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Go West 2022 - Höhen & Tiefen: #5 Salt Lake City (Lagoon)

Fiorell

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Wir waren dieses Jahr Ende Mai/Anfang Juni auf einer größeren Tour im Westen der USA unterwegs. Nach langer Zeit endlich mal wieder eine fette Tour! Unsere Wegpunkte sollten die folgenden Städte sein (Links zu den Berichten):
  1. San Francisco (California's Great America, Six Flags Discovery Kingdom)
  2. Los Angeles (Disney und Knott's) (Teil 2: Six Flags Magic Mountain & Universal)
  3. San Diego (SeaWorld und Legoland)
  4. Las Vegas
  5. Salt Lake City (Lagoon)
Dies ist ein Bericht zu Teil 5 unserer Tour: Salt Lake City.
Statt möglichst vieler Statistiken und Aufzählungen möchte ich mich in dieser Berichtserie vor allem auf meine Eindrücke konzentrieren. Deswegen geht es hier fast ausschließlich um erlebte Höhen und Tiefen. Und ja, Letztere gab es auch auf der Tour. Das kann zum einen daran liegen, dass nach der zweijährigen Corona-Pause die Parks Schwierigkeiten hatten Personal zu finden oder vielleicht liegt es auch daran, dass ich und meine Mitreisenden nicht jünger werden. Speziell wenn es um meine Einschätzungen einiger Achterbahnen geht, gebe ich zu Protokoll, dass ich zu den "Big Boys" gehöre und 115 kg wiege - da erlebt man die eine oder andere Bahn doch etwas anders. Close your seatbelts - es geht los…

Ihr habt wohl gedacht, der finale Teil der Berichte-Serie kommt nie. Pustekuchen. Da ist er.

Fährt man von Las Vegas nach Salt Lake City, dann hat man erst einmal wieder eine lange Ödnis zu durchqueren. Vor Salt Lake City beginnt sich die Vegetation jedoch ein wenig zu verändern. Es wird insgesamt grüner.

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On the Road again.

Auf den Spuren der Mormonen

Die Mormonen sind eine recht junge Religion, die sich selbst zu den Christen zählt, aber nicht von allen christlichen Kirchen als solche anerkannt wird. Zu ihren heiligen Büchern zählen die Bibel, aber eben auch das Buch Mormon, das irgendwann um 1820 von Joseph Smith, dem Gründer der Mormonen, erstellt wurde. Die Geschichten um Joseph Smith lesen sich für Außenstehende wie ein Fantasy-Western, komplett mit wundersamen Artefakten, Teerungen & Federungen sowie der einen oder anderen Schießerei.
Und jetzt muss ich etwas klarstellen. Denn wenn man über anderer Leute Glauben berichtet, dann begibt man sich grundsätzlich auf ziemlich gefährliches Terrain. Ich selbst bin nicht in einer Kirche, respektiere aber (immer bis zu einem gewissen Grad) anderer Leute Glauben. Ich habe naturwissenschaftlich studiert, denke jedoch, dass eine gewisse Spiritualität für den Menschen nützlich, wenn nicht sogar nötig ist.

Aus diesem Grund begegne ich auch den Mormonen erst einmal mit Respekt. Und ich muss auch eingestehen, dass mir einiges imponiert, was die Mormonen geleistet haben. Vor allem wenn man es mit den Auswürfen des Kapitals vergleicht, die wir zuvor auf unserer Reise besucht haben.

Für den Mormonen-Ableger in Utah zeichnet sich vor allem ein gewisser Brigham Young verantwortlich. Nach dem gewaltsamen Tod von Joseph Smith führte Young als zweiter Prophet die meisten Mormonen aus den USA hinaus nach Mexiko - zu dem damals noch das heutige Utah gehörte. Dort, im Nirgendwo, gründete er Salt Lake City. Die Hauptstadt von Utah gilt auch heute noch als Zentrum für die ‘Kirche Jesu Christ der Heiligen der Letzten Tage’.

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Da verwundert es auch nicht, dass die größte Sehenswürdigkeit in Salt Lake City der Salt-Lake-Tempel der Mormonen ist. Genauer betrachtet handelt es sich hier mit dem Temple-Square um einen ganzen Stadtbezirk, mit Haupttempel, Tabernakel, kleineren Kirchen, Parkanlage und diversen anderen Gebäuden wie dem ehemaligen ‘Hotel Utah’ und Museen.

