berlindaniel
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Tag 13 & 14 Holiday World am 04. und 05.06.2015
Teil 1 - Die Anreise findet ihr hier:
American-Thrillrush-Teil-1-Anreise-Coney-Island
Teil 2 - Six Flags New England findet ihr hier:
American-Thrillrush-Teil-2-Six-Flags-New-England
Teil 3 - Lake Compounce & Quassy findet ihr hier:
American-Thrillrush-Teil-3-Lake-Compounce-Quassy
Teil 4 - Knobels Amusement Park findet ihr hier:
American-Thrillrush-Teil-4-Knoebels-Amusement-Park
Teil 5 - Kennywood und Pittsburgh findet ihr hier:
American-Thrillrush-Teil-5-Kennywood-und-Pittsburgh
Teil 6 - Waldameer findet ihr hier:
American-Thrillrush-Teil-6-Waldameer
Teil 7 - Cedar Point XXL findet ihr hier:
American-Thrillrush-Teil-7-Cedar-Point-XXL
Teil 8 - Kings Island findet ihr hier:
American-Thrillrush-teil-8-Kings-Island
„Jingle Bells“ und „Frohe Weihnachten“ Coasterfriends …
Willkommen zum Bericht von unserem Besuch in der „Holiday World“!
Wir haben den 4. Juni 2015 und unser Tourplan zeigte einen eher stressigen bzw. umfangreichen Tag an. So sollte es eigentlich erst einmal ab zu „Kentucky Kingdom“ gehen. Ein Park, der erst kürzlich wieder neu eröffnet wurde, nachdem er als „Six Flags“ Park 2010 geschlossen wurde. Der dort neue Coaster „Lightning Run“ wäre ja sehr reizvoll gewesen, aber irgendwie waren wir nach dem bereits erlebten Highlights der Auffassung, etwas den Druck rauszunehmen und doch besser gleich zum nächsten Ziel durchzufahren. So ging es also nach dem Abschied in „Kings Island“ gut 300 km durch Kentucky, um im Staat Indiana und mit einer Stunde Zeitgewinn (neue Zeitzone) direkt zur „Holiday World“ zu fahren. Dieses charmante Fleckchen Erde erreichten wir wieder völlig unkompliziert. Leere Straßen und super Wetter ließen unsere Lust ein weiteres Mal ansteigen.
Erneut warteten recht beeindruckende Achterbahnen auf uns. Zum einen frohlockte mit dem ersten B&M Launched Wingcoaster „Thunderbird“ eine Neuheit auf uns und zum anderen stand hier eine der berühmtesten und vieler Meinungen nach einer der besten Woodies – „The Voyage“. Beide Bahnen konnte man dann schon bei der Anreise von außen bestaunen und wie immer schoss unsere Aufregung mit solchen Anblicken ins Unermessliche.
Auf einem, besonders für Uli, viel zu vollen Parkplatz, der wieder einmal keinen Cent kostete, stellten wir unser Gefährt ab. Bei über 30 Grad sengender Hitze liefen wir eine kleine Unterführung hindurch und konnten am Eingang jeweils ein 2-Tage-Ticket lösen, welches für den Freizeitpark und auch für den fast gleich großen Wasserpark samt unzähligen Rutschen Zutritt gewährte.
Da man sich im Ort „Santa Claus“ befindet und der Park am „Lake Rudolph“ liegt, ist ein Bezug zu Weihnachten ja schon zwangsläufig. Mit welcher Ausführlichkeit dieses seltsame Motto jedoch im ganzen Park umgesetzt wird, ist schon wieder total skurril. Weihnachten in Bademontur – wie verrückt.
Ebenso selten ist es, dass man hier mit kostenlosen Softdrinks und auch Sonnenmilch versorgt wird. Und das nicht halbherzig, sondern mit großer Auswahl und durchweg im gesamten Park – toll!
So führte uns der erste Weg nicht an eine Achterbahn, sondern an die „Getränkeoase“.
Zu diesem Zeitpunkt erkannten wir auch, dass offenbar 90 % der Tagesgäste ihren Weg in den Wasserpark genommen haben. Es war quasi leer und dann sollte es doch endlich losgehen.
„The Voyage“ war unser erstes Ziel und siehe da – Walk in!! Bis zu diesem Tag hatten wir nie richtig Glück und es war nirgends so leer wie erhofft bzw. nur dann, wenn keine Bahn zum Suchten vorhanden war. Jetzt, bei „The Voyage“, die Möglichkeit zu haben, unendlich oft fahren zu können, war ein heiß ersehnter Traum. Also eingestiegen, festgeschnallt und ab die Post. Ein gewaltiger Lifthill schob uns 50 m auf den höchsten Punkt meiner Most Wandet dieser Tour … Und jetzt ratet mal, Top oder Flopp?
