fand ich Novgorod wirklich klasse, auch wenn man aus den beiden Coaster-Parts mehr herausholen könnte und ein paar leichte Schläge zu spüren sind.
Dafür entschädigt die Fahrt mit einer wunderbaren Thematisierung und Story, interessanten Elementen, stimmungsvollen Darkride-Parts und einer toll gestalteten, langen Warteschlange und Ausstieg. Also auf keinen Fall auslassen
Bewertung: 5 von 6 Sternen.
Mein nächster Stop war der Schwur des Kärnan, die Bahn, den ich schon ewig herbeigesehnt habe. Hier konnte ich mein Glück kaum fassen, als die Wartezeit im Zweizug-Betrieb nur 10-15 Minuten betragen sollte
Die Wartezeit ging auch dank erstklassigem Theming und einer netten Unterhaltung mit zwei Leuten aus dem Hansa-Park-Forum recht schnell vorbei
Den Bannraum mit seiner wuchtigen Licht- und Soundshow und der zufälligen Zuteilung in den Reihen empfinde ich als das Highlight des Wartebereichs.
Im stimmungsvoll illuminierten Fahrzeug Platz genommen und die bequemen Bügel geschlossen, konnte es dann losgehen:
Der freie Fall rückwärts, wieder durch laute Soundeffekte angekündigt, macht Spaß, auch wenn ich ihn mir heftiger vorgestellt habe.
Nach dem wirklich krassen First Drop folgt die beeindruckende Herzfigur, welche trotz ein paar leichter Schläge sehr flüssig durchfahren wird. Die restlichen Umschwünge und Airtime-Hügel sind dank der hohen Geschwindigkeit einfach super spaßig und intensiv.
Die Heartline-Roll und die Helix im Dunkeln sind noch eine kleine Überraschung zum Schluss, weil man nach der Blockbremse das Ende dieses wilden Ritts vermutet.
Der Turm mit dem grünen Schienenknäuel fügt sich meiner Meinung nach vor der Ostsee-Kulisse perfekt in die Parklandschaft ein, und ich kann sagen, dass ich mit Kärnan eine neue Lieblingsachterbahn habe, da das Gesamtpaket einfach beeindruckt:
Ein wunderschön thematisierter, aber auch sehr intensiver Ritt, geil
Selbstverständlich volle Punktzahl, 6 Sterne!
Hier noch eine kleine Bilderserie dieser Bahn:
Hier gibt es übrigens noch mein umfassendes Review nur zu Kärnan, wer es noch nicht gelesen hat
Weiter ging es mit der Crazy Mine. Da es sich um eine Wilde Maus von Maurer handelt, genau wie mein ehemaliger Hasskandidat „Hollys Crashtest Simulator“, rechnete ich mit dem Schlimmsten
Hier sitzt man zwar auch unangenehm tief, die Kurven sind recht hart und die Bremsen sehr abrupt, jedoch alles nicht in dem Maße wie in Hassloch.
Dazu kommt noch die wirklich sehenswerte Gestaltung, ich behaupte sogar, dass dies die schönste Wilde Maus im Standard-Layout ist, die ich bisher gesehen habe
Von der reinen Fahrt gäbe es für diese Maus trotz allem nur einen Stern, aber dank des Themings verdient diese sich einen zusätzlichen, also 2 Sterne!
Die nächste Achterbahn war die „Schlange von Midgard“ (welche wir übrigens per Floß erreichten, auch eine sehr nette Fahrattraktion ) Hier hatte man, wegen zwei Runden, eine überraschend lange Schlange von ca. 15 Minuten. Diese wird durch eine Story von zwei Wikinger-Kindern verkürzt, sowohl als Filmchen, als auch mit liebevoller Gestaltung.
Hinten im schönen Zug Platz genommen, ging es dann über den schwungvollen kleinen Parcours, der richtig smooth durchfahren wird und Spaß für alle Altersklassen bietet.
Wirklich nette Familienachterbahn mit toller Gestaltung, 3 Sterne!
