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Ein spektakuläres Jubiläum | The Brexit Tour - Tag 2 - Counting Deluxe

Marcel46

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In England gibt es ja so einige kulinarische Spezialitäten, wo sich die Geschmäcker stark teilen. Das traditionelle English Breakfast ist keine Ausnahme. Bei meinem letzten Aufenthalt in diesem Land habe ich es geliebt und wirklich jeden verdammten Morgen gegessen. Also ist ja wohl klar, was ich mir nach einer erholsamen Nacht mit dringend benötigtem Schlaf gönne. yummy:-)

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Der Teller ist vielleicht doch etwas klein

Hm. Wahrscheinlich hat sich mein Geschmack in den letzten vier Jahren geändert, denn ich fand das jetzt nicht mehr so überragend. Könnte auch daran liegen, dass man es in diesem Hotel nicht wie in einem kleinen Guest House fertig serviert bekommt. Stattdessen liegen die Zutaten in einer Buffetstation aus. Und dann ist da noch etwas, was ich vor vier Jahren auch nicht hatte: Black Pudding. Der Name ist für uns leicht irreführend, denn mit einem Schokopudding, wie wir ihn kennen, hat das wenig zu tun. Kurz zusammengefasst ist Black Pudding gebackenes Schweineblut. z:-)

Jedem das Seine, aber mein Fall war es nicht. Ist ja auch egal, satt sind wir alle trotzdem geworden, auch dank bekannterer Sachen wie Toast, Müsli und diverses Gebäck. Wir haben nun ein straffes Programm vor uns und wir wollen möglichst keine Zeitprobleme bekommen. Also ab in den Bus und auf in die English Countryside.

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Alle im Bus so "Da ist das Meer, guckt mal, das Meer!"

Erster Stopp des Tages ist ein kleiner Park mitten in Devon: The Milky Way Adventure Park.

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Hat nichts mit Schokoriegeln zu tun

Der Park ist eine Kombination aus Indoor-Spielplatz/Freizeitpark und einigen Outdoor-Attraktionen. Drinnen angekommen werden wir gleich vom Parkchef Trevor Stanbury begrüßt, der uns einige Hintergrundinformationen zum Park erzählt. :)

Der Park hat auch eine etwas andere Ursprungsgeschichte als viele andere. Anfangs war der Park nämlich noch ein ganz normaler Bauernhof. Jedoch führten plötzliche Änderungen der Milchquoten der EU dazu, dass der bisher erfolgreiche Milchviehbetrieb der Stanburys nahezu über Nacht zusammenbrach. Ein neues Geschäftsmodell musste her und so wurde der Bauernhof am 1. Juli 1984 für die Öffentlichkeit eröffnet.

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Geschichtsstunde

Zunächst ein reines Bauernhof-Erlebnis, entwickelte sich der Park über die Jahre immer mehr zu einem Allwetter-Abenteuerpark mit diversen Attraktionen, Fahrgeschäften und Shows. Das Highlight darunter ist Clone Zone, eine Kombination aus Walkthrough, Darkride und Achterbahn, die wohl sogar die Führung von Alton Towers beeindruckt hat. Zu der Bahn werde ich später noch mehr sagen, aber man merkt, dass Trevor Stanbury wahnsinnig viel Leidenschaft und Herzblut in den Park gesteckt hat und wirklich stolz darauf ist, was hier aufgebaut wurde.

Er wollte auch nie den besten Freizeitpark des Landes haben, das ist gar nicht sein Anspruch. Sogar auf der Webseite steht, dass man hier kein Alton Towers erwarten sollte. Stattdessen hat sich die Stanbury-Familie hier einen schönen kleinen Park für die Familien in der Umgebung gebaut. Und dafür wurde Trevor sogar 2007 mit einem MBE für seine Verdienste um den Tourismus in Südwestengland ausgezeichnet. Und er ist wirklich einer der sympathischsten Parkchefs, die ich gesehen habe. Solche Leute bräuchte es öfter in der Freizeitparkwelt. app:-)

Nach der Geschichtsstunde ist es nun Zeit, den Park zu erkunden bzw. die Counts ausfindig zu machen. Clone Zone ist noch geschlossen, also müssen wir einen Weg in den Außenbereich finden.

