Da anscheinend noch keiner von uns Coasterfriends mit der Bahn gefahren ist, dachte ich mir, ich lasse ein paar Worte zu Universals neuestem Streich da.
Vorneweg:
Ruth hatte schon seit Anfang des Jahres Urlaub für November eingetragen und wir beide waren uns sicher, Ende des Jahres würde sich die epidemische Lage sicherlich verbessert haben. Wir wollten nach knapp drei Jahren wieder in die Staaten, in den Sunshine State, ins Mekka unseres gemeinsamen Hobbies - Orlando!
Über den ganzen Sommer hinweg war es schier unmöglich für Touristen nach Amerika einzureisen, trotz stagnierender Inzidenzen blieb der Travelban weiterhin bestehen. Aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten wurde das Land der sehr begrenzten Einreisemöglichkeiten. Mitte Oktober gab „Sleepy Joe“ endlich grünes Licht für die Einreise vollständig immunisierter & getesteter Achterbahnfreunde. Damit stand unserem spontanen - übrigens super durch Andy organisierten - Orlandotrip nichts mehr im Wege. Nun aber zur Bahn selbst!
Theming und Wartezeiten:
Voller Vorfreude ging es dank Early Entry um 8:00 Uhr morgens direkt zur neuen Bahn, da unser Express-Pass hier nicht gültig gewesen ist (ebenfalls bei dem anderen neuen Coaster, Hagrid).
Bereits um 8:10 hatte die Bahn eine Wartezeit von gut 60 Minuten. Über das ganze Wochenende verteilt schwankten die Wartezeiten immer zwischen 40 - 80 Minuten. Die Mitarbeiter fertigten die mutigen Entdecker schnell ab, sodass die Kapazität sehr hoch gehalten wurde und Wartezeiten für eine derartige Neuheit entsprechend gering waren. Thematisch super eingebettet, tolles Setting am See und imposanter Eingangsbereich - nix wie rein da!
Ungleich anderer Attraktionen kann man seinen Rucksack mit in den Wartebereich nehmen und kurz vor der Station in einen kostenfreien Locker sperren. Finde ich besser gelöst, als wie bei den anderen Attraktionen, wo es oftmals zu Chaos an der Ausgabe / Abgabe kommt und alles sehr eng ist.
Thematisch stellt der Velocicoaster die neueste Attraktion in der Jurassic World da. Die Achterbahn fährt durch ein Gehege von hungrigen Raptoren - was kann da wieder nur schiefgehen? Alles natürlich fein ausgearbeitet & catchende Storyline.
Fahrerlebnis:
Wohingegen der erste Fahrabschnitt noch entspannt durchfahren wird (ich würde es mit einem schnellen Familylauncher vergleichen), zündet der zweite Abschuss ordentlich rein und schiebt gut nach vorne. Zwar gibt es im ersten Bereich auch einige unerwartete Airtime-Momente und schöne Themingelemente, jedoch merkt man deutlich, dass es einige km/h langsamer zugeht, als im späteren Verlauf. Ein guter Vorgeschmack auf das noch folgende Erlebnis. Nach dem zweiten Launch wissen insbesondere der freistehende Zero-G Stall und die schnelldurchfahrene Barrel Roll über den See zu überzeugen, aber auch die rasanten Richtungswechsel sind nicht weniger schlecht. Mit ordentlich Power brettert man dann in die Schlussbremse rein. Es könnte gerne noch 300 Schienenmeter so brachial weitergehen!
Dennoch bietet das Layout alles, was jedem Besucher & Fan ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern lässt - Geschwindigkeit, Airtime und tolle Elemente. Übrigens ist die Bahn nachts in der ersten Reihe nochmal um einiges stärker, erst dann erwacht das Gefährt richtig zum Leben.
Negative Aspekte:
Unsere erste Fahrt hatten wir in Reihe 7, somit in den letzten beiden Reihen eines Wagens. Man hat fast gar nichts von der Fahrt / Strecke aufgrund der am Sitz angebrachten thematischen Applikation mitbekommen, was nach der langen Wartezeit enttäuschend war. Typisch für Intamin vibriert das ganze Konstrukt auch gut.
Zwar versuchen die Ride-OPs die Leute möglichst schnell abzufertigen, wodurch aber großes Chaos entsteht: Oftmals fahren Züge zu einem Viertel leer, einzelne Sitze bleiben unbesetzt, sogar die beliebte Front-Row wird manchmal nicht geschafft, befüllt zu werden. Dies dürfte daran geschuldet sein, dass die Singlerider- und normale Queue-Line weit in die Station reingehen. Hier ist noch einiges an Optimierungspotential, damit die Kapazität noch besser wird.
Fazit:
Natürlich ist die Bahn Weltklasse, aber ist sie so gut wie der vergleichbare Bruder aus Brühl? Für mich sind beides sechs Sterne Bahnen. Dennoch gefällt mir bei Taron das Layout besser und das fehlerfreie Gesamterlebnis, wohingegen bei Velocicoaster die oben genannten negativen Aspekte leicht stören. Ändert aber natürlich nichts an dem starken Layout!
Die breite Masse feiert die Bahn anscheinend außerordentlich, denn rollt der gerade gefahrene Zug in die Station ein, applaudieren alle Fahrer in feinster Coasterfriendsmanier und wollen am liebsten sitzenbleiben - „this is the best rollercoaster I've ever ridden“.