Das hätten wir uns gerne angeschaut, aber leider wurde nichts daraus. Der Tempel und ein Großteil der Anlage darum herum wurden aufwändig restauriert. Die Gebäude, die man noch betreten konnte, wie z.B. das Tabernakel, waren dann auch nicht sooo beeindruckend - das kommt davon, wenn man sich vorher die Moschee und den Palast in Abu Dhabi angeschaut hat.

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Bob der Baumeister betätigt sich am Tempel.

Was dann aber sehr schön war, war die Innenstadt von Salt Lake City. Vor allem im Vergleich zu dem Schmuddelkram in den Großstädten an der Westküste. Da kann man gerne mal Flanieren, Einkaufen oder sich den Bauch vollschlagen.

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Schöne Innenstadt haben die da.

An der Lagune

Doch genug davon! Kommen wir jetzt zu den Dingen, die wirklich im Leben zählen: Achterbahnen.
Der Freizeitpark Lagoon in Farmington (im Norden von Salt Lake City) ist hierfür der einzige Anlaufpunkt in dieser Gegend.

Die Geschichte von Lagoon beginnt bereits 1886 mit dem ‘Lake Park’, der damals von einer Eisenbahngesellschaft am Great Salt Lake erstellt wurde. Es gab einen kurzen Boom von Resorts, die am Salzsee aus dem Boden gestampft wurden. Die weniger angenehmen Eigenschaften des Salzwassers verhinderten jedoch, dass auch nur eines dieser Resorts am großen See erfolgreich war.

Simon Bamberger, der damals die ‘Salt Lake & Ogden Railroad’ baute, kaufte schließlich die Gebäude des Lake Park und verlegte sie 1895 ins Landesinnere zu einer Lagune. Als 1896 der Park mit dem Namen ‘Lagoon’ eröffnete, hatte er einen Tanzpavillon, Bowling und den See als Hauptattraktionen.
Über die Zeit fügte man auch Attraktionen wie einen Shoot-the-Chute oder ein Karussell hinzu. 1921 kam auch der ‘Roller Coaster’ in den Park, als Bamberger in Pittsburgh eine Holzachterbahn von John Miller fuhr und begeistert war (schon damals ein Coasterfriend).

Während des 2. Weltkriegs verfiel der Park immer mehr und die Bambergers wollten ihn aufgeben. Zum Glück formierten Ranch S. Kimball and Robert E. Freed die ‘Utah Amusement Corp.’ die von da an das Ruder übernahmen.
Ein großes Feuer zerstörte 1953 weite Teile des Parks - doch die Betreiber bauten alles wieder auf und schalteten von da an sogar einen Gang höher. 1976 kaufte man die ‘Pioneer Village’ auf und gliederte sie in den Park ein.
1983 übernahm die Freed-Familie den Park dann komplett. 2011 begann man mit der ‘Bombora’ Achterbahn zum ersten Mal Bahnen in Eigenregie (zusammen mit ART Engineering) zu bauen. Das letzte dieser Projekte ist momentan 'Primordial', eine Indoor-Achterbahn in einem großen künstlichen Berg, die vermutlich 2023 fertiggestellt sein wird.

Lagoon gehört heute zu den wenigen Vergnügungsparks in den USA, die in den Händen einer privaten Betreiberfamilie sind. Das ist meistens ein gutes Zeichen. Blöd ist allerdings, dass man online keine Tickets im voraus kaufen kann, da internationale Kreditkarten nicht akzeptiert werden.

A Walk Through the Park

Kleiner Disclaimer: Wir haben leider nicht sehr viele Bilder in Lagoon geschossen - da müsst ihr Euch mit dem begnügen, was es gibt.

Betritt man Lagoon, dann stellt man fest, dass die Hauptachse des Parks quer von links nach rechts verläuft - entlang eines sehr schönen SkyRide der praktisch den gesamten Park durchquert. Und ja, es ist der SkyRide auf dem erst kürzlich ein junger Mann meinte herumturnen zu müssen und dann zu Tode stürzte. Also macht das nicht und genießt einfach die Aussicht.