Die kleinste Bahn im Park ist der dieses Jahr hinzugekommene „Kleine Zar“. Eigentlich wäre dieser winzige Count kaum der Rede wert, aber der Hansa-Park hat auch diesen mit einer liebevollen Thematisierung und Story ausgestattet, sodass sich dieser von seinen Artgenossen positiv abhebt:
Allein die Holzstruktur lässt sie von weitem wie der kleinste Woodie der Welt aussehen
Die Fahrt ist dann doch ein klein wenig rasanter als ich angenommen hätte, warum man jedoch sein Brille abnehmen muss, bleibt mir bis heute ein Rätsel
Auch hier verdient sich die Bahn durch Theming 2 Sterne, wirklich ordentlich für so einen kleinen Coaster
Am Eingang stehen schließlich noch die beiden letzten Coaster, wovon ich zuerst den Rasenden Roland mitgenommen habe. Meine erste Familienachterbahn von Vekoma, die sich, trotz durchgehend leichtem Rütteln, insgesamt ziemlich gut fahren lässt. Die Bahn ist schön in die Landschaft eingebunden und besonders zu gefallen weiß die Interaktion mit dem Looping, welcher zur nächsten Attraktion gehört
Von außen konnte ich sogar mal den legendären Coaster-Kiss bewundern, da ich aber in einer anderen Attraktion saß, konnte ich leider nicht fotografieren
Netter Family-Coaster, daher 3 Sterne!
Last but not least, mein Count Nummer 77, war die legendäre Schwarzkopf-Loopingbahn „Nessie – Superrollercoaster“.
Da ich ja alte Schwarzkopf-Bahnen liebe (allen voran die mit Looping), konnte mich auch diese mit einem schönen Layout, einfachen Schoßbügeln, wunderbarem Fahrkomfort und einem hohen Nostalgie-Faktor begeistern.
Daher finde ich es überhaupt nicht schlimm, dass die Station und das Seeschlangenmaul, welches einen am Ende verschluckt, noch voll nach den 80er Jahren aussehen, und der Tunnel mit der Schlussbremse wirklich sehr laut innen ist.
Dank geringem Andrang (Wartezeit nie länger als ein Zug) durfte ich, auch dank des netten Operators auch sitzenbleiben, sodass diese Bahn die meistgefahrene mit vier Fahrten am Tag ist, wo ich auch vorne, hinten und Mitte ausprobieren durfte.
Diese Bahn ist ein richtiges Schätzchen, von dem ich hoffe, dass es uns noch lange erhalten bleibt, daher gebe ich tatsächlich 5 Sterne!
Sämtliche Achterbahnen ab der Höhe des Rasenden Roland aufwärts haben bei mir auch den Bonus der Aussicht bekommen, da der Blick auf die Ostsee beim Coastern auch einfach etwas Tolles ist, was ich vorher noch nie erlebt habe
Natürlich sind wir nicht allein wegen den Achterbahnen hier, da der Park noch so viel mehr zu bieten hat. Daher noch eine Beschreibung der anderen Attraktionen:
Die klassische Wildwasserbahn konnte mit einem interessanten Layout, netten Thematisierungsansätzen und einem erfrischenden Nässegrad überzeugen.
Super Splash wiederum ist eine sehr ungewöhnliche Wildwasserbahn, die gar nichts mit der Mack-Variante in Rust gemeinsam hat: Eine etwas merkwürdige Kurvenkombination vor dem Drop, welcher durch einen kleinen Hügel (oder doch eher „Delle“?) ein ganz klein wenig Airtime (ohne Bügel, wohlgemerkt) erzeugt und einen auch ordentlich nass macht.
Da ich eine Vorliebe für Außergewöhnliches in der Parklandschaft habe, konnte ich auch hier Gefallen finden
Die Barracuda-Slide ist eine eher normale Bootsrutsche, die aber trotzdem Spaß macht, einiges an Airtime erzeugt und auch ein paar Spritzer austeilt.