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Next Stop: Woody Bay

Unser Weg führt uns zunächst durch einen Bahnhof, an dem gerade auch ein Zug haltmacht. Bevor er nach Devon kam, wurde dieser Zug übrigens bei der Parkeisenbahn im Thorpe Park eingesetzt. Wir haben jetzt allerdings keine Zeit, mitzufahren, aber ich glaube nicht, dass wir da viel verpassen. Die Stecke führt nur einmal im Kreis über die grüne Wiese. :rolleyes:

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Choo Ch- Ah ne, falscher Park

So, da haben wir ihn jetzt also, den ersten Count des Count Days: Cosmic Typhoon.

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So, jetzt wird es etwas kompliziert: laut Parkchef Stanbury ist die Bahn von Pinfari. Auf der rcdb ist allerdings D.P.V. Rides als Hersteller gelistet. Wenn ich dann aber auf der rcdb-Seite von D.P.V. auf den Link zur Webseite des Herstellers klicke, komme ich auf eine Seite von Pinfari. Ist D.V.P. jetzt mit Pinfari gleichzusetzen? Gut möglich, denn auf dieser Pinfari-Seite (pinfarirc.com) ist die Rede davon, dass Daniel Pinfari D.V.P. Rides 1996 ins Leben gerufen hat. Allerdings existiert das Hauptunternehmen mit dem Namen Pinfari seit 2004 nicht mehr und Cosmic Typhoon war 2007 neu. Pinfari.com leitet heute auf die Internetseite von Interpark um. Eben, weil Interpark Pinfari 2007 gekauft hat. D.V.P. scheint es aber noch zu geben, wenn die Daten von der rcdb stimmen.

Steigere ich mich da zu sehr rein? Wahrscheinlich.

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Sieht zumindest von außen aus wie Pinfari

Der Einfachheit halber lassen wir den Hersteller ab jetzt mal außen vor und konzentrieren uns auf die Bahn selber. Die hat sich der Park 2007 geholt, um sein Angebot in den Außenbereich zu erweitern. Davor spielte sich der ganze Spaß vorwiegen drinnen ab.

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checken! Morgens, mittags, abends, wir wollen checken!

Ich muss mal eben über diese Wagen sprechen, speziell die Bügel. Die Wagen kommen von Interpark und ich muss mal fragen, was die sich hier gedacht haben? Wir haben die untere Stange, die normal auf dem Schoß liegt und die obere Stange die auf den ersten Blick so aussieht, als wäre sie zum Festhalten gedacht. Nur kommen sie viel zu nah an den Oberkörper des Fahrgastes ran und lassen den ganzen Bügel unnötig groß erscheinen. Bequem geht anders. Von diesen Acrylglasscheiben will ich gar nicht erst anfangen.

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Macht vor allem bei scharfen Bremsen Spaß

Aber wir sind ja auch nicht zum Spaß hier, sondern um zu checken! Also rein da! Wird schon nicht so schlimm werden.

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Und so ist es dann auch. Die Fahrt ist völlig in Ordnung. Hier und da mal eine scharfe Bremse und die massiv unbequemen Bügel, aber sonst ist das wirklich vertretbar. Das Layout ist eben nichts Besonderes.

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Wie auf dem heimischen Sofa

Jetzt hat man hier nun also eine Achterbahn. Die hat allerdings eine Größenbeschränkung von 1,20 Metern. Wenn also eine Familie mit zwei Kindern, eins über 1,20 m und eins unter 1,20 m, den Park besucht, darf das größere Kind mit der Achterbahn fahren, das kleinere aber nicht. Der kleine Bruder fühlt sich dann ausgeschlossen. Das geht natürlich nicht, und so entschied man sich, im darauffolgenden Jahr direkt neben Cosmic Typhoon eine zweite, kleinere Achterbahn zu bauen, die schon ab 0,80 Metern gefahren werden kann. Das ist Cosmic Caterpillar, ein Wurm, auch von D.V.P. Rides.

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Wurm Nummer 1 von vielen

Laut Parkwebseite war die Anschaffung von Cosmic Caterpillar "die beste Entscheidung, die wir je gemacht haben – sie ist soo beliebt!" Und das deckt sich auch mit dem, was uns Trevor Stanbury erzählt hat. Der Wurm ist ein richtiger Erfolg für den Park. Für uns ist es aber nur ein Wurm, was heißt CC+1 und weiter.

