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Belgium incomplete Teil 1: Der absolute (Sledge) Hammer – furioser und revolutionärer Fahrspaß im Bobbejaanland

LuckyCoasterLuke

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Hallo Coasterfriends hallo:-)

und herzlich willkommen zu einer kleinen Berichtserie:
Eines der heißesten Ziele für Coaster Enthusiasten in diesem Jahr ist ja Belgien – dieses Land hat zwar schon immer eine solide Auswahl an Freizeitparks und Achterbahnen geboten, aber dieses Jahr sind ja gleich zwei echte Sahnestücke an Coastern dazugekommen. Eines davon, nämlich Kondaa, ist mit seinem gesamten Park leider wortwörtlich ins Wasser gefallen, jedoch sollte dies mich, Patrick und Maik trotzdem nicht davon abhalten, diesem Land vergangenen Monat einen Besuch abzustatten. Das Programm sah einen Besuch im Bobbejaanland, einen Tag mit Plopsa Coo und Indoor in Hasselt, den Bellewaerde Park sowie zum krönenden Abschluss die Mutter aller Plopsa Parks mit dem neuen Flaggschiff „Ride to Happiness“ vor. Abgerundet wurde dieser Trip durch zwei Sightseeing Tage in Gent und Brügge sowie dem ein oder anderen kurzen Count-Stop unterwegs :sneaky:
Aber genug der Vorrede, fangen wir an :)

Anfang September fuhren Patrick und ich, beide mit einer Plopsa Funcard bewaffnet, in unseren Nachbarstaat – jedoch durchquerten wir auf dem Weg auch die Niederlande, um dort den Alpine Coaster in der Snow World Landgraaf (kurz, aber immerhin ungebremst ;)) sowie die beiden Counts in der Kinderstadt Heerlen einzusammeln.

Am Tag darauf sollte aber dann auch der Adrenalinfan in mir auf seine Kosten kommen – es sollte nämlich gleich mit einem der größeren Parks begonnen werden, dem Bobbejaanland. Auf dem Weg dahin kamen wir auch durch das ein oder andere Industriegebiet, wo wir uns mehrmals fragten, ob wir hier überhaupt richtig seien.
Aber dann war es soweit – ich glaube wir sind da ;)
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Howdy Partner!
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Vorbei an der Statue des Erbauers und Countrysängers Bobbejaan Schoepen (woher der Park auch seinen eigentümlichen Namen hat) ging es dann zur Kasse. Dort habe ich dann ohne Komplikationen den Rabatt meiner Funcard gewährt bekommen.
Da es noch deutlich vor 10 Uhr war, war der Zugang zu den Attraktionen noch gesperrt. Stattdessen kamen die beiden Maskottchen Jodie und Bobby auf die Bühne, um die Besucher zu begrüßen und diese zum Mitsingen sowie Morgengymnastik zu animieren – mit bestenfalls mäßigem Erfolg ;)
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Jedoch waren auch „Groupies“ vorhanden: vier Teenagerinnen, die jedes Wort der beiden Protagonisten mit lautstarkem Gekreische quittierten und sich bei den Tänzen regelrecht verausgabten – auf uns machten besagte Personen den Eindruck, als ob sie es vielleicht mit dem Sektfrühstück ein wenig übertrieben hatten ;)

Irgendwann war dann auch dieses ganze Gedöns zu Ende, der Zugang wurde geöffnet und da wir uns direkt vor diesem platziert hatten, waren wir dann auch einer der ersten Besucher im Park – na dann: let‘s get down to business :)
Patrick hatte entschieden, dass Naga Bay aufgrund der eher überschaubaren Kapazität wohl die sinnvollste Bahn zum Starten sein würde. Jedoch waren hier noch Testfahrten angesagt, daher ging es erstmal weiter.

Unser Alternativziel war dann „Revolution“ (nicht Mount Mara!), deren Eingang aufgrund Corona über den aktuell geschlossenen Immersive Tunnel erfolgt. Dort dreht zwar nur ein Zug seine Runden durch die nicht enden wollende Linkskurve, aber was für einer! Ganze 30 Wägen besitzt dieser, dessen Anblick bei der Einfahrt in die Station ist auf jeden Fall sehr amüsant :D
Die Tatsache, dass ich von dieser Bahn kein Foto habe, dürfte hier aber nichts weiter zur Sache tun, denn von außen ist diese dunkelgrüne Halle gut getarnt und relativ unscheinbar. Aber es kommt ja bekanntermaßen auf die inneren Werte an, und die muss man bei dieser Bahn einfach selbst erlebt haben, um zu begreifen, warum wir beide sehr angetan von diesem Coaster waren.

