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Go West 2022 - Höhen & Tiefen: #2b Los Angeles (Six Flags Magic Mountain & Universal)

Fiorell

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Wir waren dieses Jahr Ende Mai/Anfang Juni auf einer größeren Tour im Westen der USA unterwegs. Nach langer Zeit endlich mal wieder eine fette Tour! Unsere Wegpunkte sollten die folgenden Städte sein:
  1. San Francisco (California's Great America, Six Flags Discovery Kingdom)
  2. Los Angeles (Disney und Knott's) (Teil 2: Six Flags Magic Mountain & Universal)
  3. San Diego (SeaWorld und Legoland)
  4. Las Vegas
  5. Salt Lake City (Lagoon)
Die ist ein Bericht zu Teil 2b unserer Tour: Los Angeles, Universal & SFMM.
Statt möglichst vieler Statistiken und Aufzählungen möchte ich mich in dieser Berichtserie vor allem auf meine Eindrücke konzentrieren. Deswegen geht es hier fast ausschließlich um erlebte Höhen und Tiefen. Und ja, Letztere gab es auch auf der Tour. Das kann zum einen daran liegen, dass nach der zweijährigen Corona-Pause die Parks Schwierigkeiten hatten Personal zu finden oder vielleicht liegt es auch daran, dass ich und meine Mitreisenden nicht jünger werden. Speziell wenn es um meine Einschätzungen einiger Achterbahnen geht, gebe ich zu Protokoll, dass ich zu den "Big Boys" gehöre und 115 kg wiege - da erlebt man die eine oder andere Bahn doch etwas anders. Close your seatbelts - es geht los…

Für Sparbrötchen

Bevor es mit den restlichen Parks in und um Los Angeles los geht, vielleicht noch ein paar Worte für uns Sparfüchse: Vor wenigen Jahren noch war es erschreckend einfach in Kalifornien Geld zu sparen wenn man alle möglichen Freizeitparks abgreifen wollte. Das Zauberwort hieß damals ‘CityPass Southern California’ und beinhaltete alle möglichen Freizeitparks in Kalifornien zu einem wirklich guten Pauschalpreis.

Diese Zeiten sind vorbei.

Wer aktuell sparen möchte, hat es erheblich schwerer. Für Disney empfiehlt es sich bei UndercoverTourist vorbeizuschauen (oder vielleicht hat ja der Captain etwas im Petto), doch selbst damit bleiben diese Parks die teuersten auf der gesamten Tour. Ansonsten sollte man einen Blick auf den GoCity-Pass wagen, den es in zwei Varianten für verschiedene Einzugsgebiete (San Francisco, Los Angeles, San Diego und Las Vegas) gibt.

Variante 1 ist der Choice-Pass, bei dem man eine bestimmte Anzahl von Attraktionen auswählen kann, die dann möglicherweise ein klein wenig günstiger sind. Der Vorteil von dieser Variante ist, dass man recht flexibel ist was den Zeitpunkt des Besuchs der einzelnen Attraktionen betrifft. Viele Top-Attraktionen gibt es aber in dieser Variante nicht.

Variante 2 ist der Days-Pass, bei dem man eine bestimmte Anzahl aufeinanderfolgender Tage ersteht. An diesen Tagen kann man so viele Attraktionen besuchen, wie man es will oder schafft. Man kann sogar die meisten Attraktionen mehrmals, also an verschiedenen Tagen, besuchen (das gilt z.B. für Universal nicht, das man insgesamt nur einmal besuchen darf - aber Six Flags Magic Mountain kann man so oft besuchen wie man Tage zur Verfügung hat). Der Nachteil dieses Passes ist, dass er exakt die angegebene Anzahl an Tagen gültig ist - vom ersten Besuch einer der Attraktionen an.

Hier gilt es genau auszurechnen was man wie, wann und wo besuchen möchte. Viel Spaß beim planen.

