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Dumela Afrika Teil 4 – Kleine Tierchen und große Felsen/Swakopmund-Spitzkoppe

Mac&Cheese

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Hallo Zusammen,

nach einem herrlichen Aufenthalt ganz alleine im Hauchabfontein Camp am Fuße der Naukluftberge. Hatten wir wieder neue Kraft für viel Gerüttel und Geschepper auf den Wellblechpisten.

Aber bevor wir los fuhren haben wir gemütlich gefrühstückt und beim Abwasch gabs noch Besuch. – Ganz schön kek das "Hühnchen"...

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Viele Kilometer hatten wir wieder vor uns, vorbei an den Naukluftbergen.

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Die C14 führt uns direkt an die Küste nach Walivs Bay, unterwegs dorthin gibt es eine kultige Tanke – Solitaire.
Hat mit dem Kartenspiel nix zu tun... Hinter dem Namen des Ortes verbirgt sich eine Farmsiedlung und eine Tankstelle, der nachgesagt wird nicht immer Sprit zu haben. Dazu gehört ein Tante-Emma-Laden, der auch Souvenir Ramsch vercheckt, als auch eine Bar mit Restaurant wo das Bier komischerweise nicht ausgeht...

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Schön zu fotografieren sind auch die abgestellten alten Autos.

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Fragt mich bitte nicht was das alles für Fahrzeugtypen sind – keine Ahnung.

Weiter führte uns das Gerappel auf und ab, links und rechts...

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...und mitten durchs augenscheinliche Nichts.

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Ungefähr 20km vor Walvis Bay ging die Gravelroas dann auch endlich in eine Asphaltierte Straße über.

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Dieses Bild nutze ich um euch noch ein bisschen über die Verkehrsverhältnisse vollzulabern... (Teile eben gerne die Erfahrungen):eek:
Wie ihr seht und auch in den letzten beiden Berichten vielleicht schon gesehen habt, ist hier auf der Straße vollste Aufmerksamkeit angebracht.
Die Gravelroads sind mal ok, meist hundsmieserabel. Schlaglöcher sind nur sehr spät oder teilw. auch gar nicht zu erkennen. Aufgrund des hohen Schwerpunktes unseres Fahrzeuges kann ein Ausweichmanöver auch schnell zu einem Überschlag führen, manche Touristen mussten diese Erkenntnis mit Ihrem Leben bezahlen.
Hinzu kommt der Sand, der einem die Sicht nimmt wie oben auf dem Bild. Auch der aufwirbelnde Staub des Vorderfahrzeuges auf der Gravelroad...
Unberechenbar und gefährlich sind die Tiere am Straßenrand. Farmer lassen ihre Tiere frei herumlaufen du als Autofahrer weist im Moment nicht ob der Esel, die Ziege oder die Kuh nun die Straße überqueren will oder nicht.
Die Einheimischen überholen gerne auch an unübersichtlichen Stellen.
Leider kommt noch die Vorliebe zum Alkoholgenuss der Einheimischen hinzu, nach der Zeche setzt man sich ins Auto...
Da die Tiere im dunklen nicht beleuchtet sind und mit Sicherheit einige mehr mit Drehwurm (Suff), nach Einbruch der Dunkelheit, unterwegs sind, ist es daher abzuraten nach Sonnenuntergang noch irgendwelche Strecken zurück zu legen.

Polizeikontrollen gibt es viele... An fest angelegten Kontrollpunkten wird man durchgewunken, wenn die Polizisten gerade keine Lust haben. Wird man kontrolliert, gilt es wieder ein Papier auszufüllen: Name, Fahrzeug mit Kennzeichen, woher man kommt und wohin man fährt. Ein solches Papier darf man mindestens zwei mal am Tag ausfüllen. So einen Papierkrieg hab ich noch nie erlebt.:(


In Walvis Bay besuchten wir noch eine Shopping Mall um unsere Vorräte wieder aufzufüllen. Die Küste entlang fuhren wir nach Swakopmund, hier gönnten wir uns einmal ein richtiges Bett im Kramersdorf Guesthouse.:rolleyes:

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Robert, der Besitzer, empfahl uns Gabriele´s Pizza und reservierte uns gleich einen Tisch.
Haaaach, tat das mal gut... Endlich mal richtig sauber...
Und die Pizza...
Die war echt lecker... yummy:-)
Besonders lecker, nach den „Delikatessen“ der letzten Tage.
Was haben wir gefressen...beer:-)

Nach einer Nacht im weichen Bett, haben wir nun doch etwas vermisst... Was in einem geschlossenen Raum nicht so zu Geltung kommt – das Buschradio.
Die Geräusche der Vögel, Insekten und anderer Tiere sind sehr Abwechslungsreich und erzählen rund um die Uhr ihre Geschichten.