Ebenfalls in Schlauchbooten ging es die überdimensionale Wasserrutsche „Rio Dorado“ hinab, ich mag diese Spinning Raftings irgendwie, auch wenn dieses jetzt nicht so schnell ist. Am Ende war es noch ganz lustig, den Kanonen auszuweichen, wodurch unser Boot auch leicht ins Schaukeln kam
Aber der Park hält auch ein reichhaltiges Angebot an Flatrides und Rundfahrten bereit, welches ich mir auch genauer angeschaut habe:
Das Highlight hierunter war definitiv der Huss Ranger „Fliegender Hai“. Einfach ein geiles Gerät, wo man auch die Schwerkraft richtig zu spüren bekommt dank den Schoßbügeln.
Leider gibt es immer wieder Gerüchte, dass dieser verschwinden soll, deshalb lieber Hansa-Park, falls jemand von dort das lesen sollte:
Bitte NICHT abreißen! Das ist nämlich zusammen mit dem Shuttle in Geiselwind der einzige Ranger in Deutschland, und dieser hier fügt sich perfekt in diesen Park ein.
Allein schon das laute Dröhnen der Motoren lässt bei einem Flatride-Nerd wie mir Gänsehaut entstehen, und die Fahrt erst, herrlich
Und bitte nicht durch die modernere Suspended-Version von Fabbri mit Schulterbügeln ersetzen, denn die kann gar nix
Ebenfalls ein interessanter Klassiker ist die Troika „Wellenreiter“, ebenfalls von Huss.
Von außen sieht die Fahrt durchaus spaßig aus, was auch zutrifft, allerdings ist sie zahmer als vermutet. Trotzdem eine nette, familientaugliche Fahrt mit schönem Sound, welche auch der Wand ziemlich nahe kommt, was auch einen kleinen Bonus an Thrill erzeugt
Die Glocke wäre ich gerne gefahren, aber leider waren mir dort immer zu viele Personen in der Warteschlange, die Kapazität ist halt einfach nur bescheiden...
Aber vom Aussehen ist dies mit Abstand die schönste drehende Schaukel, die ich bisher gesehen habe
Deutlich ruhiger ging es in der netten „Blumenmeer-Bootsfahrt“ zu, welche mir auch gefallen hat, da ich auch ruhige Themenfahrten gerne mag
Das Theming dort ist zwar eher für kleinere Gäste interessant, aber trotzdem kann gerade die Bepflanzung gefallen.
Leider muss ich auch auf die größte Enttäuschung des Parks eingehen:
Kärnapulten, ein Gestlauer Sky Fly, der zugegebenermaßen wirklich schön als Katapult gestaltet ist und einen Überschlagszähler besitzt
Das waren jedoch schon alle positiven Aspekte, denn die Fahrt ist gefühlt deutlich kürzer als im Holiday Park, was sich natürlich hinderlich auf die Anzahl der Loopings auswirkt:
Diese wird leider durch die komplett schwachsinnigen Bremsen auf ein Minimum reduziert, sodass ich selbst mit größter Mühe nicht mehr als 3 Loopings schaffte
Im Holiday Park sind ohne Probleme mehr als zehnmal so viele möglich, deshalb ist das Exemplar im Rhein-Neckar-Kreis weitaus besser als die „kastrierte“ Version hier...
Sorry Gerstlauer, aber so etwas ist absoluter Murks!
So geht der eigentliche Sinn des Fahrgeschäftes, Loopings zu absolvieren, verloren, also was ist dann der Zweck hier?
Der Hansa-Park-Express ist eine nette Parkeisenbahn, die ich aber trotz allem immer wieder gerne fahre.
Hier sagte ich, als wir Nessie passierten: „Nun, es wäre absolut geil, wenn genau jetzt ein Zug von Nessie vorbeidonnern würde!“
Und was passiert ein paar Sekunden später?
Ein lautes „WHOOOSH!“ und ein kräftiger Luftzug, beides in bester Schwarzkopf-Manier, nur ein oder zwei Meter von uns entfernt, geil
Die letzte Fahrt des Tages, bevor wir uns wieder zum Bahnhof machten, absolvierten wir auf dem neuen HANSE-Flieger, einem netten Wellenflug. Dieser war zwar etwas kleiner und zahmer als die Zierer-Version, macht aber trotzdem Spaß.