Hier mussten wir auch wieder feststellen, dass einige Bahnen, wie z.B. ‘Bat’ zur Parkeröffnung nicht liefen. Aber immerhin, der Großteil der Attraktionen kam dann recht schnell in Bewegung. Uns fiel ebenfalls auf, dass Lagoon offensichtlich auf Jugendliche bzw. Schüler für die Operations der Attraktionen und Stände zurückgriff. Das funktionierte im Großen und Ganzen recht gut.

Unsere erste Fahrt fand dann schließlich auf dem mysteriös benannten ‘Roller Coaster’ statt. Das mag jetzt einige überraschen, aber hinter diesem Namen verbirgt sich eine Achterbahn. Die steht schon seit Beginn im Park. Erbaut wurde sie 1921 von John A. Miller. 2018 wurde sie renoviert und bekam Millennium Flyer Züge.

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Bei so alten Achterbahn-Schätzchen ist immer etwas Skepsis im Spiel. Wird das ein rütteliges Schlager-Festival?
Ich kann jedoch verkünden, dass sich ‘Roller Coaster’ besser fährt als die Kreativität in der Namensgebung vermuten lässt. Insgesamt landete die Bahn bei mir sogar auf Platz Zwei der Achterbahnen in diesem Park. Für ihr Alter fuhr sie einigermaßen rasant und verteilte auch schön Airtime, ohne jetzt zu sehr zu schlagen.

Hier fiel uns dann gleich etwas weniger Schönes auf: In Lagoon muss man bei den Achterbahnen die Taschen immer in einem Locker verstauen. Zum Glück stehen bei den meisten Achterbahnen auch Locker-Stationen, bei denen dies gratis funktioniert. Es gab jedoch die eine oder andere Bahn, bei der es gar keine Locker gab, aber dennoch Locker-Pflicht bestand. Blöd.

Zu diesen Achterbahnen ohne Locker-Stationen zählen z.B. ‘Wild Mouse’ (wer hätte das gedacht: tatsächlich eine Wilde Maus von Maurer) und ‘Spider’ (das ist überraschenderweise keine Spinne und auch kein Alfa Romeo, sondern ein Maurer Spinning Coaster).

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The spiders the romans!

Bei Spider gibt es sogar noch etwas Theming am Eingangsbereich, ansonsten fuhren sich beide Standardmodelle (der Spinner ist ein SC2000) wie gewohnt. Will sagen: Die Maus naja, aber der Spinner hat einmal mehr viel Spaß gemacht.

In der Nähe steht dann noch Colossus The Fire Dragon, ein Schwarzkopf Doppel-Looping von 1981 - damals waren Bruch/Robrach noch auf deutschen Volksfesten damit unterwegs. Und wie bisher alle Schwarzkopf-Bahnen enttäuscht auch Colossus nicht. Fährt sich immer noch genial gut, hat halt nur das Problem, dass das Layout und die Ausmaße der Bahn heute keinen mehr vom Hocker reißt. Immer wieder erstaunlich, was der Anton und der Werner damals an Qualität abgeliefert haben.

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Kurze Achterbahn-Pause: Im Park gibt es auch zwei selbstgebaute klassische Darkrides, ‘Terroride’ und ‘Dracula’s Castle’. Vor allem die Wohnung von Dracula ist nun ja ... sehr, sehr klassisch mit seinen eigentümlichen Wägelchen, die irgendwie gar nicht zum Thema passen. ‘Terroride’ hat mir dagegen sehr gut gefallen, da wurden für so einen Klassiker wieder alle Register gezogen. Dieser Meinung sind offensichtlich auch viele Besucher, deshalb ist dort auch immer viel Andrang. Wer strategisch im Park vorgehen möchte, sollte das beachten.

Zeit für ein Highlight im Park: Wicked.
Diese Achterbahn von Zierer ist weltweit ein Unikat. Dieser Zierer Tower-Launch wurde 2007 zusammen mit dem Park entwickelt. Und die erste Hälfte mit dem Senkrecht-Launch auf den Tower und der anschließenden Zero-G-Roll gehört zum Besten, das ich bisher gefahren bin. Fantastisch. Im Ernst.
Ich frage mich ernsthaft, warum das niemand bisher noch einmal gebaut hat.
Dann kommt jedoch die zweite Hälfte der eher kurzen Bahn - und die ist sogar für mich recht belanglos und langweilig. Da passiert eigentlich gar nix mehr.

