uli79
Fastpass Besitzer
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Teil 1 - Anreise/Coney Island NY
Teil 2 - Six Flags New England
Teil 3 - Lake Compounce & Quassy
Teil 4 - Knoebels
Teil 5 - Kennywood
Kommen wir zum 7. Park unserer Tour - Waldameer
Nachdem wir unser schönes Zimmer im Red Roof verlassen haben, ging es auf dem Weg Richtung Erie, um den dort liegenden Freizeitpark Waldameer zu besuchen.
Aber nicht ohne uns vorher mit Eiswürfel für unsere Kühlbox einzudecken. Denn wie auch schon in den vergangenen Tagen, waren heute abermals hochsommerliche Temperaturen angesagt. Zu unserem Glück, hat eigentlich jedes amerikanische Hotel eine Eiswürfelmaschine wo man sich entsprechend mit gefrorenem H2o eindecken kann.
Somit konnte unsere 2- stündige Fahrt beginnen.
Da wir unterwegs doch recht massiven Verkehr hatten, waren wir etwas später als geplant am Park. Gerade in Erie selber, war auf den Strassen die Hölle los. Somit waren wir erst gegen 13 Uhr am Park.
Leicht genervt, aber maximal an Vorfreude, lenkten wir unseren Mietwagen auf den Parkplatz des Waldameer.
Zu unserer Verwunderung fielen uns gleich 2 Dinge auf, die ein leichtes ziehen in der Brustgegend erzeugten:
Zum einem war das große Wasserbecken wegen Renovierungsarbeiten geschlossen und zum anderem, war der Parkplatz schon gut gefüllt. Inkl. gefühlten 87 gelben Schulbussen.
Somit stand recht schnell fest: Es wird voll! Richtig voll!
Zumindest dann, wenn man die Anzahl der Besucher in das Verhältnis zur Größe des Parks setzt.
Keine Ahnung wieso, aber irgendwie sind wir davon ausgegangen das der Park nicht sehr voll werden würde und wir zügellos coastern können. Leider wurden wir dahingehend etwas enttäuscht. Vll. sogar in doppelter Hinsicht.
Aber von vorn:
Da der Park "Free entry" bietet, hat man an der Kasse die Qual der Wahl. Entweder man kauft Einzeltickets für die jeweiligen Fahrten, oder man nimmt ein Wristband für knapp 34$ womit man alles unbegrenzt fahren kann.
Nur was tun bei einem vollen Park?
"Shit happens" haben wir gesagt und uns für die all inclusive Variante entschieden mit dem Hintergedanken, das sich das Publikum etwas im Park verteilt. Zumal die Einzeltickets mit 3-4,50$ pro Fahrt auch nicht gerade günstig waren.
Also auf in den Park und genießen.
Fakt:
Da Waldameer bereits seit 1896 existiert, ist es auch einer der ältesten Freizeitparks in den USA. Anfänglich mit nur wenigen Flatrides + 2 Dunkelattraktionen hat sich Waldameer spätestens seit 2008 auf vielen Tourplänen diverser Achterbahnfreaks geschlichen. Denn mit Ravine Flyer II ist dem Park ein großer Wurf gelungen. Oder doch nicht?
Finden wir es heraus!
Aber bevor wir zum Aushängeschild des Parks kommen, schauen wir uns erstmal etwas um.
Mit einem weiteren Woodie, einem Kiddiecoaster und einem Spinner von Maurer Söhne, hat der Park 4 Counts für uns im Angebot. Gepaart wird das ganze mit einer Handvoll Flatrides, die teilweise recht individuell und eigenartig waren.
den haben wir leider ausgelassen
Der Woodie Comet von der Philadelphia Toboggan Comp., dreht bereits seit 1951 hier seine Runden. Da wir mit Thunderbold in Six Flags New England und Jack Rabbit in Kennywood weitere erstklassige alte Woodies intus hatten, hofften wir, auch hier auf ein ähnliches Kaliber. Immerhin gab es von den ACE (American Coaster Enthusiast) den berühmten "Landmark".
Nunja, was soll ich sagen? Ohne nennenswerte Eigenschaften, dreht Comet seine Runden. Somit sollte es bei einer Jungfernfahrt bleiben.
Der Kiddiecopaster Ravine Flyer III ist einer der besseren seiner Art.
Erstens, weil wir "tall guys" mitfahren durften ohne zu betteln und zweitens, weil der kleine recht flott unterwegs ist.
Als nächstes war der 2007 erbaute Spinning Coaster "Steel Dragon" an der Reihe. Aber bevor es losgehen konnte, zeigte sich der Park erstmal nicht von seiner Schokoladenseite.
