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Hey Coasterfriends,
willkommen zur nächsten Runde, einsteigen bitte
Während die Freizeitparkfans auch seit diesem Saisonbeginn schon ein wenig auf ihre Kosten kommen konnten, sah es bei Freunden der Kirmes eher mau aus – diese mussten meist eher auf die Pop-Up-Freizeitparks (welche auch unter der etwas unglücklichen Abkürzung PUF bekannt sind ) ausweichen.
Jedoch hatte sich in Luxemburg etwas Großes angebahnt, nämlich sollte anstelle der bekannten Schueberfouer dieses Jahr eine Ersatzveranstaltung stattfinden, welche den Namen Fun um Glacis trägt. Und bei der Bekanntgabe der Attraktionen dürften viele Leute erstmal Augen gemacht haben – sowohl der legendäre Olympia Looping als auch die ebenfalls sehr bekannte Alpina Bahn sollten auffahren, gefolgt von so einigen Flatrides
Als dann Martina und Max Interesse an dieser Veranstaltung geäußert haben, war mir klar, dass ich auch mit von der Partie sein würde – dazu bekamen wir noch Verstärkung von Alex.
Ein Termin hierfür war auch erstaunlich schnell gefunden, und so ging es dann am Sonntag, den 22. August nach Luxemburg.
Um dort hinzukommen, ging es für mich zunächst mit der S-Bahn nach Karlsruhe, wo ich von Alex abgeholt wurde. Als nächstes wurde ein Zwischenstopp auf einem Mitfahrerparkplatz in der Nähe von Landau eingelegt, wo wir schon von Martina und Max erwartet wurden und dann gemeinsam nach etwas mehr als zwei Stunden Fahrzeit ein kostenloses Parkhaus „Park and Ride Bouillon“ angesteuert wurde.
Von dort ging es dann mit dem Bus in die Innenstadt, und nach einem kurzen Fußmarsch (der jedoch trotzdem lang genug war, um von einem Regenschauer überrascht zu werden…) hatten wir dann unser Ziel erreicht, und das sogar noch vor der regulären Öffnungszeit um 11 Uhr. Da uns der Zutritt zum Gelände jedoch bereits gestattet war, gab es nun Zeit, sich ein bisschen umzuschauen
Das Objekt der Begierde – vor allem von zwei unserer Gruppe
Auffällig ist hier, dass die Attraktionen und Buden nach ihrer „Art“ sortiert sind – auf dem ziemlich großen Platz hier standen hauptsächlich die großen Attraktionen, hiervon nur vergleichsweise wenige, sodass viel Platz dazwischen gelassen werden konnte
Auf anderen Plätzen in der Stadt verteilt sollten dann Kinderattraktionen zu finden sein, zu diesen kamen wir jedoch erst später.
Da sich auf dem aktuellen Platz momentan noch kaum etwas bewegte, gingen wir zunächst zu einem separaten Bereich, wo hauptsächlich Verpflegung zu finden war. Um dieses Areal betreten zu können, musste man zunächst seinen Impf- beziehungsweise Genesungsnachweis oder einen negativen Test vorweisen. Nachdem wir uns dann mit dem Impfzertifikat der Corona-Warn-App angemeldet haben, bekam jeder ein grünes Festival-Bändchen ums Handgelenk, welches uns einen erneuten Eintritt ohne weiteren Nachweis ermöglichte.
Dort angekommen, aßen wir zunächst eine Bratwurst bei einem Sitzplatz. Die Preise waren ungefähr mit denen auf deutschen Plätzen vergleichbar, also okay.
Wieder auf dem großen Hauptplatz angekommen, zog es uns natürlich zunächst zu dem Flaggschiff – dem Olympia Looping, welcher jedes Mal aufs Neue beeindruckt!
Ein bisschen näher ran…
…und noch näher
Mit 10 Euro pro Fahrt ist der Fahrpreis hier zwar durchaus nah an der Schmerzgrenze, aber wer weiß, wie lange dieser Koloss noch auf den Plätzen unterwegs sein wird – also rein da!
Da Martina und Max diese Bahn noch nicht gefahren sind, nahmen diese in der Front Row Platz, Alex und ich dahinter.
