Hat Kroatien nur eine bekannte Person? Oder warum muss schon wieder Nikola Telsa herhalten, der insgesamt 20 Jahre in Kroatien gelebt hat? Und was zeigt man, sein Heimatdorf und die Stadt, in der er zu Gymnasialzeiten gelebt hat? Oder ist man einfach fürchterlich einfallslos und klebt diesen Namen auf einen generischen Film, der touristische Sehenswürdigkeiten des Landes zeigt?
Natürlich gibt es die, z.B. Kaiser Diocletian, Marco Polo, Tito, Lavoslav Ruzicka (Nobelpreisträger Chemie), Ivo Andric (Nobelpreisträger Literatur), Vladimir Prelog (Nobelpreisträger Chemie), Mario Andretti (Rennfahrer), Ivo Pogorelich (Pianist), Davor Šuker (Fußballer), Goran Ivanisevic (Tennisspieler), Janica Kostelic (Skirennfahrerin), Miroslav Nemec („Tatort“-Kommissar) wurden zumindest im heutigen Kroatien geboren.
Aber warum sollte das für den Film relevant sein? Aus Marketingsicht ist es vollkommen richtig, für den neuen Bereich Kroatien und insbesondere deren Mittelpunkt, die neue Achterbahn, Nicola Tesla ins Zentrum der Kommunikation zu stellen. Man hat sich für eine erfundene Hintergrundgeschichte entschieden, die den Wissenschaftler und Kroaten Tesla und seine „Erfindung“ der elektrischen Teleportation (=Achterbahn) thematisiert. Um dies bei den Gästen zu verankern, ist es notwendig, die Story und seinen Protagonisten ständig, bei jeder Gelegenheit und mit jedem Kommunikationsmittel konsequent zu wiederholen (Kommunikationsgrundsatz der “Penetration“).
Der Europapark hat dabei sicher nicht den Anspruch, Tourismuswerbung für Kroatien zu machen und das Land mit seiner reichen Kultur und bekannten Menschen realistisch abzubilden. Kroatien ist für den Park letztlich nur eine Kulisse für die Attraktion.