Swakopmund ist nicht nur ein beliebter Urlaubsort zum Baden, ein Spielplatz für Jung und Alt und es lässt sich in der umliegenden Wüste ordentlich austoben z.B. Quat fahren, Mountainbiken, Snowboard und Skifahren im Wüstensand und, und, und.
Wir entschieden und für die Litte Five Desert Tour, welche ich schon von Zuhause aus bei Charly´s gebucht habe.
Unser Guide Jonny fuhr mit einer kleinen Gruppe von Swakopmund in die Wüste.

Zuerst erklärte er uns dass wir viel zu unbekümmert durch den Sand stapfen, denn so trostlos eine Wüste erscheinen mag, sie steckt voller leben.
Als Wasserspender dient hier der sog. Dollartree. Ein Busch, dessen Blässer aussehen wie eine Münze. Aus diesen Blättern lässt sich Flüssigkeit auspressen.

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Während Jonny uns den Busch erklärte suchte sein Kollege, dessen Namen ich leider nicht mehr wies, im Sand...
Dieses unscheinbare Loch ist das Zuhause des Palmatogecko, oder auch Namibgecko genannt.

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Dieser kleine Fratz hat ungefähr die Größe von einem Edding-Stift und ist ein Weibchen. Der Lebensraum ist ausschließlich in der Namib Wüste von der Küste des Atlantiks bis etwa 130km Landeinwärts.

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Getrunken wird indem der Tau von den Augen mit der Zunge wie ein Scheibenwischer abgeschleckt wird.

Unweit von der Fundstelle von dem Gecko gräbt Jonny vorsichtig den nächsten Wüstenbewohner aus.

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Eine Blindschleiche – Fitzsimon´s Burrowing Skink

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Blindschleichen werden gerne mit Schlangen verwechselt, ein markanter Unterschied ist, dass eine Blindschleiche wie bei einer Eidechse den Schwanz abbrechen kann.
Etwas kleiner wie ein Bleistift, taucht der Kleine ratz, fatz in den Sand ab, als wäre es Wasser.
War auch gar nicht so einfach ein brauchbares Bild zu machen...

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Wie in einer Halfpipe wurden die Dünen mit dem Allradfahrzeug durchquert, da kam ja das Coasterfeeling auf... Macht auf jeden fall Spass!

Während die Guides die Sträucher absuchten, genossen wir die Aussicht.

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Gefunden, ein Sanddiving Lizard.

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Mit der geschaufelten Kopfform und seinen paddelartigen Füßen kann dieser sich schnell im Sand vergraben. Dieser bewegt sich quasi tanzend über den Sand, damit er sich nicht an dem heißen Wüstenboden die Füße verbrennt.

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Dieser hier verlor seinen Schwanz, der wieder nachwächst.

Die Dünen hoch und runter, quer drüber... Die Suche führte uns zu einem Namaqua Chameleon in einem Dollartree.

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Laut Jonny war das Chameleon gerade mal 3-4 Monate alt und war ungefähr 10cm (bis zur Schwanzspitze) groß.

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Warum ist der Wüstensand so dreckig? In der heutigen Zeit kann man ja vermuten dass sich z.B. sowas wie Feinstaub hier absetzt...
So komisch das klingt, das schwarze auf dem Wüstensand ist Eisen. Dieser ist magnetische und erschwert nicht nur das Pano-Bild, sondern auch das ablesen von einem Kompass. Zum Vergleich die Bilder vom vorherigen Bericht. Dort ist der Sand rostig, daher die rötliche Farbe.

Die Sidewinder Schlange gehört ebenfalls zu den Little Five. Die Zwergpuffotter ist bekannt für ihre rasanten seitlichen Bewegungen über den Wüstensand.

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Gerade mal so groß wie ein Kugelschreiber, trägt die Schlage aber auch ein Gift in sich.
Elegant vergräbt sie sich in den Sand.

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Für die Jagt vergräbt sie sich in den Sand und lässt ihre Grasähnliche Schwanzspitze aus dem Sand hervorstehen. Das zieht Insekten an wie Z.B. eine Ameise. Ameisen frisst der Gecko und schlussendlich die Schlange den Gecko.
Die Szene gibt es in dem Film „Die lustige Welt der Tiere“ zu sehen.

„No bugs, no live“ so Jonny. Mit den Käfern ist das Leben in die Wüste gezogen und bilden somit den Kreislauf des Lebens.

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Überhaupt nicht begeistert von der Kamera war diese Puffotter, die plötzlich mit dem Vorderkörper zum Angriff vorstieß.z:-)
Ok, ok ich verschwinde ja schon...

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Dieses Exemplar der Puffotter, die für die meisten Giftschlangenbisse in Afrika verantwortlich ist, war mit 1m schon etwas größer und zeigte sich von der Kamera völlig unbeeindruckt.