The Coaster Capital of the World

Tja, markige Sprüche von Six Flags Magic Mountain (SFMM), dass sich nun schon seit Jahrzehnten in einer Art Dauer-Clinch mit Cedar Point befindet: Wer hat denn nun die meisten und besten Achterbahnen? Und ehe man es sich versieht, mischt sich da noch ein Emporkömmling aus Polen in die Diskussion ein…

Wenn alles gut läuft, dann kann man in SFMM 19-20 Counts abhaken.

[Schallendes Gelächter]

…wenn alles gut läuft. 😉

Der magische Berg liegt etwas weiter außerhalb im Nordosten von Los Angeles. Schon wenn man auf dem Parkplatz ankommt, lachen einem die Berge und Täler der Spaßmaschinen entgegen…

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In SFMM hatten wir folgenden generalstabsmäßig ausgeführten Plan: Wir dringen schnell in das hintere Feindesland vor und räumen die Counts einer nach dem anderen von hinten nach vorne ab. Bam! Was für ein Plan.

Was keiner von uns auf dem Radar hatte: Wenn man einfach im Park gerade aus nach hinten läuft, muss man einen ziemlichen Hügel überqueren, der wohl namensgebend für ‘Magic Mountain’ war. Da eh keine Besucher mehr in den Park kommen, die älter als 30 Jahre sind, hat sich SFMM dazu entschlossen, die Zahnradbahn, die vom Eingang aus auf den Hügel fährt, einfach mal unnütz herumstehen zu lassen. Wenn man dann strammen Schrittes mit der richtigen kalifornischen Sonneneinstrahlung einmal quer durch den Park läuft, kann man sich gleich eine Wasserflasche für $5 das Stück kaufen. Denn, offiziell lässt der Park keine Getränke von außerhalb zu. Inoffiziell kann man allerdings schon damit durchkommen, wenn die Taschen-Fummler am Eingang nicht die nötige Lust haben.

Schon auf dem Weg über den magischen Berg fiel auf: Da läuft Einiges mal wieder nicht im Park. Aber wir bleiben optimistisch.

Im hinterer Parkteil angekommen ergibt sich folgendes Bild: Die einzige Achterbahn die um 11:00 Uhr fährt (der Park macht um 10:30 Uhr auf - denn ab da wird es meistens unangenehm heiß. Da stellt man dann am Eingang auch Schilder auf: “Man soll darauf achten immer genügend zu trinken”. Ja genau, für $5 die kleine Flasche) ist ‘Riddler’s Revenge’. ‘Apocalypse’ macht noch keinen Mucks, ‘West Coast Racers’ hat ein Schild “Außer Betrieb”, bei Gold Rusher ist der Eingang noch zu und selbst der ‘Justice League’-Darkride ist für unbestimmte Zeit geschlossen.

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Ausgerechnet ‘Riddler’s Revenge’. Vom Achterbahntyp so eine Art Erzfeind und Oberschurke für mich. Ich mag StandUp-Coaster mal gar nicht - und je länger sie sind, desto schlimmer. Mein bisher liebster StandUp-Coaster ist der Togo ‘Freestyle’ im Cavallino Matto. Weil er kurz ist und weil man oft ‘Walk-On’ in der Station hat. Dadurch fährt der Zug dann meist auch innerhalb von 5 Minuten Abfertigungs-StandUp-Terror aus der Station.
Ich entscheide mich erst mal zu schauen, ob es irgendwo ein Wasser unter $5 gibt, während meine vier tapferen Mitstreiter sich der Rache vom Riddler stellen.
Ich habe kein günstigeres Wasser gefunden und als ich wieder zur Bahn zurückkomme fährt sie auch nicht mehr. Wenig später kommen mir vier deutlich angepisste Recken entgegen: Kaum an der Station beim Anstehen angekommen, fiel die Bahn aus. Hm, Dèjá Vu.