Dabei ist das Layout äußerst simpel, da sich eine sehr weite Abwärtshelix um einen Spirallift windet, jedoch sind auch ein paar Drops verbaut, welche uns durch die enorme Zuglänge in den letzten Reihen ganz schön nach unten gezogen haben.
So weit, so schön – aber dieser Coaster ist einfach ein purer Trash- und Nostalgie-Overkill: Angefangen von den spacigen Lichteffekten, durch welche die 50 Stundenkilometer Höchstgeschwindigkeit aber deutlich schneller wirken, über den surrealen Film, welcher auf die Hallendecke projiziert wird bis hin zum Synthie Soundtrack, bei dem die 80er Jahre grüßen lassen – insgesamt hat diese Fahrt etwas Psychedelisches an sich :cool:
Macht auf jeden Fall eine Menge Spaß, und dank den geräumigen Wägen, welche man auch vom Megablitz auf dem Prater kennt, sowie einem (vor allem im Hinblick auf das Baujahr 1989) äußerst smoothen Fahrverhalten ist auch für ausreichend Komfort gesorgt :)

Wieder in der Realität angelangt, ging es gleich wieder zu Naga Bay, da dort aber immer noch nicht geöffnet war, liefen wir weiter zu einer weiteren ungewöhnlichen Coaster, von dem ich mir sagen lassen habe, dass dessen Kapazität nicht so berauschend sei. Die Rede ist von Dreamcatcher, einem Vekoma Suspended Coaster, der sich aus den Ruinen erhebt...
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Von der Eröffnung im Jahr 1987 an lief diese Bahn unter dem Namen „Air Race“ mit sehr wuchtigen Gondeln in Flugzeugform, welche später durch die deutlich eleganteren Floorless Züge ersetzt wurden. In diesem Zuge erhielt die Bahn dann auch der neue Namen „Dreamcatcher“, welcher mir persönlich irgendwie ziemlich gut gefällt :)
Dieser Coaster war heute mit nur einem Zug unterwegs, da aber zur Zeit nur sehr geringer Andrang herrschte, waren wir gleich bei der nächsten Fahrt dabei. Auch wenn die Züge entfernt an die der SLC erinnern, waren wir so mutig und nahmen in der letzten Reihe Platz. Schulterbügel geschlossen, und los ging es auf den äußerst langsamen Lifthill…
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Die Fahrt an sich ist recht ungewöhnlich: das seitliche Ausschwingen der Gondeln ist zwar nie besonders stark, aber trotzdem deutlich spürbar. Dazu ist das Layout eher zahm, steile Drops oder enge Kurven sucht man hier vergeblich. Was jedoch eine echte Überraschung war: die Bahn fährt trotz ihres Alters wirklich ruhig, sodass unangenehme Kontakte mit dem Schulterbügel gänzlich ausbleiben.
Mein Fazit: Insgesamt eine solide Familienbahn. Natürlich haben die neuen Suspended Family Coaster deutlich mehr Power, sodass der Traumfänger vielleicht ein wenig überholt wirkt, aber trotzdem ist dieser eine optimale Einstiegsbahn für Leute, die sich an hängende Achterbahnen heranwagen wollen :)
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So ging es dann weiter um den See herum…
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…bis wir vor dem nächsten Count standen, diesmal mit einem lustigen Namen, bei dem ich irgendwie an Super Mario denken muss: Oki Doki :D

Dieser Family Coaster wirkt von außen zwar relativ groß, aber bis auf den First Drop ist diese Bahn jetzt auch nicht wirklich intensiver als andere Familienbahnen und schon für kleine Kinder problemlos zu bewältigen. Nett ist hier, dass der Ride Operator immer nachfragt, ob noch eine zweite Runde gewünscht wird, bevor er den Zug nochmals losschickt :)
Ansonsten bleibt noch die schöne Lage am See zu erwähnen, ansonsten könnten die weißen Schienen mal eine Reinigung vertragen (was aber bei dieser Farbe ein allgemeines Problem ist – beispielsweise auch beim Auto meiner Eltern :D) und das knallbunte Zugdesign wirkt meiner Meinung nach auch nicht mehr ganz zeitgemäß…
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Als nächstes komplettierten wir die Runde um den See, sodass wir wieder vor Naga Bay standen, welche mittlerweile den Betrieb aufgenommen und mittlerweile eine ordentliche Warteschlange hatte. Dieser recht schmucklose Weg führt am Ende leider durch unschöne Zickzack-Bereiche, die jedoch auch in der aktuellen Situation in Benutzung waren. Hierdurch gestaltete sich das Abstand halten recht schwierig – umso besser, dass die Abfertigung verhältnismäßig flott vonstattenging und wir nach ungefähr zehn Minuten an der Reihe waren.