Und so hieß es dann für uns „Loop-de-loop“ - und das gleich fünfmal, was man auch nicht überall findet
Die Fahrt war leider deutlich rauer, als ich sie in Erinnerung hatte, gerade in den Kurven hat man auch mal unangenehme Bekanntschaft mit den „Schulter-Krallen“ gemacht. Keine Ahnung ob es am Zug lag (wir saßen im pinkfarbenen), denn meine bisherigen Fahrten im blauen Zug waren immer ziemlich smooth und angenehm.
Dazu kam uns allen die Fahrt nicht sonderlich intensiv vor, aber dies war ganz sicher darauf zurückzuführen, dass wir vier den Zug für uns alleine hatten und dieser noch alles andere als warmgefahren war…
Fakt ist aber, dass diese Anlage trotzdem wahnsinnig fotogen ist – was mittlerweile jeder hier an der Zahl der Fotos gemerkt haben dürfte
Olympisch sollte es auch gleich weitergehen, denn nur wenige Schritte entfernt stand ein wahrer Klassiker, den man auch weltweit nur noch äußerst selten antrifft…
…eine Bayernkurve
Dieses Schild steht für Qualität
Platz genommen im Schlitten, fällt zunächst die Sitzposition auf:
Diese ist nämlich äußerst frei – Rückhaltesysteme gibt es hier gar keine, man wird lediglich von den Seitenstützen im Bob gehalten...
Wir scheinen uns hier jedenfalls ganz gut mit der Position angefreundet zu haben – Daumen hoch jedenfalls von mir
Dieser Aspekt sorgt hier noch für einen zusätzlichen Nervenkitzel, denn nach ein paar langsamen Runden zur Eingewöhnung legt dieses Teil richtig los – ich habe zwar im Vorfeld schon von der hohen Geschwindigkeit dieser Anlagen gehört, aber trotzdem war es erstaunlich, wie viel Dampf dieser Oldtimer aus den 60er Jahren unter der Haube hat!
Geile Sache
All along the watchtower
Zusätzlich fällt noch auf, wie aufwändig und liebevoll diese Anlage von seinem Besitzer, dem französischen Schausteller „Bozec-Ménude“ gepflegt wird, diese sieht nämlich aus wie neu
Jedoch wird einem auch beim Fahrgeräusch das Alter bemerkbar, bei voller Fahrt macht dieses Ding nämlich einen Höllenlärm, was ungefähr mit einer Holzachterbahn in voller Fahrt vergleichbar ist – sehr cool
Wer also auf nostalgische Rides steht, dem würde ich einen Besuch in Luxemburg empfehlen, dort ist diese Anlage nämlich Stammgast – eine Fahrt lohnt sich hier in jedem Fall
Und da Schwarzkopf so tolle Sachen gebaut hat, ging es auch gleich weiter – mit der Alpina Bahn, der weltgrößten mobilen Achterbahn ohne Inversionen, die mit ihren drei „Ebenen“ ebenfalls immer imposant aussieht
Die letzte Fahrt auf dieser Bahn war leider ziemlich rough, jetzt wurde diese mit neuen Zügen ausgestattet. Diese sehen optisch zwar deutlich moderner als der Rest der Anlage, meiner Meinung nach jedoch trotzdem sehr schick aus – aber sorgen diese auch für einen besseren Fahrkomfort?
Schauen wir mal, am besten in der letzten Reihe
Ab in den kleinen Dip…
…nur um anschließend den kurvigen Drop herunterzubrettern, der so manchen Erstfahrer überrascht
Über der schön gestalteten Kasse gibt‘s leichte, aber trotzdem nette Airtime – bevor dann bis zur Schlussbremse das typische „Achter-Layout“ absolviert wird
Und ich war positiv überrascht, diese Anlage fährt sich jetzt wirklich schön – die Ruckler sind nur noch minimal, sodass diese Fahrt wieder richtig Spaß macht.
Durch die neuen Züge wird bewiesen, dass man sich weiterhin um einen möglichst langen Erhalt dieses alten Kolosses kümmert
Da lohnen sich auch die 7 Euro Fahrpreis, ich steige gerne wieder ein, wenn sich die Gelegenheit ergibt
Direkt nebenan drehte sich ein Booster-Maxx, welcher aber nur eine ziemlich kurze Fahrt bot – und das für 8 Euro, was uns allen zu teuer war.
