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Niederlande feat. Ballermann Tour: Tag 2 | Walibi Holland

doenerschlumpf

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Hier geht es dann nun weiter mit meinem kleinen Tourbericht, wer Tag 1 verpasst hat, kann das hier nachholen.

ganztägig: Walibi Holland

Für Walibi Holland hatten wir einen ganzen Tag eingeplant, vollkommen zurecht, und so machten wir uns am nächsten Morgen erstmal auf den Weg, etwas Essbares zu finden. Im Hotelparkhaus gab es neben einem Burger King Drive-In (ja, im Parkhaus) auch mehrere Supermärkte, wo wir uns mit etwas Verpflegung für den Tag ausstatteten. Nach gut 30min Autofahrt erhob sich hinter den Baumgruppen links der Straße dann endlich eine schwarz gestützte grüne Schiene. Goliath. Hier waren wir also richtig. Bereits in der Auffahrt zum Parkplatz konnte man aus einer schönen Perspektive einige Blicke auf Goliath werfen, aber da es pünktlich zur Parköffnung noch nicht ansatzweise voll war, konnten wir direkt bis vor die Kassenhäuschen vorfahren und stellten dort das Auto ab. An der Gruppenkasse holten wir mit unseren FortFun Jahreskarten die kostenlosen Eintrittskarten ab und erwarben direkt eine Parkmünze, die mit 8€ die teuerste dieser Tour war. Na gut, wir bezahlten ja sonst nichts, da kann man das gut verschmerzen. Hinter dem Eingang erspähten wir in einiger Ferne bereits den Boomerang Speed of Sound mit den markanten orangenen Schienen, erreichten aber erst einmal die Hall Of Fame oder wie sie hieß. Das "Hauptgebäude" jedenfalls, wo sich auch direkt der Eingang zu X-Press: Platform 13 befindet. An dieser Stelle muss man erwähnen, dass wir beide noch nie in Walibi Holland waren und die Bahn vor ihrer Umthematisierung nicht kannten.
Was uns hier erwartete, war aber richtig gut gemacht und übertraf unsere Erwartungen schonmal. In großen, zum glück leeren Warteräumen erfährt man die Geschichte zweier auf Gleis 13 kollidierter U-Bahnen, die die Station zerstörten und bei deren Wieder-Eröffnung ein Feuer ausbrach und die Station wieder geschlossen werden musste. Das Kamerateam, was einem die Geschichte auf großen Bildschirmen erklärt läuft nun durch die Wartehallen, in denen man gerade selber steht und nach wenigen Metern verwackelt das Bild und das Signal bricht ab. Auf den Spuren der Kameramänner kommt man an einem finster aussehenden Einweiser in U-Bahn-Personal-Kleidung vorbei, der die Wartenden in kleine Grppen aufteilt und in die dunklen, verwinkelten und mysteriösen Gänge zu Gleis 13 schickt. Bilder und Beschreibung gibts im Spoiler, für die, die sich überraschen lassen wollen bei ihrem Besuch.
Die Queue ist vollkommen im Stil einer U-Bahn-Station gestaltet, wobei man irgendwann den gesicherten Bereich verlässt, über Gitter und zwischen Bauzäunen läuft. Dabei ist alles sehr psychoodelisch gehalten mit dem ein oder anderen Schreckmoment.

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Diese Bildschirme haben einen unglaublichen Tiefeneffekt, ab und zu rauscht dort auch ein Zug vorbei, das Papier auf dem Bahnsteig fliegt im Wind umher...grandiose Details.

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Hier läuft man gerne mal den falschen Weg...

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Stimmige Beleuchtung in allen Gängen

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Wir erreichen den Bahnsteig, gesichert durch durchgehende Türen. Die Uhrzeit sieht etwas dämonisch aus.


Die Fahrt selber ist recht unspektakulär. Der hydraulische Launch zieht recht angenehm, die Fahrt ist nicht besonders ruppig, das liegt aber auch daran, dass durch hohe Kurven und lange, leicht kurvige Streckenabschnitte zwischendurch unglaublich viel Tempo verloren geht und man nur rumgurkt gefühlt. Leider habe ich von außen keine Bilder, die Bahn steht dort nicht sonderlich praktisch, um tolle Fotos zu machen. Wieder im Gebäude folgt vor der Station noch ein kleiner Darkridepart mit tollen Effekten, bevor wir die Taschen aus den Zeitungskisten nehmen und die Bahn durch den Ausgang direkt in den Shop (ziemlicher Bruch von der Atmosphäre) verlassen müssen.

