(Achtung eine priese Spekulation ist enthalten.)
An dem Punkt musst du ein bisschen Wirtschaftlicher denken.
Was zieht Leute in einen Freizeitpark?
Welche Leute zieht es an?
Wie lange zieht es Leute an?
Herr Mölter hat hier einen Park übernommen, den es ohne Herrn Mölter nicht mehr geben würde, weil dieser nicht gut bewirtschaftet wurde. Dementsprechend ist vermutlich auch der Ruf in der Region und im weiteren Umkreis (Wie die Tatsache das du den Park nicht gut findest auch irgendwo zeigt).
Einen Ruf, den man weg hat, wieder zu verbessern dauert lange und ist schwierig. Gehst du zum Zahnarzt und der zieht dir den falschen Zahn, wirst du auch lange darüber reden, das du dort nie wieder hingehst. Wenn der Zahnarzt aber wechselt und die Leute über den Standort weiter so reden, musst du erstmal etwas tun um das zu ändern. Das heißt nach Möglichkeit ständig und häufig in den Nachrichten und Sozial Medien vertreten sein, zeigen das man es besser kann als die Vorgänger, zeigen das sich auch etwas ändert und vorallem die Leute die schlecht über dich Sprechen wieder milde stimmen.
Da kommt dann die nächste Frage die man sich stellen muss, wenn Geiselwind eine Achterbahn baut:
Zieht das auf dauer Leute?
Wie viele Jahre bringt die Achterbahn publicity?
Passt dieser Schritt in die Ausrichtung?
Und vorallem: Passt das in den Finanzierungsplan?
Sehen wir es mal realistisch. Ein Achterbahngroßprojekt (die Betonung liegt auf Großprojekt) heißt im momentanen Status für Geiselwind Gerstlauer Bobsled, Vekoma Family Boomerang, etc. Also verhältnismäßig kleine Bahnen, die für Groß und Klein interessant sein könnten. Und selbst diese Bahnen sind ohne Gestaltung, für einen kleinen Park auf einem hohen kostentechnischen Level. Für sowas wird dann vermutlich auch ein Partner bei einer Bank nötig. Denn sowas zahlt auch ein Freizeitpark nicht vom Spesenkonto. Vorallem nicht bei ca. 230.000 Besuchern pro Jahr (Stand 2017, laut Internetz).
Herr Mölter hat sich genauso entschieden wie ich es getan hätte und das bewirkt, so gesehen, genau das was ich eingehens schon angestrebt hatte.
1. Es wird versucht zu sanieren, was in den letzten Jahren durch die Besucher bemängelt wurde und sich in den alten Bereichen zu verbessern.
Das beseitigt die eingehens erwähnten Zahnschmerzen und sorgt für Input auf Social Media und Anfangs gewiss auch in der Presse.
2. Herr Mölter setzt auf eine kontinuierliche Erweiterung durch neue Attraktionen und Themenbereiche (und das vermutlich im Rahmen seines Budgets)
Das sorgt für das Interesse der alten Medien und Social Media und wieder für Publicity.
Außerdem sorgt es dafür, das der Park auch für Besuche in den Folgejahren lohnt.
UND man überhebt sich bei den Fahrgeschäftkosten vermutlich auch nicht zu stark. Man kann das gewiss nicht Pauschalisieren, aber du bekommst für den Preis eines Gerstlauer Coaster gewiss ein paar Sachen von SBF Visa hingestellt.
Um das Abschließen zu können, steht für mich nun eigentlich nur noch eine Frage im Raum:
Kann eine (vermutlich unthematisierte) Achterbahn, auf mehrere Jahre die Besucherzahlen so erhöhen/hochhalten, wie eine kontinuierliche Sanierung, Verbesserung und Erweiterung des Gesamtkomplexes?
Ich habe keinen Einblick in die Geschäftszahlen, aber eine größere Achterbahn, wäre für mich dann ein Ziel, wenn der Park an den Stellen sein Potential zeigen kann wo er es nötig hat. Das ist nicht eine Achterbahn, das ist das Gesamtportfolio und die Zeit die ich mit meiner Familie dort verbringen kann. Für Thrillseeker mag eine Achterbahn reichen, aber für den Standartbesucher eben nicht, dem geht es um das Gesamterlebnis.
Auf kurz oder lang wird eine Parkversion einer Achterbahn sicher nicht verkehrt sein und auch kommen. Den Weg den Herr Mölter geht, ist für mich aber absolut nachvollziehbar.
Vielleicht kannst du dich ja bald über einen SBF Visa Spinning Coaster freuen. Der fehlt noch, meine ich.