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So, damit wären die beiden Counts im Außenbereich abgehakt, Zeit die Innenbereiche zu erkunden. Hier haben wir zum Beispiel die Droid Destroyer Dodgems, ein Autoscooter mit Discobeleuchtung, der einen ganzen Raum einnimmt. Ursprünglich auf englischen Kirmessen unterwegs, steht er jetzt fest im Milky Way Adventure Park und blinkt bunter als je zuvor.

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Jetzt noch Techno dazu und ab geht die Party

Nun aber zum Highlight des Parks: Clone Zone. 1997 ist dieses Raumschiff hier abgestürzt und bis heute ist es die Hauptattraktion. Völlig verständlich, wer würde nicht gerne mal ein außerirdisches Raumschiff erkunden? :D

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Kommen Sie an Bord, hier werden Sie geklont

Falls jemand dieses Erlebnis noch selber ungespoilert machen will, dann möge er/sie den Spoilerteil überspringen.

Nach einer kurzen Einweisung (wenn wir Aliens sehen, sollen wir sie anbrüllen) wird es Zeit, das Raumschiff zu betreten. Da können wir aber nicht einfach hinlaufen, nein, wir müssen gebeamt werden. Also alle auf die Teleporter und ab aufs Schiff.

Drinnen geht es dann durch enge Gänge immer tiefer in das Schiff rein, wo uns immer mehr Aliens anspringen, bis wir endlich unser Fluchtfahrzeug erreichen. Das muss auch eine außerirdische Konstruktion sein, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Gefährt ursprünglich dafür gemacht war, dass da Menschen einsteigen. Aber das hilft alles nichts, wir müssen da jetzt durch.

Was folgt, ist ein rasanter Ritt durch das Herz des Raumschiffs mit einigen alienartigen Unterbrechungen, aber letztendlich schaffen wir es doch noch, zu entkommen. Aber sind die Leute, die da rauskommen die gleichen, die anfangs reingegangen sind oder doch außerirdische Klone?

Ok, kommen wir mal wieder in der realen Welt an. Bei dieser Achterbahn handelt es sich um einen Batflyer von Caripro, die ja schon so selten genug sind. Tatsächlich so selten, dass es, seit letztes Jahr zwei davon im Plopsaland geschlossen wurden, das letzte Exemplar ist, das sich noch in Betrieb befindet. Sky Rider im Skyline Park mal ausgeschlossen, da das laut Herstellerbezeichnung von Caripro ein Gyroflyer ist. Darüber hinaus ist es das einzige Modell, das durchgehend angetrieben wird. Wir haben hier also ein extrem seltenes Modell eines Powered Suspended Coasters und eine von nur noch zwei Caripro-Anlagen, die noch in Betrieb sind. Die Bahn im Nasu Highland Park in Japan ist seit diesem Jahr nämlich auch außer Betrieb.

Und wie fährt es sich? Völlig in Ordnung eigentlich. Das größte Problem ist tatsächlich das Ein- und Aussteigen, aber sobald man sitzt, ist es einigermaßen bequem und die Fahrt verläuft auch relativ smooth. Die finde ich sogar ziemlich witzig, die kleine Gondel nimmt zwischendurch gut Fahrt auf und hält auch einmal für eine Darkride-Szene an.

Und die Thematisierung ist wirklich nett gemacht. Ein bisschen trashy und die Marke Eigenbau scheint sehr deutlich durch, aber mit den Mitteln, die die Stanburys zur Verfügung hatten, haben sie das echt gut umgesetzt. app:-)

Ein sehr seltenes Achterbahn-Modell und selbstgebaute Thematisierung mit leichtem Trash-Charme fügen sich hier zu einer wahrlich einzigartigen Attraktion zusammen. Wenn man mal in der Gegend ist, lohnt sich ein Trip zu diesem Park alleine schon für diese Bahn hier. :)

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Da Clone Zone aber eine wirklich grottige Kapazität hat, habe ich noch Zeit, mich etwas umzuschauen. Aus einem Nebenraum tönt eine bekannte Melodie, also folge ich der Musik zum Ursprung und finde auf einmal diese Gesellen hier:

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Wenn da jetzt nicht gleich einer aus der Box kommt, habe ich ein Problem z:-)

Daleks und eine TARDIS. Und ganz links sogar der Dalek-Erschaffer, Davros.