Zur Gastronomie kann ich sagen, dass wir im Western-Bereich im Saloon „Last Chance“ gegessen haben: Mein Hacksteak mit Pommes war jedenfalls geschmacklich überdurchschnittlich für Freizeitpark-Kost, und auch der Preis (den ich leider nicht mehr im Kopf habe) war dafür vollkommen angemessen.
Der gesamte Park macht einen sauberen und gepflegten Eindruck, und an vielen Stellen ist die Thematisierung echt top, sodass die Themenbereiche schlüssig und stimmig sind.
Auch die Q-Line vieler Bahnen sind von der Gestaltung erstklassig, und effektreich:
So ist das Warten doch deutlich angenehmer
An anderen Stellen versprüht der Park einen gewissen Retro-Charme aus den 70er und 80er Jahren, was mich aber überhaupt nicht stört, da auch hier nichts ungepflegt oder gar kaputt wirkt
Schön finde ich auch den regionalen Bezug zur Hanse, welcher vor allem den Eingangsbereich dominiert.
Der Park lebt auch von seiner Lage direkt am Meer, was, wie gesagt, auf den Großattraktionen den Ausblick versüßt
Die Attraktionsauswahl ist enorm vielfältig, da hier wirklich für jeden Geschmack und Adrenalin-Bedarf etwas dabei ist: Für die kleinen Gäste gibt es einen eigenen Themenbereich, und es ist sowohl für Familien als auch für Thrillseeker ein ausgewogenes Angebot vorhanden, was den Park von zahlreichen anderen abhebt
Die Mitarbeiter waren (bis auf eine sehr negative Ausnahme an der Kasse) wirklich super nett und freundlich, und auch der Eintrittspreis ist wirklich fair für das Gebotene.
Ein Tipp für Bahnreisende:
Es gibt von der DB das „Hansa-Park-Ticket“, welches Hin- und Rückfahrt mit Nahverkehrszügen den ganzen Tag und den Parkeintritt enthält. Dieses habe ich auch verwendet.
Diese Art der Anreise ist wirklich bequem, nur würden auf dem Fußweg zum Park (rund 700 Meter) zwei oder drei zusätzliche Schilder nicht schaden
Wir hatten jedenfalls einen wirklich tollen Tag dort, und können einen Besuch in diesem sympathischen Park auf jeden Fall empfehlen.
Ich bin außerdem echt gespannt, wie er sich weiterentwickeln wird, und komme gerne wieder
Ich hoffe euch hat mein etwas anderer Bericht aus dem hohen Norden gefallen!
Beste Grüße
Lukas
Anfang September diesen Jahres war ich mit meinem Kumpel eine Woche in Hamburg, wo wir auch den Hansa-Park unsicher machten. Da ich an diesem Tag sowohl Probleme mit meiner Kamera hatte, weswegen mein Handy herhalten musste und als Resultat hieraus auch etwas fotofaul war, war ursprünglich kein Report von dort geplant...
Dies habe ich mir jedoch anders überlegt, da dieser Tag doch voller schöner Erinnerungen war und ich doch einige wirklich erstklassige Attraktionen erleben durfte, werde ich euch jetzt trotz mangelnder Bilder berichten, weshalb mein Report auch etwas anders aufgebaut sein wird als meine üblichen.
Ich hoffe er gefällt euch trotzdem
Als Besuchstag hatte ich mir Montag, den 04. September ausgesucht, da dort der erste Schultag in Schleswig-Holstein war, wodurch ich mir geringere Wartezeiten erhoffte und einen absoluten Volltreffer gelandet habe
Unsere Reise startete am Hamburger Hauptbahnhof, wo wir mit dem RE nach Lübeck fuhren. Von dort ging es dann mit der Regionalbahn 85 nach Sierksdorf, wo wir nach einem kleinen Fußmarsch (bei dem wir einmal falsch abgebogen sind, jedoch zeigten uns ein paar freundliche Einwohner den Weg) dann den Park erreichten.