Eine Warteschlange von 50-60 Leuten und dann nur 2 Züge auf der Strecke, die teilweise auch nur mit 2 Leuten beladen fuhren, ließen die Wartezeiten nach oben schnellen.
So kam es, das wir fast eine Stunde auf unsere Fahrt warten mussten.
Da es bei Spinning Coaster eher so ist: "kennst Du einen, kennst Du alle" , gibt es hier auch nichts spannendes zu berichten. Die Fahrt war mit einer 2:0 Beladung ganz witzig. Nicht mehr, nicht weniger.
auf dem Abstellgleis standen mehr Wagen als im Einsatz waren- bei vollem Park!
Nun war es an der Zeit mal etwas anderes zu fahren. Somit drehten wir gemütlich eine Runde mit dem Sessellift und genossen die Aussicht von oben.
Danach mussten wir uns mal die beiden Darkrides etwas genauer anschauen. Pirates Cove und Whacky Shack
Wo man bei erstgenannten noch selber durch läuft, wird man bei Whacky Shack (was für ein herrlich bekloppter Name) noch in bester Geisterbahn- Manier durch das 2 stöckige Ghost/Funhouse gefahren. Beide waren nichts Weltbewegendes, konnten aber durchaus überzeugen.
Da wir uns bereits im Vorfeld entschieden haben, mal bei Applebee´s zu essen, haben wir sämtliche Fast Food Buden im Park ignoriert.
Als wir uns aber etwas zu trinken holen wollten, wurden wir mit einem saublödem System konfrontiert.
An sämtlichen Buden war es nicht möglich mit Bargeld oder Kreditkarte zu zahlen. Die sehr junge Verkäuferin machte uns klar das wir eine Karte kaufen müssen, um dort ein Guthaben aufzuladen. Diese akzeptiert sie und zieht den Betrag dann von dem Guthaben ab. Ich kenne das System von Prepaid Handys, oder von Diskotheken, aber doch nicht von einem Freizeitpark! Was soll das denn? Haben die etwa so schlechte Erfahrungen mit dem Kassieren von Bargeld gemacht?
Na gut, vll. lag es auch daran, das sämtliches Personal im Park wohl nicht älter als 26 war. Wer weiß!?
Jedenfalls war mir das zuviel Aufwand für eine Flasche Wasser und ich bediente mich an den zahlreichen drinking fountains um meinen Durst zu stillen.
Langsam wird es Zeit, zur Hauptattraktion des Parks zu kommen: Ravine Flyer II
Man, was haben wir uns auf diesen Woodie gefreut... Was draus wurde, versuche ich mal ganz objektiv zu schildern.
Oder anders: wie war das noch gleich mit den hohen Erwartungen? ... leider auch bei diesem Coaster ein Thema!
Die Tatsache das Ravine Flyer II bei vollem Park nur im 1-Zug Betrieb lief, war schon recht mies, aber auch der Grund dafür, das wir nur 3 Fahrten gemacht haben. (ich sogar nur 2, da ich keinen Bock hatte mich noch einmal 30min. anzustellen)
Der Lifthill hat mehr zu bieten als er von außen den Anschein macht. Nur zierliche 24m hoch, aber stattliche 35m tief.
Dabei hat man sogar eine tolle Aussicht auf den Erisee.
Nicht viel Zeit die Aussicht zu genießen, donnert der Zug auch schon mit ordentlich Dampf den nach rechts abknickenden First Drop hinunter.
Anschließend wird ein Tunnel durchfahren, wo es ganz nette Airtime gibt.
2 Kurven und eine weitere Abfahrt später, durchfährt man den Tunnel wieder in die entgegengesetzte Richtung. Diesmal sogar mit etwas heftigerer Airtime. Aber ab da verliert der Zug merklich an Power und gurkt nur noch vor sich lang hin durch den 2. Streckenabschnitt. Da kann auch die von aussen beeindruckend aussehende Steilkurve (ninety degreeeees!!!) nicht mehr viel herausreißen. Schade!
Insgesamt ist der Coaster ganz ok, aber bei uns kommt Ravine Flyer II irgendwie nicht über den Status eines guten Mittelklasse Woodie´s hinaus.
Soviel zum Thema: zu hohe Erwartungen! Vll. ist es auch wirklich so, das so ein Coaster schonmal unter gehen kann wenn man einen Trip mit Rund 100 Achterbahnen macht. Wer weiß.
Somit hatten wir nach der 3. Fahrt genug und konnten den Park gegen 16:30 Uhr mit 4 von 4 neuen Counts verlassen.
Fazit:
Waldameer ist ein netter Park mit einer Vielzahl an Attraktionen für jung und alt. Die Preise sind ebenso wie die Sauberkeit im Durchschnitt.