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Ich finds ja witzig. Als ich vor vier Jahren in England das erste Mal einen lebensgroßen Dalek gesehen habe, hatte ich gerade mal die allererste Episode von Doctor Who von 1963 gesehen. Jetzt, vier Jahre später habe ich alle 10 Staffeln der neuen Serie gesehen, bin bei der klassischen Serie gerade in Staffel 15 von 26 und plane, sobald ich damit durch bin, in die weite Welt der Doctor Who-Hörspiele einzutauchen. Doctor Who ist zu meiner absoluten Lieblingsserie geworden und dieses Universum hat mich gepackt, wie es kein anderes geschafft hat. Nicht Marvel, nicht Harry Potter, nicht mal The Legend of Zelda, obwohl das meine Lieblings-Videospielserie ist, und auch nicht Star Wars. Hier jetzt so eine Sammlung von lebensgroßen Doctor Who-Figuren zu sehen, ist schon sehr cool. :)

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Und wo ich gerade schon von Star Wars rede, im nächsten Raum finde ich den Ursprung der bekannten Melodie: ein Star Wars-Pinballautomat, der fröhlich vor sich hindudelt. Und daneben:

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Okay. Wow. Das ist eine beeindruckende Sammlung. Die gehört nämlich eigentlich nicht dem Park, sondern ist die private Sammlung eines einzelnen Privatmannes. Der hatte selber irgendwann keinen Platz mehr für alles und so hat der Milky Way Adventure Park einige Räume zur Verfügung gestellt, sodass die Sammlung nun zum ersten Mal in vollem Umfang ausgestellt werden konnte.

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Ich will jetzt gar nicht versuchen, jeden einzelnen Charakter zu benennen. Dafür kenne ich mich mit Star Wars nicht genügend aus.

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Wobei, drei von vier könnte ich hier schon benennen

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Ein paar Szenen aus den neuen Filmen

Und das alles dient auch einem guten Zweck. Beim Eingang zu dieser Ausstellung gibt es eine Spendenbox für die Make-A-Wish-Foundation, einen gemeinnützigen Verein, der sich die Erfüllung von Herzenswünschen schwerstkranker Kinder zum Ziel gesetzt hat.

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Sci-Fi für den guten Zweck

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Die beiden kennt man doch

Und damit geht unser kurzer Besuch im Milky Way Adventure Park auch schon zu Ende. Mir ist der Park wirklich sympathisch, auch dank der netten Begrüßung durch Trevor Stanbury. Ich kann einen Besuch wirklich empfehlen, sollte man mal in der Umgebung sein. Natürlich darf man keine großen Highlights erwarten, aber sonst gefällt mir das relativ gut hier. :)

Wir müssen jetzt aber weiter, also alle zurück in den Bus und Abfahrt! Nach etwa anderthalb Stunden kommen wir an Tagesziel Nummer zwei an.

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Der Crealy Adventure Park wurde 1989 eröffnet und ist heute der größte Freizeitpark in Südwestengland.

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Der erste Eindruck ist gut, der Park macht einen sehr gepflegten Eindruck.

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Einfach mal im Freizeitpark ein Haus kaufen, warum auch nicht

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"Devon’s BIGGEST Day out" ist immer noch relatively small

Unsere erste Achterbahn hier ist The Twister Rollercoaster, eine Spinning Maus von SBF Visa. Sie steht seit 2015 in Crealy und ist somit die neueste Achterbahn des Parks.

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Achtung vor Tornados

Das Layout wirkt auf den ersten Blick gleich wie andere Vertreter der Spinning-Maus-Gattung, allerdings hat dieses Exemplar einen entscheidenden Unterschied: es ist kleiner. Es fehlen einige Mauskurven, wodurch die Länge und die Grundfläche der Bahn kleiner ausfallen. Eine normale Spinning Maus ist 420 Meter lang, diese hier nur 310 Meter.

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Thematisch hat man sich an Tornados orientiert, komplett mit überdramatischer Filmmusik und Infotafeln. :rolleyes:

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Das sind wichtige Fakten, die man wissen muss, bevor man einsteigt

Die Sitze sind ziemlich enge Schalensitze, aber nicht unbequem. Einziger Störfaktor sind die Gurte, aber da kann man jetzt auch nichts dran ändern.

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Man merkt, dass die Bahn noch relativ neu ist, denn sie fährt wirklich sehr ruhig die Strecke ab. Drehen kann sie sich auch gut, also keine Beschwerden von meiner Seite. Eine Sache, die mir aber aufgefallen ist: die Arretierung der Drehung scheint nicht so fest zu sein. Der Wagen hat sich immer mehr nach links gedreht, auch bevor die Drehung freigegeben wurde.

