Hallo zusammen,
ich war am 29.03. vor Ort und habe mir ein eigenes Bild von der Attraktion machen können.
Ich warne hier vor Spoilern, falls diese nicht gewünscht sind, bitte den Beitrag wieder löschen.
Zunächst zur Kapazität und Express Ticket:
Ich denke nicht, dass das Express Ticket hier zum Einsatz kommt. Die Queue Line besteht nur aus zwei Linien, Ein- und Ausgang.
Die Kapazität wurde schon oft bemängelt und scheint mir tatsächlich ein Problem darzustellen. Am Tag der Eröffnung war die Wartezeit permanent bei mindestens 90 min.
Ich konnte den Ride zwei mal fahren, da ich bei Parköffnung relativ schnell an der Attraktion war und mich abends kurz vor Schluss nochmal angestellt habe.
Die Stunde Wartezeit gilt ab dem großen Schriftzug am Anfang der Queue. Steht man noch irgendwo vor der Attraktion dauert es dementsprechend länger (Freunde berichteten, dass die Schlage zwischenzeitlich bis hoch zum Eingang der Bobbahn ging).
Die Queue selbst ist schlicht, aber dennoch schön gestaltet und greift die Story rund um die Katakomben Tour auf - man wird also zu der Tour geleitet.
Aufgrund der geringen Kapazität hat man sich wohl parkseitig dazu entschieden die Pre-Show als Durchlauf zu gestalten. Das bedeutet, dass Gäste in größeren Gruppen in den Pre-Show-Raum gelassen werden, letztlich aber bis zum Ende durchrücken und so das Video nicht in Gänze sehen können. Steht man also in der eingelassenen Gruppe vorne, ist die Pre-Show quasi non-existent.
Bei meinem zweiten Durchlauf habe ich mir das Video, dass die Pre-Show darstellt komplett angesehen. Es zeigt vor allem die Sicherheitshinweise und es findet meiner Meinung nach kein fließender Übergang der Geschichte rund um die Attraktion statt (Wechsel von normaler Katakomben-Tour zur eigentlichen Dämonen-Gruft). Sobald man dann im Einstiegsbereich ist, sieht nichts mehr nach normaler Tour aus. Der Einstiegsbereich ist schön gestaltet, aber leider wirkt das Ganze mehr wie ein "Bruch", als dass die Story irgendwie wieder aufgegriffen wird.
Auch die Charaktere, die auf der Website und während der Marketingmaßnahmen vorgestellt wurden, tauchen nicht wieder auf. Nicht in der Pre-Show, nicht im Ride.
Man hat sie letztlich nur noch einmal in einigen Videos der einschlägigen Park-Influencer gesehen, bei der Presseeröffnung.
Das ist sehr schade, da man einfach so in den Ride geworfen wird.
Ich habe mir bewusst besagte Videos erst nach meinem Besuch angesehen. Dadurch war zum einen meine Erwartungshaltung sehr hoch, zum anderen hat der Ride dadurch aber auch seine (leider einzige) Stärke ausgespielt: Die Angst, dass jederzeit etwas passieren könnte.
Wenn man nicht weiß, was passiert, spielt die Dunkelheit zusammen mit den Geräuschen, die man hört, sehr mit der eigenen Angst. Das ist wirklich gut!
Die eingesetzten Effekte selbst sind zusammenfassend jedoch meiner Meinung nach zu schlecht und in Summe zu wenig vorhanden.
Hier werden drei mal Medienscreens eingesetzt, zumal der erste dann auch den Übergang vom normalen Ride zum dämonisierten Ride erklären soll. Leider passiert das sehr abrupt und aufgrund des Einsteigsbereiches, der nicht nach einer normalen Tour aussieht, ist das eigentlich obsolet.
Im weiteren Verlauf kommt wie bereits vielmals berichtet eine Menge Dunkelheit, eine Puppe (kein Animatronic) und bereits mehrfach erwähnter Kopf an der Decke plus "brennende" Wände samt Hitze von oben. Das wars.
Meiner Meinung nach ist der Ride zu kurz bzw. hätte man auf der Strecke viel mehr platzieren können. Die Effekte, vor allem die Medienscreens, sind nicht gut umgesetzt.
Dennoch ist der Ride definitiv besser als eine Kirmesgeisterbahn, vergleicht man sie aber mit altehrwürdigen Rides, wie zB der Geister Rikscha im PHL, kommt diese Attraktion nicht an diese heran. Hier fehlt der Charme und die Liebe fürs Detail.
Der Heide-Park möchte gerne ganz oben mitspielen, kann es aber mit solch einer Attraktion schlichtweg nicht. Hier fehlt einfach der richtige Grusel und wie gesagt die Liebe zum Detail. Es ist eine moderne Geisterbahn, die grundsätzlich eine gute Idee hat, aber leider an vielen Stellen nicht zu Ende gedacht wirkt.
Auch ich frage mich, wo hier die 7 Millionen hin sind. Ich kann es mir nicht erklären, kenne aber auch die Preise nicht, die Preston & Barbieri bzw. Alterface aufgerufen haben.
Ich kenne den Park schon seit meiner Kindheit und habe sämtliche Höhen und Tiefen miterlebt. Trotzdem muss ich zusammenfassend sagen, dass der Ride eher enttäuschend ist, vor allem unter der Prämisse, der gruseligste Ride des Landes zu sein.
Wirklich schade, man verschenkt hier wirklich großes Potenzial, vielleicht hat auch zu viel gewollt, was am Ende nicht umsetzbar war.
Wenn ihr den Ride noch fahren wollt, dann schaut auch am besten nichts vorher an und geht einfach rein. Die Angst in der Ungewissheit überzeugt, aber das war es wie gesagt leider auch schon.