Es zog uns weiter durch den Park zum Woodie Robin Hood, gebaut von (wie sollte es anders sein in diesem Park?!) Vekoma. Sehr kurze Warteschlange, wir nahmen Platz in einer der mittleren Reihen der 6er-Wagen im hinteren Zugteil und erklommen bei bestem Wetter den Lift. Mein Gott, rappelt das Ding. Aber angenehm, praktisch nur in vertikaler Richtung und es gibt keine seitlichen Schläge. Die Bahn ist ziemlich krank, was aber wiederum für einen mega Fahrspaß sorgt. Das war sicher nicht die letzte Fahrt heute.

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Schönes Wetter und schöner Zug

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Interessanter Turn, nachdem der Zug nochmal ordentlich Fahrt aufnimmt

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Der ganze Anblick von links nach rechts

Nun ging es erst einmal zu Goliath. Was hingen für Erwartungen an dieser Bahn und die Spannung stieg, ob sie unseren Ansprüchen gerecht werden konnte. Bei zunehmend grauerem Himmel erreichten wir in der letzten Ecke des Parks endlich den Queue-Eingang und stellten fest: so könnte es immer sein. Es ging auf kürzestem Wege zur Station, direkt hinein und einen Zug Wartezeit für die zweite Reihe. Platz genommen erklimmt der Zug erst langsam und dann immer schneller den nicht besonders hohen Lift, aber das, was danach kommt, übertraf unsere Erwartungen um Längen. Der First Drop ist nicht besonders intensiv, dafür legt der erste Airtimehill aber gut nach und katapultiert einen richtig aus dem Sitz. die anschließende Kurve ist nur eine kleine Überbrückung, die den Zug in den einzigartigen Stengel Dive schickt. Eine Art Airtimehill, die den Zug aber um weit mehr als 90° dreht und dann in eine Helixkombination entlässt. Holla, haut der Stengel Dive rein. Auf onrides sieht er immer recht unspektakulär aus, aber live fährt er sich doch wahnsinnig geil. Anders kann man es nicht nennen. Die anschließenden Helices geben nochmal gute positive g-Kräfte auf den Fahrer, ruckeln zwar leider auch leicht, aber absolut nicht störend. Die letzten Hügel parallel zum Lift geben dann nochmal gut Ejecting Airtime bevor der Zug in die letzte und absolut geniale Kurve donnert, die butterweich durchfahren wird und an die sich die Schlussbremse anschließt. Ihr werdet es euch denken können: Wiederholungsfahrt-Alarm! Weitere 3 Runden gönnten wir uns die Bahn in diversen Reihen, die auch alle überzeugen konnten, bevor es ordentlich anfing zu regnen und wir erst einmal einen Unterstand suchten.
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Oh, falsche Bahn im Hintergrund

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Sieht schon besser (und grauer) aus

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Geniales shaping in die Schlussbremse!

Nachdem es sich dann irgendwann erstmal ausgeregnet hatte, wollten wir einmal in die andere Ecke des
Parks gehen, denn irgendwo versteckte sich noch ein Zierer Bähnchen. Auf dem Weg dahin kamen wir am Riesenrad, an Merlins Castle und einem Log Flume vorbei, der erst einmal unsere Aufmerksamkeit bekam.

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Es war wieder gutes Wetter, also stellten wir uns an und nahmen ohne Wartezeit Platz in dem Boot der Firma aus Waldkirch. Die Fahrt war ganz gut, nicht sonderlich nass, aber das reichte uns auch; nass waren wir eben schon von oben geworden.

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Station

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Letzte Abfahrt mit Hügelchen

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Nochmal von etwas weiter weg

Danach wurde der Plan, den Zierer zu checken, von einer erneuten Portion Regen gestrichen. Die Bilder vermitteln nicht den anschein, aber es schlug dort mehrmals im Laufe des Tages sehr sehr plötzlich von blauem Himmel auf starken Regen um, so dass wir abermals Zuflucht suchten und Merlins Castle direkt wieder vergessen konnten, denn auf die Idee des Unterstellens kamen nicht nur wir. Nach dem Regen fuhren wir direkt nochmal Robin Hood, die jetzt noch intensiver fuhr, aber es ist und bleibt einfach eine Spaßmaschine. Vielleicht gerade weil sie so ruckelt, nicht seitlich schlägt und einfach ziemlich intensiv ist. Lag aber vielleicht auch daran, dass wir diesmal nicht zwischen, sondern genau über den Achsen saßen.

