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Herzlich Willkommen zu einem kurzen Report unseres vergangenen Wochenendausflugs.
Gemeinsam mit @Salto19 machte ich mich auf den Weg nach Dänemark, um der Hochseeinsel Bornholm einen Besuch abzustatten.
Ihr habt Bornholm im Kontext von Freizeitparks noch nie gehört? Das ist nachvollziehbar. Zum ersten Mal aufgefallen ist mir Bornholm als Achterbahndestination im letzten Jahr, als mir beim Ausflug zu Fonix im Farup Sommerland der Gedanke kam, dass ich Dänemark langsam komplett haben dürfte. Also habe ich einen Blick auf die Karte geworfen und festgestellt, dass neben einer Kinderachterbahn im Knuthenborg Safaripark noch ein offener Punkt auf Bornholm leuchtet.
Der Gedanke eines zukünftigen Besuchs der Insel war ab dem Zeitpunkt zwar präsent, aber auf keinen Fall als “must do” für die nächste Zeit eingeplant. Als ich mich im April mit Thorsten über lustige Count-Ausflüge unterhalten habe, warf er Bornholm in den Raum. Fix wurden die Kalender abgeglichen und ein Wochenende im Sommer festgehalten. Bornholm wir kommen!
Und weil der Park auf Bornholm im Parkcheckpoint erst 3 Besucher hat, gibt es hier einen Bericht.
Am Samstag morgen legten wir die Strecke von Berlin nach Sassnitz auf Rügen mit dem Auto zurück. Die Fähre des Anbieters Bornholmslinjen benötigt bis zur Inselhauptstadt Rønne 3 Stunden und 20 Minuten. Der Preis haut ordentlich rein: Für Hin und Rückfahrt inklusive Auto haben wir 270 Euro bezahlt, beide Strecken im günstigsten Tarif versteht sich. Ein Nebeneffekt dürfte sein, dass die Insel den ganz großen Massentourismus fernhält. Viel los war auf der Insel tatsächlich nicht, insbesondere für ein Juli-Wochenende.
Die Fährüberfahrt war dann super entspannt. Die Fahrgäste können wahlweise draußen an der Luft sitzen, im Restaurant verweilen, in der Lounge sitzen oder sogar eines der zahlreichen Hochbetten mit Meerblick nutzen.
Bei Fährüberfahrten ist man immer zu früh da. Die Wartezeit wurde sinnvoll überbrückt.
Kreidefelsen auf Rügen.
Moin Thorsten.
Die angesprochenen Betten waren klasse. Sowas sollte jede Fähre haben.
Ankunft in Rønne
Auf Bornholm angekommen stand noch eine 30-minütige Autofahrt bis zum Freizeitpark Brændesgårdshaven an. Dieser liegt genau auf der anderen Seite der Insel. Kurz vor Ankunft laut Google Maps wurden wir plötzlich in einen unbefahrbaren Feldweg geleitet. Am Straßenrand entdeckten wir ein Info-Schild des Parks. Demnach leiten viele Navis eine falsche Route zum Park. Der korrekte Weg steht dann gleich mit auf dem Schild. Top!
Auf dem Parkplatz selber standen keine 30 Autos, was auf einen entspannten Parkbesuch schließen ließ. Also wurden fix die 24 Euro Eintritt hingelegt und der Spaß kann beginnen.
Hier wollen wir hin.
Kommen wir zum Achterbahn-Ziel der Reise: Mariehønen
Der Name bedeutet übersetzt “Marienkäfer”, was sich zumindest in der Farbe des Wagens widerspiegelt. Eröffnet wurde die Achterbahn 1975.
Offensichtlich handelt es sich um einen Eigenbau. Der Wagen wird vom Mitfahrer zunächst per Hand nach oben geschoben, ehe die kurze Abfahrt in Angriff genommen werden kann. Nach zwei kleinen und sehr flachen “Hügeln” folgen ein abrupter Knick nach links und eine abschließende, langgezogene Rechtskurve mit leichtem Banking zurück in die Station.
Für das, was sie ist, macht die kleinen Achterbahnen eine Menge Spaß. Die Geschwindigkeit ist höher als bei so manchen elektrischen Kiddie Coastern. Der leichte Knick nach links ohne Banking schleudert einen ordentlich zur Seite, etwas vergleichbar mit der Achterbahn “Bob” in Ai Pioppi. Die abschließende Rechtskurve bietet trotz des Bankings schöne, seitliche Kräfte. Außerdem wird das komplette Layout super smooth durchfahren.
Der "manuelle Lifthill" wird nach oben hin etwas steiler
Oben angekommen wird zunächst eine kleine Kurvenkombination zurückgelegt.
Und dann kann der Spaß beginnen.
Point of View.
Das Fahrwerk wird genau begutachtet.
Nerdshot.
Abschluss Selfie.
Der weitere Park ist natürlich voll auf Familien ausgelegt. Fahrgeschäfte findet man nur wenige, dafür aber viele Spielplätze und ein angenehmes Setting mit See in der Mitte und einigem Höhenunterschied rundherum. Ein Highlight stellt der kleine Wasserpark dar. Insgesamt erinnert Brændesgårdshaven an eine Mini-Version der bekannten dänischen Sommerländer.
Mehrere Tiergehege gibt es auch im Park, z.B. mit Affen.
Nautic Jet.
Minigolf.
Irrgarten.
Karussell.
Luna Loop.
Ruderboote.
Wasserpark.
Neben dem Wasserpark liegen Teile für eine neue Rutsche. Den Hersteller konnten wir nicht ausfindig machen.
Nachdem wir den Freizeitpark glücklich verlassen hatten, blieben noch einige Stunden für Sightseeing. Wir entschieden uns dafür, einen großen Teil der umrundenden Küstenstraße abzufahren und bei schönen Spots zu verweilen. Die Stunden waren sehr entschleunigend. Die Küste ist geprägt von Klippe, Felsen und Steinen. Alle coolen Stopps waren menschenleer. Unser Endpunkt war dann die Burg Hammershus. Dabei handelt es sich um einen der größten zusammenhängenden Burgruinen-Komplexe Nordeuropas. Auch dort waren wir die einzigen Besucher.
Die Küste Bornholms.
Die Burgruine Hammershus.
Unser Schlafplatz.
Gute Nacht.
Sonntag morgen um 8 Uhr haben wir die Fähre zurück nach Rügen genommen. Mittags trennten sich unsere Wege in Stralsund und ich gurkte mit Regionalzügen zurück nach Berlin. Nach massivem Bahnchaos kam ich mit 2 ½ Stunden Verspätung um 19 Uhr zuhause an. Damit sind wir an diesem Wochenende bei einer reinen Reisezeit (Anreise/Abreise) von 22 Stunden angekommen.
Womit wir beim Fazit wären: Der Weg war hier das Ziel und der Ausflug ein kleines Abenteuer. Objektiv gesehen, lohnt sich so ein Kurztrip nach Bornholm nicht. Die Insel ist superschön, weshalb ich einen mehrtägigen Aufenthalt schon eher empfehlen würde.
Dennoch war das ein geiler Trip und ein seltener Count mehr in unserer Liste.
Danke für’s Lesen, das war mein 1000. Beitrag.
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