Nein, nein, nein!!! Leider wurde die gesamte Fahrt zum Flopp der Tour. Und zum ersten Mal möchte ich/wir es wagen, eine US-Bahn als absolut überzogen bewertet zu nennen und sie auch wirklich hart zu kritisieren. Diese Bahn ist in aktuellem Zustand einfach schlecht. Und der Witz ist, nicht weil sie so knüppelhart sein soll wie viele sie beschreiben, sondern weil sie für uns so gut wie kein einziges gelungenes Element aufweisen kann. Kein Floating-Airtimehügel ist „rund“ bzw. wird die Airtime bei jedem Hügel immer wieder durch das Aufsetzen des Zuges unterbrochen. Der erwartet heftige First Drop entwickelt bei weitem nicht den erhofften Sog bzw. Kick. Ejector Airtime fehlte vollständig! Wenn ich überlege, wie „Colossos“ dagegen reinhaut – da liegen Welten dazwischen. Der nächste Punkt ist die durchgehende Unruhe. Stahl auf Stahl bzw. Stahlräder auf Stahlbelag und keine 10 Meter ohne, das es nicht nervig nach rechts, links, unten oder oben knüppelte. Keine mir bekannte Holzachterbahn hat ein solch grundsätzlich schlechtes Fahrverhalten, wobei ich nicht von richtig heftigen Schlägen sprechen kann. Am besten kann ich es mit Fahrradfahren auf der blanken Felge vergleichen.
Und weiter im Text. Das viel gelobte Tripple Down Element im letzten Tunnel floppte anhand der Erwartungen auch. Das lag an einer Blockbremse direkt davor, die den Zug bei jeder Fahrt komplett zum Stehen brachte. In älteren Onride-Videos brettert man noch direkt in diese Passage. Das dann folgende Gegurke machte auch nicht besonders viel Spaß. Ich konnte zwar die Arme stets oben lassen, aber Grund zur Freude gab es kaum einmal … Nach der Fahrt merkt man dann aber auch, dass die letzten 2 Minuten seine Wirkung hinterlassen haben. Trotzdem und trotzig musste ich gleich wieder einsteigen, dieses Mal nicht hinten, sondern vorne … Das eben kann ja wohl nicht wahr gewesen sein! Aber doch … Auch vorne bot die Bahn nicht mehr als viele Gründe, das Ding durch RMC umbauen zu lassen. PUNKT!!
Es gibt einige Bahnen, wo man auch schlechtere Passagen und sogar wirklich größere Schwachpunkte in Kauf nimmt, weil sie dafür den einen oder anderen Wahnsinnsmoment bieten, bei „Voyage“ fehlen diese leider komplett. Und es mag ja sein, dass „The Voyage“ wesentlich bessere Zeiten hinter sich hat, aber wir kennen sie nur so und damit bleibt uns nichts anders übrig, als hart zu urteilen. Ich habe noch einiges über verschiedene Züge usw. gelesen, aber hatte kein weiteres Interesse, mich darüber näher zu erkundigen. Eine Bahn aus dem Jahr 2006 kann aus unserer Sicht nicht schon jetzt sämtliche Stärken verloren haben, aber die Berichte aus den letzten 12 Monaten bestätigen unsere Eindrücke nahezu ausnahmslos.
ABER, sch… egal, weiter ging´s zum neuen Highlight dieses Parks. „Thunderbird“ wurde zu unserer Freude rechtzeitig für unseren Besuch fertig gestellt. Ein B&M Launchcoaster … Zudem ein Winger. Optisch eine absolutes Sahnestück.
Und auch hier war nur sehr wenig los, hoffentlich kommt uns das jetzt zu gute.
Ja, ja, ja!!! „Thunderbird“ ist total klasse! Was habe ich diesen Launch ja schon fast unterschätzt. Per sehr knackigem Abschuss düst der Donnervogel in die erste Inversion (Immelmann) und ruckzuck erreicht man die 43-Meter-Marke, natürlich B&M typisch smooth. In der Folge fliegt man durch einen super Looping, für mich der beste Looping, den ich kenne, weiter durch zwei hohe, geneigte Kurven und sofort in eine Zero-G-Roll. Die für mich besten „Near-Miss-Objekte“ bei einem Winger runden dann dieses klasse Achterbahnerlebnis ab bzw. führen zum letzten Element, einer Hearline Roll mit netter Hangtime. Bravo und siehe da, die Bahn hat alle Erwartungen unsererseits übertroffen. Also folgten etliche Wiederholungsfahrten, die nur von kurzen Trinkpausen unterbrochen wurden, welch ein Spaß.