Der Bahn stehe ich ein wenig zwiegespalten gegenüber:
Das Positive zuerst – dies dürfte wahrscheinlich die smoothste Achterbahn von Maurer sein, die ich kenne, dazu ist das Layout relativ ungewöhnlich. Nur leider ist dieses nicht wirklich darauf ausgelegt, den Wagen zu drehen, denn das Spinning war (sofern überhaupt vorhanden!) nur sehr zaghaft. Und auch sonst war die Fahrt dank der ordentlich zupackenden Blockbremsen relativ zahm – klar war es noch früh am Morgen, aber gegen die Winja‘s ist das hier eine Kaffeefahrt…
Aber auch optisch finde ich diese Bahn nicht wirklich ansprechend: größtenteils in schlichtem Schwarz gehalten und außer dem Eingangstor ist kaum Theming vorhanden, daher ist diese Luftaufnahme wohl das einzige Foto, wo diese Bahn zu sehen ist…
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Und da wir schon ganz in der Nähe waren, konnten wir nun uns dem furiosen Highlight des Parks widmen – dann mal ab in den neuesten Themenbereich „Land of Legends“.
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Bei Fury war die Warteschlange kürzer als gedacht, erst bei der Aufteilung „vorwärts oder Zufall“ fing diese an. Da gerade weniger Leute bei „Zufall“ standen, sollte unsere erste Fahrt auf diese Weise stattfinden. Meiner Meinung nach hätte man dieses Voting auch ganz bleiben lassen und diese Option in eine simple Rückwärtsfahrt umwandeln können – ich habe keine einzige Voting-Fahrt gesehen, die vorwärts ging… 🤔
Aber egal, Platz genommen in den bewährten Infinity Zügen, ging es dann raus auf den Drehteller. Der erste der drei Launches ist verhältnismäßig schwach, da dieser erst auf den letzten Metern merklich anzieht, dafür sind die beiden anderen umso stärker, eben so, wie man es von Gerstlauer gewohnt ist rock:-)
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Nachdem man dann den höchsten Punkt der Strecke erreicht, gibt es oben schon mal einen schönen Airtime Moment, bevor man den verdrehten Drop heruntergerissen wird. Das kompakte Layout ist hier relativ ungewöhnlich: Kurven im klassischen Sinne gibt es hier kaum, dafür sind die steilen Drops stets gewunden, sodass diese für Richtungsänderungen zuständig sind, dazu gibt es noch zwei Inversionen. Jedoch hatten wir beide bei der Rückwärtsfahrt kaum das Layout realisiert, da man nie sieht, was als nächstes kommt :D
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Fury ist hier nicht in the Slaughterhouse, sondern im Stützenwald, welcher jedoch längst nicht so störend wirkt wie bei Kärnan :sneaky:
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Ein wenig Respekt davor, eine Achterbahn dieser Größenordnung, dazu noch mit Inversionen, rückwärts zu fahren, war bei mir durchaus vorhanden – aber auch wenn diese Angelegenheit durchaus desorientierend (im positiven Sinne!) ist, hat sich die Fahrt dank der bequemen Sitzen und Bügel sowie einer sehr guten Laufruhe trotzdem als überraschend angenehm gestaltet.
Und auch wenn wir definitiv eine Vorwärts Runde brauchten, um uns ein vollständiges Urteil zu erlauben, waren wir bereits positiv von Fury angetan – gerade die Rückwärtsfahrt ist eine sehr interessante Erfahrung, die man so nur selten findet :cool:
Und auch als Gesamtes sieht die Bahn mit ihren gleich zwei Spikes sehr außergewöhnlich aus, sodass die Neugierde auf das Fahrerlebnis bereits beim Anblick geweckt wird – und die knallige orange Farbgebung gefällt mir persönlich echt gut :)
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Und direkt nebenan ist die zweite Achterbahn des Bereichs zu finden, welche jedoch deutlich älter als sein feuriger Nachbar ist:
Typhoon dreht bereits seit 2004 seine Runden im Park, und trotz einer recht hohen Wagenanzahl haben wir hier die längste Wartezeit des Tages erlebt, welche mit rund 20 Minuten aber auch noch voll in Ordnung war.
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Jedoch muss ich ehrlich sagen, dass meiner Meinung nach die Bahn optisch nicht in den Themenbereich hineinpasst. Während Fury speziell für „Land of Legends“ gestaltet wurde und sich der Giant Frisbee „Sledge Hammer“ dank seines mittelalterlich angehauchten Designs auch sehr gut einfügt, wirkt Typhoon hier eher wie ein Fremdkörper. Dies mag einerseits an den vielen filigranen Stützen als auch an der Sohle, auf der diese Bahn ruht, liegen – womit diese Bahn wie eine Kirmesanlage aussieht. Da können die paar Figuren im Wartebereich auch nicht mehr viel retten…
Optisch empfinde ich diesen Eurofighter allgemein nicht sonderlich ansprechend – dank der durchgängig verwendeten Zweigurtschiene und dem äußerst kompakten Layout erinnert diese Bahn (vom anfänglichen Drop und den Rollen einmal abgesehen) entfernt an eine Wildcat mit übertrieben vielen Stützen und die sehr klobigen Wägen sind ebenfalls alles andere als ästhetisch.
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So weit so gut, aber wie ist die Fahrt mit dem Typhoon?
Gespannt war ich durchaus, da dies mein erster „reinrassiger“ Eurofighter war – lediglich die Flucht von Novgorod kann hier als Vergleich herangezogen werden, welche aber erstens den typischen Drop im Dunkeln hat und zweitens auch einen Launch beinhaltet. Des Weiteren lebt diese auch stark von der Atmosphäre.