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Während die Hauptgruppe nun in Richtung Atlantis abbiegt, gehe ich zunächst in die andere Richtung. Das hat schon seine Gründe, denn es steht etwas Besonderes an. Aber dazu später mehr.

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Nein, mit Piraten hat es nicht zu tun

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Vom Tornado über Piraten jetzt ins antike Rom?

Und in Rom finden wir die zweite Achterbahn: Maximus, ein Vekoma Junior Coaster im 207m-Standardlayout.

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Achso, ich dachte, das wäre Maximus The Movie

2000 war Maximus die erste Achterbahn des Parks. Bis 2009 fuhr sie aber noch als El Pastil Loco mit mexikanischer Thematisierung.

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Die Mitarbeiterin hier ist verdammt gut drauf. Sie macht richtig Stimmung in der Station und ist völlig begeistert von unserer Reise und der Count-Aktion, die wir heute machen. Und da jetzt doch eine größere Gruppe Coasterfriends in der Station steht, bekommt sie bei ihren Stimmungsrufen eine geballte Ladung Stimmung zurückgeschleudert. :D

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Der Geselle scheint nicht so in Stimmung zu sein

Die Fahrt selber ist dann die erwartete Standardkost. Nichts Besonderes. Aber es werden immerhin zwei Runden gefahren.

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In dem Indoorteil kann man die Holzbalken von innen sehen

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Wie hätte Rom wohl ausgesehen, wenn es damals schon Eisenbahnen gegeben hätte?

Jetzt ist es aber Zeit geworden. Auf in die versunkene Stadt.

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Ich bin hier mit einem klaren Ziel: den gefährlichsten Hai der sieben Weltmeere zu erlegen.

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Fürchtet ihn!

Ehm, ja. Shark Bay. Ein SBF Visa Shark Trip von 2014. Vom Layout her identisch mit der SBF-Spinning-Coaster-Epidemie. Nur ohne Spinning. Und das hier:

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Also, besser kann es doch gar nicht laufen, oder?

Okay. Das ist meine Logik: wenn es hier schon keine besonders tolle Bahn gibt, dann wird einfach das kleinste Miniding meine 200. Wenn schon unspektakulär, dann aber richtig!
Die Mitarbeiterin war aber sehr geehrt und hat sich wirklich gefreut, dass ich ihre Bahn für mein Jubiläum ausgesucht habe. :D

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Und damit hätten wir auch alle drei Bahnen des Parks abgehakt. Wir haben aber noch etwa eine Stunde Zeit, bevor wir wieder in den Bus einsteigen müssen. Schauen wir uns mal den Rest des Parks an. Es gibt hier beispielsweise auch eine Wildwasserbahn namens Tidal Wave.

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Eine recht einfache Anlage mit zwei Drops und wenig Thematisierung.

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Filming in Progress

Und wie so oft ist der kleine, unscheinbare Drop am Anfang deutlich nasser als der große am Ende.

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Insgesamt aber eine relativ trockene Angelegenheit, deswegen weiter zur nächsten Wasserattraktion.

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Kann man das checken?

Kann man hier von irreführender Werbung sprechen? Der Vortex Water Coaster ist vieles, aber ganz sicher kein Coaster. Von Grauzonendiskussionen brauchen wir hier gar nicht erst anfangen, der Fall ist nämlich klar.

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Jedenfalls hat man hier drei Optionen: eine steile Abfahrt, eine Wellenabfahrt und eine Helix. Wir entscheiden uns schlauerweise für letzteres und kriegen mit jedem Ausschlag des Bootes in der Kurve eine schöne Ladung Wasser auf die Hose. z:-)

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Wir haben kaum Zeit, uns abzutrocknen, da müssen wir auch schon zurück zum Bus. Es gibt schließlich noch vier Counts, die auf uns warten.

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Blaue Meute

Der Crealy Adventure Park hat mich wirklich positiv überrascht. Der Park ist schön angelegt, sauber und die Mitarbeiter sind super drauf. Als Kind hätte ich diesen Park geliebt. Gerade für Familien mit Kindern kann ich den Park uneingeschränkt empfehlen. :)

Anderthalb Stunden im Bus später kommen wir an unserem letzten Ziel an: dem Brean "Theme Park". Der Name ist nicht unbedingt adäquat.