Nach einigen Komplikationen an der Kasse mit meinem Kumpel (aufgrund eines Behindertenausweises, wer genaueres wissen will, fragt mich per PN), für den ich dann die Rolle als Begleitperson übernehmen musste.
Nach Überwindung dieser Hürde konnte uns aber nichts mehr bremsen, wie wir, von Live-Musik begrüßt, den Park betreten konnten
Da dies mein erster Besuch im Hansa-Park war, werde ich wieder die Achterbahnen nach dem Parkcheck-Standard mit einem bis sechs Sternen bewerten:
Unsere erste Station war der Fluch von Novgorod, wo wir mit 20 Minuten im Zweizug-Betrieb die längste Wartezeit des Tages hatten. Die Thematisierung kann auf jeden Fall überzeugen, es wird schon eine spannende Atmosphäre geschaffen. Einmal im Wagen Platz genommen, geht es dann, vom packenden Soundtrack begleitet, in die Dunkelheit!
Der Launch zieht wirklich ordentlich, und der Außenpart mit Airtime, Buchtknoten und Heartline Roll macht wirklich Spaß, ist jedoch recht schnell wieder vorbei.
Beim Eurofighter-Part wird auch mit stimmungsvollen Soundeffekten Spannung aufgebaut, und nach dem Drop, den ich mir intensiver vorgestellt habe, folgen noch ein paar Meter lustiges Herumkurven durch die Dunkelheit, bevor die Fahrt wieder vorbei ist.
Mein Review mag vielleicht etwas ernüchternd klingen, jedoch fand ich Novgorod wirklich klasse, auch wenn man aus den beiden Coaster-Parts mehr herausholen könnte und ein paar leichte Schläge zu spüren sind.
Dafür entschädigt die Fahrt mit einer wunderbaren Thematisierung und Story, interessanten Elementen, stimmungsvollen Darkride-Parts und einer toll gestalteten, langen Warteschlange und Ausstieg. Also auf keinen Fall auslassen
Bewertung: 5 von 6 Sternen.
Mein nächster Stop war der Schwur des Kärnan, die Bahn, den ich schon ewig herbeigesehnt habe. Hier konnte ich mein Glück kaum fassen, als die Wartezeit im Zweizug-Betrieb nur 10-15 Minuten betragen sollte
Die Wartezeit ging auch dank erstklassigem Theming und einer netten Unterhaltung mit zwei Leuten aus dem Hansa-Park-Forum recht schnell vorbei
Den Bannraum mit seiner wuchtigen Licht- und Soundshow und der zufälligen Zuteilung in den Reihen empfinde ich als das Highlight des Wartebereichs.
Im stimmungsvoll illuminierten Fahrzeug Platz genommen und die bequemen Bügel geschlossen, konnte es dann losgehen:
Der freie Fall rückwärts, wieder durch laute Soundeffekte angekündigt, macht Spaß, auch wenn ich ihn mir heftiger vorgestellt habe.
Nach dem wirklich krassen First Drop folgt die beeindruckende Herzfigur, welche trotz ein paar leichter Schläge sehr flüssig durchfahren wird. Die restlichen Umschwünge und Airtime-Hügel sind dank der hohen Geschwindigkeit einfach super spaßig und intensiv.
Die Heartline-Roll und die Helix im Dunkeln sind noch eine kleine Überraschung zum Schluss, weil man nach der Blockbremse das Ende dieses wilden Ritts vermutet.
Der Turm mit dem grünen Schienenknäuel fügt sich meiner Meinung nach vor der Ostsee-Kulisse perfekt in die Parklandschaft ein, und ich kann sagen, dass ich mit Kärnan eine neue Lieblingsachterbahn habe, da das Gesamtpaket einfach beeindruckt:
Ein wunderschön thematisierter, aber auch sehr intensiver Ritt, geil
Selbstverständlich volle Punktzahl, 6 Sterne!