Letzere Punkte hat Typhoon nicht vorzuweisen, aber auch sonst empfand ich diese Bahn als eher mittelmäßig:
Der erste Drop hat ordentlich Power und der relativ kleine Looping wird sehr zackig durchfahren, wodurch ordentliche G-Kräfte spürbar werden. Dies setzt sich dann später auch in einer recht engen Helix fort, und an einer Stelle der Fahrt hatte sich tatsächlich kurz ein leichter grauer Schleier bei mir gebildet.
An diesen benannten Stellen wird also nicht an Intensität gegeizt, was beim Rest der Strecke leider ganz anders aussieht. Diese erinnert auch vom Layout entfernt an eine alte Wildcat, welches aber dank unzähliger Blockbremsen eher langsam durchfahren wird und sich mit den breiten Wägen inklusive Schulterbügeln irgendwie merkwürdig anfühlt: erhöhte und somit meist zahme Kurven, dazwischen recht flache Drops und als hauptsächliches Unterscheidungsmerkmal kommen gleich drei Heartline Rolls dazu, welche allerdings alle sehr langsam absolviert werden…
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Beim Fahrkomfort hatten wir beim Aussehen der Anlage mit Schlimmerem gerechnet – klar ruckelt es hier und da ein wenig, aber alles noch im erträglichen Maße. Trotzdem sind diese engen Wägen definitiv nicht die komfortabelsten, im Vergleich zu den Infinity Zügen fühlt man sich hier doch ordentlich eingeengt.

