Deevilad
CF Guru
- Mitglied seit
- 2014
- Beiträge
- 1.004
Back to the Roots Tour 2020
Wie einige wissen, wurde ich früher immer in die kleinen Parks wie die Lochmühle oder Verden geschleift. Noch mit 13 Jahren, meinten die Erwachsenen meiner Familie, dass Klettergerüst, Märchenwald und Wackel-Fahrräder der bessere Freizeitspaß sind und die Loopingbahn im Heide Park was ganz Schlimmes ist! Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn man nach Verden fährt und im Radio der Heide Park Spot läuft. Auch wenn sich das alles im ersten Moment sehr negativ anhört, waren es trotzdem tolle Zeiten! Als kleiner Knirps mit Oma und Opa in den Freizeitpark fahren, war immer ein Highlight in den Sommerferien! Die Autofahrt von Bremerhaven nach Verden, die Faszination, wenn man durch den Eingang tritt, die ersten Fahrgeschäfte sieht und man 8 Stunden Zeit hat, sich im Paradies austoben zu dürfen! Das erste Mal Kettenkarussell, das erste Mal durch den Märchenwald laufen und ein bisschen Angst davor haben, aufgeschürfte Knie, weil man ja unbedingt zur nächsten Attraktion rennen muss, das Eis als Trost danach....
30 Jahre nach dem ersten Besuch, in Gedenken an diese Zeiten und um sie vielleicht ein bisschen aufleben zu lassen, haben wir uns für eine kleine Norddeutschland Tour entschieden, wobei Norddeutschland alles oberhalb von Frankfurt bedeutet. Natürlich darf dann auch der Heide Park und der Magic Park Verden nicht fehlen! Rund um diese beiden Parks, planten wir also unsere Tour im Juni. Wir haben uns mit Absicht für ein (für uns) recht entspanntes Programm entschieden. Wer unsere „Feld Wald und Wiesen Tour“ verfolgt hat weiß, dass wir auch gerne die kleinen Parks besuchen.
Dann mal auf in den Kampf gegen das Vergessen der Kindheit!
In Zeiten von Corona, ist es wirklich nicht einfach, so eine Tour zu planen. Ungenaue Öffnungszeiten, bangen ob man in Hotels übernachten darf und welche Stopps überhaupt geöffnet haben. All dies war noch wenige Tage vor der Tour sehr ungewiss. Je näher die Tour allerdings rückte, umso mehr Lockerungen wurden bekannt gegeben und ließen uns freudestrahlend zurück.
Tag 4 – Heide Park
Der Heide Park...irgendwie ist es eine große Hassliebe. In den früher 90ern, wenn wie oben erwähnt wieder mal der Radiospot im Auto lief, wollte man als Kind immer hin, durfte aber nie. Über allem schwebte „DIE LOOPINGACHTERBAHN“! Für einen kleinen Knirps ein großes Wort, in einem womöglich noch größeren Park! Ein wahrer Mythos. Dann Jahrzehnte später, war der Heide Park, einer der ersten Parks, für die wir extra angereist und auch mehrere Tage geblieben sind. Wir hatten damals tolle Tage, ebenso wie bei einigen Wiederholungsbesuchen in den kommenden Jahren, aber es blieb immer ein komischer Beigeschmack. Alles wirkte stets ein wenig vernachlässigt, nur halbgar, sowie nicht zu Ende gedacht. Die Operations waren leider auch nie auf wirklichem Top Niveau. Als ob der Park einfach ein wenig vor sich hin existiert, aber nie ganz vergessen wird. Der Park hat zwar viele Coaster, aber leider kaum herausragende.
Man könnte fast sagen, dass die Seifenblase die man als Kind so im Kopf hatte, mit einem lauten Knall zerplatzt ist. Der Park verschenkt einfach unglaublich viel Potenzial, in dem was er macht. Wie es wohl wäre, wenn der Heide Park wieder Familiengeführt wird, mit jemandem der mit vollem Herzblut dabei ist. Nach Rust, Brühl und Sierksdorf schiel
Und nun stand die Frage im Raum. Sollte man den Park, trotz diesem faden Beigeschmack, der wie einer Wolke über dem Heide Park schwebt, in „diesen Zeiten“ besuchen? Wir haben uns dann dafür entschieden, dem Park eine Chance zu geben. Und schon am Eingang waren wir positiv überrascht! Hier hat man sich augenscheinlich endlich mal richtig Gedanken gemacht! Ein riesiges Leitsystem wurde errichtet um den Abstand zu garantieren. Leider war die Situation am Tor, bevor der eigentliche Parkteil öffnet, nicht wirklich perfekt. Da wird sich seelenruhig geknubbelt, als ob nichts wäre. Wenn man sich aber nicht dazu stellt, sondern am Rand wartet, kann man auch das wunderbar umgehen!