Da widmeten wir uns doch lieber den Shakers:
Hiermit meine ich jedoch keinen Breakdance mit Überschlaggondeln aus dem Hause Mondial, sondern eine quietschrosa Schlittenfahrt, die auf den ersten Blick klein und zahm aussah…
Da Alex jedoch eine Fahrt beobachtet und als intensiv wahrgenommen hatten, stiegen wir ein – und einige von uns waren nach der Fahrt regelrecht perplex:
Hier schwingen die Gondeln nämlich mehr als 90 Grad aus, gefühlt kurz bis vor dem Überschlag, dazu nur eine einfache Metallstange als Bügel – hier kommt echter Thrill auf
Ich kannte diese Fahrweise zwar schon von „Crazy Run“, welchen ich 2018 auf der Basler Herbstmesse gefahren bin, hier wurde jedoch um einiges häufiger Vollspeed gefahren
Zusammenfassend kann man diese Fahrt als „Feria Swing auf Steroiden“ bezeichnen
Nach diesem wilden Ritt brauchten wir erstmal eine Pause, um diese Erfahrung zu verarbeiten. So begaben wir uns wieder in den Gastronomiebereich, um in einer Art Festzelt eine Runde Softdrinks zu uns zu nehmen. Dort wurden wir von Chartsmusik der vergangenen Jahre unterhalten – soweit alles noch okay. Als wir dann alle unsere Flaschen leer hatten und Andreas Gabalier mit seinem „Hulapalu“ einsetzte, war dies Grund genug, uns auf die Flucht zu begeben
Anschließend wurde der Breakdance von Alex und Martina gefahren, Max und ich haben hier eine Runde ausgesetzt.
Die Fahrt sah ganz in Ordnung aus, immerhin gab es hier noch den typischen Sound der Motoren zu hören und gerade bei Nacht stelle ich mir diese Anlage mit den Lichtmasten äußerst schick vor
Unsere nächste Station war eine Attraktion, die auch dem deutschen Kirmesgänger ein Begriff sein sollte – nämlich der gute alte Circus Circus, welcher mit einer strahlenden Optik, einem langen Fahrprogramm sowie deutscher (!) Reko die Leute lockte…
Die Fahrt war zwar nicht die heftigste, die ich bisher erlebt habe, war aber trotzdem auf jeden Fall spaßig, durchaus rasant und die Länge war auch gut.
Die Reko war auf jeden Fall wirklich witzig, zu einer jungen weiblichen Mitfahrerin meinte dieser: „Alles gut bei dir, oder warum quietschst du so rum?“
Insgesamt weiterhin sehr empfehlenswert, der Circus Circus – vom Aussehen definitiv der schönste Magic, den ich kenne, und alle meine Fahrten konnten überzeugen
Deutschsprachige Reko gab es auch schon den ganzen Tag am Hangover Tower von Schneider zu hören, diesen wollte jedoch keiner aus unserer Gruppe fahren…
Somit hatten wir fast alles Wichtige durch – lediglich den XXL wollte Martina noch testen, daher bin ich auch hier eine Runde mitgefahren
Diese Fahrt war leider relativ kurz, aber konnte sich hinsichtlich der Intensität trotzdem durchaus sehen lassen – am höchsten Punkt waren ein paar nette Airtime Momente drin und wir hatten beide mehrmals mit unseren Masken zu kämpfen, welche sich beinahe verabschiedet hatten.
Dies ist mir bisher noch kein einziges Mal passiert
Und trotz Gesichtsbedeckung konnte man die Reaktionen einer Mitfahrerin auf der gegenüberliegenden Seite absolut nicht überhören
Wieder festen Boden unter den Füßen, verließen wir diesen Platz und uns stand ein Fußmarsch von ungefähr 20 Minuten bevor, der uns unter anderem auch durch Wohngebiete führte. Dort kamen immer mehr Zweifel auf, ob wir überhaupt richtig sind – aber durch einen kleinen unscheinbaren Hintereingang landeten wir dann im Parc Merl-Belair, einer beschaulichen und durchaus hübschen Grünanlage.
Hier war unter anderem ein großer Ententeich mit modernen Kunstobjekten zu finden – aber halt, was ist das da hinten?
