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Bitte zeichne mir ein Schaf. [Le Parc du Petit Prince | 05.09.2021]

steeh

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«Alle grossen Leute sind einmal Kinder gewesen. Aber wenige erinnern sich.»

Am Sonntag, dem 05. September sollte es nach Frankreich gehen. Von der Schweiz aus ab Basel etwas schneller zu erreichen als der Europa Park: 'Le Parc du Petite Prince'.
Für einen Moment war der geplante Besuch allerdings noch sehr unsicher. Denn in unserem westlichen Nachbarland gilt seit einiger Zeit für alle möglichen Freizeiteinrichtungen Eintritt nur mit einem gültigen 'Pass sanitaire'. Unsicher, ob das hiesige schweizer Zertifikat (GGG) damit auch akzeptiert wird, konsultierte ich den Park und erhielt die Information, mit welcher App sie am Einlass den QR-Code scannen
. Ich solle doch diese¹ kurz herunterladen und wenn mein Code als gültig erkennt werde, dann sei alles gut. Gesagt getan und erfolgreich gescannt, konnte so meine Reise zum Park beginnen.

Kurz vor 10 Uhr beim Park angekommen, war der Parkplatz noch sehr leer. Spannend und eigentlich sollten sich hier andere Parks mal eine Scheibe von abschneiden: Die gesamten Parkplätze waren mit einer Photovoltaikanlage überdacht. Das sorgt nicht nur für eine hohe Eigenproduktion an Strom für den Park sondern auch für einen schön schattigen Parkplatz für das Auto.

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Vom Parkplatz zum Haupteingang erhält man schon mal einen ersten Blick auf den Luftballon. Ausserdem wurde wie angekündigt erstmal das Zertifikat und ein dazugehöriger Identitätsnachweis kontrolliert. Ausserdem gilt ab hier auf dem ganzen Parkgelände eine Maskenpflicht für alle Besuchenden ab einem Alter von 11 Jahren.

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Pünktlich um 10 Uhr wurden die Drehkreuze eröffnet, an denen nun das Ticket vorgewiesen werden musste. Meines habe ich im Vorraus online auf der offiziellen Parkwebsite erworben. Dabei erhielt ich ein Ticket, das bereits in der PDF etwas verschwommen war. Durch den Ausdruck verbesserte sich die Qualität natürlich auch nicht und so kam es, wie es kommen musste: Der Mitarbeiter konnte das Ticket nicht einscannen. Nach einigen erfolglossen Versuchen wurde ich gefragt, ob ich das Ticket digital dabei hätte, für den Fall dass ich es im Park noch einmal vorweisen müsste. Als ich dies bejahte, zerriss er mein ausgedrucktes Ticket und öffnete das Drehkreuz manuell und so konnte es nun losgehen. Entschuldigung an die Paar Familien hinter mir - die zweite Schlange wäre wohl schneller gewesen.

Der Park wird durch einen längeren Korridor betreten, in welchem Musik läuft und verschiedene Textstücke und Zitate aus dem namensgebenden Buch präsentiert werden. Unterstützt von einigen Lichteffekten lässt man so die echte Welt hinter sich und taucht ein in die wunderbare Welt des kleinen Prinzen.

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Ich befand mich nun mitten im Zentrum des Parks. Beim Asteroid B 612. Der Heimat des kleinen Prinzen.

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Ich habe im Vorfeld nicht viel über den Park gewusst. Lediglich, dass der Ballon eine Attraktion sei, die sehr oft im Verlaufe des Tages geschlossen werden muss, wenn sich die meteorologische Lage verändert. Genau aus diesem Grund machte ich mich erst einmal auf den Weg dorthin. Eingestiegen und dann hiess es hoch hinaus. An einer Seilwinde gesichert steigt der Ballon auf eine Höhe von 100 Meter und bietet so einen Überblick auf den Park - sofern man denn auf dieser Seite des Korbes steht - ansonsten über das Umland.

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Oben angekommen erzählte der begleitende Mitarbeiter ein wenig was über die Geschichte des Parks und des Ballons. Ganz alles habe ich nicht mitbekommen, da mein Französisch doch ein wenig eingerostet war. Nach ein Paar Minuten begann langsam der Sinkflug und wir näherten uns wieder dem Boden.

Wieder sicheren Grund unter den Füssen, begab ich mich zu 'Vol de nuit'. Unwissend was mich erwartet, erklärte mir die Mitarbeiterin am Eingang in einem Gemisch aus Französisch und Englisch, dass ich nicht rennen und bei aufkommender Übelkeit einfach an den Boden schauen solle. Das ganze entpuppte sich dann als eine Walk-through-Attraktion mit typischen Effekten eines Fun Houses wie wackenden unebenen Boden und Schwarzlicht-Effekten.