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Der Launch-Turm versteckt sich hinter der Station.

Darum kommt die Bahn auch nur auf Platz 3 in diesem Park - noch hinter ‘Roller Coaster’. Für alle Parkbetreiber und auch für Zierer ein Tipp: Der Anfang, gepaart mit einer zweiten Hälfte die den heutigen Standards entspricht, wäre der Knaller! Mittlerweile hat man ja doch einige Fahrfiguren erfunden, die auch im zweiten weniger Energie geladenen Teil gut funktionieren. Baut da einen Looping mit Hangtime, schiefe Umschwünge oder meinetwegen noch ein paar Bunny Hops rein - fertig ist der perfekte Family-Thrill-Coaster.

Der zweite Schwarzkopf im Park ist Jetstar 2 - ein, aufgepasst, Jetstar 2. Weiter oben habe ich noch behauptet, ein Schwarzkopf enttäuscht nie. Ich bleibe auch hier dabei, obwohl man schon zugeben muss, dass die Jetstars alle etwas ruppig fahren und nicht ganz so bequem sind. Hier kommen noch zwei Umstände hinzu, die man ebenfalls negativ anmerken muss: Single Rider sind hier nicht erlaubt und das ist wieder mal einer der Coaster im Park, die keine Locker-Station haben, aber einen Locker voraussetzen.

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Klassiker mit ein bisschen Aua.

Ansonsten ist dieses Gerät für eine mobile Achterbahn aus dem Jahre 1976 ganz in Ordnung.

Bombora war der erste Eigenbau von Lagoon, zusammen mit ART Engineering. Das war seinerzeit die erste von ART entworfene Achterbahn. Diese Firma aus dem Schwarzwald lässt gerne mal bei Mack die Schienen schön biegen und hat in letzter Zeit durchaus einen Lauf. Hier hat man einen sehr weich fahrenden Family-Coaster abgeliefert mitsamt Onboard-Sound. Macht durchaus Spaß das Teil.

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Wir sind dann anschließend in den ‘Biergarten’ eingekehrt. Dieser neue Verköstigungs-Bereich ist sehr schön angelegt im “typisch” deutschen Stil - sprich bayrisch. Wie so oft in den USA bekommt man dort neben Burgern und Nachos eher Karikaturen von deutschen Biergarten-Spezialitäten zu essen. Letztendlich war die Bratwurst aber OK und echtes, ordentliches Bier (wie immer unfassbar teuer) gab es auch noch dazu. Kann man empfehlen, vor allem wenn man nach knapp 3 Wochen einen Heißhunger auf etwas typisch Heimisches hat.

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Prost!

Bevor wir jetzt dann zum absoluten Highlight des Parks kommen, muss ich noch über zwei Krücken reden. Die erste davon ist der Vekoma Suspended Coaster Bat (manch einer munkelt auch er hieße 'Bad'). Ich selbst bin die Bahn nicht gefahren, aber meine Mitfahrer haben mir berichtet, dass er tatsächlich so schlecht sein soll, wie man in den Berichten so liest. Dies dürfte der am unruhigsten laufende Vekoma Suspended Family Coaster auf der ganzen Welt sein.

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"You know I'm Bat, I'm Bat, I'm really, really Bat!"

Die zweite Krücke, bei der einem schon beinahe die Tränen kommen, ist die Parkeisenbahn Wild Kingdom Train, die auch durch einen Zoo-Bereich fährt. Das hört sich erst einmal ganz nett an. Nur, wenn man dann diese mickrigen Käfige mit doch sehr traurigen Tieren sieht, dann wird einem schon etwas mulmig.

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Der König der Tiere in seinem Vogelkäfig.

Ich glaube, das war der bisher mieseste Zoo-Bereich, den ich je bestaunen durfte. Dafür ein dickes Double-Dislike.

Zwei miese Krücken abgehakt, fehlt noch das Highlight.

Auch bei Cannibal hat Lagoon mit ART Engineering zusammengearbeitet. Und bei diesem Projekt wurde geklotzt und nicht gekleckert. Auf den ersten Blick könnte man den Kannibalen für einen Gerstlauer Infinity halten. Und der Turm am Anfang der Bahn erinnert im Speziellen an Kärnan.