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Da lehnt ihr euch aber etwas weit aus dem Fenster

Die Geschichte dieser Dauerkirmes reicht aber tatsächlich bis ins Jahr 1946 zurück. Damals kauften Albert und Marie House die örtliche Farm und nutzten sie zunächst hauptsächlich als Milchviehbetrieb. Camping war in der Gegend allerdings damals schon beliebt und so wurde nur zwei Jahre später ein Teil des Ackerlandes zum Campingplatz umfunktioniert.

In den 70er und 80er Jahren wurden unter anderem mit einem Golfzentrum die Anfänge für den Brean Leisure Park geschaffen. Über die Jahre kamen dann Windhundrennen, ein Schwimmbad und Fahrgeschäfte dazu, und so wurden auch immer mehr Besucher angezogen.
1988 wurde dann schließlich die (wahrscheinlich) erste Achterbahn des Parks gebaut, eine gebrauchte Wilde Maus von Butlin. Diese Bahn steht heute allerdings nicht mehr, sie wurde vermutlich 1996 abgebaut.

2014 hat die House-Familie den Park schließlich an eine Familie aus Wales verkauft, die den Park in Brean Theme Park umbenannt haben, warum auch immer. Der Park ist heute eher eine Ansammlung von mobilen Fahrgeschäften mit Campingplatz und Indoor-Schwimmbad daneben.

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Für uns heißt es erstmal, in einer Reihe anstellen und Wristband + Stempel an der Kasse abholen.

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Freudige Erwartung

So, alle haben ihr Bändchen, los geht’s. Der Park ist ziemlich voll, wir haben vier Counts zu holen und relativ wenig Zeit. Deswegen teilen wir uns direkt auf, damit es insgesamt schneller geht. Eine Taktik, die theoretisch funktionieren müsste. Für meinen Teil der Gruppe geht es direkt zu diesem roten Elend da hinten.

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Na Halleluja

Crazy Loop ist ein preZyklon TL59 von Pinfari. TL steht für The Loop und die 59 für die Breite der Achterbahn-Grundfläche von 59 Metern. Das Modell war 1985 die erste Achterbahn von Pinfari mit Looping.
Dieses Exemplar hier ist die dritte und letzte Bahn mit diesem Layout und stand zunächst im Flamingo Land und im Pleasure Island Family Theme Park, bevor es 2004 nach Brean kam und hier bis 2014 unter dem Namen Shock Wave betrieben wurde.

Auf dem TL59 basiert im Übrigen auch das Layout von Indiana Jones et le Temple du Péril im Disneyland Paris. Warum sich Disney Pinfaris erste Loopingbahn zum Vorbild genommen hat, erschließt sich mir nicht so ganz, aber nichtsdestotrotz war das 2010 meine erste Achterbahn mit Looping und damals fand ich es total super. :rolleyes:

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Ich hab das Gefühl, dass das hier etwas unangenehmer werden könnte

Der Park ist nun also voll. Crazy Loop hat zwei Züge. Man würde jetzt annehmen, dass beide Züge im Einsatz sind, vor allem, da die Parkbetreiber im Vorfeld wussten, dass der Park voll werden wird. Es ist Samstag und heute Abend gibt es ein großes Feuerwerk, demensprechend viele Leute sind heute hier.

Aber nö.

Der zweite Zug steht auf dem Abstellgleis mit einigen demontierten Teilen (unter anderem dem einen oder anderen Sicherheitsbügel) daneben. Ergo: Einzugbetrieb. Noch dazu sind Ein- und Ausstieg getrennt, was bei vielen Zügen in der Regel von Vorteil ist. Hier verlangsamt das die Sache aber deutlich. Der Mitarbeiter (singular) muss den Zug nach jeder Runde manuell vom Ausstieg zum Einstieg ziehen.

Wir haben viel Zeit, uns diesen Apparat genau anzuschauen und kritische Stellen zu analysieren. Das wird ein Spaß, sag ich euch. :rolleyes:

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Seht ihr, wie viel Spaß die haben?

Nach einer Wartezeit, die diese Bahn definitiv nicht wert ist, ist unsere Zeit gekommen. Reinzwängen, Bügel zu, Hände kreuzweise an den Bügel und Körperspannung bewahren.
So ist es sogar ziemlich gut erträglich. Besonders toll ist es natürlich nicht, aber Crazy Loop ist gar nicht so schlimm wie befürchtet und mit der richtigen Sitzposition kann man eine Fahrt ganz gut aushalten. Eine Fahrt reicht aber. Die Schlange ist auch nur noch länger geworden.