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Die Röhre hier war ziemlich schräg. Ich kann bis jetzt nicht sagen, ob sich hier wirklich der Boden ein wenig seitwärts bewegt hat oder ob mir das durch die drehende Rondelle aussenrum nur so vorgetäuscht wurde.

Unweit vom Ausgang entfernt befindet sich 'La tyrolienne'. Eine Art Seilbahn, die auf einem kleinen Teller sitzend heruntergefahren werden kann. Ich fands witzig, gerade in den Kurven pendelt man dabei ganz schön weit aus. Den Hinweis dass die Attraktion offiziell nur bis 14 Jahre sei, sah ich erst nach meiner Fahrt.

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Bei meiner Fahrt am Vormittag hatte ich die ganze Anlage noch für mich. Später bildete sich zeitweise eine ganz schön beachtliche Schlange. Ob ich mich so auch noch angestellt hätte kann ich nicht sagen.

Mein Weg führte mich nun durch den Zoobereich des Parks. Dort gibt es nebst den klassischen Tieren eines Streichelzoos wie Kanninchen, Schafe oder Ziegen auch Füchse (die sind in einem eigenen abgesperrten Gehege) Pfaue und Tauben.

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Am anderen Ende befindet sich eine grosse Kreidewand, bei der man gebeten wird, ein Schaf zu zeichnen. Natürlich konnte ich die Aufforderung des kleinen Prinzen nicht ignorieren und so stellte ich erstmal meine wunderbare Zeichenkunst unter Beweis.

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Diese Augen.

Gleich daneben befindet sich mit 'Pierre de tonnere' die erste Achterbahn des Parks. Eine nicht ganz klassische Spinning Wild Mouse. Die Fahrt ist ganz witzig, der Wagen fängt allerdings erst nach einem bestimmten Punkt auf der Strecke an zu drehen. Vor der Schlussbremse durchfährt man ausserdem den namensgebenden Donnerstein, was durch einen Soundeffekt unterstützt wird.

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Nach einer Fahrt begab ich mich gleich zur zweiten Achterbahn im Park, welche unweit daneben ihren Platz findet. Bei 'Le Serpent' handelt es sich um einen Zierer Force Two, im Schlangendesign. Diese - achtung - schlängelt sich durch die Wüste und zum Ende durch einen Baumstamm hindurch, wo es bei der zweiten Runde auch einen netten Spezialeffekt gibt.
Grundsätzlich ist die Bahn ein Standard-Coaster und klar auf eine jüngere Zielgruppe ausgelegt. Das Theming ist jedoch sehr gelungen. Besonders aufgefallen ist mir der Brunnen in der Warteschlange, aus dem Stimmen zu hören waren. Nettes Detail.

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Da der Besucherandrang noch gering war, konnten wir alle gleich sitzen bleiben und so drehte ich erstmal vier Runden in zwei Fahrten.
Neben dem Family-Coaster steht ein zum Imbissstand umgebautes Propellerflugzeug, welcher zu der Zeit allerdings noch nicht geöffnet hatte.

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Als nächstes Fahrgeschäft stand das Kettenkarussell auf dem Programm.

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Nebst dem Ballon ist auch die 'L'aerobar du buveur' aus fast jedem Winkel des Parks zu sehen.

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Leider wegen den aktuell geltenden Auflagen bezüglich der Hygienemassnahmen geschlossen war das Observatorium. In dessen Untergeschoss befindet sich allerdings eine kleine Ausstellung über den Schöpfer des kleinen Prinzen, Antoine de Saint-Exupéry. Wie auch bei sonst allen Informationstafeln im Park, sind auch hier alle Texte dreisprachig in Deutsch, Französisch und Englisch übersetzt.

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Mein nächstes Ziel war der Bereich 'Aeropostal', wo unter anderem die Wasserbahn zu finden ist. Unterwegs machte ich noch einen Abstecher in 'Planète sous-marine 4D' einem interaktiven Shooter, bei dem der Film aktuell allerdings nicht in 3D abgespielt wird. War ganz nett, ich habe allerdings wohl das System nicht ganz verstanden und verliess so den Saal mit mageren 27 Punkten. Der Highscore in dieser Runde lag bei über 700 und der Tagesrekord bei über 1000 Punkten. Keine Ahnung, wie die das angestellt haben.