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Drei Stunden dauerte die Wüstentour und war echt toll! So beeindruckend mal die Kleinen ablichten zu können. Das zeigte uns dass man sich nicht immer nur auf die großen Tiere in Afrika oder woanders, fixieren sollte.
Leider nicht gesehen haben wir die Wheeling Spider – weiße Lady Spinne. Die Spinne formt ihre Beine so, dass sie die Wüstendünen mit 44 Umdrehungen in der Sekunde runterrollt.

Swakopmund lohnt sich sicherlich auch mal den ein und anderen Tag mehr zu bleiben, hier ist viel geboten...

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...doch wir waren auf der Flucht mit einem straffen Zeitplan.
An der Tanke wurden wir mit dem Auto gut durchschüttelt. Warum? Die beiden Tanks!
Im südlichen Afrika gibt es den Tankwart, der einen noch auf der Straße schon aufregend entgegen winkt. Die wissen auch immer gleich wo der Tankstutzen ist und wie man diese Doppeltanks betankt, denn wir waren froh das nicht machen zu müssen.
Betankt wurde vorsichtig, denn die Luft aus dem zweiten Tank musste erst einmal heraus, das Auto wurde von zweien durchgeschaukelt, damit der Diesel wieder in den leeren Tank fließen kann, der dritte betankt vorsichtig weiter.lach:-)

Gute zwei Stunden fuhren wir von Swakopmund bis zur Spitzkoppe.

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1759m hoch ist der “Matterhorn Namibias“ und ragt mit den Pondok Mountains eine Erhöhung in der sonst so flachen Umgebung. Ein Eldorado für Kletterfreunde.

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Ein klein bisschen klettern muss man zum Naturpool, der den Tollen Ausblick im obigen Bild bietet.

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Leer! Schade, aber von einer Dürre kann man keinen vollen Pool erwarten.:eek:

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Ebenfalls ein klein wenig klettern muss man zum Rock Arch, oder auch the Bridge genannt. Ein cooler Fotospot bietet der Felsbogen.

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Im Hintergrund die Pondok Mountains.

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Mit der Spitzkoppe im Hintergrund.

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Immer auch einen Blick auf die Kleinen.

Campen kann man hier an der Spitzkoppe auch. Zahlreiche Campingplätze sind über das ganze Areal verteilt mit viel Abstand zu anderen Campern. Man ist schon was auf sich selbst gestellt, Wasser und Strom gibt es auch nicht. Lediglich ein stinkendes Plumpsklo in einer labbrigen Blechhütte.

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Wir haben uns den Platz „The Bridge“ ausgesucht, zum einen weil es dort Schatten gab zum andern war der Weg zum Felsbogen für abendliche Bilder nicht weit.

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Während ich mich um die Abendlichen Bilder kümmerte, kümmerte sich Martin schon mal um das Feuer fürs Abendessen.

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Das Essen war auch viel besser an dem Abend, die gegrillten Käsewürstchen schmeckten richtig gut.
Nach dem guten Essen gab aber Martins Campingstuhl den Geist auf, was den gemütlichen Abend ein Ende bereitete.:(
Auch mein zweiter Versuch, Nachts um 1:00 Uhr Bilder von der Milchstraße zu machen ging im hellen Licht des Mondes verloren.


Im Nächten Teil werden die Tiere größer.

Fortsetzung folgt...
 

Mario M.

CF Team News
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Wieder viele beeindruckende Bilder Sarah love:-)

Hattet ihr denn keine Angst, dass euch beim Campen auch mal eins dieser giftigen Tiere heimsuchen könnte? Und was hätte man in so abgelegenen Ecken (wahrscheinlich ohne Handyempfang) dann gemacht?
 

Mac&Cheese

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Deine Frage ist nicht unberechtigt.
Tatsächlich ist der Handyempfang in Namibia echt gut. Mit Ausnahme in den Naukluftbergen hatten wir fast überall Empfang.

Zuhause hatten wir noch Respekt/etwas Angst, vor Ort war tatsächlich alles verflogen.

Das Zelt galt es gut zu schließen, damit eben keine Schlange sich ein warmes Schlaf-Plätzchen sucht.
Schritte im Busch sollte man schon mit bedacht machen.
Uns haben gerne Skorpione heimgesucht, diese waren an uns aber herzlich wenig interessiert. = Knöchelhohes und festes Schuhwerk.

Für den Fall der Fälle... Ganz ehrlich, ich habe da meine Zweifel auf schnelle Hilfe (speziell Namibia). Dafür sind die Distanzen zu weit.
Ausprobieren wollten wir es nicht und Erfahrungsberichte habe ich auch keine gelesen.
 
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