Bis auf die Abfertigung im 1-Zug Betrieb und das System mit der "Guthabenkarte" um Essen oder Trinken zu kaufen, hat der Park einen recht guten Eindruck auf uns hinterlassen. Prinzipiell reicht für den Park auch ein halber Tag, da man alles locker schafft. (selbst wenn es mal etwas voller ist)
Bye Bye Waldameer
Da wir noch gute 160 Meilen bis zu unserem nächsten Ziel Sandusky hatten, war es nun an der Zeit für eine Stärkung.
Wie schon erwähnt fiel hier die Wahl auf das etwas bessere Fast Food Restaurant Applebee´s um dort unseren Magen zu füllen.
Ein Kombo- Menü für 2 Personen kostete 22 Dollar und bot uns neben Fetten Zwiebelringen, die man getrost hätte als Armreifen tragen können, auch noch eine Platte mit Spare Ribs + Fries (für Daniel gab es Fries aus Süsskartoffeln) und bot uns endlich mal etwas Abwechslung zu den ganzen Burger und Footlong Sanwiches.
Satt und zufrieden haben wir nun die Uhr gecheckt und geplant... Es ist kurz vor 18 Uhr - gut 2,5 Stunden Fahrtzeit bis Sandusky - ergibt eine Theoretische Ankunft gegen 20:45 Uhr. Also kam der Gedanke auf, noch für eine gute Stunde Cedar Point zu besuchen und schonmal die Seasonpässe für die kommenden Tage abzuholen.
Auch wenn Daniel an dem Tag nicht mehr ganz so viel Power hatte wie meiner einer, war ich fest entschlossen, heute noch min. einen Top Coaster in Cedar Point zu fahren. Zur Not, wär ich auch allein reingegangen.
Also sämtliche Ortschaften links liegen gelassen und mit minimaler Geschwindigkeitsüberschreitung bis nach Sandusky durch gebrettert. Ok zugegeben ist das schon etwas hektisch und verrückt, aber wir sind ja nicht zur Erholung hier.
Da Cedar Point an diesem Freitag bis 22 Uhr geöffnet hatte, wollte ich es nicht unversucht lassen, noch eine Nachtfahrt auf Millenium Force zu machen. (für mich die "most wanted" Achterbahn der Tour)
Unser Hotel können wir ja auch nach 22 Uhr noch beziehen.
So kam es also, das ich unseren Mietwagen gegen 20:30 Uhr auf die Zufahrtstrasse zum Cedar Point lenkte.
Oh man, was für ein Gefühl, die wohl beste Coaster-Skyline der Welt mit eigenen Augen zu sehen. Kaum in Worte zu fassen... Sofort realisierten wir, das wir den Höhepunkt unserer American Thrillrush Tour erreicht haben.
Schon von weitem konnten wir sehen, daß sämtliche Bahnen liefen und in kurzen Abständen immer wieder den höchsten Punkt erreichten. Verdammt!! Und dann nur noch knapp 1,5 Stunden Zeit bis der Park schließt.
Auf einmal war uns das viiiiel zu wenig. Warum mussten wir auch noch eine geschlagene Stunde bei Applebee´s verschenken?! - so schnell kann man zuvor erlebtes in Frage stellen. Ein weiteres Anzeichen dafür das wir besessen sind.
Es war krass selber zu erleben wie man von diesem Park in seinem Bann gezogen wird.
Die Tatsache, das der Parkplatz nicht übermäßig gefüllt war, ließ unseren Puls weiter ansteigen.
Also nichts wir rein in den Park - bloß keine Zeit verlieren!
Uhren check: 20:45 Uhr (wie geplant!!)
Jetzt war etwas Taktik gefragt. Wo anstellen? Dragster? Millenium Force? Oder ist es bei Maverick vll. leerer?
Wir gingen davon aus, das die Top Rides eh lange Wartezeiten hatten und wollten wenigstens eine Fahrt schaffen.
Somit haben wir uns für Top Thrill Dragster entschieden, denn der hatte den kürzesten Weg.
Was für ein magischer Moment. Lange hatte ich nicht mehr diese Vorfreude auf eine Achterbahn.
Und da mir Kingda ka vor 2 Jahren schon recht gut gefallen hat, war ich auf die Version ohne Schulterbügel schon extrem gespannt.
Es konnte ja niemand ahnen, das wir keine 20min. später bereits in der Front Row saßen und auf unseren Abschuß warteten. Denn im Gegensatz zu manch´ anderen Parks, lief hier alles auf Volllast. Und das bedeutete bei Top Thrill Dragster - 5 Zug Betrieb!!
Doch bevor es losgehen konnte, hatte die Bahn erstmal einen Breakdown. Ohh noooo!
(wir haben uns schon wieder aussteigen sehen)
Die Ride Ops waren aber zuversichtlich, haben gute Laune versprüht und somit Hoffnung gemacht, das hier bald wieder alles wie um Schnürchen laufen wird.