<span style="font-size: medium;">
Im Anschluss an dieses Vergnügen erinnerten wir uns, dass die „Holiday World“ insbesondere für seine DREI Holzachterbahnen berühmt ist und so wollten wir mal sehen, ob die Bahnen „Legend“ und „Raven“ halten können, was sie versprachen.
Wieder einmal kannten wir das Layout dieser Bahnen nicht wirklich und ohne große Vorahnung saßen wir in „Legend“ und das im letzten Wagen.
Mit über 1200 Meter Länge und einem guten Layout hätten wir diese Bahn sicher sehr weit oben in unseren Rankings für Holzachterbahnen eingeordnet, doch leider wurde die Bahn „dank“ unzähligen lateralen (seitlichen) Schlägen am Ende sogar zur Tortur. Links die Wageninnenseite, auf der rechten Seite Uli, dieser Brocken, und insbesondere bei der langen Helix hagelte es beidseitig Körpertreffer á la Klitschko … aua!!
Da grad kein Orthopäde zur Stelle war, schleppte ich mich auch so zu „Raven“, es war ja nicht weit zu laufen.
„Raven“ ist schon etwas älter (1995) und hat etwas weniger Schienenmeter und Höhe im Angebot. Diese Fakten führten dazu, dass man hier weniger zu leiden hatte und sogar kurzweiligen Spaß verspürte. Aber wie seine hölzernen Brüder im Park konnte auch „Raven“ keinen wirklich guten Eindruck hinterlassen, da fehlte es doch merklich an Klasse. Verglichen mit unseren Topwoodies wie „El Toro“, „Balder“ oder „The Beast“ ist dieses Trio einfach total chancenlos …
Es folgte dann ein kurzer Sidestep ins Kinderland des Parks, wo mit „The Howler“ Count 5/5 eingesammelt wurde, Wahnsinn wieder kein Lost Kredit auf unserer Tour!
So, was nun… Es war 16:30 und der Freizeitpark hat im Grunde keine weiteren Highlights zu bieten. Das gute Wetter ließ uns kurzer Hand zum Auto schlendern, um unsere Badesachen zu holen. Shorts, Handtuch und Latschen, das war´s schon und schwupps ging es in den volleren Teil der „Holiday World“.
Nachdem wir uns ein Locker gemietet haben und die kostenlos Sonnenmilch aufgetragen haben, wollten wir die offensichtlichen Rutschenhighlights abgrasen. Für mich war solch ein Wasserpark Neuland und so gab es viele aufregende Rutschen, die wir meist zu zweit in einem Reifen oder kleinem Boot gefahren sind.
Kurz beschreiben will ich „Mammoth“, die mit 537 Meter längste Wasserrutschen der Welt. In einem 6er Boot geht es oftmals hoch und runter, dabei wird ein LIM-Antrieb verwendet … coole Sache! Gleich nebenan steht mit „Wildbeast“ die zweitlängste Rutsche der Welt, die ebenfalls einen LIM-Antrieb nutzt, um auch nach dem Lift wieder höhere Punkte und sogar Airtime zu erreichen. Diese Bahn haut schon recht heftig rein, man hebt sogar mit dem Viererboot ab, das es fast schon gefährlich wirkte.
Im Anschluss an die wilden Fahrten wurde es dann weitaus chilliger … Auf fetten Donut-Luft-Reifen ließen wir uns gemütlich im „Lazy River“, einem langen Kanal mit leichter Strömung treiben … Es war ein unvergesslicher Moment. Direkt neben dem Kanal lag der gewaltige Lift von „Voyage“. Da liegen wir in der prallen Sonne, tuckern langsam durchs Wasser und genießen das Leben und nebenan wird ein Zug nach dem anderen auf die Reise geschickt – Zeit zum Realisieren!
Nach erholsamen 20 Minuten und einer weiteren Rutsche war es uns dann aber auch genug … Es war 19:00 und der insgesamt sehr tolle Tag ließ uns recht ko den kurzen Weg von 12 km zum nächsten Hotel antreten. Und nachdem wir auf der Anfahrt eine Stunde an Zeit gewonnen haben, wurden wir diese Stunde schon wieder los. Unser Hotel „Ferdinand Inn“ lag also schon wieder in einer anderen Zeitzone und da wir am Folgetag nochmals die „Holiday World“ aufsuchten und auch wieder im gleichen Hotel schliefen, kam es in kürzester Zeit zu etlichen „Zeitsprüngen“, an sich aber kein Problem, doch funny war´s!