Hier noch eine kleine Bilderserie dieser Bahn:
Hier gibt es übrigens noch mein umfassendes Review nur zu Kärnan, wer es noch nicht gelesen hat
Weiter ging es mit der Crazy Mine. Da es sich um eine Wilde Maus von Maurer handelt, genau wie mein ehemaliger Hasskandidat „Hollys Crashtest Simulator“, rechnete ich mit dem Schlimmsten
Hier sitzt man zwar auch unangenehm tief, die Kurven sind recht hart und die Bremsen sehr abrupt, jedoch alles nicht in dem Maße wie in Hassloch.
Dazu kommt noch die wirklich sehenswerte Gestaltung, ich behaupte sogar, dass dies die schönste Wilde Maus im Standard-Layout ist, die ich bisher gesehen habe
Von der reinen Fahrt gäbe es für diese Maus trotz allem nur einen Stern, aber dank des Themings verdient diese sich einen zusätzlichen, also 2 Sterne!
Die nächste Achterbahn war die „Schlange von Midgard“ (welche wir übrigens per Floß erreichten, auch eine sehr nette Fahrattraktion ) Hier hatte man, wegen zwei Runden, eine überraschend lange Schlange von ca. 15 Minuten. Diese wird durch eine Story von zwei Wikinger-Kindern verkürzt, sowohl als Filmchen, als auch mit liebevoller Gestaltung.
Hinten im schönen Zug Platz genommen, ging es dann über den schwungvollen kleinen Parcours, der richtig smooth durchfahren wird und Spaß für alle Altersklassen bietet.
Wirklich nette Familienachterbahn mit toller Gestaltung, 3 Sterne!
Die kleinste Bahn im Park ist der dieses Jahr hinzugekommene „Kleine Zar“. Eigentlich wäre dieser winzige Count kaum der Rede wert, aber der Hansa-Park hat auch diesen mit einer liebevollen Thematisierung und Story ausgestattet, sodass sich dieser von seinen Artgenossen positiv abhebt:
Allein die Holzstruktur lässt sie von weitem wie der kleinste Woodie der Welt aussehen
Die Fahrt ist dann doch ein klein wenig rasanter als ich angenommen hätte, warum man jedoch sein Brille abnehmen muss, bleibt mir bis heute ein Rätsel
Auch hier verdient sich die Bahn durch Theming 2 Sterne, wirklich ordentlich für so einen kleinen Coaster
Am Eingang stehen schließlich noch die beiden letzten Coaster, wovon ich zuerst den Rasenden Roland mitgenommen habe. Meine erste Familienachterbahn von Vekoma, die sich, trotz durchgehend leichtem Rütteln, insgesamt ziemlich gut fahren lässt. Die Bahn ist schön in die Landschaft eingebunden und besonders zu gefallen weiß die Interaktion mit dem Looping, welcher zur nächsten Attraktion gehört
Von außen konnte ich sogar mal den legendären Coaster-Kiss bewundern, da ich aber in einer anderen Attraktion saß, konnte ich leider nicht fotografieren
Netter Family-Coaster, daher 3 Sterne!
Last but not least, mein Count Nummer 77, war die legendäre Schwarzkopf-Loopingbahn „Nessie – Superrollercoaster“.
Da ich ja alte Schwarzkopf-Bahnen liebe (allen voran die mit Looping), konnte mich auch diese mit einem schönen Layout, einfachen Schoßbügeln, wunderbarem Fahrkomfort und einem hohen Nostalgie-Faktor begeistern.
Daher finde ich es überhaupt nicht schlimm, dass die Station und das Seeschlangenmaul, welches einen am Ende verschluckt, noch voll nach den 80er Jahren aussehen, und der Tunnel mit der Schlussbremse wirklich sehr laut innen ist.
Dank geringem Andrang (Wartezeit nie länger als ein Zug) durfte ich, auch dank des netten Operators auch sitzenbleiben, sodass diese Bahn die meistgefahrene mit vier Fahrten am Tag ist, wo ich auch vorne, hinten und Mitte ausprobieren durfte.
Diese Bahn ist ein richtiges Schätzchen, von dem ich hoffe, dass es uns noch lange erhalten bleibt, daher gebe ich tatsächlich 5 Sterne!