Mittlerweile hört man ein Rumpeln von Apocalypse und auf dem Weg dorthin kann man auch gleich Abchecken ob sich etwas bei den ‘West Coast Racers’ tut - die Antwort darauf ist nein.
Apocalypse fährt nun allerdings. Also huschen wir schnell in die Warteschlange des GCI Woodies - und die Holzachterbahnen von Great Coasters International waren ja bekanntermaßen noch nie schlecht. Richtig?

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Also, sagen wir es mal so: Ich würde lieber den neuen Bandit noch einmal fahren als Apocalypse. Die Holzhammer-Bahn in SFMM macht ihrem Namen leider alle Ehre. Es ist mir bewusst, dass jeder bei den Holzachterbahnen seinen Übergang von ‘Out-Of-Control’ zu ‘Rumpelkammer’ an leicht anderen Stellen hat, aber eine Umfrage unter meinem vier Mitfahrern ergab: Keiner mochte die Bahn. Damit hat das ‘Coaster Capital of the World’ dringenden Nachholbedarf was Holzachterbahnen betrifft, denn dies ist die einzige dieser Art vor Ort.

Wir schlenderten dann zum Arrow Mine Train ‘Gold Rusher’. Dort war nun Fahrbetrieb zu vernehmen. Zu diesem Zeitpunkt fuhren ‘Goliath’, ‘West Coast Racers’, ‘Riddler’s Revenge’, ‘Twisted Colossus’, 'Batman - The Ride' und ‘Superman: Escape from Krypton’ nicht. D.h. bei den anderen Bahnen wurde es wieder richtig schön voll in den Warteschlangen. ‘X2’ hatte den gesamten Tag über 120 Minuten.
Es ist eine Sache viele fette Achterbahnen zu besitzen. Es ist eine andere, diese auch ordentlich zu warten.

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Bei ‘Gold Rusher’ fielen zumindest die Operatoren äußerst positiv auf. Die hatten ihren Spaß und die Fahrgäste auch. Mit den Arrow-Mine Trains ist das dann allerdings so eine Sache: Manchmal sind sie lustig, manchmal nur komisch gebogenes Rumgegurke. Den ‘Gold Rusher’ würde ich mal so im Mittelfeld davon einordnen. Ein bisschen Punkten konnte er wegen seiner Lage am Hügel.

Es waren nun aber Probefahrten bei ‘West Coast Racers’ im Gange. Leider hatten das andere Parkbesucher auch schon Spitz gekriegt, so dass sich leider schon eine ordentliche Warteschlange gebildet hatte. Die ging dann in der Folge auch sehr, sehr langsam voran.

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Notiz: Asphaltiertes Straßen-Theming hat schon im Animal Kingdom nicht funktioniert.

Als erstes ist bei ‘West Coast Racers’ anzumerken, dass es zwar eine Duelling-Anlage ist, aber nur ein Count - denn der Coaster ist ein Moebius-Coaster. Während der nächste Zug mit Fahrgästen gefüllt wird, verbringt der aktuelle Zug eine Wartezeit in so einer Garage, die leidlich thematisiert wurde. Beim Einsteigen hat mich allerdings beinahe der Schlag getroffen, als ich sah, was sich Premier Rides oder Six Flags für die Rückhaltesysteme ausgedacht haben. Neben den normalen Lapbars wurde in den eh immer schon unfassbar engen Premier Rides-Zügen (kennt ihr vielleicht von ‘Sky Scream’) ein halb-flexibler Schulterbügel eingebaut, den man erst selbst hochheben und sich dann hineinzwängen muss. Dann kam noch irgendein Ingenieur (oder ein misanthropischer Handlanger derselben) auf die glorreiche Idee dort einen Karabinerhaken zum Verschluß einzubauen. Dessen Funktionsweise bleibt auf den ersten Blick völlig im Dunkeln, da er aussieht wie das unbeholfene Werkstück dass ich beim ersten Versuch während meines Metallbearbeitungs-Praktikums mit einem Satz Feilen erstellt hatte: Wie irgendein mißglückter Versuch beim Silvester-Bleigießen!
Kein Wunder dauert das Ein- und Aussteigen so lange.