Natürlich war ein gewisser Hunger an dieser Stelle auch wieder nicht zu leugnen und nach kurzer Inforunde an der Hotelrezeption ließen wir uns eine lokale „Pizzabude“ empfehlen. Leider sollten die netten Herrschaften schon bald schließen und so vertilgten wir unsere Beute im Hotelzimmer.
Dann hieß es wieder einmal gute Nacht und bis morgen …
Reichlich ausgeschlafen und mit einem dicken Vorhaben ging es wie gesagt nochmal zur „Holiday World“. Unser Vorhaben lag darin, alle „Voyage-Erfahrungen“ vom Vortag zu resetten und der Bahn eine neue Chance zu geben, denn mit diesem Flopp wollten wir uns nicht abfinden.
Es ging also wieder gleich zum Giganten des Parks. Und bei allem guten Willen kann ich leider nicht mehr sagen, als das die Bahn immerhin im letzten Wagen ein paar Prozent besser abschneiden konnte. Die Enttäuschung bleibt aber bis heute stehen.
Ebenso prägte sich an Tag 2 der Grundgedanke, dass der „Holiday World“ im Freizeitpark-Teil einfach einige Attraktionen fehlen. Ohne „Thunderbird“ und ohne den Wasserpark würden wir jetzt vom schlechtesten Park der Tour reden, jetzt kann man schon sagen, dass hier eine tolle Zeit möglich ist. Vor allem Familien können hier sicher gut mal ein paar Tage verweilen …
Neben „Voyage“ und „Thunderbird“ fuhren wir noch den Indoor-Shooter „Gobbler Getaway“, wo man Truthähne für Punkte erwischen muss … Gut gemacht, aber Talente sind wir bei diesen Dingern wahrlich nicht.
Eine zweite Runde „Legend“ in Reihe 1 brachte noch einmal etwas Schwung in die Sache. Vorne hat uns die Bahn schon deutlich mehr gefallen, von daher hier ein versöhnlicher Abschied, von Santa Claus´s Holzachterbahnen.
Den Park wollten wir aber noch nicht verlassen und Uli wollte es dann noch einmal wissen. So gab es ein paar Fahrten auf dem Mini „Double Shot“ mit dem Namen „Liberty Launch“. Zusammen mit den Kindern stellte er sich immer wieder auf´s neue an und hatte seinen Heidenspaß – HaHaHa!!
Da es wieder ein sehr warmer Tag war, wollten wir noch die beiden Wasserattraktionen mitnehmen. Also ging es auf die Wildwasserbahn und im Anschluss auf die Rafting-Anlage wo man dann so richtig nass wurde. An diesem Tag war dies einfach mal klasse und machte viel Spaß …
Der Abschluss des Parkbesuchs bildete dann eine „Dive-Show“, in der die Künstler aus bis zu 20 Meter in ein Wasserbecken sprangen. Hier wurde einiges geboten und trocken wurden wir in dieser Zeit dann auch noch.
Fazit zur „Holiday World“:
Schlussendlich haben wir gemischte Erinnerungen an diesen Park. Vom Flair, Wetter, Lage und durch ihre tollen Mitarbeiter bietet die „Holiday World“ viel Potenzial für eine wunderbare Zeit. Der große und vielseitige Wasserpark zählt in den USA wohl auch zu den besseren, jedenfalls wenn sie an einen großen Freizeitpark gekoppelt sind. Hm, durch die große Enttäuschung bezüglich „Voyage“ und die insgesamt viel zu wenigen Highlights im Freizeitpark konnte der gesamte Besuch aber nicht ganz überzeugen. Ein Wiederholungsbesuch erscheint uns ausgeschlossen und da der Park doch recht weite Anfahrtswege verlangt, würden wir ihn auch weniger als unbedingtes Ziel für alle USA-Besucher empfehlen.
In unserem guten Hotel kamen wir dann mit wieder mit einer vollen Tüte Subway Sandwiches an … Und zur späten Stunde ging es dann nochmal etwas raus vor das Hotel ein paar Fotos machen …
Aber dann war auch diese Zeit am südlichsten Punkt unserer Tour vorbei und die nächste Nacht endete dann wieder recht früh, denn es ging wieder Richtung Norden, um die Endphase der Tour einzuläuten … Für diesen Bericht sage ich dann mal wieder Ciao … ich hoffe ihr hatten Spaß beim Lesen und ihr schaltet wieder ein wenn es heißt: „American Thrillrush Tour“.