Und so war es dann auch - ca. 15 min. Später rollte unser Zug an die Ampel in Startposition.
Im Hintergrund gab sich die Sonne mühe, noch ein paar letzte Strahlen für diesen Tag an den Himmel zu werfen. Das Panorama war also perfekt.
Nach der obligatorischen Ansage: arms down!!! erlosch auch schon das Licht der Ampel und der Zug donnerte los.
Woooow was für ein Druck! Im nullkommanichts beschleunigt der Zug auf seine Spitzengeschwindigkeit von 193km/h.
Dabei klatschten uns gefühlte 16933 Fliegen mit schmackes in´s Gesicht. Zum Glück hatten wir beide Brillen auf, denn andernfalls wäre es uns nicht möglich gewesen die Fahrt mit offenen Augen zu erleben.
Ehe wir uns versahen, erreichten wir auch auch schon den Top Hat in 128m höhe. Galaktisch!! Wie klein doch der Park von oben wirkt.
Mit einem Affenzahn donnert der Zug mit einer 270° Drehung wieder Richtung Erdboden und wird auf der langen Geraden sanft heruntergebremst.
Die Menge tobt und auch wir können nicht mehr inne halten. Was für ein Rausch!! Unschlagbar!!
In Kombination der ersten Reihe, mit dem Setting am Abend, war es für mich die beste Achterbahnfahrt meines Lebens. Daniel sah das ähnlich, aber bei Ihm konnte ein weiterer Coaster mit dieser Euphorie mithalten.
Völlig glücklich über diese Fahrt, verließen wir die Station und kauften uns noch dieses onride Foto:
Daniel aka Mr. XXL Fliegenklatsche
Ich glaube Daniel musste sein Shirt 2x waschen.
Wieder kurzer Uhren check: 21:20 Uhr
Das sollte doch noch reichen um uns kurz vor Parkschluss noch in die Q-Line von Millenium Force zu schmeißen.
Gesagt, getan.
Nach einem kurzem Sprint standen wir auch schon im Wartebreich des Weltbekannten Coasters.
Da auch hier die Abfertigung auf Spitzenniveau war, haben wir es doch tatsächlich noch zu einer Nachtfahrt geschafft.
Man was waren wir froh.
(Da dies hier nur ein kleiner Einblick sein soll und ich schon ganz schön weiter aushole, gibt es die Details erst im kompletten Cedar Point Bericht)
erneuter Uhren check: 21:50 Uhr
"Ey Daniel"
"ja?!"
"Was meinst Du, schaffen wir Maverick auch noch?"
"Klar Uli, wenn Dich Deine Kondition nicht im Stich lässt!"
"Verdammt - dann los!"
Usain Bolt war ein Witz gegen uns. Wie die kaputten, haben wir in einem Dauersprint gerade noch rechtzeitig den Wartebereich von Maverick erreicht. Kurz nach uns wurde alles Dicht gemacht.
Völlig durchgeschwitzt, nach schweiß stinkend und nach Luft schnappend, konnten wir es kaum fassen, das wir jetzt auch noch eine Nachtfahrt auf Maverick erleben.
Insektenschutz?
1A Abfertigung
Diese Fahrt war dann auch mehr als geil und reihte sich in den "Top Moments" unserer Tour ein.
(wie gesagt, Details zu den Bahnen im nächsten Bericht)
Mittlerweile war es schon gegen 22:30 Uhr und der Park hat eigentlich schon längst geschlossen.
Vielen Dank Cedar Point, das auch noch alle Leute abgefertigt werden, die sich bis 22 Uhr anstellen. Das habe ich auch schon anders erlebt.
Völlig geschafft, aber mit best möglicher Laune, verließen wir dann Seelenruhig den Park und machten uns auf der Suche nach unserem Mietwagen. Denn wie wir feststellen durften, hatten wir in der Eile des Gefechts, nicht drauf geachtet, wo wir geparkt hatten.
Also noch eine kleine Ehrenrunde auf dem riesigen Parkplatz gedreht und nach erfolgreicher Autosuche ging es dann ab in´s Hotel.
was für ein Panorama
Unsere Unterkunft für die kommenden Nächte war das Econo Lodge Inn & Suites in Sandusky.
Auch wenn das Zimmer nicht das beste unserer Tour war, so bot es uns doch alles nötige was wir zum schlafen brauchten.
Somit konnten wir nach einem langen Tag völlig K.O. ins Bett fallen.