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Doch Cannibal baut weniger auf Überraschungen (wie Kärnan), sondern einfach auf ein Wahnsinns-Fahrerlebnis. Wer sich zu Kärnan nicht spoilern lassen will, sollte vielleicht den nächsten Abschnitt überspringen.

Im Turm ist kein Vertikallift, sondern ein Aufzug. So ein Aufzug bietet natürlich weniger Thrill, aber ist für viele Mitfahrer dann doch angenehmer und bequemer. Genug Spannung baut er außerdem auch auf. Bei Cannibal stürzt man im Freien den First Drop hinab - und meine Güte, der zieht einen gewaltig in den Abgrund! Was dann folgt, ist einfach Spaß pur. Während ich bei Kärnan von der Außensektion doch ein wenig enttäuscht war, geht bei Cannibal so richtig die Post ab. Ich liebe die Hangtime, die Umschwünge (vor allem in dem neuen ‘Lagoon Roll’) und auch die Airtime. Bei Kärnan gibt es zwar am Ende auch Hangtime - aber eher als Gag. Auf dem Cannibal wird das zelebriert.

Hervorzuheben ist auch, dass Cannibal das künstliche und sehr gut thematisierte Gelände ausnutzt und man wird an einer Stelle möglicherweise sogar ein wenig nass.

Das Dingens landet auf jeden Fall in meinen Top25.


Ich habe hier jetzt nicht die Pioneer Village beschrieben, eine Art Freiluft-Museum, da wir dieses nicht besucht haben.

Am Ende lässt sich sagen: Lagoon hat ein paar Schatten, aber das Licht überwiegt. Für uns Europäer ist vielleicht auch noch das Folgende wichtig: Ich finde, das ist ein Park, für den sich der Umweg an den großen Salzsee lohnt. Nach den ganzen 08/15 Parks von Cedar Fair und Six Flags durchaus eine Wohltat, mal wieder einen größeren Park zu sehen, der anders ist und an vielen Stellen sogar hübsch ist.

Counter-Bitches im Kindergarten

Zum guten Schluss noch ein kleiner Tipp für ernsthafte Counter: Nicht weit von Farmington, in Clearfield, befindet sich ein öffentlicher Spielplatz namens 'Neldon Hamblin Park'. Dort hat die Gemeinde freundlicherweise eine Zip-Line hin gebaut.

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Vermeintlich Erwachsene wurden gestern Mittag auf dem Spielplatz beobachtet.

Wie so oft, haben die Kinder von Clearfield wohl bereits das Interesse an dieser Zip-Line verloren. Als wir dort waren, befand sich keine Menschenseele auf dem ganzen Spielplatz und wir konnten unserem perfiden Hobby in aller Seelenruhe nachgehen.
Das könnte eine Verschwendung von Steuergeldern gewesen sein, aber dennoch ein Lob an die Erbauer der Anlage: Das war die bisher beste selbst-angetriebene Zip-Line, die ich fahren musste äh durfte. Das Teil ist sogar für Fahrgäste bis 125 kg ausgelegt - also ausreichend für mich und die dicken Kinder aus Landau (für die Jüngeren unter uns: Alter Running-Gag von Harald Schmidt und kein Body-Shaming. Bitte? Wer Harald Schmidt ist? Ach herrje).

Merke: Für einen Count ist man sich für nichts zu Schade.

Und...
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Quelle: Wikimedia Commons (PD)

Wir sind am Ende unserer Reise durch den Westen der USA angekommen.

Das war der mit Abstand teuerste USA-Trip, den wir bisher unternommen haben. Man merkte schon an den Flügen und den Hotels, dass nach den zwei Jahren mit Corona die entsprechenden Anbieter leicht angeschlagen waren, aber auch dass viele andere wohl eine ähnliche Idee hatten und endlich wieder großen Urlaub machen wollten. Da trifft dann viel Nachfrage auf wenig Angebot und die Preise bewegen sich nach oben. Vom Verhältnis des Euro zum Dollar will ich gar nicht reden - dieser Sturzflug hatte schon damals begonnen.
Die vier Parks von Six Flags und Cedar Fair waren enttäuschend - anders kann ich deren Performance nicht nennen. Die Zukunft von Six Flags steht momentan (September 2022) sowieso auf Messer’s Schneide- und wir haben da wohl einen kleinen Vorgeschmack auf die bestehenden Probleme erhalten. Zum Glück haben Disney und Universal geliefert und auch in Las Vegas hatte ich mehr Spaß als erwartet. Doch am meisten Spaß machten die kleineren Neben-Ziele auf unserem Trip - manchmal findet man da eben doch ein echtes Kleinod.
 