Daniel
Teil 1 - Die Anreise findet ihr hier:
American-Thrillrush-Teil-1-Anreise-Coney-Island
Teil 2 - Six Flags New England findet ihr hier:
American-Thrillrush-Teil-2-Six-Flags-New-England
Teil 3 - Lake Compounce & Quassy findet ihr hier:
American-Thrillrush-Teil-3-Lake-Compounce-Quassy
Teil 4 - Knobels Amusement Park findet ihr hier:
American-Thrillrush-Teil-4-Knoebels-Amusement-Park
Teil 5 - Kennywood und Pittsburgh findet ihr hier:
American-Thrillrush-Teil-5-Kennywood-und-Pittsburgh
Teil 6 - Waldameer findet ihr hier:
American-Thrillrush-Teil-6-Waldameer
Teil 7 - Cedar Point XXL findet ihr hier:
American-Thrillrush-Teil-7-Cedar-Point-XXL
Teil 8 - Kings Island findet ihr hier:
American-Thrillrush-teil-8-Kings-Island
„Jingle Bells“ und „Frohe Weihnachten“ Coasterfriends …
Willkommen zum Bericht von unserem Besuch in der „Holiday World“!
Wir haben den 4. Juni 2015 und unser Tourplan zeigte einen eher stressigen bzw. umfangreichen Tag an. So sollte es eigentlich erst einmal ab zu „Kentucky Kingdom“ gehen. Ein Park, der erst kürzlich wieder neu eröffnet wurde, nachdem er als „Six Flags“ Park 2010 geschlossen wurde. Der dort neue Coaster „Lightning Run“ wäre ja sehr reizvoll gewesen, aber irgendwie waren wir nach dem bereits erlebten Highlights der Auffassung, etwas den Druck rauszunehmen und doch besser gleich zum nächsten Ziel durchzufahren. So ging es also nach dem Abschied in „Kings Island“ gut 300 km durch Kentucky, um im Staat Indiana und mit einer Stunde Zeitgewinn (neue Zeitzone) direkt zur „Holiday World“ zu fahren. Dieses charmante Fleckchen Erde erreichten wir wieder völlig unkompliziert. Leere Straßen und super Wetter ließen unsere Lust ein weiteres Mal ansteigen.
Erneut warteten recht beeindruckende Achterbahnen auf uns. Zum einen frohlockte mit dem ersten B&M Launched Wingcoaster „Thunderbird“ eine Neuheit auf uns und zum anderen stand hier eine der berühmtesten und vieler Meinungen nach einer der besten Woodies – „The Voyage“. Beide Bahnen konnte man dann schon bei der Anreise von außen bestaunen und wie immer schoss unsere Aufregung mit solchen Anblicken ins Unermessliche.
Auf einem, besonders für Uli, viel zu vollen Parkplatz, der wieder einmal keinen Cent kostete, stellten wir unser Gefährt ab. Bei über 30 Grad sengender Hitze liefen wir eine kleine Unterführung hindurch und konnten am Eingang jeweils ein 2-Tage-Ticket lösen, welches für den Freizeitpark und auch für den fast gleich großen Wasserpark samt unzähligen Rutschen Zutritt gewährte.
Da man sich im Ort „Santa Claus“ befindet und der Park am „Lake Rudolph“ liegt, ist ein Bezug zu Weihnachten ja schon zwangsläufig. Mit welcher Ausführlichkeit dieses seltsame Motto jedoch im ganzen Park umgesetzt wird, ist schon wieder total skurril. Weihnachten in Bademontur – wie verrückt.
Ebenso selten ist es, dass man hier mit kostenlosen Softdrinks und auch Sonnenmilch versorgt wird. Und das nicht halbherzig, sondern mit großer Auswahl und durchweg im gesamten Park – toll!
So führte uns der erste Weg nicht an eine Achterbahn, sondern an die „Getränkeoase“.
Zu diesem Zeitpunkt erkannten wir auch, dass offenbar 90 % der Tagesgäste ihren Weg in den Wasserpark genommen haben. Es war quasi leer und dann sollte es doch endlich losgehen.
„The Voyage“ war unser erstes Ziel und siehe da – Walk in!! Bis zu diesem Tag hatten wir nie richtig Glück und es war nirgends so leer wie erhofft bzw. nur dann, wenn keine Bahn zum Suchten vorhanden war. Jetzt, bei „The Voyage“, die Möglichkeit zu haben, unendlich oft fahren zu können, war ein heiß ersehnter Traum. Also eingestiegen, festgeschnallt und ab die Post. Ein gewaltiger Lifthill schob uns 50 m auf den höchsten Punkt meiner Most Wandet dieser Tour … Und jetzt ratet mal, Top oder Flopp?