Unsere erste Fahrt war dann auf der Krake, was eine gute Entscheidung war! Wegen der Maßnahmen, wurde jede Reihe nur mit einem Haushalt besetzt und nach jeder Fahrt desinfiziert! Super! Nur leider geht das zu Lasten der Kapazität. Irgendwo muss dann aber leider Abstriche machen, also alles gut soweit!
Unser Weg führte uns dann zum Flug der Dämonen, wo wir direkt in die Station laufen konnten und unsere Fahrt ohne Wartezeit starten konnten. Aufgrund der großen Abstände, der einzelnen Reihen, konnte hier alle Plätze besetzt werden. Hier wurden ebenso nach jeder Fahrt desinfiziert, wie bei eigentlich allen Attraktionen.
Eine Fahrt auf Scream musste natürlich auch gemacht werden...
bevor es zur Bobbahn ging.
Limit haben wir uns gerne links liegen gelassen und machten uns direkt zu Colossos.
Hier mussten wir dann leider etwas länger warten. Dabei fiel aber auf, dass bis auf drei Typen (welche natürlich direkt vor uns standen),alle mit der Maskenpflicht sehr ernst nahmen, da man ja mit Maske so schlecht telefonieren kann. Einfach ignorieren war unsere Devise, so wie auch die der Ride Ops. Hält man aber genug Abstand, kann man auch dem entgehen!
Desert Race war unsere nächste Station und wie soll es auch hier anders sein. Vor uns stand wieder eine Gruppe, diesmal 6 Jugendliche, die alle ihre Maske am Kinn oder auf halb 8 trugen, weil sie ja jetzt unbedingt ein Eis, Apfel oder Lolli essen müssen. Diese wurden dann zwar von einer offensichtlich höher gestellten Dame ermahnt, hat sie aber auch nicht wirklich interessiert und hatten allerhand Ausreden auf Lager. Erst kurz vor dem Einstieg wurden diese dann wieder angezogen und im Zug sofort wieder abgesetzt, begleitend mit lauten Sprüchen, dass sie Regeln eh nicht ernst nehmen. Hier hätte ich mir mehr durchgreifen gewünscht. Egal, abhaken, vergessen und weiter geht es!
Rafting muss natürlich auch noch sein. Joa und dann waren wir auch schon quasi durch. Big Loop sieht zwar auch heute noch beeindruckend aus, aber eine Fahrt haben wir uns gespart.
Leider sind hierfür irgendwie Bilder verloren gegangen...
Wir machten dann noch unsere übliche Fotorunde, machten hier und da ein paar Wiederholungsfahrten und verließen den Park wieder.
Corona Fazit: Wir waren echt beeindruckt. So hätten wir das hier nicht erwartet. Abstände wurden von allen Gästen eingehalten. Durchsagen im ganzen Park in Dauerschleife und Mitarbeiter die Maskenmuffel verwarnen, auch wenn bei Manchen gerne etwas mehr durchgegriffen hätte werden können. Ich glaube es aber nicht zu vermeiden, dass es immer wieder Menschen gibt, die ihre Maske unter der Nase tragen, wenn sie keine wirklichen Konsequenzen zu erwarten haben. Der Großteil, war aber sehr verantwortungsvoll! Die Mitarbeiter können aber auch nicht überall sein. Insgesamt aber wirklich gut! Hier haben wir uns bisher am besten gefühlt!
Und um auch mal zu zeigen, dass der Heide Park auch schöne Ecken hat, wollte ich noch ein paar Impressionen mit euch teilen!
Ich hoffe euch hat der Bericht gefallen und freut euch schon auf die Fortsetzung, wenn wir dann die weltweit einzige Kartoffelachterbahn fahren!
Euer Sven
Euer Sven
