uli79
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American Thrillrush Teil 3 Lake Compounce & Quassy Amusement
American Thrillrush Teil 1
American Thrillrush Teil 2
Nach einem sensationellen Tourstart im Six Flags New England, geht es heut weiter in Richtung Connecticut bzw. nach Bristol, um dort Lake Compounce zu besuchen. Da es anschließend auch noch in den nur 20 Meilen entfernten Quassy Amusement Park gehen sollte, sind wir heute zeitig aufgebrochen, um pünktlich zur Parköffnung dort zu sein.
Also fix noch einmal in den Supermarkt unseres Vertrauens eingekehrt, um uns mit den nötigen Getränken für die kommenden Tage einzudecken. Denn an solch´ heißen Tagen, ist viel trinken das A und O!
Nach nur einer knappen Stunde Autofahrt, erreichten wir auch schon den Parkplatz von Lake Compounce.
Ampelsalat
Fast schon unscheinbar, versteckt sich hier der Park am Hang eines Berges und von außen kann man wirklich nur erahnen, das hier ein Freizeitpark mit zahlreichen Attraktionen steht.
Fakt:
Lake Compounce öffnete seine Tore bereits 1846, was ihn zum ältesten, dauerhaft geöffnetem Freizeitpark der USA macht.
Erster erfreulicher Moment: Parken ist kostenlos. Sauber! Denn irgendwie saßen uns die 25 Dollar Parkgebühr vom Vortag noch tief in den Rippen.
Also fix den Wagen auf dem doch schon etwas gefülltem Parkplatz abgestellt und den kurzen Fußmarsch zum Eingang angetreten.
Als Erstes gab es die obligatorische Taschenkontrolle, die aber recht flott ging.
Also ab zu den Kassen. Da wir keine Eintrittskarten im Voraus über das Internet bestellt hatten, mussten wir uns mit dem gemeinen Fußvolk anstellen. Da die Kassiererinnen echt nicht die schnellsten waren und sämtliche Gäste vor uns eine Jahreskarte haben wollten, dauerte das ganze Procedere gefühlte 40 min.
Der Park verlangt für eine Tagesticket satte 45 Dollar. Nicht gerade wenig, wenn man aber bedenkt, das Parken + sämtliche Softdrink gratis sind, dann ist der Preis durchaus gerechtfertigt.
Ach ja, der liebevoll angelegte Wasserpark ist ja auch noch inkl. (leider blieb dafür keine Zeit, denn der Focus lagt auf den Achterbahnen)
Wo wir schon beim Thema sind: 4 Coaster hat der Park im Angebot
Wildcat
Ein Woodie aus dem Jahre 1927 mit akzeptablen Fahreigenschaften. Keine Schläge, relativ laufruhig, aber auch keine Überraschungen. Somit blieb es bei einer Fahrt.
wild Uli vs Wildcat
tolle Aussicht vom Riesenrad aus
Wildkitten
Hier durften wir das erste mal unter Beweis stellen, das wir echte Countschlampen sind.
Nachdem uns klar gemacht wurde, das hier nur Kinder (gern auch in Begleitung angehöriger Erwachsener) fahren dürfen und keine der anwesenden Mütter uns "BadBoys" ihre lieben Töchter überlassen wollte, hatte Frau Ride-Op wohl ein weiches Herz und drückte mal ein Auge zu. Für die Mütter hieß es - auf die Kids aufpassen, für Frau Ride-Op hieß es - hoffentlich bekomme ich keinen ärger und für uns hieß es CC + 1 !!!Yess!!!
welch Erfolg
Zoomerang
Ein standard Boomerang names Zoomerang von Vekoma. Da diese Dinger so gar nichts für mich sind, musste Daniel allein fahren. Ich habe in der Zeit lieber etwas die Auslösetaste meiner Kamera getriggert.
Kommen wir zum Hauptgrund des Besuches in Lake Compounce:
Boulder Dash
Boulder Dash ist ein Wooden-Coaster, der gar nicht hätte besser in die Felswand reingebaut werden können, was auch der Grund ist, warum er als "Terrain Coaster" bezeichnet wird.