Nein, nein, nein!!! Leider wurde die gesamte Fahrt zum Flopp der Tour. Und zum ersten Mal möchte ich/wir es wagen, eine US-Bahn als absolut überzogen bewertet zu nennen und sie auch wirklich hart zu kritisieren. Diese Bahn ist in aktuellem Zustand einfach schlecht. Und der Witz ist, nicht weil sie so knüppelhart sein soll wie viele sie beschreiben, sondern weil sie für uns so gut wie kein einziges gelungenes Element aufweisen kann. Kein Floating-Airtimehügel ist „rund“ bzw. wird die Airtime bei jedem Hügel immer wieder durch das Aufsetzen des Zuges unterbrochen. Der erwartet heftige First Drop entwickelt bei weitem nicht den erhofften Sog bzw. Kick. Ejector Airtime fehlte vollständig! Wenn ich überlege, wie „Colossos“ dagegen reinhaut – da liegen Welten dazwischen. Der nächste Punkt ist die durchgehende Unruhe. Stahl auf Stahl bzw. Stahlräder auf Stahlbelag und keine 10 Meter ohne, das es nicht nervig nach rechts, links, unten oder oben knüppelte. Keine mir bekannte Holzachterbahn hat ein solch grundsätzlich schlechtes Fahrverhalten, wobei ich nicht von richtig heftigen Schlägen sprechen kann. Am besten kann ich es mit Fahrradfahren auf der blanken Felge vergleichen.
Und weiter im Text. Das viel gelobte Tripple Down Element im letzten Tunnel floppte anhand der Erwartungen auch. Das lag an einer Blockbremse direkt davor, die den Zug bei jeder Fahrt komplett zum Stehen brachte. In älteren Onride-Videos brettert man noch direkt in diese Passage. Das dann folgende Gegurke machte auch nicht besonders viel Spaß. Ich konnte zwar die Arme stets oben lassen, aber Grund zur Freude gab es kaum einmal … Nach der Fahrt merkt man dann aber auch, dass die letzten 2 Minuten seine Wirkung hinterlassen haben. Trotzdem und trotzig musste ich gleich wieder einsteigen, dieses Mal nicht hinten, sondern vorne … Das eben kann ja wohl nicht wahr gewesen sein! Aber doch … Auch vorne bot die Bahn nicht mehr als viele Gründe, das Ding durch RMC umbauen zu lassen. PUNKT!!
Es gibt einige Bahnen, wo man auch schlechtere Passagen und sogar wirklich größere Schwachpunkte in Kauf nimmt, weil sie dafür den einen oder anderen Wahnsinnsmoment bieten, bei „Voyage“ fehlen diese leider komplett. Und es mag ja sein, dass „The Voyage“ wesentlich bessere Zeiten hinter sich hat, aber wir kennen sie nur so und damit bleibt uns nichts anders übrig, als hart zu urteilen. Ich habe noch einiges über verschiedene Züge usw. gelesen, aber hatte kein weiteres Interesse, mich darüber näher zu erkundigen. Eine Bahn aus dem Jahr 2006 kann aus unserer Sicht nicht schon jetzt sämtliche Stärken verloren haben, aber die Berichte aus den letzten 12 Monaten bestätigen unsere Eindrücke nahezu ausnahmslos.
ABER, sch… egal, weiter ging´s zum neuen Highlight dieses Parks. „Thunderbird“ wurde zu unserer Freude rechtzeitig für unseren Besuch fertig gestellt. Ein B&M Launchcoaster … Zudem ein Winger. Optisch eine absolutes Sahnestück.
Und auch hier war nur sehr wenig los, hoffentlich kommt uns das jetzt zu gute.
Ja, ja, ja!!! „Thunderbird“ ist total klasse! Was habe ich diesen Launch ja schon fast unterschätzt. Per sehr knackigem Abschuss düst der Donnervogel in die erste Inversion (Immelmann) und ruckzuck erreicht man die 43-Meter-Marke, natürlich B&M typisch smooth. In der Folge fliegt man durch einen super Looping, für mich der beste Looping, den ich kenne, weiter durch zwei hohe, geneigte Kurven und sofort in eine Zero-G-Roll. Die für mich besten „Near-Miss-Objekte“ bei einem Winger runden dann dieses klasse Achterbahnerlebnis ab bzw. führen zum letzten Element, einer Hearline Roll mit netter Hangtime. Bravo und siehe da, die Bahn hat alle Erwartungen unsererseits übertroffen. Also folgten etliche Wiederholungsfahrten, die nur von kurzen Trinkpausen unterbrochen wurden, welch ein Spaß.