Wie es am nächsten Morgen weiter ging, erfahrt ihr dann demnächst wenn es heißt:
Daniel & Uli unleashed @ Cedar Point
Thrillrush Moment des Tages: die Nachtfahrt auf Top Thrill Dragster in der Front Row
Teil 2 - Six Flags New England
Teil 3 - Lake Compounce & Quassy
Teil 4 - Knoebels
Teil 5 - Kennywood
Kommen wir zum 7. Park unserer Tour - Waldameer
Nachdem wir unser schönes Zimmer im Red Roof verlassen haben, ging es auf dem Weg Richtung Erie, um den dort liegenden Freizeitpark Waldameer zu besuchen.
Aber nicht ohne uns vorher mit Eiswürfel für unsere Kühlbox einzudecken. Denn wie auch schon in den vergangenen Tagen, waren heute abermals hochsommerliche Temperaturen angesagt. Zu unserem Glück, hat eigentlich jedes amerikanische Hotel eine Eiswürfelmaschine wo man sich entsprechend mit gefrorenem H2o eindecken kann.
Somit konnte unsere 2- stündige Fahrt beginnen.
Da wir unterwegs doch recht massiven Verkehr hatten, waren wir etwas später als geplant am Park. Gerade in Erie selber, war auf den Strassen die Hölle los. Somit waren wir erst gegen 13 Uhr am Park.
Leicht genervt, aber maximal an Vorfreude, lenkten wir unseren Mietwagen auf den Parkplatz des Waldameer.
Zu unserer Verwunderung fielen uns gleich 2 Dinge auf, die ein leichtes ziehen in der Brustgegend erzeugten:
Zum einem war das große Wasserbecken wegen Renovierungsarbeiten geschlossen und zum anderem, war der Parkplatz schon gut gefüllt. Inkl. gefühlten 87 gelben Schulbussen.
Somit stand recht schnell fest: Es wird voll! Richtig voll!
Zumindest dann, wenn man die Anzahl der Besucher in das Verhältnis zur Größe des Parks setzt.
Keine Ahnung wieso, aber irgendwie sind wir davon ausgegangen das der Park nicht sehr voll werden würde und wir zügellos coastern können. Leider wurden wir dahingehend etwas enttäuscht. Vll. sogar in doppelter Hinsicht.
Aber von vorn:
Da der Park "Free entry" bietet, hat man an der Kasse die Qual der Wahl. Entweder man kauft Einzeltickets für die jeweiligen Fahrten, oder man nimmt ein Wristband für knapp 34$ womit man alles unbegrenzt fahren kann.
Nur was tun bei einem vollen Park?
"Shit happens" haben wir gesagt und uns für die all inclusive Variante entschieden mit dem Hintergedanken, das sich das Publikum etwas im Park verteilt. Zumal die Einzeltickets mit 3-4,50$ pro Fahrt auch nicht gerade günstig waren.
Also auf in den Park und genießen.
Fakt:
Da Waldameer bereits seit 1896 existiert, ist es auch einer der ältesten Freizeitparks in den USA. Anfänglich mit nur wenigen Flatrides + 2 Dunkelattraktionen hat sich Waldameer spätestens seit 2008 auf vielen Tourplänen diverser Achterbahnfreaks geschlichen. Denn mit Ravine Flyer II ist dem Park ein großer Wurf gelungen. Oder doch nicht?
Finden wir es heraus!
Aber bevor wir zum Aushängeschild des Parks kommen, schauen wir uns erstmal etwas um.
Mit einem weiteren Woodie, einem Kiddiecoaster und einem Spinner von Maurer Söhne, hat der Park 4 Counts für uns im Angebot. Gepaart wird das ganze mit einer Handvoll Flatrides, die teilweise recht individuell und eigenartig waren.
den haben wir leider ausgelassen
Der Woodie Comet von der Philadelphia Toboggan Comp., dreht bereits seit 1951 hier seine Runden. Da wir mit Thunderbold in Six Flags New England und Jack Rabbit in Kennywood weitere erstklassige alte Woodies intus hatten, hofften wir, auch hier auf ein ähnliches Kaliber. Immerhin gab es von den ACE (American Coaster Enthusiast) den berühmten "Landmark".
Nunja, was soll ich sagen? Ohne nennenswerte Eigenschaften, dreht Comet seine Runden. Somit sollte es bei einer Jungfernfahrt bleiben.
Der Kiddiecopaster Ravine Flyer III ist einer der besseren seiner Art.
Erstens, weil wir "tall guys" mitfahren durften ohne zu betteln und zweitens, weil der kleine recht flott unterwegs ist.
Als nächstes war der 2007 erbaute Spinning Coaster "Steel Dragon" an der Reihe. Aber bevor es losgehen konnte, zeigte sich der Park erstmal nicht von seiner Schokoladenseite.
Eine Warteschlange von 50-60 Leuten und dann nur 2 Züge auf der Strecke, die teilweise auch nur mit 2 Leuten beladen fuhren, ließen die Wartezeiten nach oben schnellen.