Und da wir bereits sehen konnten, dass die Wilde Maus „Speedy Bob“ jetzt auch den Betrieb aufgenommen hatte, ging es dort gleich als nächstes hin.
Auch wenn dank Metallbarrieren ein regelrechtes Labyrinth als Warteschlange aufgebaut war, mussten wir trotzdem lediglich fünf bis zehn Minuten warten, bis wir diese altbekannte Strecke abfahren konnten.
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Vom Fahrkomfort ist diese Maus okay, die Schienen sind hier immerhin halbwegs ordentlich gebogen, wie es sich für ein Mackprodukt gehört ;)
Abgesehen von einer recht scharfen Bremse gab es hier keine unangenehmen Stellen, trotzdem mussten wir beide nicht unbedingt nochmal fahren…
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Somit hatten wir alle bis auf einen letzten Coaster abgearbeitet, und das war Bob Express, ebenfalls aus der Waldkircher Schmiede. Nur mussten wir leider feststellen, dass der Bahnstreik, welcher zu diesem Zeitpunkt deutschen Zugreisenden das Leben schwer machte, offenbar auch im Bobbejaanland angekommen war :(
Diesen Anblick habe ich bisher auch noch nicht gehabt – ein Powered Coaster, der mitten auf offener Strecke verhungert ist und daher schief in der geneigten Kurve hängt :D
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Aber es hilft ja alles nichts – daher waren nun die Non-Coaster an der Reihe, und wir begannen mit dem Rafting „El Rio“, welches optisch zumindest ganz nette Theming-Ansätze im Stationsbereich hat.
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Diese setzen sich beim weiteren Streckenverlauf bis auf ein paar Wasserfälle zwar leider nicht fort, jedoch sieht diese Anlage trotzdem nicht schlecht aus. Bis auf den Strudel, welcher auch aus dem Rasti-Land bekannt sein dürfte und immer wieder Spaß macht, ist das Layout allerdings nichts Besonderes und nass wurden wir kaum.
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Als nächstes wollten wir uns einen Überblick von oben verschaffen und nahmen in dem Riesenrad Platz, welches noch von Schwarzkopf stammt und allgemein recht oldschool aussieht.
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Seinen Zweck, nämlich uns für ein paar Luftaufnahmen nach oben zu befördern, erfüllt es jedoch noch einwandfrei :)
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Für eine Runde Sport auf der Tretbahn (welche hier allerdings sogar einen Lifthill hat – ob das dann schon als Coaster zählt? ;)) waren wir beide zu faul – Freizeitparks besuchen ist doch Sport genug :)
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Als nächstes stand eine Attraktion an, welche man eher auf einer Kirmes anstatt in einem Freizeitpark vermuten würde – die Rede ist vom Aztek Express, welcher bereits von außen recht hübsch aussieht.
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Aber auch innen ist dieses Exemplar wirklich nett thematisiert.
Die Fahrt ist eher auf der familienfreundlichen Seite, aber dank dem größeren Drehradius als bei den Berg- und Talbahnen von Zierer ist die Mack‘sche Version deutlich angenehmer zu fahren.
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So kamen wir dann auch wieder am Dreamcatcher vorbei, welcher nun sehr voll war – es war weiterhin nur ein Zug in Betrieb, trotz dass die Schlange bis zum Eingangstor reichte. Das waren geschätzt ungefähr 30-45 Minuten Wartezeit, gut dass wir den Count schon im Sack hatten :)
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Stattdessen ging es auf die andere Seite des Sees, um dort ein verstecktes Highlight zu erkunden: Indiana River, eine Indoor Wildwasserbahn, die sich in einer von außen recht unscheinbaren Halle verbirgt.
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Auch wenn man es von außen nicht unbedingt vermuten würde, ist diese Anlage innen wirklich toll thematisiert. Zwar hat die Gestaltung schon einige Jahre auf dem Buckel, was an der ein oder anderen Stelle auch sichtbar wird, aber trotzdem ist diese gut in Schuss und sieht einfach schön aus.
Aber auch die Fahrt muss sich absolut nicht verstecken – die Drops sind zwar nicht wirklich hoch, der Nässegrad jedoch umso heftiger. Bei beiden Fahrten saß jeder von uns einmal vorne und beide Male wurden wir ordentlich erwischt, gut dass es heute so warm war. Ein weitere Thrill-Faktor, welchen ich so bisher auch noch nicht erlebt habe, ist, dass jeder Drop im Stockdunkeln stattfindet und man die aufspritzenden Wassermassen überhaupt nicht sieht – man wird also wortwörtlich ins kalte Wasser geworfen ;)

Direkt daneben wurde dann fröhlich in der Gegend herumgeballert, der Shooter „El Paso Special“ stammt noch aus dem Jahre 1988, was man den Figuren auch noch sehr deutlich ansieht. Trotzdem, oder gerade deshalb, war diese Fahrt durchaus unterhaltsam :)

Nachdem wir anschließend noch ein zweites Mal diese fahrende Schießbude ausgetestet hatten, sah ich durch das Schilf hindurch, dass auch die Bahngesellschaft des Bob Express offenbar still und heimlich ihren Streik beendet hatte, weshalb es schleunigst zu dessen Eingang ging ;)
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Und diese Bahn zu verpassen wäre durchaus schade gewesen – das Teil hat uns nämlich positiv überrascht:
Einmal ist das Layout relativ lang für eine Bahn dieses Typs (aber auch hier werden wohlgemerkt zwei Runden gefahren!), zudem werden die typisch gewundenen Streckenabschnitte durch zwei relativ lange Geraden unterbrochen, an deren Ende der Zug jedoch Schwung holt, um sich dann umso beherzter in die darauf folgende Abwärtshelix zu stürzen. Gerade in der letzten Spirale geht es ordentlich zur Sache und am Ende der Geraden gibt es im hinteren Teil des Zuges sogar leichte Airtime zu spüren. Coole Sache :)
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Alle Counts abgearbeitet, ging es nun zu Wildwasserbahn Nummer zwei. Diese ist im Gegensatz zum Indiana River, zwar ganz klassisch „Open Air“, jedoch ruht die Rinne hier auf Stützen etwas oberhalb der Wasseroberfläche, was irgendwie kurios aussieht.
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Die Fahrt war wiederum relativ unspektakulär, nass wurden wir hier fast gar nicht.
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Als nächstes wurde der Wellenflug ausprobiert, welcher relativ präsent am Eingang des Parks steht und vom Design stark an reisende Anlagen angelehnt ist.
Foto habe ich leider keins gemacht, aber uns hat die Fahrt sogar recht gut gefallen – das Ding war für einen Freizeitpark erstaunlich flott unterwegs :)