Sämtliche Achterbahnen ab der Höhe des Rasenden Roland aufwärts haben bei mir auch den Bonus der Aussicht bekommen, da der Blick auf die Ostsee beim Coastern auch einfach etwas Tolles ist, was ich vorher noch nie erlebt habe
Natürlich sind wir nicht allein wegen den Achterbahnen hier, da der Park noch so viel mehr zu bieten hat. Daher noch eine Beschreibung der anderen Attraktionen:
Die klassische Wildwasserbahn konnte mit einem interessanten Layout, netten Thematisierungsansätzen und einem erfrischenden Nässegrad überzeugen.
Super Splash wiederum ist eine sehr ungewöhnliche Wildwasserbahn, die gar nichts mit der Mack-Variante in Rust gemeinsam hat: Eine etwas merkwürdige Kurvenkombination vor dem Drop, welcher durch einen kleinen Hügel (oder doch eher „Delle“?) ein ganz klein wenig Airtime (ohne Bügel, wohlgemerkt) erzeugt und einen auch ordentlich nass macht.
Da ich eine Vorliebe für Außergewöhnliches in der Parklandschaft habe, konnte ich auch hier Gefallen finden
Die Barracuda-Slide ist eine eher normale Bootsrutsche, die aber trotzdem Spaß macht, einiges an Airtime erzeugt und auch ein paar Spritzer austeilt.
Ebenfalls in Schlauchbooten ging es die überdimensionale Wasserrutsche „Rio Dorado“ hinab, ich mag diese Spinning Raftings irgendwie, auch wenn dieses jetzt nicht so schnell ist. Am Ende war es noch ganz lustig, den Kanonen auszuweichen, wodurch unser Boot auch leicht ins Schaukeln kam
Aber der Park hält auch ein reichhaltiges Angebot an Flatrides und Rundfahrten bereit, welches ich mir auch genauer angeschaut habe:
Das Highlight hierunter war definitiv der Huss Ranger „Fliegender Hai“. Einfach ein geiles Gerät, wo man auch die Schwerkraft richtig zu spüren bekommt dank den Schoßbügeln.
Leider gibt es immer wieder Gerüchte, dass dieser verschwinden soll, deshalb lieber Hansa-Park, falls jemand von dort das lesen sollte:
Bitte NICHT abreißen! Das ist nämlich zusammen mit dem Shuttle in Geiselwind der einzige Ranger in Deutschland, und dieser hier fügt sich perfekt in diesen Park ein.
Allein schon das laute Dröhnen der Motoren lässt bei einem Flatride-Nerd wie mir Gänsehaut entstehen, und die Fahrt erst, herrlich
Und bitte nicht durch die modernere Suspended-Version von Fabbri mit Schulterbügeln ersetzen, denn die kann gar nix
Ebenfalls ein interessanter Klassiker ist die Troika „Wellenreiter“, ebenfalls von Huss.
Von außen sieht die Fahrt durchaus spaßig aus, was auch zutrifft, allerdings ist sie zahmer als vermutet. Trotzdem eine nette, familientaugliche Fahrt mit schönem Sound, welche auch der Wand ziemlich nahe kommt, was auch einen kleinen Bonus an Thrill erzeugt
Die Glocke wäre ich gerne gefahren, aber leider waren mir dort immer zu viele Personen in der Warteschlange, die Kapazität ist halt einfach nur bescheiden...
Aber vom Aussehen ist dies mit Abstand die schönste drehende Schaukel, die ich bisher gesehen habe
Deutlich ruhiger ging es in der netten „Blumenmeer-Bootsfahrt“ zu, welche mir auch gefallen hat, da ich auch ruhige Themenfahrten gerne mag
Das Theming dort ist zwar eher für kleinere Gäste interessant, aber trotzdem kann gerade die Bepflanzung gefallen.