Mitten auf den Grünflächen waren ein paar Kinderattraktionen verstreut – hier eine Rutsche, da eine kleine Eisenbahn und eben auch „1000 Pattes“
Als wir vor diesem allseits bekannten Coastertyp standen, schauten wir alle erstmal ein wenig verdutzt: es war nämlich nirgendwo ein Kassenhäuschen zu finden 🤔
Bei genauerem Hinschauen bemerkten wir eine Horde Kinder, die, nachdem sie aus dem Ausgang kamen, sich gleich wieder anstellten – also scheint die Fahrt hier tatsächlich kostenlos zu sein
Nach einer Fahrt Wartezeit konnten wir dann Platz nehmen und das altbekannte Layout absolvieren, auf das ich wohl nicht näher eingehen brauche
Immerhin hat Martina diesen Moment festgehalten
Ausgestiegen und um einen Count reicher, ging es dann wieder aus dem Park hinaus und weitere 20 Minuten zu Fuß später…
… erreichten wir den Platz der Verfassung mit seinem Obelisken „Gëlle Fra“ in der Mitte.
Da die Stadt hier terassenartig angelegt ist, hat man von hier einen wirklich netten Ausblick auf die tiefer gelegenen Ebenen.
Back to business – hier erwartete uns, wie jeder bereits gesehen hat auch ein weiterer Count: „Ring Renner“ - wieder ein Standardlayout, was aber der geneigte Kirmesgänger als „Racing Coaster“ kennen dürfte
Auch hier durfte man wieder kostenlos einsteigen – ein Kassenhäuschen war zwar diesmal vorhanden, jedoch kein Mensch darin
Hier waren sogar einige Runden Wartezeit angesagt, bis wir dann diesen Coaster einsacken konnten…
…diesmal immerhin an einer besonders ansprechenden Kulisse mit tollem Ausblick
Neben einigen Kinderkarussells standen hier hauptsächlich Essensbuden, darunter auch „Der Holländer Snack“, der das typische frittierte Fast Food, welches so einigen Coasterfriends geläufig sein dürfte, anbot. Zu Alex Begeisterung war auch die „Bami Schijf“, also die frittierten Asia-Nudeln, dabei – somit war die Entscheidung, wo wir essen sollten, schnell gefallen
Jedoch ließ die Organisation hier stark zu wünschen übrig: einerseits dauerte die Zubereitung sehr lange und einige Kunden hatten nach dem Bezahlen das Weite gesucht, sodass quer über den Platz gerufen werden musste, dass die Frikandel jetzt fertig ist
Ich für meinen Teil fand den Wrap mit Kipcorn ganz okay, andere waren nicht ganz so angetan…
Nachdem wir dann fertig gegessen und noch einen Zwischenstopp an einem Süßwarenstand eingelegt hatten, wollten wir eigentlich so schnell wie möglich zur Bushaltestelle zurück, jedoch fing es ohne Vorwarnung an wie aus Eimern zu schütten, weshalb wir zunächst unter dem Dach des Standes stehen blieben, bis sich das Wetter wieder beruhigt hatte!
Danach noch ein letzter Blick über das Panorama
So ging es dann mitten ins Bankenviertel der Stadt, wo wir dann, von hohen und modernen Gebäuden umgeben…
…auf unseren Bus warteten, der uns dann zum Parkhaus brachte.
Von dort ging es dann wieder heimwärts, auf dem Mitfahrerparkplatz trennten sich dann wieder unsere Wege, ich wurde von Alex noch nach Karlsruhe mitgenommen und am Hauptbahnhof abgesetzt, von wo ich dann mit der nächsten S-Bahn nach Hause fuhr.
Insgesamt war es ein sehr schöner und ereignisreicher Tag in Luxemburg – das Konzept dieser Veranstaltung war gerade im Hinblick auf Corona sehr ausgereift und gut, trotzdem kam hier der Spaß absolut nicht zu kurz.
Aber auch die Stadt hat mir echt gut gefallen, ich komme gerne wieder
Ein fettes Dankeschön auf jeden Fall an Alex fürs Fahren, aber auch an Martina und Max für die Idee, fürs Counts ausfindig machen und dass ihr alle dabei wart – es war ein wirklich angenehmer Tag mit euch, gerne wieder 😊
Ich hoffe, euch hat dieser Report mit Kirmes-Flair gefallen – falls ihr Anmerkungen oder Kritik hierzu habt, zögert nicht und schreibt es drunter
Beste Grüße und weiterhin eine schöne Zeit
Lukas
willkommen zur nächsten Runde, einsteigen bitte
Während die Freizeitparkfans auch seit diesem Saisonbeginn schon ein wenig auf ihre Kosten kommen konnten, sah es bei Freunden der Kirmes eher mau aus – diese mussten meist eher auf die Pop-Up-Freizeitparks (welche auch unter der etwas unglücklichen Abkürzung PUF bekannt sind ) ausweichen.