Jedoch sollte noch mehr Geschwindigkeit folgen, nämlich auf dem Sledge Hammer, bei dessen Namen mir (trotz musikalischer Untermalung im Bereich) folgendes Lied in den Kopf gekommen ist:

Hier handelt es sich um die europaweit einzige Auslieferung eines „Giant Frisbee“ aus der Edelschmiede Huss.
Allein schon das wuchtige Erscheinungsbild dieses Kolosses ist wirklich beeindruckend, da alles hier extrem massiv gebaut ist, dagegen wirkt selbst ein XXL mit vergleichbarer Schaukelhöhe wie ein Spielzeug…
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Und auch akustisch ist dieses Ding eine echte Wucht: das laut zischende Geräusch, welches den Fahrtbeginn einläutet, die nach unten fahrenden Einstiegsplattformen sowie der dröhnende Motor bei vollem Ausschwung schallen durch das gesamte Land of Legends rock:-)
Die Kapazität ist mit 50 Sitzplätzen pro Fahrt ziemlich hoch – ich habe dieses Ding zu keinem Zeitpunkt des Tages voll besetzt gesehen, daher war die Wartezeit auch entsprechend kurz.

Aber ist dann die Fahrt auch so kraftvoll wie das Erscheinungsbild und der Sound?
Auf jeden Fall! Die Bewegungen erfolgen alle sehr smooth und angenehm – während im Tal hohe G-Kräfte auftreten, ist am höchsten Ausschwung schöne Floating Airtime zu spüren. Außerdem ist das Geschwindkeitsgefühl sehr stark ausgeprägt, bei mehr als 100 Stundenkilometern mussten wir das ein oder andere Mal unsere Masken zurechtrücken, damit diese nicht verloren gehen ;)

Der einzige Nachteil ist die ziemlich kurze Fahrtdauer – nach ein paar maximalen Ausschwüngen wird wieder ausgependelt. Jedoch konnte dieses Defizit recht einfach kompensiert werden: da auch nach unserer Fahrt nur ungefähr 20 Personen in der Schlange standen, konnten wir einfach sitzen bleiben und uns ein weiteres Mal durch die Luft wirbeln lassen rock:-)
Da ich in vielen Parks gerade die thrilligen Flatrides oft vermisse, war dies für mich eines der Highlights des Parks love:-)
Und auch das Hinwegschwingen über den Launch von Fury macht optisch so einiges her :)
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Und zur Entspannung ging es dann noch auf eine Rundbootsfahrt, welche von mir liebevoll „Rentner Rafting“ genannt werden ;)
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Hier hat der Park auch ein paar wirklich schön gestaltete Ecken :)
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Anschließend wurde ein weiteres Mal Revolution gefahren – natürlich fand diese Fahrt auch diesmal wieder möglichst weit hinten statt: allein schon der Anblick, wie sich der ewig lange Zug den Spirallift nach oben windet, ist dort sehr amüsant. Außerdem war die Bahn jetzt auch gut warmgefahren, diese Fahrt kam uns nochmal ein ganzes Stück rasanter als am Morgen vor.
Diese Bahn ist einfach ein echtes Unikum 🤓