<span style="font-size: medium;">
Im Anschluss an dieses Vergnügen erinnerten wir uns, dass die „Holiday World“ insbesondere für seine DREI Holzachterbahnen berühmt ist und so wollten wir mal sehen, ob die Bahnen „Legend“ und „Raven“ halten können, was sie versprachen.
Wieder einmal kannten wir das Layout dieser Bahnen nicht wirklich und ohne große Vorahnung saßen wir in „Legend“ und das im letzten Wagen.
Mit über 1200 Meter Länge und einem guten Layout hätten wir diese Bahn sicher sehr weit oben in unseren Rankings für Holzachterbahnen eingeordnet, doch leider wurde die Bahn „dank“ unzähligen lateralen (seitlichen) Schlägen am Ende sogar zur Tortur. Links die Wageninnenseite, auf der rechten Seite Uli, dieser Brocken, und insbesondere bei der langen Helix hagelte es beidseitig Körpertreffer á la Klitschko … aua!!
Da grad kein Orthopäde zur Stelle war, schleppte ich mich auch so zu „Raven“, es war ja nicht weit zu laufen.
„Raven“ ist schon etwas älter (1995) und hat etwas weniger Schienenmeter und Höhe im Angebot. Diese Fakten führten dazu, dass man hier weniger zu leiden hatte und sogar kurzweiligen Spaß verspürte. Aber wie seine hölzernen Brüder im Park konnte auch „Raven“ keinen wirklich guten Eindruck hinterlassen, da fehlte es doch merklich an Klasse. Verglichen mit unseren Topwoodies wie „El Toro“, „Balder“ oder „The Beast“ ist dieses Trio einfach total chancenlos …
Es folgte dann ein kurzer Sidestep ins Kinderland des Parks, wo mit „The Howler“ Count 5/5 eingesammelt wurde, Wahnsinn wieder kein Lost Kredit auf unserer Tour!
So, was nun… Es war 16:30 und der Freizeitpark hat im Grunde keine weiteren Highlights zu bieten. Das gute Wetter ließ uns kurzer Hand zum Auto schlendern, um unsere Badesachen zu holen. Shorts, Handtuch und Latschen, das war´s schon und schwupps ging es in den volleren Teil der „Holiday World“.
Nachdem wir uns ein Locker gemietet haben und die kostenlos Sonnenmilch aufgetragen haben, wollten wir die offensichtlichen Rutschenhighlights abgrasen. Für mich war solch ein Wasserpark Neuland und so gab es viele aufregende Rutschen, die wir meist zu zweit in einem Reifen oder kleinem Boot gefahren sind.
Kurz beschreiben will ich „Mammoth“, die mit 537 Meter längste Wasserrutschen der Welt. In einem 6er Boot geht es oftmals hoch und runter, dabei wird ein LIM-Antrieb verwendet … coole Sache! Gleich nebenan steht mit „Wildbeast“ die zweitlängste Rutsche der Welt, die ebenfalls einen LIM-Antrieb nutzt, um auch nach dem Lift wieder höhere Punkte und sogar Airtime zu erreichen. Diese Bahn haut schon recht heftig rein, man hebt sogar mit dem Viererboot ab, das es fast schon gefährlich wirkte.
Im Anschluss an die wilden Fahrten wurde es dann weitaus chilliger … Auf fetten Donut-Luft-Reifen ließen wir uns gemütlich im „Lazy River“, einem langen Kanal mit leichter Strömung treiben … Es war ein unvergesslicher Moment. Direkt neben dem Kanal lag der gewaltige Lift von „Voyage“. Da liegen wir in der prallen Sonne, tuckern langsam durchs Wasser und genießen das Leben und nebenan wird ein Zug nach dem anderen auf die Reise geschickt – Zeit zum Realisieren!
Nach erholsamen 20 Minuten und einer weiteren Rutsche war es uns dann aber auch genug … Es war 19:00 und der insgesamt sehr tolle Tag ließ uns recht ko den kurzen Weg von 12 km zum nächsten Hotel antreten. Und nachdem wir auf der Anfahrt eine Stunde an Zeit gewonnen haben, wurden wir diese Stunde schon wieder los. Unser Hotel „Ferdinand Inn“ lag also schon wieder in einer anderen Zeitzone und da wir am Folgetag nochmals die „Holiday World“ aufsuchten und auch wieder im gleichen Hotel schliefen, kam es in kürzester Zeit zu etlichen „Zeitsprüngen“, an sich aber kein Problem, doch funny war´s!
