Ich war am Wochenende im Park.
Das Tor ist präsent auf der anderen Straßenseite gegenüber des LEGOLAND Eingangs aufgestellt. Es ist quasi unmöglich, von egal welchem Parkplatz (oder der Busstation) ins Legoland zu gehen ohne dabei das große Peppa-Pig-Tor zu sehen, was in der Tat viele Reaktionen bei Kindern auf dem Weg ins Legoland auslöst ("Aw, Peppa Pig!" "Schau Mal!")
Genau das ist wohl das Ziel und das einzige Ziel. Denn... Ich habe dann nicht wenig Zeit gebraucht, um den tatsächlichen Eingang trotzdem zu finden. (Und mich verlaufen). Der direkte 30 Meter Luftweg zum Tor ist durch Straßen und Absperrungen verunmöglicht. (Wie sich später herausstellen wird, durchquert man das Tor auch nie). Stattdessen gibt es einen unausgeschriebenen, versteckten Pfad, bei dem man den PeppaPigPark in ordentlichem Abstand einmal komplett entlangläuft (und hinter sich lässt), der Weg führt zurück ans Ende des Parkplatzes, dort unter der Straße hindurch und dann wieder nach oben. Man kommt beim separaten PeppaPigParkParkPlatz (PPPPP) heraus und läuft ein zweites Mal (!), diesmal auf der "richtigen" Straßenseite, um den kompletten (!) Park in Form eines uneinsichtigen Holzzaunes herum, bevor man am tatsächlichen Eingang ankommt. Der ist dann eine winzige Schleuse (Eintrittskartenverkauf, Organisatorisches und Parkinformationszentrum werden vom selben Schreibtisch aus von einer Person im selben Gebäude betrieben) - die man ehrlich gesagt locker auch auf die Parkplatzseite hätte setzen können.
Ich muss sagen, unabhängig vom Park selbst - hier ist eine gigantisch vertane Chance, Leute abzufischen, die dank Gequengel ihrer Kinder doch noch den Geldbeutel locker sitzen haben. Gäste die extra wegen des Parks anreisen, werden sicherlich auf den richtigen Parkplatz gelotst. Für alle anderen gibt es aber keine Beschilderung und einen langen Fußmarsch, der nur sehr absichtlich angetreten werden kann.
Dagegen, dass man solches Klientel überhaupt haben will, spricht sicherlich aber auch der Preis: Das "Ab 19€" Werbeversprechen heißt: mit viel Commitment unter der Arbeitswoche im Voraus gebucht. Der reguläre Eintrittspreis liegt bei: 32€ (!!!) An meinem Tag war der Park absolut leergefegt und hat morgens gebucht online trotzdem 26€ gekostet. Kinder ab 2 Jahren zahlen Vollpreis.
Da durchsrömten mich doch durchaus seltsame Gedanken, als die zwei Drehkreuze, die in den Park führen, bei meiner Ankunft nicht bewacht waren und ich mich in Eigenverantwortung eincheckte. (Später standen da dann aber durchaus Mitarbeiter:innen - Fürs potenzielle Wiederkommen wurde mir ein (*hüstel) generisches Sternchen als Stempel auf den Unterarm gedrückt).
Zum Park selbst ist ja schon einiges geschrieben worden. Das Ding ist klein. Sehr klein. Es gibt keinen Ort im Park, an dem man nicht in alle Richtungen den Begrenzungsholzzaun und dessen Ende wieder sehen kann. Es fühlt sich eher an, wie ein Themenbereich, als ein Park - und wenn ich nach Paultons Park schiele, ist selbst die Bezeichnung Themenbereich noch zu euphemistisch. Ich kann mir beim besten Willen (selbst mit Kleinkindern) nicht vorstellen, wie hier ein Tag zu füllen sein soll.