Da wir nicht mehr allzu viel Zeit bis zur Schließung hatten, dachten wir, dass es schlau sei, die Monorail als Abkürzung in den vorderen Parkteil zu nehmen.
Soviel dazu, genau in dem Moment, als wir gehen wollten, weil die Wartezeit uns zu lang wurde, kam der Zug. Und somit ging es einmal um den See…
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…bis nach vorne, in die Nähe des Haupteingangs. Dort ging es dann schnurstracks zu dem leuchtend orangenen Ungetüm, bei dem sich bereits eine deutlich längere Schlange als heute Morgen gebildet hatte. Dank der beiden Züge und schneller Abfertigung war die Wartezeit mit maximal 15 Minuten jedoch trotzdem voll in Ordnung.
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Diesmal sollte die Bahn vorwärts gefahren werden – und auf diese Weise hat sie mir besser gefallen: Klar hat es seinen speziellen Reiz, eine intensive Bahn rückwärts zu erleben und sich einfach der Gewalt des Layouts auszusetzen, ohne zu wissen, was als Nächstes kommt – jedoch bevorzuge ich bei Fury trotzdem die „klassische“ Art des Achterbahnfahrens.
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Apropos intensiv – in diesem Punkt hat die Bahn am Spätnachmittag im Vergleich zur mittäglichen Erstfahrt noch eine fette Schippe drauf gelegt:
Gerade der Airtime Moment bei der Auffahrt auf den Top hat ist hier wirklich ordentlich, und auch sonst ist die Bestie deutlich schneller unterwegs. Auch vorwärts ist dieses Ding definitiv nicht zu unterschätzen, durch das kompakte Layout treten an einigen Stellen wirklich gute G-Kräfte auf und auch das „übers Ziel hinausschießen“ in den zweiten Spike am Ende der Fahrt finde ich ein ziemlich cooles Gimmick :)

So wurde der Tag mit insgesamt drei warmgefahrenen Vorwärts Fahrten auf Fury beendet, alle haben wirklich großen Spaß gemacht.
Jedoch hat nicht jeder die Fahrt so genossen wie wir, im Rückwärts-Zug vor uns hatte jemand seinen Magen entleert, sodass entsprechendes Fahrzeug dann mindestens fünf Minuten in der Station von einem vier Mitarbeiter starken Trupp gründlich gereinigt und desinfiziert wurde. Derweil hatten meine Mitfahrer und ich wenigstens eine bequeme Sitzmöglichkeit in der Schlussbremse ;)

Danach war dann aber wirklich Feierabend, wir schauten noch kurz im Merch-Shop vorbei (wo wir jedoch leider nicht fündig wurden) und verließen dann den Park. Nach rund einer Stunde Fahrzeit waren wir dann auch wieder an unserer Unterkunft in Zele angekommen und dort gingen wir nach dem Kochen des Abendessens zum gemütlichen Teil des Tages über.

Abschließend noch mein Fazit zum Bobbejaanland:
Mir hat der Park insgesamt gut gefallen. Klar hat man es hier nicht mit einem wirklichen Big Player zu tun – aber trotzdem bietet dieser ein großes und ausgewogenes Portfolio an verschiedensten Attraktionen, bei dem von der Familie mit Kindern bis hin zum thrillsuchenden Jugendlichen für jeden etwas dabei sein dürfte.
Einige Attraktionen sind zudem sehr ungewöhnlich und auf diese Weise besonders reizvoll, beispielsweise die Revolution oder der Indiana River, welche somit echte Perlen sind.
Des Weiteren hat man mit Fury und Sledge Hammer gleich zwei echte Highlights für Thrillseeker vorzuweisen, die man so auch nicht überall findet :)
Im Hinblick auf die Attraktionsauswahl ist auch der reguläre Eintrittspreis mit aktuell 39 Euro wirklich angemessen.
Die Thematisierung ist in diesem Park ziemlich wechselhaft – an einigen Stellen ist sie eher minimalistisch, an anderen sogar recht hübsch. Jedoch sieht man sowohl der Gestaltung als auch dem Park an sich an vielen einigen Stellen ein gewisses Alter an, jedoch ohne ungepflegt zu wirken – gerade das hat meiner Meinung nach einen gewissen Charme, vergleichbar mit Slagharen ;)
Entgegen einiger Berichte empfand ich den Park auch als sauber und die Abfertigung war (mit Ausnahme des Einzugbetriebs bei Dreamcatcher) meistens relativ schnell.
Die Mitarbeiter waren ebenfalls größtenteils freundlich und haben auch die große Reinigungsaktion bei Fury mit Humor genommen – so soll es sein :)
Einzige Kritikpunkte dürften einige technische Schwierigkeiten sein, die zu beobachten waren: Naga Bay und Speedy Bob haben beide erst deutlich später als 10 Uhr eröffnet, der Powered Coaster hat mindestens drei Stunden gestreikt und auch bei Fury war kurz vor Schluss noch eine technische Störung. Im letzterem Fall muss ich jedoch eine Lanze für die motivierten Techniker brechen, welche die Bahn für die letzte halbe Betriebsstunde extra nochmal flott gemacht hat – das wäre definitiv nicht überall passiert app:-)
Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es in diesem Park weitergeht – momentan scheint man sich ja in Richtung Themenbereiche außerhalb des Westernthemas zu bewegen, was bereits mit dem Land of Legends deutlich wurde.
Und bei meinem nächsten Trip nach Belgien würde ich durchaus nochmals in Lichtaart vorbeischauen – mit einem Besuch dort kann man nicht viel verkehrt machen ;)