Jedoch hatte sich in Luxemburg etwas Großes angebahnt, nämlich sollte anstelle der bekannten Schueberfouer dieses Jahr eine Ersatzveranstaltung stattfinden, welche den Namen Fun um Glacis trägt. Und bei der Bekanntgabe der Attraktionen dürften viele Leute erstmal Augen gemacht haben – sowohl der legendäre Olympia Looping als auch die ebenfalls sehr bekannte Alpina Bahn sollten auffahren, gefolgt von so einigen Flatrides
Als dann Martina und Max Interesse an dieser Veranstaltung geäußert haben, war mir klar, dass ich auch mit von der Partie sein würde – dazu bekamen wir noch Verstärkung von Alex.
Ein Termin hierfür war auch erstaunlich schnell gefunden, und so ging es dann am Sonntag, den 22. August nach Luxemburg.
Um dort hinzukommen, ging es für mich zunächst mit der S-Bahn nach Karlsruhe, wo ich von Alex abgeholt wurde. Als nächstes wurde ein Zwischenstopp auf einem Mitfahrerparkplatz in der Nähe von Landau eingelegt, wo wir schon von Martina und Max erwartet wurden und dann gemeinsam nach etwas mehr als zwei Stunden Fahrzeit ein kostenloses Parkhaus „Park and Ride Bouillon“ angesteuert wurde.
Von dort ging es dann mit dem Bus in die Innenstadt, und nach einem kurzen Fußmarsch (der jedoch trotzdem lang genug war, um von einem Regenschauer überrascht zu werden…) hatten wir dann unser Ziel erreicht, und das sogar noch vor der regulären Öffnungszeit um 11 Uhr. Da uns der Zutritt zum Gelände jedoch bereits gestattet war, gab es nun Zeit, sich ein bisschen umzuschauen
Das Objekt der Begierde – vor allem von zwei unserer Gruppe
Auffällig ist hier, dass die Attraktionen und Buden nach ihrer „Art“ sortiert sind – auf dem ziemlich großen Platz hier standen hauptsächlich die großen Attraktionen, hiervon nur vergleichsweise wenige, sodass viel Platz dazwischen gelassen werden konnte
Auf anderen Plätzen in der Stadt verteilt sollten dann Kinderattraktionen zu finden sein, zu diesen kamen wir jedoch erst später.
Da sich auf dem aktuellen Platz momentan noch kaum etwas bewegte, gingen wir zunächst zu einem separaten Bereich, wo hauptsächlich Verpflegung zu finden war. Um dieses Areal betreten zu können, musste man zunächst seinen Impf- beziehungsweise Genesungsnachweis oder einen negativen Test vorweisen. Nachdem wir uns dann mit dem Impfzertifikat der Corona-Warn-App angemeldet haben, bekam jeder ein grünes Festival-Bändchen ums Handgelenk, welches uns einen erneuten Eintritt ohne weiteren Nachweis ermöglichte.
Dort angekommen, aßen wir zunächst eine Bratwurst bei einem Sitzplatz. Die Preise waren ungefähr mit denen auf deutschen Plätzen vergleichbar, also okay.
Wieder auf dem großen Hauptplatz angekommen, zog es uns natürlich zunächst zu dem Flaggschiff – dem Olympia Looping, welcher jedes Mal aufs Neue beeindruckt!
Ein bisschen näher ran…
…und noch näher
Mit 10 Euro pro Fahrt ist der Fahrpreis hier zwar durchaus nah an der Schmerzgrenze, aber wer weiß, wie lange dieser Koloss noch auf den Plätzen unterwegs sein wird – also rein da!
Da Martina und Max diese Bahn noch nicht gefahren sind, nahmen diese in der Front Row Platz, Alex und ich dahinter.
