Maverick81
Airtime König
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Willkommen zu meinem diesjährigen Mega-Report „Quer durch die USA 2019“!
Bereits Ende 2018 war mir klar: ich möchte mich im folgenden Jahr so richtig austoben und alle Parks, die ich mag, ohne Einschränkungen ausgiebig besuchen – alleine, da mein Freund Sven langsam in einem Alter ist, in dem man mehr Ruhe brauch
2019 war coastertechnisch mein bisher aufregendstes Jahr. Nie zuvor habe ich mehr Zeit, Urlaubstage, Nerven und Streckenkilometer investiert. Aber es hat sich gelohnt, auch wenn ich den einen oder anderen Rückschlag hinnehmen musste. Doch dazu erfahrt ihr in den nächsten Tagen und Wochen mehr, viel Spaß beim Lesen und Bilder gucken!
Die Route hat sich unter Anderem durch die Coaster-Neuheiten ergeben, die im letzen Jahr nach und nach angekündigt wurden:
1.Etappe: Southeast USA
Teil 1: Sauna-Wetter in Georgia
Teil 2: Dritter Versuch in den Smokies
Teil 3: Silbermedaille im Cedar Fair-Ranking
2.Etappe: Northeast USA
3.Etappe: Great Lakes
4.Etappe: Midwest USA
Anfang Juni ging es per Nonstopflug von Frankfurt nach Atlanta mit der Kranich-Airline. Der Flug an sich war sehr angenehm, da ich mir rechtzeitig einen Platz mit ausreichend Beinfreiheit buchen konnte. Somit kam ich relativ ausgeruht und entspannt am Airport an.
Immigration war nach 10 Minuten erledigt, kostenloses Mietwagen-Upgrade vor Ort bekommen und auf ging‘s Richtung Lithia Springs zu meinem Hotel für die nächsten 3 Nächte. Ich hatte ganz vergessen wie unglaublich schwül, feucht und drückend es hier in der Region in den Sommermonaten war, trotz (oder gerade wegen) des Nieselregens.
Leider waren die Wetteraussichten für die ersten Tage nicht gerade die besten: bewölkt, vereinzelt Dauerregen und Gewitter. Doch davon ließ ich mich erst mal nicht beeindrucken und gönnte mir eine leckere Pasta im Olive Tree-Restaurant im Nachbarort, bevor ich später im Hotel recht früh eingeschlafen bin.
Dies hatte zur Folge, dass ich am nächsten Morgen bereits gegen 4 Uhr wach war und pünktlich um 9:15 vorm Eingang von Six Flags Georgia stand. Erstes Ziel des Tages: RMC-„Schönheit“ Twisted Cyclone. Bereits um 9:30 wartete ich gemeinsam mit ein paar „Locals“ vor dem Bahnhof der Achterbahn, die aber, wie auch alle anderen Coaster in dem Moment, wegen Gewitter im Umkreis keinerlei Rührung zeigte – es war zwar wolkig und trocken, aber Six Flags scheint da sehr vorsichtig zu sein, sobald Unwetter im Umlauf sind
Eine geschlagene Stunde habe ich ausgehalten, bis ich keinen Bock mehr hatte und mir zumindest die Darkrides Justice League und Monster Mansion gegeben habe. Speziell die Mansion machte im Vergleich zum letzten Besuch in 2015 einen leicht runtergekommenen Eindruck, der durch penetranten Kloake-Geruch während der Fahrt noch verstärkt wurde
Da auch nach 2 Stunden keine Outdoor-Rides liefen und es wieder zu Nieseln anfing, habe ich mich zum Mittagsschlaf ins Hotel verdrückt. Erst gegen Spätnachmittag hatte der Wettergott Erbarmen und ich durfte meine beiden Most Wanted Bahnen im Park endlich fahren. Twisted Cyclone habe ich gleich 2 Mal hintereinander getestet und war echt beeindruckt, wie unglaublich smooth, rasant und fetzig das Teil war.