Vor unserem Mittagssnack gingen wir erst einmal zum SLC El Condor. Obacht, der SLC Prototyp! entsprechend gingen wir mit großem Respekt und Zweifel, ob das eine gute Idee war, dorthin. Aber wir wollten ja den Haken haben. Erstmal Bilder machen und zumindest hier kann die Bahn schon überzeugen. Sie ist einfach super fotogen und man kann viele tolle Fotopunkte erreichen. Darum lasse ich die vielen SLC Bilder mal unkommentiert.

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Mit etwas Wartezeit (10min) erreichten wir unsere Sitzreihe in der Mitte des Zuges. Frohen Mutes erklommen wir den Lifthill, und nach der ersten Abfahrt muss ich meine Aussage von gestern revidieren.
Vekoma fährt sich an diesem Tag mitten in unser Herz.
Ganz ganz schlecht. Die Bahn war dann wie ein Stich ins Herz. Unglaublich ruppelig, Schläge an den beinahe unmöglichsten Stellen (der tiefste Punkt vor dem Immelmann, wo der Track gerade verläuft und man knallt voll zur Seite) und absolut kein Spaßgefährt. Vollkommen geplättet und schockiert ließen wir die den Condor schnell hinter uns und kehrten auch nicht wieder zurück. Stattdessen ging es nun zum Rafting, was ganz nett aussah aber während der Fahrt doch einige fiese Wasserladungen hätte bereitstellen können.

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vor dem SLC sieht alles noch rosig aus.

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Hier wird man nass! Oder auch nicht.

Zum Glück blieb trotz einiger Stromschnellen das Wasser größtenteils außerhalb des Bootes, aber kurz vor Einfahrt in den Lift, der uns zur Station befördern sollte, begann es zu regnen. nein, zu schütten. Cold Water Challenge extreme. Praktischerweise fuhr die Bahn erstmal nicht weiter, so dass wir vergeblich untem am Lift standen und den Wassermassen von oben schutzlos ausgesetzt waren. Eigentlich wollten wir beim Aussteigen X-Press fotografieren, da man nur von dort mal was sehen konnte, das unterließen wir aber und rannten schneller als Usain Bolt zum Haupteingang zurück in die Hall Of Fame, wo viele Menschen sich unterstellten. Und es dauert, dauerte und dauert, bis der Regen aufhörte. Über eine halbe Stunde lang drehten wir zehn Runden durch den Shop und kannten jede Fliese in dem Gebäude auswendig.

Nachdem der schlimmste Teil vorüber war, gingen wir im Nieselregen den kurzen Weg zu Speed Of Sound, der mit toller Gestaltung und einem interessanten Tunnel am Lift überzeugen konnte. Die Fahrt ist halt nicht besonders spannend, dafür aber intensiv, was die Kräfte angeht. Mir reichte eine Fahrt dort auch, danach fühlte ich mich nicht mehr ganz frisch.

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Das war 60% der Zeit der vorherrschende Himmel, auch wenn die Bilder anderes suggerieren.

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Bei schönerem Wetter erledigte mein Kollege eine Wiederholungsfahrt, daher stammen diese Bilder

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Ich verzichtete dankend und knipste lieber rum

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Intensive Cobra Roll

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Fokusspielerei

Wir standen nun im nahegelegenen Café an, um uns eine frische Pizza backen zu lassen und dem Regen weiter fern zu bleiben, das dauerte jedoch ziemlich lange. Nachdem wir nach 15min immer noch nicht dran waren und der Himmel wieder blau war, wollten wir die Zeit lieber nutzten, counteten den grausam gestalteten (da ist der Indy Blitz im Heide Park besser gestaltet) Zierer an diesem Ende des Parks, fuhren eine Runde auf der doch recht zahmen Frisbee und machten uns erneut auf dem Weg richtung Goliath, wo wir dann auch mal Pause einlegten und etwas zu Essen zu uns nahmen. Für knapp 4€ eine Portion Pommes und Frikandel geht preislich klar und es schmeckte auch ganz gut.

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Nochmal Riesenrad (wie oft denn noch?!)