So kam es, das wir fast eine Stunde auf unsere Fahrt warten mussten.
Da es bei Spinning Coaster eher so ist: "kennst Du einen, kennst Du alle" , gibt es hier auch nichts spannendes zu berichten. Die Fahrt war mit einer 2:0 Beladung ganz witzig. Nicht mehr, nicht weniger.
auf dem Abstellgleis standen mehr Wagen als im Einsatz waren- bei vollem Park!
Nun war es an der Zeit mal etwas anderes zu fahren. Somit drehten wir gemütlich eine Runde mit dem Sessellift und genossen die Aussicht von oben.
Danach mussten wir uns mal die beiden Darkrides etwas genauer anschauen. Pirates Cove und Whacky Shack
Wo man bei erstgenannten noch selber durch läuft, wird man bei Whacky Shack (was für ein herrlich bekloppter Name) noch in bester Geisterbahn- Manier durch das 2 stöckige Ghost/Funhouse gefahren. Beide waren nichts Weltbewegendes, konnten aber durchaus überzeugen.
Da wir uns bereits im Vorfeld entschieden haben, mal bei Applebee´s zu essen, haben wir sämtliche Fast Food Buden im Park ignoriert.
Als wir uns aber etwas zu trinken holen wollten, wurden wir mit einem saublödem System konfrontiert.
An sämtlichen Buden war es nicht möglich mit Bargeld oder Kreditkarte zu zahlen. Die sehr junge Verkäuferin machte uns klar das wir eine Karte kaufen müssen, um dort ein Guthaben aufzuladen. Diese akzeptiert sie und zieht den Betrag dann von dem Guthaben ab. Ich kenne das System von Prepaid Handys, oder von Diskotheken, aber doch nicht von einem Freizeitpark! Was soll das denn? Haben die etwa so schlechte Erfahrungen mit dem Kassieren von Bargeld gemacht?
Na gut, vll. lag es auch daran, das sämtliches Personal im Park wohl nicht älter als 26 war. Wer weiß!?
Jedenfalls war mir das zuviel Aufwand für eine Flasche Wasser und ich bediente mich an den zahlreichen drinking fountains um meinen Durst zu stillen.
Langsam wird es Zeit, zur Hauptattraktion des Parks zu kommen: Ravine Flyer II
Man, was haben wir uns auf diesen Woodie gefreut... Was draus wurde, versuche ich mal ganz objektiv zu schildern.
Oder anders: wie war das noch gleich mit den hohen Erwartungen? ... leider auch bei diesem Coaster ein Thema!
Die Tatsache das Ravine Flyer II bei vollem Park nur im 1-Zug Betrieb lief, war schon recht mies, aber auch der Grund dafür, das wir nur 3 Fahrten gemacht haben. (ich sogar nur 2, da ich keinen Bock hatte mich noch einmal 30min. anzustellen)
Der Lifthill hat mehr zu bieten als er von außen den Anschein macht. Nur zierliche 24m hoch, aber stattliche 35m tief.
Dabei hat man sogar eine tolle Aussicht auf den Erisee.
Nicht viel Zeit die Aussicht zu genießen, donnert der Zug auch schon mit ordentlich Dampf den nach rechts abknickenden First Drop hinunter.
Anschließend wird ein Tunnel durchfahren, wo es ganz nette Airtime gibt.
2 Kurven und eine weitere Abfahrt später, durchfährt man den Tunnel wieder in die entgegengesetzte Richtung. Diesmal sogar mit etwas heftigerer Airtime. Aber ab da verliert der Zug merklich an Power und gurkt nur noch vor sich lang hin durch den 2. Streckenabschnitt. Da kann auch die von aussen beeindruckend aussehende Steilkurve (ninety degreeeees!!!) nicht mehr viel herausreißen. Schade!
Insgesamt ist der Coaster ganz ok, aber bei uns kommt Ravine Flyer II irgendwie nicht über den Status eines guten Mittelklasse Woodie´s hinaus.
Soviel zum Thema: zu hohe Erwartungen! Vll. ist es auch wirklich so, das so ein Coaster schonmal unter gehen kann wenn man einen Trip mit Rund 100 Achterbahnen macht. Wer weiß.
Somit hatten wir nach der 3. Fahrt genug und konnten den Park gegen 16:30 Uhr mit 4 von 4 neuen Counts verlassen.
Fazit:
Waldameer ist ein netter Park mit einer Vielzahl an Attraktionen für jung und alt. Die Preise sind ebenso wie die Sauberkeit im Durchschnitt.