Und so hieß es dann für uns „Loop-de-loop“ - und das gleich fünfmal, was man auch nicht überall findet
Die Fahrt war leider deutlich rauer, als ich sie in Erinnerung hatte, gerade in den Kurven hat man auch mal unangenehme Bekanntschaft mit den „Schulter-Krallen“ gemacht. Keine Ahnung ob es am Zug lag (wir saßen im pinkfarbenen), denn meine bisherigen Fahrten im blauen Zug waren immer ziemlich smooth und angenehm.
Dazu kam uns allen die Fahrt nicht sonderlich intensiv vor, aber dies war ganz sicher darauf zurückzuführen, dass wir vier den Zug für uns alleine hatten und dieser noch alles andere als warmgefahren war…
Fakt ist aber, dass diese Anlage trotzdem wahnsinnig fotogen ist – was mittlerweile jeder hier an der Zahl der Fotos gemerkt haben dürfte
Olympisch sollte es auch gleich weitergehen, denn nur wenige Schritte entfernt stand ein wahrer Klassiker, den man auch weltweit nur noch äußerst selten antrifft…
…eine Bayernkurve
Dieses Schild steht für Qualität
Platz genommen im Schlitten, fällt zunächst die Sitzposition auf:
Diese ist nämlich äußerst frei – Rückhaltesysteme gibt es hier gar keine, man wird lediglich von den Seitenstützen im Bob gehalten...
Wir scheinen uns hier jedenfalls ganz gut mit der Position angefreundet zu haben – Daumen hoch jedenfalls von mir
Dieser Aspekt sorgt hier noch für einen zusätzlichen Nervenkitzel, denn nach ein paar langsamen Runden zur Eingewöhnung legt dieses Teil richtig los – ich habe zwar im Vorfeld schon von der hohen Geschwindigkeit dieser Anlagen gehört, aber trotzdem war es erstaunlich, wie viel Dampf dieser Oldtimer aus den 60er Jahren unter der Haube hat!
Geile Sache
All along the watchtower
Zusätzlich fällt noch auf, wie aufwändig und liebevoll diese Anlage von seinem Besitzer, dem französischen Schausteller „Bozec-Ménude“ gepflegt wird, diese sieht nämlich aus wie neu
Jedoch wird einem auch beim Fahrgeräusch das Alter bemerkbar, bei voller Fahrt macht dieses Ding nämlich einen Höllenlärm, was ungefähr mit einer Holzachterbahn in voller Fahrt vergleichbar ist – sehr cool
Wer also auf nostalgische Rides steht, dem würde ich einen Besuch in Luxemburg empfehlen, dort ist diese Anlage nämlich Stammgast – eine Fahrt lohnt sich hier in jedem Fall
Und da Schwarzkopf so tolle Sachen gebaut hat, ging es auch gleich weiter – mit der Alpina Bahn, der weltgrößten mobilen Achterbahn ohne Inversionen, die mit ihren drei „Ebenen“ ebenfalls immer imposant aussieht
Die letzte Fahrt auf dieser Bahn war leider ziemlich rough, jetzt wurde diese mit neuen Zügen ausgestattet. Diese sehen optisch zwar deutlich moderner als der Rest der Anlage, meiner Meinung nach jedoch trotzdem sehr schick aus – aber sorgen diese auch für einen besseren Fahrkomfort?
Schauen wir mal, am besten in der letzten Reihe
Ab in den kleinen Dip…
…nur um anschließend den kurvigen Drop herunterzubrettern, der so manchen Erstfahrer überrascht
Über der schön gestalteten Kasse gibt‘s leichte, aber trotzdem nette Airtime – bevor dann bis zur Schlussbremse das typische „Achter-Layout“ absolviert wird
Und ich war positiv überrascht, diese Anlage fährt sich jetzt wirklich schön – die Ruckler sind nur noch minimal, sodass diese Fahrt wieder richtig Spaß macht.
Durch die neuen Züge wird bewiesen, dass man sich weiterhin um einen möglichst langen Erhalt dieses alten Kolosses kümmert
Da lohnen sich auch die 7 Euro Fahrpreis, ich steige gerne wieder ein, wenn sich die Gelegenheit ergibt
Direkt nebenan drehte sich ein Booster-Maxx, welcher aber nur eine ziemlich kurze Fahrt bot – und das für 8 Euro, was uns allen zu teuer war.