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Um mein Ego nach dieser Flaute wieder ein wenig zu pushen, muss ich wohl mal wieder bei Abenteuer Atlantis einen Tageshighscore knacken gehen. 😉

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Die Wasserbahn war inzwischen ziemlich gut besucht und dementprechend lange war die Warteschlange. Lag wohl auch daran, dass inzwischen Mittagszeit angebrochen war und viele Kinder damit fuhren, während die Eltern noch im Restaurant daneben sitzen blieben. Ich entschied mich daher, vorerst auf eine Fahrt zu verzichten.

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Stattdessen begab ich mich auf eine Tour durch 'Le labyrinthe de la fontaine'. Hierbei handelt es sich um einen Irrgarten aus vielen verschiedenen Pflanzen, der ganz nett gestaltet ist und eine willkommene schattige Alternative zu der nun doch ziemlich starken Mittagssonne darstellte. Wirklich verirrt habe ich mich allerdings nicht. Unter anderem wohl deswegen, weil überall Schilder den richtigen Weg wiesen. Interessant.

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Dieses Jahr wurde im Irrgarten ausserdem ein neues Rätselspiel eingebaut bei dem man durch finden von richtigen Symbolen am Ende an einem Keypad einen Code eingeben kann um die namensgebende Fontäne sprudeln zu lassen.

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Weil sich die Warteschlange bei der Wasserbahn noch nicht wirklich verkleinert hatte, entschied ich mich eine Fahrt mit der Parkeisenbahn zu machen. Diese tuckert gemütlich durch ein Waldstück und anschliessend durch einen Bereich des Tiergeheges und endet schlussendlich im Wüstenbereich neben 'Le Serpent'. Dort angekommen gabs für mich zwei weitere Wiederholungsfahrten mit ebendieser Achterbahn.

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Während beim Zierer-Coaster die Wartezeit jeweils maximal einen Zug lang waren, sah es beim Spinningcoaster deutlich schlechter aus. Hier zeigte sich, dass dieser numal wirklich kein Kapazitätsmonster ist.

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Inzwischen stand mein Schaf auch nicht mehr ganz so alleine da und hat ein wenig Gesellschaft erhalten.

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Gegen 14:30 Uhr hatte ich alles gesehen und machte mich auf den Weg in Richtung Ausgang.

Was bleibt, ist ein Fazit zu formulieren. Mir hat der Tag in dem Park des kleinen Prinzen gefallen. Als Fan des gleichnamigen Buches habe ich viele Details und Themenbereiche gleich wiedererkannt. Die Informationstafeln quer durch den Park verteilt geben einen guten Einblick in die Geschichte und das Leben des Autors und dessen Faszination für die Luftfahrt und die Leidenschaft fürs Schreiben. Das Personal habe ich durchwegs als freundlich wahrgenommen und mit einem Gemisch aus Deutsch, Französisch und Englisch konnte ich mich mit allen verständigen. Die Attraktionen richten sich eindeutig mehr an Familien mit Kindern als an angefressene Thrill-Freaks. Wer nur für die Counts da ist, wird den Park wohl nach kurzer Zeit wieder verlassen. Wer sich allerdings in die wundervolle Welt des kleinen Prinzen entführen lassen möchte und sich dabei nicht zu erwachsen fühlt (passend dazu das Zitat am Anfang des Berichts), wird hier einen schönen Tag geniessen.

«Adieu, sagte der Fuchs. Hier ist mein Geheimnis. Es ist ganz einfach: man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.»

cheers,
steeh



¹: Es wird die offizielle TousAntiCovid Verif - App genutzt. Hier gibt es die Infos und den Download dazu.
 

Smarti

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Ein sehr schöner Bericht, vielen Dank dafür! Ich finde es super, dass du so einen ausführlichen Bericht über einen Park schreibst, der für eine andere Zielgruppe gedacht ist. Wenn man sich darauf einlässt kann man auch in kleineren Parks wirklich schöne Stunden verbringen (y)
 

ktowncoaster

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War auch vor wenigen Wochen dort. Der Park gefällt mir! So gar nicht 08/15. Vielleicht liegt es an der ungewöhnlichen Wegführung.

Die Spinning Mouse mit seltenem Layout konnte mich überzeugen. Und eine Wasserbahn von Soquet fährt man auch nicht alle Tage. 🙌

Top geschriebener Bericht, freue mich auf weitere. :)
 

Braumeister

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Vielen Dank für den tollen Bericht. Hatten von dem Park ehrlich gesagt noch gar nichs gehört gehabt. Sieht nach einem tollen Park für Familien und Fans des Buches aus.
 
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