Erster Pluspunkt: ich stehe auf klassische First Drops, keine kopfüber-Abfahren oder Wing Over-Abfahrten usw. Twisted Cyclones erste Abfahrt reißt einen trotz geringer Grundhöhe äußerst intensiv geradewegs in die Tiefe. Die folgende Cobra-Rolle wird schwungvoll durchfahren und fühlt sich total natürlich an, wie aus einem Guss.
Dabei simuliert die Ausfahrt aus dem Element einen zusätzlichen Barrel-Roll-Drop wie bei Storm Chaser, bevor das Highlight der Bahn ansteht: ein Airtime-Hügel, bei dem der Zug am Scheitelpunkt um mehr als 90 Grad nach außen gekippt wird, so dass man das Gefühl hat, seitlich aus dem Wagen zu Fliegen (Wave Turn) – toll!
Eines vorweg: nach 12 amerikanischen RMC-Bahnen weiß ich jetzt, dass mir die Wave-Turns und Stalls, wo vorhanden, definitiv am besten gefallen. Zumindest hat es Georgias Twisted Cyclone noch vor New Englands Wicked Cyclone auf die RMC-Bestenliste geschafft.
Bevor das Wetter wieder umschlagen konnte, habe ich mich auf den Weg zum B&M Hyper Goliath gemacht. Die Voraussetzungen für einen der besten seiner Art sind vorhanden: 3 große Floater-Hügel, eine Wahnsinns-Abwärtshelix, bei der es bei mir jedesmal dunkel vor Augen wird, keine Zwischenbremse und ein nicht aufhören wollendes Airtimefinale mit schnell aufeinander folgenenden Bunnyhops
Leider pflegt der Park sein Aushängeschild nicht wirklich: die Schienen sind statt orange fast nahezu schwarz und das Rattern und Rütteln in den Tälern ist echt extrem, das hatte ich noch bei keinem B&M Hyper vorher. Diese Umstände haben dazu geführt, dass die Bahn aus meiner Coaster-Hitparade rausgeflogen ist – schade, trotzdem eines der besten Layouts von B&M.
Hitze und Jetleg haben Tribut gefordert, so dass ich den Park am ersten Besuchstag frühzeitig verlassen habe um mich im Hotel und beim Abendessen weiter zu akklimatisieren. Am nächsten Morgen sah das Wetter etwas besser aus, weiterhin bewölkt aber trocken. Es sollte ein weiterer Tag mit 0 Wartezeiten werden.
Nach einer dritten, vierten und fünften Fahrt auf dem Cyclone habe ich mit Erschrecken festgestellt, dass die RMC-Bügel mein Kameradisplay „getötet“ hatten – also nix mehr mit Fotos für heute bzw. für die folgenden Wochen? Zur „Aufmunterung“ habe ich weitere Fahrten auf Goliath, Mindbender (schönste Schwarzkopfbahn), Georgia Scorcher (zweitbester Stand-Up), Superman, Mine Train und Dare Devil Dive gemacht, um mir danach alles in den Sky Buckets von oben anzusehen
Ich muss schon sagen, mir kam der Park extrem veranzt vor. Von Goliath und der stinkenden Monsterfahrt mal abgesehen, gab es einige verwucherte und stillgelegte Ecken nahe dem Spillwater, die meinen positiven Eindruck des Erstbesuchs vor 4 Jahren ziemlich beeinträchtigt haben. Zudem haben mich die nicht funktionierenden Coke-Freestyle-Automaten genervt, die entweder kein Eis hatten oder bei denen die meisten Trinksorten nicht nachgefüllt wurden. Have a Six Flags day
Die Parkanlagen sind eigentlich vorhanden (viel Grün, teilweise hügelig, See), das Ride-Portfolio ist ausgewogen und insgesamt sind alle Coaster mehr als solide, Goliath und Cyclone top. Ich hoffe, dass Six Flags das Potential nutzt und sich besser um alles kümmert, dann würde einer klaren Empfehlung nichts im Wege stehen.
Ich für meinen Teil habe am 2. Besuchstag den Park rechtzeitig vorm nächsten Gewittersturm verlassen, um mir im nächsten Best Buy eine neue Cam zu besorgen, damit ich euch auch weiterhin mit Bildern versorgen konnte
Bis zur nächsten Folge….
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