Da widmeten wir uns doch lieber den Shakers:
Hiermit meine ich jedoch keinen Breakdance mit Überschlaggondeln aus dem Hause Mondial, sondern eine quietschrosa Schlittenfahrt, die auf den ersten Blick klein und zahm aussah…
Da Alex jedoch eine Fahrt beobachtet und als intensiv wahrgenommen hatten, stiegen wir ein – und einige von uns waren nach der Fahrt regelrecht perplex:
Hier schwingen die Gondeln nämlich mehr als 90 Grad aus, gefühlt kurz bis vor dem Überschlag, dazu nur eine einfache Metallstange als Bügel – hier kommt echter Thrill auf
Ich kannte diese Fahrweise zwar schon von „Crazy Run“, welchen ich 2018 auf der Basler Herbstmesse gefahren bin, hier wurde jedoch um einiges häufiger Vollspeed gefahren
Zusammenfassend kann man diese Fahrt als „Feria Swing auf Steroiden“ bezeichnen
Nach diesem wilden Ritt brauchten wir erstmal eine Pause, um diese Erfahrung zu verarbeiten. So begaben wir uns wieder in den Gastronomiebereich, um in einer Art Festzelt eine Runde Softdrinks zu uns zu nehmen. Dort wurden wir von Chartsmusik der vergangenen Jahre unterhalten – soweit alles noch okay. Als wir dann alle unsere Flaschen leer hatten und Andreas Gabalier mit seinem „Hulapalu“ einsetzte, war dies Grund genug, uns auf die Flucht zu begeben
Anschließend wurde der Breakdance von Alex und Martina gefahren, Max und ich haben hier eine Runde ausgesetzt.
Die Fahrt sah ganz in Ordnung aus, immerhin gab es hier noch den typischen Sound der Motoren zu hören und gerade bei Nacht stelle ich mir diese Anlage mit den Lichtmasten äußerst schick vor
Unsere nächste Station war eine Attraktion, die auch dem deutschen Kirmesgänger ein Begriff sein sollte – nämlich der gute alte Circus Circus, welcher mit einer strahlenden Optik, einem langen Fahrprogramm sowie deutscher (!) Reko die Leute lockte…
Die Fahrt war zwar nicht die heftigste, die ich bisher erlebt habe, war aber trotzdem auf jeden Fall spaßig, durchaus rasant und die Länge war auch gut.
Die Reko war auf jeden Fall wirklich witzig, zu einer jungen weiblichen Mitfahrerin meinte dieser: „Alles gut bei dir, oder warum quietschst du so rum?“
Insgesamt weiterhin sehr empfehlenswert, der Circus Circus – vom Aussehen definitiv der schönste Magic, den ich kenne, und alle meine Fahrten konnten überzeugen
Deutschsprachige Reko gab es auch schon den ganzen Tag am Hangover Tower von Schneider zu hören, diesen wollte jedoch keiner aus unserer Gruppe fahren…
Somit hatten wir fast alles Wichtige durch – lediglich den XXL wollte Martina noch testen, daher bin ich auch hier eine Runde mitgefahren
Diese Fahrt war leider relativ kurz, aber konnte sich hinsichtlich der Intensität trotzdem durchaus sehen lassen – am höchsten Punkt waren ein paar nette Airtime Momente drin und wir hatten beide mehrmals mit unseren Masken zu kämpfen, welche sich beinahe verabschiedet hatten.
Dies ist mir bisher noch kein einziges Mal passiert
Und trotz Gesichtsbedeckung konnte man die Reaktionen einer Mitfahrerin auf der gegenüberliegenden Seite absolut nicht überhören
Wieder festen Boden unter den Füßen, verließen wir diesen Platz und uns stand ein Fußmarsch von ungefähr 20 Minuten bevor, der uns unter anderem auch durch Wohngebiete führte. Dort kamen immer mehr Zweifel auf, ob wir überhaupt richtig sind – aber durch einen kleinen unscheinbaren Hintereingang landeten wir dann im Parc Merl-Belair, einer beschaulichen und durchaus hübschen Grünanlage.
Hier war unter anderem ein großer Ententeich mit modernen Kunstobjekten zu finden – aber halt, was ist das da hinten?