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Mario M.

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Mal wieder eine richtig tolle Berichtereihe von dir app:-)

Da wir selber gerade mit dem Gedanken spielen bald eine Tour an der Westküste zu planen, habe ich die Berichte besonders aufmerksam gelesen. Dabei lassen mich die Eindrücke aus deinen Berichten aber irgendwie noch etwas daran zweifeln. Gerade was die Preisentwicklung bei Mietwagen/Flügen sowie die Operations bei den SF/Cedar Fair Parks betrifft. Das kann zwar nächstes Jahr alles auch wieder ganz anders aussehen, erzeugt aber auch viel Planungsunsicherheit. So eine Tour spontan zu organisieren ist preislich dann auch nicht machbar. Wann habt ihr die ganze Tour geplant und Flüge etc. gebucht?
 

Smarti

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Vielen Dank für die tollen Berichte!
Wie Mario schon sagt, sind solche Eindrücke immer sehr hilfreich für alle, die selbst etwas planen. Auch ich werde in Zukunft auf jeden Fall nochmal auf deine Beiträge zurückkommen :D
 

doCoaster

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Danke für die großartigen Berichte! Lagoon sieht einfach immer wieder unglaublich interessant aus. Allein die "selfmade" Achterbahnen machen schon sehr neugierig und besonders Cannibal sieht nach sehr viel Spaß aus!

Dass es dort so einen miserablen Zoo-Bereich gibt erschreckt mich leider etwas. :(
 

Fiorell

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Mal wieder eine richtig tolle Berichtereihe von dir app:-)

Da wir selber gerade mit dem Gedanken spielen bald eine Tour an der Westküste zu planen, habe ich die Berichte besonders aufmerksam gelesen. Dabei lassen mich die Eindrücke aus deinen Berichten aber irgendwie noch etwas daran zweifeln. Gerade was die Preisentwicklung bei Mietwagen/Flügen sowie die Operations bei den SF/Cedar Fair Parks betrifft. Das kann zwar nächstes Jahr alles auch wieder ganz anders aussehen, erzeugt aber auch viel Planungsunsicherheit. So eine Tour spontan zu organisieren ist preislich dann auch nicht machbar. Wann habt ihr die ganze Tour geplant und Flüge etc. gebucht?

Die Planung startet normalerweise ein Jahr vorher und zieht sich dann über 9 Monate.
Früher hieß es ja, die optimale Zeit einen Flug zu buchen, ist 4-6 Monate vor dem Abflug (es sei denn man zockt auf Last-Minute-Angebote - was allerdings bei insgesamt 5 Reisenden keine gute Idee ist - außerdem reicht mir der Trubel zweimal pro Flug auf den Flughäfen und ich buche immer Direktflüge). Durch die Corona-bedingten Ausfälle und das etwas dünnere Angebot an Flügen hat diese Regel allerdings dieses Mal nicht gezogen. Bei einigen Flügen wurde es 2 Monate vor Abflug günstiger. Lag möglicherweise auch daran, dass sich zu der Zeit die Fluglinien wieder sortierten.

Danach buchen wir dann Mietwagen, Hotels und die meisten Park-Tickets. Bei einigen Parks musste man auch noch das Datum des Besuches reservieren.

Bezüglich Planungsunsicherheit: Der große Unbekannte waren dieses Mal die Corona-Maßnahmen. Flüge flexibel und kündbar zu buchen ist allerdings derart teuer, dass wir uns alle darauf geeinigt haben, das Risiko einzugehen. Die meisten Tickets waren auch im voraus gebucht und wären im Ernstfall für den Eimer gewesen. Hotels kann man stornieren, Mietwagen auch (z.B. über 'auto-europe').
 
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