Die Fahrt selbst könnte gut sein. Hätte man sich für ein weitläufigeres Layout und längere Launch-Strecken entschieden. Ich schwöre dass der zweite Launch unter einer Sekunde dauert und sich dadurch eher wie ein Schubser als wie ein Launch anfühlt.
Immerhin, das Duelling hat seine Momente und Moebius ist auch immer cool, denn eigentlich funktioniert ja so etwas in der realen, physikalischen Welt gar nicht. Da kommt dann unterm Strich Mittelmaß heraus.

Anschließend ging es dann wieder den mühseligen Berg hoch. Dort haben wir gesehen, das sich ‘Ninja’ nun bewegt. Das ist ein Arrow Suspended Coaster, die sich immer gut fahren lassen, aber anscheinend auch gerne mal verschleißen und kaputt gehen.

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So kommt es dann auch, das Ninja im Ein-Zug-Betrieb unterwegs war und trotz recht kleiner Warteschlange doch wieder 30 Minuten kostete. Die Fahrt war OK, spielt aber meiner Meinung nach die Stärken dieses Bahntyps (das weite Ausschwingen) weniger gut aus als z.B. ‘Bat’ in Kings Island.

Wenn man auf der Vorderseite des Hügels hinabgeht, trifft man auf ein Highlight des Parks: Tatsu. Laut allen Anzeigen mit nur 30 Minuten Wartezeit. Also rein da in die Warteschlange.
Tatsu ist einer der größten B&M Flying Coaster der Welt. Da dort das Ein- und Aussteigen auch immer eine Prozedur ist (weit weniger allerdings als bei den alten Vekoma Flying Dutchmans) hat man Tatsu eine Doppel-Station spendiert. Hurra!
Allerdings ... sie wurde nicht benutzt.
Das Anstehen in der Warteschlange dauerte dann auch wieder eine Stunde.

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Das Besondere an Tatsu ist, dass man auf dem Hügel auf recht hohen Stützen durch die Gegend fliegt. Oder hängt. Das gibt zumindest einmal einen zusätzlichen Thrill. Die Pretzel-Loop hat auch einen ordentlichen Durchmesser, so das dieses Alleinstellungsmerkmal aller Flying Coaster recht heftig durchzieht.

Mein Lieblingscoaster wird das dennoch nicht. Als Erstes muss ich anmerken, dass die Kiste schon ganz schön rappelt, vor allem auf den äußeren Sitzplätzen. Da ist nicht mehr viel übrig von der sagenhaften sanften Anmutigkeit einer B&M-Bahn. Als Zweites ein Kritikpunkt der auf alle Flying Coaster zutrifft: Man fliegt nicht, man hängt. Und die Hauptlast wird vom Schulterbügel getragen, nicht wie bei Sit-Down-Coastern vom Sitz.
Das wird übler je schwerer und bobbeliger man ist. Wenn ich mich mal mit meinen 115 kg mit einem jugendlichen Leichtgewicht mit 60 kg vergleiche: Bei maximalen G-Kräften um 4g herum, bedeutet dies, das bei mir ca. 460 kg in den Schulterbügel gepresst werden, während das Leichtgewicht dort nur 240 kg abbekommt. Und ja, das kann auch weh tun.
Und besonders toll: Da ist die Fahrt vorbei und man steht in der Schlußbremse, Dort hängt man dann und wartet bis die Abfertigung in der nicht genutzten Doppelstation erledigt ist. 3-5 Minuten unbequemes herumbaumeln und auf den Metallboden starren, auf dem sich schon eine Menge Kaugummis und anderer Dreck angesammelt haben.

Anschließend, nach all dem Rumgestehe in den Warteschlangen und der Bergwanderei wollten wir uns ein wenig stärken. Wir schauten uns also im Park nach guten Restaurants um.