Ich hoffe, euch hat der erste Teil dieser Serie gefallen (falls nicht, seid gewarnt: es sind noch zwei weitere in Planung ;)) – über Anmerkungen und Kritik würde ich mich freuen :)

Somit bis zum nächsten Mal und beste Grüße
Lukas
 
Zuletzt bearbeitet:

maikoaster

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Und da ist der erste Bericht der Belgien-Tour, ich freu mich schon auf die nächsten. :cool:
Auch wenn ich es diesmal nicht mit ins Bobejaanland geschafft habe, so steht es für einen zweiten Trip ins Land der Pommes, Schokolade und Waffeln auf jeden Fall potenziell auf dem Plan.
 

Nite_Owl

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Boobejaan hat mir wirklich gefallen. "Linkskurve - the Ride" ist eine super trashige und dennoch coole Bahn, Fury macht echt Spaß und mit Indiana River, Sledge Hammer und El Paso hat man wirklich gute weitere Attraktionen zu bieten. Auch schön: In den Wartebereichen gibt es überall Tafeln, die über alte Attraktionen berichten oder auf anderen Wegen Quizfragen stellen - fand ich sehr kurzweilig und unterhaltsam...
Danke für deinen Bericht, die Tour hatte definitiv gleich am Anfang ein echtes Highlight zu bieten!
Ich freue mich schon auf die nächsten Berichte - aber ich schätze "Mega Mindy"-Ohrwürmer in Coo überspringst du, wie angekündigt, oder?
 

Smarti

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Und bei meinem nächsten Trip nach Belgien würde ich durchaus nochmals in Lichtaart vorbeischauen – mit einem Besuch dort kann man nicht viel verkehrt machen ;)
Sowas hört man doch gerne 😁 Vielleicht ergibt sich da ja nächstes Jahr was, dann würde ich es auch endlich mal in diesen Park schaffen. Dein Bericht schafft auf jeden Fall Vorfreude, vielen Dank! 😊
 

LuckyCoasterLuke

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Danke auf jeden Fall für euer Feedback - das motiviert einen doch stark für die Fortsetzung :)

Ich freue mich schon auf die nächsten Berichte - aber ich schätze "Mega Mindy"-Ohrwürmer in Coo überspringst du, wie angekündigt, oder?
Oh doch, die werden kommen (seid gewarnt ;)), aber Bellewaerde wird aufgrund Bilder- und Motivationsmangels (beides ist darauf zurückzuführen, dass wir beide nicht so recht warm mit dem bei unserem Besuch sehr vollen Park geworden sind) übersprungen...
 

Cloudy

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Danke Dir für Deinen Bericht mit den tollen Bildern !
Bis jetzt haben wir es leider noch nicht nach Belgien geschafft (puh - weiter Weg), aber Deine Erlebnisse machen wirklich Lust drauf.
 

steeh

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Danke für diesen Bericht - erinnert mich an meinen Besuch 2019 und dein Fazit zum Park deckt sich ziemlich gut mit meinen Eindrücken von damals. Fury und Sledgehammer sind echte Highlights. ☺️

Meiner Meinung nach hätte man dieses Voting auch ganz bleiben lassen und diese Option in eine simple Rückwärtsfahrt umwandeln können – ich habe keine einzige Voting-Fahrt gesehen, die vorwärts ging…
Kann es sein, dass die separate Queue für Vorwärtsfahrten erst später eingeführt wurde? Ich weiss, dass ich erstmal zig Fahrten rückwärts machen durfte, bis endlich einmal für Vorwärts gevoted wurde – mit getrennten Warteschlangen wär das natürlich dann deutlich einfacher geworden, beide Varianten auszuprobieren. (Wobei dann halt die Knöpfe im Bügel obsolet würden)
 

Jokie

Airtime König
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Die getrennten Warteschlangen gab es definitiv bereits am Anfang, oben in der Station trennt es sich nach links und rechts. Anfangs gab es dort keine Hinweisschilder, wofür die Gabelung ist. Evtl. hat man es aber auch wg. Corona zeitweise nicht so gehandhabt und von einer Seite beladen.
 

Coasterfreak91

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Wieder ein toller Bericht von dir. Bobbenjaan habe ich auch dieses Jahr wieder nicht geschafft, muss ich aber umbedingt mal hin :p .
 
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