Im Mai 2000 zauberte die Firma CCI (Custom Coasters International) einen Woodie hin, der seitdem immer wieder mal sämtliche Rankings durcheinander bringt. Hier erwartet uns also großes.
Der First Drop + der erste Teil vom Streckenverlauf, sind aus dem Park heraus kaum sichtbar. Erst die sehr laaange Gerade, die zurück zur Station führt, bietet einen majestätischen Blick auf den Coaster. Wer hier im Vorfeld keine onride Video gesehen hat, dem dürfte die Streckenführung doch ordentlich überraschen.
Da wir beide Bolder Dash recht hoch im Kurs hatten, sollte hier auch die erste Fahrt des Tages stattfinden.
Doch trotz langer Schlangen an den Kassen, standen hier nur eine Handvoll Leute an. Die meisten genossen das schöne Wetter dann doch lieber im Wasserpark.
Die Tatsache, das hier alles im 1-Zug Betrieb lief und die Ride-Ops auch nicht die schnellsten waren, sorgte dennoch dafür, das wir länger warten mussten als es nötig gewesen wäre. Denn bei einem langsamen Lifthill mit anschließenden 1440 Schienenmeter, ist der Zug mal locker 3,5 Minuten unterwegs.
Als wir dann endlich im vorderen Teil des Zuges Platz nehmen durften, konnten wir es kaum noch erwarten, von Boulder Dash in´s Reich der Airtime geballert zu werden.
Der nach rechts geneigte First Drop kündigte auch gleich mal an, was uns hier erwartet.
Ordentlich Dampf gepaart mit einem shake-rattle and roll, was sich während der gesamten Fahrt nicht wirklich ändert, ist hier an der Tagesordnung.
Der Zug pflügt mit einem brachialem Tempo durch das Gebälk. Unglaublich!
Leider sind einige Kurven nur schwach gebankt, wobei recht starke laterale Kräfte entstehen, die des öfteren unsere Rippen gegen die Seitenwände des Zuges donnern ließen. Erste Ernüchterung machte sich breit.
Ohne auch nur den Hauch an Speed zu verlieren, durchfährt der Zug die Kehrtwende, um die vorhin angesprochene laaange Gerade, auf dem Rückweg zur Station, entlang zu brettern.
Dies ist dann auch die erste Passage, wo ich es geschafft habe, die Arme hochzureißen. Aber diese Freude war nur von kurzer Dauer, denn das "double up" Element kurz vor Schluss, war direkt noch einmal so unangenehm, das ich schnell die Hände wieder an den Lapbars krallte. Airtime schön und gut, aber wenn sie so apprupt endet wie hier, dann ist es doch eher unangenehm.
Fazit: Insgesamt kann man Boulder Dash schon als extrem krank bezeichnen. Die konstant hohe Geschwindigkeit + die vielen Airtime Hügel, bieten eine Menge an Potential um ganz vorn mitzumischen und sämtlichen Konkurrenten den Stinkefinger zu zeigen.
Dennoch hat es Boulder Dash nicht geschafft, bei uns eine Top Platzierung zu erreichen. Auch Wiederholungsfahrten konnten dies nicht ändern. Verdammt, was ist hier los? Berichten doch viele Besucher von einem Top Coaster!!
Gern hätten wir das auch getan, aber es sollte wohl einfach nicht sein?
Die Fahrt ist insgesamt einfach zu unruhig und ruppig, um wirklichen Spaß aufkommen lassen.
Uns fallen 2 Gründe ein, warum Boulder Dash kein Top Coaster für uns geworden ist:
1. wurden wir am Vortag durch Wicked Cyclone extrem verwöhnt (was die Laufruhe angeht)
2. waren die Erwartungen zu hoch!?
Ich bin mir aber sicher, das es hier wirklich auf die Tagesform und die eigene Kondition ankommt. Gegen Ende der Tour (wo ich mehr Power hatte) wäre der Coaster vll. eine Nummer besser gewesen.
Mit anderen Worten: Ich kann schon verstehen wenn man Boulder Dash für die Nr. 1 hält.