Leider muss ich auch auf die größte Enttäuschung des Parks eingehen:
Kärnapulten, ein Gestlauer Sky Fly, der zugegebenermaßen wirklich schön als Katapult gestaltet ist und einen Überschlagszähler besitzt
Das waren jedoch schon alle positiven Aspekte, denn die Fahrt ist gefühlt deutlich kürzer als im Holiday Park, was sich natürlich hinderlich auf die Anzahl der Loopings auswirkt:
Diese wird leider durch die komplett schwachsinnigen Bremsen auf ein Minimum reduziert, sodass ich selbst mit größter Mühe nicht mehr als 3 Loopings schaffte
Im Holiday Park sind ohne Probleme mehr als zehnmal so viele möglich, deshalb ist das Exemplar im Rhein-Neckar-Kreis weitaus besser als die „kastrierte“ Version hier...
Sorry Gerstlauer, aber so etwas ist absoluter Murks!
So geht der eigentliche Sinn des Fahrgeschäftes, Loopings zu absolvieren, verloren, also was ist dann der Zweck hier?
Der Hansa-Park-Express ist eine nette Parkeisenbahn, die ich aber trotz allem immer wieder gerne fahre.
Hier sagte ich, als wir Nessie passierten: „Nun, es wäre absolut geil, wenn genau jetzt ein Zug von Nessie vorbeidonnern würde!“
Und was passiert ein paar Sekunden später?
Ein lautes „WHOOOSH!“ und ein kräftiger Luftzug, beides in bester Schwarzkopf-Manier, nur ein oder zwei Meter von uns entfernt, geil
Die letzte Fahrt des Tages, bevor wir uns wieder zum Bahnhof machten, absolvierten wir auf dem neuen HANSE-Flieger, einem netten Wellenflug. Dieser war zwar etwas kleiner und zahmer als die Zierer-Version, macht aber trotzdem Spaß.
Zur Gastronomie kann ich sagen, dass wir im Western-Bereich im Saloon „Last Chance“ gegessen haben: Mein Hacksteak mit Pommes war jedenfalls geschmacklich überdurchschnittlich für Freizeitpark-Kost, und auch der Preis (den ich leider nicht mehr im Kopf habe) war dafür vollkommen angemessen.
Der gesamte Park macht einen sauberen und gepflegten Eindruck, und an vielen Stellen ist die Thematisierung echt top, sodass die Themenbereiche schlüssig und stimmig sind.
Auch die Q-Line vieler Bahnen sind von der Gestaltung erstklassig, und effektreich:
So ist das Warten doch deutlich angenehmer
An anderen Stellen versprüht der Park einen gewissen Retro-Charme aus den 70er und 80er Jahren, was mich aber überhaupt nicht stört, da auch hier nichts ungepflegt oder gar kaputt wirkt
Schön finde ich auch den regionalen Bezug zur Hanse, welcher vor allem den Eingangsbereich dominiert.
Der Park lebt auch von seiner Lage direkt am Meer, was, wie gesagt, auf den Großattraktionen den Ausblick versüßt
Die Attraktionsauswahl ist enorm vielfältig, da hier wirklich für jeden Geschmack und Adrenalin-Bedarf etwas dabei ist: Für die kleinen Gäste gibt es einen eigenen Themenbereich, und es ist sowohl für Familien als auch für Thrillseeker ein ausgewogenes Angebot vorhanden, was den Park von zahlreichen anderen abhebt
Die Mitarbeiter waren (bis auf eine sehr negative Ausnahme an der Kasse) wirklich super nett und freundlich, und auch der Eintrittspreis ist wirklich fair für das Gebotene.
Ein Tipp für Bahnreisende:
Es gibt von der DB das „Hansa-Park-Ticket“, welches Hin- und Rückfahrt mit Nahverkehrszügen den ganzen Tag und den Parkeintritt enthält. Dieses habe ich auch verwendet.
Diese Art der Anreise ist wirklich bequem, nur würden auf dem Fußweg zum Park (rund 700 Meter) zwei oder drei zusätzliche Schilder nicht schaden
Wir hatten jedenfalls einen wirklich tollen Tag dort, und können einen Besuch in diesem sympathischen Park auf jeden Fall empfehlen.
Ich bin außerdem echt gespannt, wie er sich weiterentwickeln wird, und komme gerne wieder
Ich hoffe euch hat mein etwas anderer Bericht aus dem hohen Norden gefallen!
Beste Grüße
Lukas
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