Mitten auf den Grünflächen waren ein paar Kinderattraktionen verstreut – hier eine Rutsche, da eine kleine Eisenbahn und eben auch „1000 Pattes“
Als wir vor diesem allseits bekannten Coastertyp standen, schauten wir alle erstmal ein wenig verdutzt: es war nämlich nirgendwo ein Kassenhäuschen zu finden 🤔
Bei genauerem Hinschauen bemerkten wir eine Horde Kinder, die, nachdem sie aus dem Ausgang kamen, sich gleich wieder anstellten – also scheint die Fahrt hier tatsächlich kostenlos zu sein
Nach einer Fahrt Wartezeit konnten wir dann Platz nehmen und das altbekannte Layout absolvieren, auf das ich wohl nicht näher eingehen brauche
Immerhin hat Martina diesen Moment festgehalten
Ausgestiegen und um einen Count reicher, ging es dann wieder aus dem Park hinaus und weitere 20 Minuten zu Fuß später…
… erreichten wir den Platz der Verfassung mit seinem Obelisken „Gëlle Fra“ in der Mitte.
Da die Stadt hier terassenartig angelegt ist, hat man von hier einen wirklich netten Ausblick auf die tiefer gelegenen Ebenen.
Back to business – hier erwartete uns, wie jeder bereits gesehen hat auch ein weiterer Count: „Ring Renner“ - wieder ein Standardlayout, was aber der geneigte Kirmesgänger als „Racing Coaster“ kennen dürfte
Auch hier durfte man wieder kostenlos einsteigen – ein Kassenhäuschen war zwar diesmal vorhanden, jedoch kein Mensch darin
Hier waren sogar einige Runden Wartezeit angesagt, bis wir dann diesen Coaster einsacken konnten…
…diesmal immerhin an einer besonders ansprechenden Kulisse mit tollem Ausblick
Neben einigen Kinderkarussells standen hier hauptsächlich Essensbuden, darunter auch „Der Holländer Snack“, der das typische frittierte Fast Food, welches so einigen Coasterfriends geläufig sein dürfte, anbot. Zu Alex Begeisterung war auch die „Bami Schijf“, also die frittierten Asia-Nudeln, dabei – somit war die Entscheidung, wo wir essen sollten, schnell gefallen
Jedoch ließ die Organisation hier stark zu wünschen übrig: einerseits dauerte die Zubereitung sehr lange und einige Kunden hatten nach dem Bezahlen das Weite gesucht, sodass quer über den Platz gerufen werden musste, dass die Frikandel jetzt fertig ist
Ich für meinen Teil fand den Wrap mit Kipcorn ganz okay, andere waren nicht ganz so angetan…
Nachdem wir dann fertig gegessen und noch einen Zwischenstopp an einem Süßwarenstand eingelegt hatten, wollten wir eigentlich so schnell wie möglich zur Bushaltestelle zurück, jedoch fing es ohne Vorwarnung an wie aus Eimern zu schütten, weshalb wir zunächst unter dem Dach des Standes stehen blieben, bis sich das Wetter wieder beruhigt hatte!
Danach noch ein letzter Blick über das Panorama
So ging es dann mitten ins Bankenviertel der Stadt, wo wir dann, von hohen und modernen Gebäuden umgeben…
…auf unseren Bus warteten, der uns dann zum Parkhaus brachte.
Von dort ging es dann wieder heimwärts, auf dem Mitfahrerparkplatz trennten sich dann wieder unsere Wege, ich wurde von Alex noch nach Karlsruhe mitgenommen und am Hauptbahnhof abgesetzt, von wo ich dann mit der nächsten S-Bahn nach Hause fuhr.
Insgesamt war es ein sehr schöner und ereignisreicher Tag in Luxemburg – das Konzept dieser Veranstaltung war gerade im Hinblick auf Corona sehr ausgereift und gut, trotzdem kam hier der Spaß absolut nicht zu kurz.
Aber auch die Stadt hat mir echt gut gefallen, ich komme gerne wieder
Ein fettes Dankeschön auf jeden Fall an Alex fürs Fahren, aber auch an Martina und Max für die Idee, fürs Counts ausfindig machen und dass ihr alle dabei wart – es war ein wirklich angenehmer Tag mit euch, gerne wieder 😊
Ich hoffe, euch hat dieser Report mit Kirmes-Flair gefallen – falls ihr Anmerkungen oder Kritik hierzu habt, zögert nicht und schreibt es drunter
Beste Grüße und weiterhin eine schöne Zeit
Lukas
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