Natürlich war ein gewisser Hunger an dieser Stelle auch wieder nicht zu leugnen und nach kurzer Inforunde an der Hotelrezeption ließen wir uns eine lokale „Pizzabude“ empfehlen. Leider sollten die netten Herrschaften schon bald schließen und so vertilgten wir unsere Beute im Hotelzimmer.
Dann hieß es wieder einmal gute Nacht und bis morgen …
Reichlich ausgeschlafen und mit einem dicken Vorhaben ging es wie gesagt nochmal zur „Holiday World“. Unser Vorhaben lag darin, alle „Voyage-Erfahrungen“ vom Vortag zu resetten und der Bahn eine neue Chance zu geben, denn mit diesem Flopp wollten wir uns nicht abfinden.
Es ging also wieder gleich zum Giganten des Parks. Und bei allem guten Willen kann ich leider nicht mehr sagen, als das die Bahn immerhin im letzten Wagen ein paar Prozent besser abschneiden konnte. Die Enttäuschung bleibt aber bis heute stehen.
Ebenso prägte sich an Tag 2 der Grundgedanke, dass der „Holiday World“ im Freizeitpark-Teil einfach einige Attraktionen fehlen. Ohne „Thunderbird“ und ohne den Wasserpark würden wir jetzt vom schlechtesten Park der Tour reden, jetzt kann man schon sagen, dass hier eine tolle Zeit möglich ist. Vor allem Familien können hier sicher gut mal ein paar Tage verweilen …
Neben „Voyage“ und „Thunderbird“ fuhren wir noch den Indoor-Shooter „Gobbler Getaway“, wo man Truthähne für Punkte erwischen muss … Gut gemacht, aber Talente sind wir bei diesen Dingern wahrlich nicht.
Eine zweite Runde „Legend“ in Reihe 1 brachte noch einmal etwas Schwung in die Sache. Vorne hat uns die Bahn schon deutlich mehr gefallen, von daher hier ein versöhnlicher Abschied, von Santa Claus´s Holzachterbahnen.
Den Park wollten wir aber noch nicht verlassen und Uli wollte es dann noch einmal wissen. So gab es ein paar Fahrten auf dem Mini „Double Shot“ mit dem Namen „Liberty Launch“. Zusammen mit den Kindern stellte er sich immer wieder auf´s neue an und hatte seinen Heidenspaß – HaHaHa!!
Da es wieder ein sehr warmer Tag war, wollten wir noch die beiden Wasserattraktionen mitnehmen. Also ging es auf die Wildwasserbahn und im Anschluss auf die Rafting-Anlage wo man dann so richtig nass wurde. An diesem Tag war dies einfach mal klasse und machte viel Spaß …
Der Abschluss des Parkbesuchs bildete dann eine „Dive-Show“, in der die Künstler aus bis zu 20 Meter in ein Wasserbecken sprangen. Hier wurde einiges geboten und trocken wurden wir in dieser Zeit dann auch noch.
Fazit zur „Holiday World“:
Schlussendlich haben wir gemischte Erinnerungen an diesen Park. Vom Flair, Wetter, Lage und durch ihre tollen Mitarbeiter bietet die „Holiday World“ viel Potenzial für eine wunderbare Zeit. Der große und vielseitige Wasserpark zählt in den USA wohl auch zu den besseren, jedenfalls wenn sie an einen großen Freizeitpark gekoppelt sind. Hm, durch die große Enttäuschung bezüglich „Voyage“ und die insgesamt viel zu wenigen Highlights im Freizeitpark konnte der gesamte Besuch aber nicht ganz überzeugen. Ein Wiederholungsbesuch erscheint uns ausgeschlossen und da der Park doch recht weite Anfahrtswege verlangt, würden wir ihn auch weniger als unbedingtes Ziel für alle USA-Besucher empfehlen.
In unserem guten Hotel kamen wir dann mit wieder mit einer vollen Tüte Subway Sandwiches an … Und zur späten Stunde ging es dann nochmal etwas raus vor das Hotel ein paar Fotos machen …
Aber dann war auch diese Zeit am südlichsten Punkt unserer Tour vorbei und die nächste Nacht endete dann wieder recht früh, denn es ging wieder Richtung Norden, um die Endphase der Tour einzuläuten … Für diesen Bericht sage ich dann mal wieder Ciao … ich hoffe ihr hatten Spaß beim Lesen und ihr schaltet wieder ein wenn es heißt: „American Thrillrush Tour“.
Daniel
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