Unter dem Strich, ist es ein krankes Teil, was durchaus seinen Reiz hat, nur eben für uns keinen Wiederholungsbesuch in Lake Compounce bietet.
Somit hatten wir noch etwas Zeit, den restlichen Park zu erkunden.
Aus Mangel an Fahrgeschäften, die unser Interesse auf sich zogen, blieb für uns nur noch eine Fahrt auf dem Riesenrad und dem Darkride-Shooter "Ghost Hunt".
Anschließend verließen wir, wenn auch etwas geknickt, den Park und machten uns auf dem Weg nach Quassy Amusement. Dort erwartete uns ein Kiddiecoaster mit Airtime(!!) und der kürzeste Woodie der Welt - Wooden Warrior.
Da der liebevolle Park keinen Eintritt verlangt, muss man sich am Eingang erstmal Fragen: Tagesticket oder einzelne Fahrten zahlen?
Da wir nicht vor hatten hier viele Runden zu drehen, haben wir uns für zweiteres entschieden.
Der Park, der direkt am Lake Quassapaug liegt, machte auf uns einen sehr sympathischen Eindruck.
Alles ist sauber und wirkt aufgeräumt, die Mitarbeiter waren freundlich und motiviert. Somit fühlten wir uns auch ohne ein Highlight sehr wohl.
Wobei:
Was heißt ohne Highlight? Im Nachhinein würde ich Wooden Warrior schon als eines bezeichnen.
Die nur 370m lange Strecke läßt einem schon mal dazu neigen, dem Coaster nichts zuzutrauen. Zum Glück wurden wir eines besseren belehrt.
Was dieser Coaster mit den angenehm zu fahrenden Timberliner Zügen zustande bringt, ist schon beachtlich.
Airtime vom feinsten! Das Teil rockt einfach.
Die Gravity Group hat hier 2011 auf engstem Raum einen Coaster hin gezaubert, der meiner Meinung nach in jedem Freizeitpark dieser Welt gehört. Einfach eine tolle Spaßmaschine.
(auch wenn Wooden Warrior eine deutlich kürzere Strecke hat, würde ich ihn am ehesten mit El Toro in Plohn vergleichen)
Nach 2 Fahrten auf den Warrior, ging es weiter zum Kiddiecoaster "Little Dipper". Diesen durften wir glücklicherweise mal ohne entsprechendes Betteln fahren. So läuft es eben, wenn man für einzelne Fahrten zahlt.
Dieses kleine etwas sieht schon recht eigenwillig aus. Keine Polster auf den Sitzen, ein Track der ordentlich klappert und erstaunlicherweise sind die Insassen an einer Stelle immer etwas abgehoben. Etwa Airtime??
Nachdem wir es selber getestet haben kann ich sagen: JA! Total bekloppt und zugleich geil!
Anschließend drehten wir noch eine Runde durch den Park und gönnten uns eine Portion "amerikanisches Gift"
Gestärkt und zufrieden konnten wir dann den Tag mit Achterbahn fahren beenden. Auf dem Parkplatz wartete schon unser 60 Grad heißes Auto darauf uns zum nächsten Hotel zu kutschieren.
Da die Tage echt heiß waren und wir nur warme Flaschen im Auto hatten, musste jetzt eine Kühlbox für unsere Getränke her. Also ran an den nächsten Walmart und eingekauft.
Reizüberflutung in 3 2 1 ...
Übernachtet haben wir dann in Milford im Scottish Inns. Das von Indern geführte Hotel liegt wunderschön am Straßenrand gebettet und bot uns alles was wir für eine Nacht benötigten.
Also eingecheckt, das nächste Fast Food Restaurant (Wendys) aufgesucht, gefuttert und anschließend etwas ausgelaugt ins Bett gefallen.
Wie es dann am nächsten Tag weiter ging, erfahrt ihr von...? Genau, Daniel!
Danke für´s lesen, bis zum nächsten Bericht von mir.
Thrillrush Moment des Tages: der erste Kontakt zwischen unseren Rippen und der Zugwand von Boulder Dash
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