[Schallendes Gelächter - schon wieder]

Das Fazit hierzu: Wenn ihr unterdurchschnittliches Fast Food sucht, dann seid ihr hier richtig. Wenn ihr aber etwas einigermaßen Ansprechendes oder auch nur ansatzweises Gesundes essen wollt, oder so etwas wie einen simplen Kaffee haben wollt, dann müsst ihr aus dem Park und ein paar Kilometer mit dem Auto fahren.

Anschließend gingen wir dann zu Twisted Colossus. Ein RMC-Umbau von Colossus und der andere Moebius-Coaster im Park. Da ich noch das Mittagessen ordentlich und sicher verdauen musste, hatte ich hier jedoch ein Päuschen nötig. Da verpasste ich möglicherweise die beste Achterbahn im Park.

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Machen wir es daher kurz: Angeschrieben waren fantastische 30 Minuten Wartezeit, real war es dann wieder über eine Stunde. Meine vier tapferen Recken berichteten dass dies eine tolle Bahn mit fetter Ejector-Airtime ist. Aber, so meinten sie, wohl eher nichts für mich. Verdammt, die kennen mich also auch schon!

Gleich daneben steht Scream! ein B&M Floorless Coaster, den manche auch liebevoll ‘Parkplatz - The Coaster’ nennen. Auch den habe ich mir gespart, denn ich habe meine Kräfte für das große Finale dieses Tages gespart (dazu gleich mehr).

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Ich wusste schon, das Scream! jetzt nicht zu den größten Achterbahn-Offenbarungen zählt, aber da dort nur 20 Minuten Wartezeit ausgeschrieben waren, wollte ich meine Kollegen nicht zurückhalten.
Ich weiß, es ist ein Running Gag, aber die B&M-Maschine hatte kurze Ausfälle und insgesamt wartete ich wieder eine Stunde auf die Rückkehr meiner Mitstreiter. Eine Stunde Anstehen für einen unterdurchschnittlichen B&M wie Scream! ist schon zum Schreien. Das Ding kann kaum etwas und fährt in der Tat nur über einen geteerten Parkplatz - ist also Mithin das Hässlichste was man mit einer Achterbahn anstellen kann. Entsprechend schlecht gelaunt kamen die vier dann auch zurück.

Doch nun neigte sich der Tag dem Ende entgegen. Nur noch 1,5 Stunden Zeit und wir wollten unbedingt DAS DING schlechthin (wenn man manchen Coaster-Enthusiasten glauben will) noch fahren: X2.
Die Bahn hatte durchweg den ganzen Tag eine angezeigte Wartezeit von 120 Minuten. Das hat sich auch am Abend nicht geändert. Wir stiefeln daher behenden Schrittes zur Bahn, die gefühlt irgendwo außerhalb des Parks liegt (gut, OK, nebenan ist auch noch Viper).
Dort angekommen und in die Warteschlange gestellt, die sich irgendwie nur extrem langsam vorwärts bewegte. Meiner Einschätzung nach waren 120 Minuten einfach das Maximum, das in der App oder auf den Tafeln angezeigt wurde. Hier konnte man durchaus auch noch länger stehen wenn's sein muss.

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Wer hier ansteht sollte Camping-Ausrüstung mitnehmen.

Und das hat uns dann gebrochen. Ich schaute in vier verzweifelte, verbissene und vom Schmerz gezeichnete Gesichter. Unser Schwur! Der ewige Schwur geschmiedet mit eisernem Willen, niemals nie nicht den Verlockungen eines Fastpasses nachzugeben, er bröckelte und fiel in sich zusammen.
In SFMM kann man für $120 einen Fastpass kaufen, der in den Auswirkungen in etwa dem Genie+ von Disney entspricht und dort $20 kostet. Das ist recht nahe dran an niederträchtiger Wegelagerei.
Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit: Man kann online einen einzelnen Fastpass pro Bahn kaufen und der kostet für X2 “nur” $20 (also im Grunde so viel wie die Lightning Lane für das nagelneue 1000 Millionen Dollar teure ‘Rise of the Resistance’ bei Disney). Wir haben das gemacht und 10 Minuten später durften wir dann auch in die Station.
Dort gab es erst einmal Durcheinander und eine Überraschung: Das ist der einzige Ride in SFMM bei dem man einen Locker für Taschen kaufen muss. Warum auch immer. Auf die paar Dollar kommt es dann auch nicht mehr an.