Das hat schon länger gedauert als gewollt, deswegen schnell weiter zur nächsten Bahn.

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ASTRO ST

Astro Storm, ein Four Man Bob von Zierer ist die neueste Achterbahn des Parks. Bevor sie 2011 in Brean eröffnet hat, stand sie bis 2008 in Blackpool Pleasure Beach. Die Modellbezeichnung Four Man Bob ist seit 2004 allerdings nicht mehr ganz richtig, denn da bekam die Bahn neue Wagen von KumbaK, wo nur noch drei Personen reinpassen. :D

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Auf diesem Three Man Bob fahren sogar mehrere Wagen. Die Abfertigung ist aber dank dem einen alleinigen Mitarbeiter, der ständig zwischen Ein- und Ausstieg hin und her rennen muss, auch nicht sonderlich schnell.

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Astro Storm ist, wie man unschwer erkennen kann, ein Indoor Coaster mit einer klassischen Weltraumthematisierung. Und die ist gar nicht schlecht. Wir haben einige schöne Themingobjekte und Effekte im Inneren und die Fahrt selbst ist auch schön smooth und flott. Gefällt mir wirklich sehr gut, das hätte ich von diesem Park nicht erwartet. Wäre es nicht so voll, würde ich auch noch ein zweites Mal fahren. :)

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Aufstehen stelle ich mir auch recht schwierig vor

Für eine zweite Fahrt ist aber keine Zeit, es stehen noch zwei Counts aus und wir sind schon hinter unserem Zeitplan. Direkt gegenüber von Astro Storm steht noch ein Wurm von D.P.V. Rides, Baujahr 2001. Nachdem hier zunächst immer nur vier Erwachsene in einen Zug gelassen wurden, wird der Mitarbeiter zum Glück einsichtig, dass das nicht zielführend ist und lässt mehr von uns gleichzeitig einsteigen. Dauert trotzdem ziemlich lang, da der Caterpillar wie so viele Artgenossen gerne eine oder zwei Runden mehr dreht, als wirklich notwendig.
Wir haben als semiprofessionelle Songumtexter aber auch auf Würmern unseren Spaß. lach:-)

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Mein einziges Bild, aber ihr wisst ja, wie die Teile aussehen, ne?

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Dafür haben wir keine Zeit

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Into the Sky

Wir sind schon extrem hinter dem Zeitplan, die Abfahrt wurde schon von 19:00 Uhr auf 19:45 Uhr verlegt, aber das Schlimmste kommt erst noch.

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Magic Mouse. Verringert wie durch Magie die Kapazität

Wo fange ich an? Vielleicht erst mal bei den Basisdaten: Spinning Maus, Reverchon, 2007.

So, und jetzt die Probleme: es sind sieben Wagen auf der Schiene. Hört sich doch zunächst nicht schlecht an, endlich mal was mit Kapazität! Oder?

Nicht ganz. Einer der Wagen ist mit Sandsäcken befüllt. Ja gut, aber wir haben ja immer noch sechs Wagen, die mit Fahrgästen befüllt werden, das reicht doch locker.

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Anstatt den Wagen einfach von der Strecke zu nehmen…

Jetzt kommt aber die Krux an der ganzen Sache: keine einzige Blockbremse funktioniert. Es kann sich also immer nur ein Wagen zwischen Lifthill und Schlussbremse befinden. Mindestens fünf Wagen sind immer in der Station. Die Abfertigung ist wirklich grausam. Und so warten wir hier eine dreiviertel Stunde, bis wir überhaupt einsteigen können. z:-)

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Endlich vorne!

Noch dazu schmiert uns auch noch der Lifthill ab, während wir in der Schlange stehen. Glücklicherweise ist das Problem schnell behoben, aber ich hätte auf die Störung auch gänzlich verzichten können.

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Dann ist man endlich in der Station angekommen und steigt in den Wagen ein, was aber bei weitem nicht heißt, dass es direkt losgeht. Die setzen einen nämlich schön in den hintersten Wagen in der Station, man wartet also noch eine zusätzliche Viertelstunde bis man selber endlich die Kurven zum Lifthill nimmt.