Bis auf die Abfertigung im 1-Zug Betrieb und das System mit der "Guthabenkarte" um Essen oder Trinken zu kaufen, hat der Park einen recht guten Eindruck auf uns hinterlassen. Prinzipiell reicht für den Park auch ein halber Tag, da man alles locker schafft. (selbst wenn es mal etwas voller ist)
Bye Bye Waldameer
Da wir noch gute 160 Meilen bis zu unserem nächsten Ziel Sandusky hatten, war es nun an der Zeit für eine Stärkung.
Wie schon erwähnt fiel hier die Wahl auf das etwas bessere Fast Food Restaurant Applebee´s um dort unseren Magen zu füllen.
Ein Kombo- Menü für 2 Personen kostete 22 Dollar und bot uns neben Fetten Zwiebelringen, die man getrost hätte als Armreifen tragen können, auch noch eine Platte mit Spare Ribs + Fries (für Daniel gab es Fries aus Süsskartoffeln) und bot uns endlich mal etwas Abwechslung zu den ganzen Burger und Footlong Sanwiches.
Satt und zufrieden haben wir nun die Uhr gecheckt und geplant... Es ist kurz vor 18 Uhr - gut 2,5 Stunden Fahrtzeit bis Sandusky - ergibt eine Theoretische Ankunft gegen 20:45 Uhr. Also kam der Gedanke auf, noch für eine gute Stunde Cedar Point zu besuchen und schonmal die Seasonpässe für die kommenden Tage abzuholen.
Auch wenn Daniel an dem Tag nicht mehr ganz so viel Power hatte wie meiner einer, war ich fest entschlossen, heute noch min. einen Top Coaster in Cedar Point zu fahren. Zur Not, wär ich auch allein reingegangen.
Also sämtliche Ortschaften links liegen gelassen und mit minimaler Geschwindigkeitsüberschreitung bis nach Sandusky durch gebrettert. Ok zugegeben ist das schon etwas hektisch und verrückt, aber wir sind ja nicht zur Erholung hier.
Da Cedar Point an diesem Freitag bis 22 Uhr geöffnet hatte, wollte ich es nicht unversucht lassen, noch eine Nachtfahrt auf Millenium Force zu machen. (für mich die "most wanted" Achterbahn der Tour)
Unser Hotel können wir ja auch nach 22 Uhr noch beziehen.
So kam es also, das ich unseren Mietwagen gegen 20:30 Uhr auf die Zufahrtstrasse zum Cedar Point lenkte.
Oh man, was für ein Gefühl, die wohl beste Coaster-Skyline der Welt mit eigenen Augen zu sehen. Kaum in Worte zu fassen... Sofort realisierten wir, das wir den Höhepunkt unserer American Thrillrush Tour erreicht haben.
Schon von weitem konnten wir sehen, daß sämtliche Bahnen liefen und in kurzen Abständen immer wieder den höchsten Punkt erreichten. Verdammt!! Und dann nur noch knapp 1,5 Stunden Zeit bis der Park schließt.
Auf einmal war uns das viiiiel zu wenig. Warum mussten wir auch noch eine geschlagene Stunde bei Applebee´s verschenken?! - so schnell kann man zuvor erlebtes in Frage stellen. Ein weiteres Anzeichen dafür das wir besessen sind.
Es war krass selber zu erleben wie man von diesem Park in seinem Bann gezogen wird.
Die Tatsache, das der Parkplatz nicht übermäßig gefüllt war, ließ unseren Puls weiter ansteigen.
Also nichts wir rein in den Park - bloß keine Zeit verlieren!
Uhren check: 20:45 Uhr (wie geplant!!)
Jetzt war etwas Taktik gefragt. Wo anstellen? Dragster? Millenium Force? Oder ist es bei Maverick vll. leerer?
Wir gingen davon aus, das die Top Rides eh lange Wartezeiten hatten und wollten wenigstens eine Fahrt schaffen.
Somit haben wir uns für Top Thrill Dragster entschieden, denn der hatte den kürzesten Weg.
Was für ein magischer Moment. Lange hatte ich nicht mehr diese Vorfreude auf eine Achterbahn.
Und da mir Kingda ka vor 2 Jahren schon recht gut gefallen hat, war ich auf die Version ohne Schulterbügel schon extrem gespannt.
Es konnte ja niemand ahnen, das wir keine 20min. später bereits in der Front Row saßen und auf unseren Abschuß warteten. Denn im Gegensatz zu manch´ anderen Parks, lief hier alles auf Volllast. Und das bedeutete bei Top Thrill Dragster - 5 Zug Betrieb!!
Doch bevor es losgehen konnte, hatte die Bahn erstmal einen Breakdown. Ohh noooo!
(wir haben uns schon wieder aussteigen sehen)
Die Ride Ops waren aber zuversichtlich, haben gute Laune versprüht und somit Hoffnung gemacht, das hier bald wieder alles wie um Schnürchen laufen wird.