Die Bahn selbst ist ja für den Untergang von Arrow Dynamics verantwortlich. Zu viele technische Probleme sprengten den finanziellen Rahmen und die Firma machte anschließend den Abgang. Die technischen Probleme, vor allem mit dem Zug, gibt es heute noch. Darum fuhr die Bahn auch nur im Ein-Zug-Betrieb. Für die beliebteste Bahn im Park ist das natürlich eine Kapazitäts-Katastrophe.

Doch dann war es endlich so weit, wir stiegen in den Zug von X2. Das Rückhaltesystem ist ähem… interessant. Im Großen und Ganzen klappt man da zwei Flügel vor der Brust zu. Man sitzt jedoch erst einmal durchaus bequem in den Zügen, die vom äußeren Design her noch unfertig aussehen.

Mit der Ausfahrt aus der Station wird man dann auf den Rücken gelegt und klackert den Lifthill hinauf. Das baut natürlich gewaltig Spannung auf, denn man sieht ja vom weiteren Verlauf der Bahn gar nichts und der First Drop lauert im Rücken der Fahrgäste.
Apropos First Drop: Das ist in der Tat das Highlight der Bahn. Ich würde sogar sagen ein Achterbahn-Highlight überhaupt! Aus der Rückenlage wird man am Gipfel des Lifthill nach vorn-über gekippt und saust so, mit dem Gesicht nach unten, praktisch senkrecht in die Tiefe. Natürlich würde man in dieser Position die G-Kräfte in der Talsohle des Drops nur schwerlich überleben, also kippt einen der Zug im richtigen Augenblick wieder zurück.
Ein Element das man so auf keinem anderen Bahntyp erlebt und das macht auch Spaß und gibt einen richtig krassen Kick.

Danach könnte man dann aber auch aus der Bahn aussteigen.

Was von nun an folgt entspricht in etwa dem, was man auch auf einem S&S 4D Free Spin erleben kann - nur in der Variante 'unangenehm'. Ich gehe sogar so weit, dass damals eines der ungelösten Probleme, der Komfort der Fahrgäste während der eigentlich Fahrt war. Das Problem wurde erst gelöst als S&S die Konstruktionspläne von Arrow übernahm, die Fahrt (vor allem in der Geschwindigkeit) deutlich entschärfte und auf einen ‘Free Spin’ umstellte.
Denn nun seid Zeuge meiner weiteren Fahrt auf X2: Es folgt eine Abfolge von Bewegungen, bei denen man komplett die Orientierung verliert. Der Kopf des Fahrgastes liegt auf einer leicht gepolsterten Kopfstütze und die Waden liegen ebenfalls auf einer Beinstütze. Die Kipp-Bewegung des Sitzes wird bei X2 durch eine zweite Schiene gesteuert, sie ist nicht frei. Irgendwie haben es die Ingenieure nicht geschafft, dass das Kippen des Sitzes durchgängig nicht durch eine ruckartige schnappende Bewegung stattfindet. Denn hiermit werdet ihr gewarnt: Sowohl meine Beine als auch mein Kopf schlugen derart hart während zweier Kipp-Bewegungen auf, das ich nachher Schmerzen in den Waden und schon nahe dran an einer leichten Gehirnerschütterung war (keine Übertreibung - ausnahmsweise Mal). Ich hatte auf jeden Fall schon bei der Einfahrt in die Station ziemliche Kopfschmerzen und übel war mir auch.

