Gemeinderat diskutiert Bebauungsplanänderung, um neues Europa-Park-Hotel möglich zu machen.
RUST (fi). Der Gemeinderat hat am Montag die Änderung des Bebauungsplanes für das Gewerbegebiet II im Oberfeld auf den Weg gebracht. Zum nun eingeleiteten Verfahren soll auch eine Informationsveranstaltung für die Rusterinnen und Ruster zählen. Konkreter Anlass sind die Pläne des Europa-Parks für ein neues Hotelprojekt "Bell Rock" mit rund 900 Betten, das auf der heute noch grünen Wiese nördlich des Fitnesscenters entlang der Elz entstehen soll. Im Frühjahr soll es mit dem Bau losgehen.
Der Freiburger Stadtplaner Karlheinz Allgayer und Landschaftsplaner Gerhard Babik erläuterten dem Gremium die Verfahrensschritte, dann die durch das Projekte angedachten Eingriffe in die Natur sowie die daraus notwendigen Ausgleichsflächen. Sie würden durch Renaturierung an der Elz erreicht. Beide Planer meldeten aus städteplanerischer und ökologischer Sicht keine grundsätzlichen Bedenken gegen das Projekt an.
Thomas Renner-Boh vom Baumanagement des Europa-Parks gab dann dem Gremium einen Einblick in die Dimension des Hotelprojekts, das von der Peter-Thumb-Straße aus erschlossen werden soll. Im Vorfeld des Hotels mit einem zusammenhängenden, in Nord-Süd-Richtung ausgerichteten achtteiligen Gebäudekomplex ist ein überirdischer Parkplatz mit etwa 250 Stellflächen geplant. Markant im Gebäudeensemble soll einmal ein etwa 35 Meter hoher Leuchtturm am südlichen Ende des Komplexes sein. Im Turm sollen Suiten eingerichtet werden. Nach den Vorstellungen der Planer wird das neue Hotel "Bell Rock" einmal 224 Zimmer mit rund 900 Betten haben. Die einzelnen Gebäudeteile – mit Ausnahme von Leuchtturm und Hauptgebäude – werden dreigeschossig gebaut. Geplant ist auch, ein Restaurant und Säle für Events zu integrieren. "Der Leuchtturm mit 35 Metern wird drei Meter niedriger als der Kirchturm sein", merkte Renner-Boh an.
Grundsätzlich war unter den Gemeinderäten kein Widerstand gegen das Projekt zu erkennen, allerdings wurden einige Vorgaben für den Bebauungsplan angemahnt. Als Knackpunkt erkannt wurde die Zahl der Stellflächen, die auf die Zahl der Hotelgäste ausgelegt sei, im Hotel aber auch Restaurantgäste und Gäste zu Veranstaltung erwartet würden. "Das Hotel grenzt einmal an ein Wohngebiet an, mit den Anwohnern darf es wegen abgestellter Fahrzeuge zu keinem Ärger kommen", mahnte Hans-Dieter-Busch (FW). Auch Steffen Bühler und Karlheinz Debacher (SPD) wollten hier neue Vorschläge zur Problemlösung sehen. Elke Ringwald (ABFR) sah in dem Großprojekt trotz Ausgleichsflächen eine Reduzierung der Grünflächen und fürchtet um Auswirkungen auf das Kleinklima. Außerdem sprach sie an, dass der Leuchtturm nicht wie ein Leuchtturm strahlen dürfe. Renner-Boh versicherte, dass auf dem Turm keine rotierende Lichtquelle installiert werde.
© BADISCHE ZEITUNG vom 25.11.2010