Und so war es dann auch - ca. 15 min. Später rollte unser Zug an die Ampel in Startposition.
Im Hintergrund gab sich die Sonne mühe, noch ein paar letzte Strahlen für diesen Tag an den Himmel zu werfen. Das Panorama war also perfekt.
Nach der obligatorischen Ansage: arms down!!! erlosch auch schon das Licht der Ampel und der Zug donnerte los.
Woooow was für ein Druck! Im nullkommanichts beschleunigt der Zug auf seine Spitzengeschwindigkeit von 193km/h.
Dabei klatschten uns gefühlte 16933 Fliegen mit schmackes in´s Gesicht. Zum Glück hatten wir beide Brillen auf, denn andernfalls wäre es uns nicht möglich gewesen die Fahrt mit offenen Augen zu erleben.
Ehe wir uns versahen, erreichten wir auch auch schon den Top Hat in 128m höhe. Galaktisch!! Wie klein doch der Park von oben wirkt.
Mit einem Affenzahn donnert der Zug mit einer 270° Drehung wieder Richtung Erdboden und wird auf der langen Geraden sanft heruntergebremst.
Die Menge tobt und auch wir können nicht mehr inne halten. Was für ein Rausch!! Unschlagbar!!
In Kombination der ersten Reihe, mit dem Setting am Abend, war es für mich die beste Achterbahnfahrt meines Lebens. Daniel sah das ähnlich, aber bei Ihm konnte ein weiterer Coaster mit dieser Euphorie mithalten.
Völlig glücklich über diese Fahrt, verließen wir die Station und kauften uns noch dieses onride Foto:
Daniel aka Mr. XXL Fliegenklatsche
Ich glaube Daniel musste sein Shirt 2x waschen.
Wieder kurzer Uhren check: 21:20 Uhr
Das sollte doch noch reichen um uns kurz vor Parkschluss noch in die Q-Line von Millenium Force zu schmeißen.
Gesagt, getan.
Nach einem kurzem Sprint standen wir auch schon im Wartebreich des Weltbekannten Coasters.
Da auch hier die Abfertigung auf Spitzenniveau war, haben wir es doch tatsächlich noch zu einer Nachtfahrt geschafft.
Man was waren wir froh.
(Da dies hier nur ein kleiner Einblick sein soll und ich schon ganz schön weiter aushole, gibt es die Details erst im kompletten Cedar Point Bericht)
erneuter Uhren check: 21:50 Uhr
"Ey Daniel"
"ja?!"
"Was meinst Du, schaffen wir Maverick auch noch?"
"Klar Uli, wenn Dich Deine Kondition nicht im Stich lässt!"
"Verdammt - dann los!"
Usain Bolt war ein Witz gegen uns. Wie die kaputten, haben wir in einem Dauersprint gerade noch rechtzeitig den Wartebereich von Maverick erreicht. Kurz nach uns wurde alles Dicht gemacht.
Völlig durchgeschwitzt, nach schweiß stinkend und nach Luft schnappend, konnten wir es kaum fassen, das wir jetzt auch noch eine Nachtfahrt auf Maverick erleben.
Insektenschutz?
1A Abfertigung
Diese Fahrt war dann auch mehr als geil und reihte sich in den "Top Moments" unserer Tour ein.
(wie gesagt, Details zu den Bahnen im nächsten Bericht)
Mittlerweile war es schon gegen 22:30 Uhr und der Park hat eigentlich schon längst geschlossen.
Vielen Dank Cedar Point, das auch noch alle Leute abgefertigt werden, die sich bis 22 Uhr anstellen. Das habe ich auch schon anders erlebt.
Völlig geschafft, aber mit best möglicher Laune, verließen wir dann Seelenruhig den Park und machten uns auf der Suche nach unserem Mietwagen. Denn wie wir feststellen durften, hatten wir in der Eile des Gefechts, nicht drauf geachtet, wo wir geparkt hatten.
Also noch eine kleine Ehrenrunde auf dem riesigen Parkplatz gedreht und nach erfolgreicher Autosuche ging es dann ab in´s Hotel.
was für ein Panorama
Unsere Unterkunft für die kommenden Nächte war das Econo Lodge Inn & Suites in Sandusky.
Auch wenn das Zimmer nicht das beste unserer Tour war, so bot es uns doch alles nötige was wir zum schlafen brauchten.
Somit konnten wir nach einem langen Tag völlig K.O. ins Bett fallen.
Wie es am nächsten Morgen weiter ging, erfahrt ihr dann demnächst wenn es heißt:
Daniel & Uli unleashed @ Cedar Point
Thrillrush Moment des Tages: die Nachtfahrt auf Top Thrill Dragster in der Front Row
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