Die Übelkeit und die Kopfschmerzen verflogen zum Glück in der nächsten halbe Stunde, aber ich war froh, dass danach der Besuch im SFMM beendet war. So gesehen landet X2 in meiner persönlichen Rangliste ziemlich weit unten. Und auch bei allen vier Mitreisenden kam die Bahn überhaupt nicht gut an.

Damit war auch unser Tag in SFMM beendet, der angefüllt mit unglaublich viel Warterei, miesem Essen und eher durchschnittlichen Bahnen dann so gar nicht dem entsprach, was man so von anderen über den Park hört. Neben den Achterbahnen gibt es dort auch nur einen Darkide ‘Justice League: Battle for Metropolis’, der zwar ganz gut sein wird, aber an diesem Tag nicht öffnen wollte.

Da wir jedoch im Besitz einer GoCity-Card waren konnten wir noch ein zweites Mal nach SFMM, zumindest einen halben Tag lang:

Bei unserem zweiten Besuch war etwas weniger im Park los. Wir hatten knappe vier Stunden Zeit um noch ein paar Counts dort einzuholen.

Unser erster Stopp war beim Schwarzkopf-Klassiker ‘New Revolution’, der 1976 der erste Coaster mit einem modernen kolloiden Looping war. Seit seinem letzten Umbau kann das Schmuckstück auch wieder ohne Schulterbügel fahren.

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Vor 46 Jahren vom Anton und dem Werner gebaut - und bis heute gut.

Nach der Fahrt kletterte diese Achterbahn mühelos auf meinen ersten Platz in SFMM. Man kann zwar herummäkeln dass die Bahn zu wenig G-Kräfte besitzt, aber es gibt doch tatsächlich ein paar Stellen mit Floater-Airtime (und ich liebe Floater-Airtime). Des weiteren wird der Looping doch mit recht ordentlich Druck und Schwung durchfahren. Der Rest der Fahrt ist erstaunlich weitläufig und nutzt auch ganz gut das Terrain aus. Jederzeit gerne wieder.

Getoppt wurde die Bahn dann aber sogleich vom nächsten Coaster: ‘Full Throttle’. Bei diesem Multi-Launcher von Premier Rides gab es dann auch wieder Wartezeiten, aber alles noch erträglich unter einer Stunde. Wenn ich mich recht erinnere hat man dort dann erstaunlicherweise auf die Karabinerhaken-Westen verzichtet (aber keine Angst, wir werden im weiteren Verlauf unseres Trips noch einmal auf die Dinger stoßen).

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Flotter Launch aus der Station in einen herrlich großen Looping mit leichter Hangtime, kurzer Abstecher in die Pampa, dann geht es in einen Tunnel. Dort wird man abgebremst und launcht einmal rückwärts dann vorwärts und zum Abschluß geht es dann noch einmal von außen über den Looping, mit schöner Airtime.
Kritiker bemängeln die Achterbahn sei zu kurz, ich sage: Jede Achterbahn, bei der jede einzelne Sekunde ein Genuss ist, ist gut. Egal wie lang sie ist.
‘Full Throttle’ sollte dann auch bis zum Ende meine Lieblingsbahn im Park bleiben - aber ich bin ja nicht alles gefahren. Fragt man meine Begleiter, dann hatten die zum Teil ‘Twisted Colossus’ noch vor Full Throttle.

Bei Goliath habe ich dann mal wieder ausgesetzt. Möglicherweise ein Fehler, denn ich hörte dass die Bahn durchaus Spaß machte.