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Das Haus war nur eine Bretterfront, dahinter dreht der Zierer seine Runden

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Deutlich zahmer als das, was uns am nächsten Tag erwartete

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Das Splash Battle sah ganz okay aus, ließen wir aber aus. Echte Männer gegen die Weicheier mit Regencapes ist dann doch unausgeglichen.

Nach dem Essen und einigem hin- und herlaufen fuhren wir noch eine Runde Goliath mit mäßiger Wartezeit von ca. 20min und wollten dann noch Merlin's Castle mitnehmen. Story haben wir natürlich nicht verstanden, die Preshow war aber ganz cool gemacht und die Fahrt halt genau wie so ziemlich jedes andere Madhouse auch.

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Hieran kamen wir ganz oft vorbei, ließen wir aber aus. Unsere Erfahrungen mit S&S Türmen reizten uns nicht, hier Zeit zu verbringen.

Ab hier lässt meine Erinnerung schon leicht nach, besonders viel haben wir aber nicht mehr gemacht, schließlich war es eh schon fortgeschrittener Nachmittag, der Park aber immerhin bis 19 Uhr auf und wir erledigten vorher noch die jeweils zweite Fahrt auf X-Press und dem Boomerang. Die letzten 90min bis Parkschluss verbrachten wir dann mit Goliath-Dauerfahrten. Wir haben 11 Runden geschafft mit zunehmend geringerer Wartezeit und die letzten 5-6 Runden konnten wir sogar sitzen bleiben.

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Airtime vom Feinsten!​

Die Bahn haut immernoch ordentlich rein, egal wo man sitzt. Der First Drop ist in den vorderen Reihen eher langweilig, dafür ist die ejecting Airtime hier eher mal höher, weil der ganze Zug von hinten gut schiebt. In der Mitte des Zuges entfaltet der Stengel Dive seine volle Wucht, hier saßen wir auch auf den sitzenbleib-Runden und allein dafür lohnt es sich schon, mal auf den mittleren Plätze zu fahren. Hinten ist der First Drop schon etwas besser, aber durch die recht geringe Höhe kommt an dieser Stelle für mich auf keinem Sitzplatz richtig Speed auf, wie man es von vergleichbaren Bahnen kennt. Ich lasse einfach mal ein paar Impressionen dieser tollen Bahn hier:

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Stengel Dive von anfangs erwähnter Parkplatz-Perspektive

Wir erwischten durch das Sitzenbleiben auch die letzte Fahrt des Tages pünktlich um 19 Uhr. Auf dem Rückweg wollten wir noch kurz bei Robin Hood Bilder machen, wurden aber recht unfreundlich auf den zügigsten Weg zum Ausgang verwiesen, schade eigentlich. Es waren auch schon nirgendwo mehr Leute unterwegs, vielleicht sind wir das nur anders gewohnt, dass bei offiziellem Parkschluss noch locker 15min rumgelaufen und durch die Shops geschlendert wird. So verließen wir dann um kurz nach 19 Uhr auch den Park und machten uns auf den Rückweg nach Amersfoort, wo wir noch eine Nacht bleiben sollten, um am nächsten Tag über Duinrell und Drievliet Richtung Den Haag aufzubrechen.

Insgesamt hat mir der Park sehr gut gefallen, es war deutlich mehr Theming vorhanden als ich erwartet hätte und allein mit Goliath hat man schon einen super Besuchsgrund, erst recht wenn es so leer war wie an dem Tag. Die anderen (beachtenswerten, nicht der Zierer) Bahnen brauchen sich aber auch definitiv nicht verstecken, auch wenn El Condor schon echt grausige Fahrteigenschaften hat. Aber für den Durchschnittsbesucher wird die Bahn dadurch sicher nur noch härter und cooler. Ich würde bei einem erneuten Aufenthalt im Norden der Niederlande definitiv wieder einen Besuch hier einlegen, schließlich ist auch ohne FortFun-Jahreskarte der Eintrittspreis für 34€ (an den Kassen, online deutlich billiger) noch mehr als gut für das, was man dort geboten kriegt. Sollte es aber den ganzen Tag verregnet sein, hat man hier ähnliche Probleme wie im Heide-Park, denn es gibt praktisch keine Attraktionen im Trockenen.


Das war dann schon der nächste Bericht, Halbzeit der Tour ist schon erreicht, bzw eher etwas mehr. Ich hoffe, es hat gefallen und freue mich über Kommentare und Anregungen und auch einen interessanten Austausch über die Meinungen zu den Bahnen :)

doenerschlumpf
 
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