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Irgendwo zwischen Erleichterung und Lustlosigkeit

Meine Laune war bis hierhin schon etwas getrübt, da mich der Park mit seinen Kapazitäten nicht wirklich überzeugt hat, aber die Nummer hier ist schon echt krass. Ich habe noch nie eine so unglaublich miese Abfertigung gesehen. Klar, die Mitarbeiter an der Bahn können in dem Moment nichts dafür, dass die Blockbremsen nicht funktionieren, aber dann hat der Park in meinen Augen dafür zu sorgen, dass sie funktionieren, damit das Ding auch mal mit akzeptabler Kapazität laufen kann. Das, was hier passiert, ist in meinen Augen eine bodenlose Frechheit.

Technische Probleme können natürlich immer vorkommen, aber auf mich wirkt es so, als sei die Situation mit den Blockbremsen nicht gerade temporär. Und das ist einfach nicht akzeptabel. Die Achterbahn steht ja nicht seit gestern im Park. Unseren erneut verschobenen Treffpunkt um 20:00 Uhr schaffen wir jedenfalls auch nicht.

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Dauerzustand in der Station

Zumindest die Fahrt selber macht Spaß. Beziehungsweise das laute Gröhlen unserer umgetexteten Lieder während der Fahrt macht Spaß. Die Aufmerksamkeit der Engländer haben wir auf jeden Fall.

Da noch einige CFler hinter uns sind, haben wir noch Zeit, die eher mittelmäßige KMG-Schaukel am Eingang mitzunehmen, bevor wir endlich im Bus sitzen.

Also. Wow. Das war richtig schlecht. Bis auf Astro Storm. Astro Storm war gut. Aber der Rest nicht. Besonders die Kapazitäten der Achterbahnen. Man weiß doch, dass der Park voll wird. Es ist Samstag. Es sind Ferien. Am Abend findet ein Feuerwerk statt. Und dann kriegt man es nicht hin, die Achterbahnen auf voller Kapazität zu betreiben? Das bringt ja dem Park auch nichts. Es gibt keine Fastpässe. Neben den All-Inclusive-Wristbands gibt es die Möglichkeit, für einzelne Fahrten zu zahlen. Das heißt, höhere Kapazität = mehr Fahrgäste = höherer Umsatz. Aber das wurde hier nicht umgesetzt.

Mich wird der Park definitiv so bald nicht wieder sehen. Da müsste vorher einiges passieren.

Okay, beruhig dich, Marcel. Zumindest gab es keinen Lost Count. Und das Abendessen wartet. Also schnell zurück nach Bristol. Eigentlich wollten wir vorher noch in unser Hotelzimmer, uns frischmachen. Dafür ist dank fehlender Blockbremsen aber keine Zeit, deswegen geht es direkt vom Bus zum Griechen. Wir werden schon erwartet.

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Nicht irgendein Grieche. Der ECHTE Grieche.

Beim Griechen bekommen wir zwei Gänge mit allerlei griechischen Spezialitäten aufgetischt. Ich kann die ganzen Sachen gar nicht aufzählen, seht einfach selbst.

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Vorspeise u.A. mit diversen Teigtaschen

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Hauptgang mit… sehr vielen Sachen

Und alles ist einfach verdammt lecker. Nach dem eher nicht so tollen Brean "Theme" Park also ein mehr als gelungener Tagesabschluss. yummy:-)

Wir gehen aber natürlich noch nicht direkt ins Bett. Schließlich ist das eine Coasterfriends-Tour, schlafen kann man auch im Bus. Ein Teil der Gruppe trifft sich noch zu einem nächtlichen Umtrunk im Bearpit vor dem Hotel. Neben einigen Engländern, die sich über unsere einheitlichen Shirts wundern gibt es hier auch Schlägereien und Drogenhandel zu beobachten. Wahrlich ein Treffpunkt für Menschen mit Kultur. Hier gibt’s was zu sehen. lach:-)

Und morgen geht es endlich zu unserem ersten Highlightpark der Tour. Mal sehen, ob die ganzen Lobpreisungen an die angeblich beste Holzachterbahn von UK auch das halten, was sie versprechen.
 

Erestor

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Man sollte beim Crealy Park noch erwähnen, dass der Park u.a. DIESES BILD AUF DER HP hatte:

Crealy-Adventure-Park-Devon-737x499.original.jpg



Scheinbar wurde der Intamin Coaster aber abgebaut bevor wir dort waren...
Wenn man sich vorher nicht so 100% genau über diese "Mini Parks" informiert hat wurde man "etwas enttäuscht".
Das Bild hat Crealy natürlich geklaut, ist von https://rcdb.com/2999.htm
 
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