Der Park ist oval (man läuft um in den Park zu kommen die längere Seite des Ovals mehrfach ab). In der Mitte steht der Papa Wutz Coaster von Zamperla - und dann rings herum der wenige Rest. (Eine Seite des Drumherums ist bereits das einzige überdachte Gebäude, wo Eingang, Toiletten und die einzige Essensgelegenheit vereint sind - sowie ein "Kino", aka eine nicht abgetrennte Sitzecke mit wenigen Kissen und einer kleinen Leinwand auf der reguläre Folgen von PeppaPig gezeigt werden) // Weitere fahrbare Attraktionen sind ein kleines Ballon-Karussell (Zierer), ein Junior Drop Tower (Zamperla), sowie ein winziger HorseTrekkingRide (Metallbau Emmeln), dessen knuffige Dino-Figuren auch von außen komplett einsehbar sind. Der Rest sind überschaubare Spielplätze und Aktivitäten (wie ein rundes Labyrinth mit 5 Metern Durchmesser und Hecken in Hüfthöhe), von denen eine Sandkiste, in der tatsächlich große Plastik-Goldmünzen vergraben sind, heraussticht.
Es hat an dem Tag geregnet - deswegen waren nur wenige und dann auch nur internationale Stimmen zu hören. Der Park war absolut leergefegt. Ich denke, neben Touristen, die man hiermit gescammed hat, könnte die Hauptzielgruppe des Parks aber tatsächlich "kindergeburtstage" sein. Mit zwei Gruppen von 15-20 Kindern, wenn man dann auch wieder den gesamten Park für sich hat, ist das Ding tatsächlich bereits ausgelastet und scheint mir aber für wenige Stunden, die die Kids sich dann selbst beschäftigen, in Ordnung. Wenn man halt das Geld für sein Klientel übrig hat, das sich auch mit Matschpfützen und Stöcken im Gebüsch für Stunden beschäftigen ließe.
Das Peppa Wutz Character Design ist jedenfalls über jeden Zweifel erhaben. Die vielen Plastik-Deko-Elemente sind knuffig - und die Warteschlange des Papa Wutz Coasters ist quasi das Haus der Familie Wutz und lud das eine koreanische Elternpaar, welches mit mir im Park war auch direkt zum Fotosmachen mit ihrer Kleinen ein. Die armen Mitarbeiter:innen, die den Jingle der Show in Dauerschleife ertragen müssen, beneide ich trotzdem nicht. (Und selber Regenschirme tragen - denn... Überdachung und Schattenplätze sind rar)
Beim Rausgehen habe ich mitbekommen, wie eine Kundin versuchte, sich den Eintrittspreis für ihre Familie rückerstatten zu lassen. Das Argument war, sie seien höchstens 15 Minuten im Park gewesen und ihr Kind sei nur am Weinen und sie müssten jetzt wieder fahren. Ein Gegenargument von Parkseite war tatsächlich, dass es auch Leute gäbe, die weniger lange im Park waren. ("wenn man hier jetzt anfängt... dann müssten wir jedem...") - Am nassen Arsch der Hose der Mutter konnte man jedenfalls sehen, dass sie mindestens den Coaster auch gefahren war. 15 Minuten um alles (!) zu fahren, kommt hin. Wäre ich "nur" zum checken gekommen, hätte der Weg zum Park deutlich mehr Zeit verschlungen, wie: Reingehen, 10 Meter Laufweg, Walk-On auf den Coaster - smoothe, spannungsarme Fahrt - Park wieder verlassen. Happy End jedenfalls - irgendwie hat es die Dame geschafft, zu erkämpfen, den Rückerstattungsprozess online einzuleiten (Denn vor Ort "dürfen die das gar nicht").
Fazit: Ich hoffe (!), hoffe (!), hoffe (!) dass es einerseits demnächst eine klügere, schnellere Transfermöglichkeit vom Legoland hin zum Peppa Pig Park gibt. Und dass der Preis (vor allem in Kombination mit einem Legoland-Ticket) extrem gesenkt wird. Als zukaufbares Goodie wäre es sowohl für Counter als auch als quasi Quengelware für Eltern, die das Legoland besuchen/verlassen, sicherlich nett und würde in meiner Einschätzung auch mehr Leute anziehen. Problem da dann vielleicht wieder, wie winzig und für wie wenige Leute der Park ausgelegt ist. So wie der Park aktuell aufgestellt ist, sehe ich jedenfalls nicht, wie sich das Ding halten soll. Selbst bei der winzigen Anzahl von Mitarbeiter:innen vor Ort und der geringen Operating Cost. Erweiterung scheint ohne größere Umbauten der Parkplätze auch nicht möglich.