Mit dem Sky-Loop und dem X-Car an sich hatte man damals ein Zeichen gesetzt und war kurzzeitig ganz vorne dabei, was Innovation auf dem Markt angeht. Keine Schulterbügel trotz Inversionen, enge Fahrmanöver und gewagte Fahrfiguren, LSM-Technologie mit Multi Launch, Onboard-Sound und Beleuchtung an den Fahrzeugen, Kettenlift überkopf - das war zu der Zeit alles andere als üblich. Tolle, mutige Konzepte.
Gleichzeitig kamen aber auch der Gerstlauer Eurofighter und etwas später der Mack Mega-Coaster auf den Markt, die schnell moderner, komfortabler, zuverlässiger und eben auch erfolgreicher wurden, ohne auf diverse Kunststücke zurückgreifen zu müssen. Vermutlich für Kunden im Gesamtpaket auch etwas günstiger, oder zumindest attraktiver. Hier hätte man mit der Entwicklung des X-Cars nicht stehen bleiben dürfen.
Hinzu kommt, dass man sich bei der wohl bedeutendste Auslieferung des X-Cars, nämlich Hollywood Rip Ride Rockit in den Universal Studios Florida, nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat. Die Bahn ist mit ordentlich Verzögerung an den Start gegangen und hatte dann nochmal einen langen Ausfall im ersten oder zweiten Betriebsjahr. Auch die Fahreigenschaften können dem Standard der Universal Parks sicher nie genügt haben. Kein Wunder, dass die Bahn jetzt nach nur 16 Jahren Betrieb wieder abgerissen wird. Ähnliches Beispiel ist G-Force im Draton Manor, die noch schneller das zeitliche gesegnet hat.
Auch der Freischütz als Aushängeschild vor der eigenen Haustür hat immer wieder mit Problemen zu kämpfen.
Das fatalste ist aber aus meiner Sicht, dass man aus den Fehlern nicht gelernt hat. Mit dem Spike Coaster startete man wieder eine Produktlinie, die alles können sollte, was die Konkurrenz nicht aus der Schublade anbietet. Der Mut ist lobenswert und die Ideen sind ja alle nicht verkehrt, aber wie auch damals beim X-Car ist das Produkt aus meiner sich einfach "overengineered". Man will anscheinend kein mögliches Feature von der Liste streichen, nimmt alles mit in die Entwicklung und will in allen Bereichen das Rad neu erfinden. Zahnstangen an der Schiene, Positionierung per 2D-Codes, Interaktive Spiele während der Fahrt, jetzt auch noch kippende Sitze usw. - wieso tastet man sich nicht Stück für Stück an so etwas heran? Das Ergebnis ist bekannt: schon der Sky Dragster steht (gefühlt) mehr, als er fährt und das eigentlich nie mit allen Features. Die Doppelanlage in Italien strotzt auch nicht gerade vor Zuverlässigkeit und von den Kreuzfahrtschiffen hört man auch nicht viel gutes. Mal sehen was Six Flags Quiddia bringt.
Am Ende ist Maurer dann wohl für viele potentielle Kunden doch etwas zu experimentierfreudig, gerade im Hinblick auf die Erfahrung mit der Zuverlässigkeit moderner Maurer Anlagen, die leider bereits einige Parks machen durften...
Ich finde das insgesamt sehr schade, dass sich Maurer als deutscher Hersteller zwar irgendwie halten kann, aber eben nicht bei den großen mitmischen kann. Immer wieder laden die Projekte eher zum Schmunzeln ein und man ahnt schon immer böses. Ich selbst war zu X-Car Zeiten großer Fan, habe dann aber auch schnell gemerkt, dass andere viel besser abliefern.