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So.
Jetzt aber zum Schluß noch einmal ‘Bellygate’ Teil 2.
Was ich auf jeden Fall auch noch fahren wollte war ‘Superman: Escape from Krypton’, den letzten noch fahrenden ‘Reverse Freefall Coaster’ von Intamin. Um in Supermans ‘Fortress of Solitude’ zu gelangen muss man mal wieder den magischen Hügel hoch. Von dort gelangt man in eine Warteschlange mit Eisberg-Design und Klimaanlagen die wohl direkt von Mr. Freeze dort aufgestellt wurden. Fetter Luftzug mit etwa 0 Grad Celsius würde ich mal tippen, Erkältung inklusive.
Da die Bahn nur noch mit einer Seite betrieben wird ist die Kapazität dort nicht so doll (oder wie Six Flags sagen würde: Hol noch ein paar Fastpässe aus dem Lager). Die Art der Abfertigung würde ich mit einer Skala von 1 bis 10 bei ‘katastrophal’ einordnen. Am Ende spaltet sich die Warteschlange nämlich in vier Reihen auf, die dann alle vor verschlossenen Türen enden. Das soll wohl die Spannung erhöhen. Was bei einigen hyperaktiven Jugendlichen in der Warteschlange auch ganz gut funktionierte.
Das Ergebnis war aber, das nie ein Zug voll aufgefüllt wurde. Sobald sich die Tür öffnete trotteten Grüppchen mit 2-4 Fahrgästen hinein ohne das je ein Operator auftauchte um zu versuchen die Reihen ordentlich zu belegen.

Kommt man dann endlich in die Station, dann wird man von einem ungewöhnlich einengenden Zug begrüßt. Wer hier außen sitzt muss seinen Arm so einklemmen, dass er ihn erst nach dem Aussteigen wieder bewegen kann.

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Aber kommen wir zu ‘Bellygate Teil 2’: Mein Bügel rastete mit meinen eigenen, einarmigen Bemühungen nicht so recht ein. Eine Operatorin kam vorbei und redete nur unverständliches Zeug in ihre Maske. Ich fragte sie, ob sie mal nachdrücken wolle (ich war ziemlich sicher das der Bügel dann einrasten würde). Aber das tat sie einfach nicht. Also, das wir uns richtig verstehen: Sie tat gar nichts.
Also stieg ich wieder aus, ging raus aus der Station um vorne am Eingang noch einmal zu prüfen ob ich dort wohl einen Testsitz übersehen habe - und nein, habe ich nicht. 45 Minuten meines Lebens mal wieder verschwendet.

Von meinen Begleitern erfuhr ich dann aber, dass ich nichts verpasst hatte. Man sollte ja schon skeptisch werden, wenn eine solche Bahn nur noch einmal anschließend in Australien gebaut wurde (und 2019 dann geschlossen wurde). Ebenfalls nachdenklich sollte einen machen, wenn an der Bahn herum-gedoktort wird. Da wird der Launch schwächer gemacht, so dass der Zug kaum mehr in die rote Zone des Turms kommt. 2011 dreht man die Züge um und der Launch geschieht rückwärts. Mittlerweile schiesst man wieder nach vorne ab und laut Aussage aller meiner Mitreisenden derart schwächlich, dass man dabei einschlafen könnte.

Insgesamt hat mich dieser zweite halbe Tag jedoch einigermaßen mit SFMM wieder versöhnt. Ich konnte dieses Mal tatsächlich zwei gute Bahnen fahren. Doch wir alle fünf waren uns einig: Wenn SFMM wirklich bei den Top-Parks dieser Welt mitspielen möchte, dann haben die da noch einiges zu tun.

Universal Studios Hollywood

Das besondere an ‘Universal Studios Hollywood’ ist, das dort tatsächlich noch echte Filmstudios und Sets existieren, in denen auch immer noch Filme und TV-Serien produziert werden. Ansonsten haben die Universal Studios in Hollywood dasselbe Problem wie das Phantasialand: Platz. Bzw. zu wenig davon.

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Darum ist dort auch das Angebot an Attraktionen erstaunlich dünn. Bei uns hatte die Nintendo-World noch nicht geöffnet und ich wage einmal zu behaupten, dass man Universal Studios Hollywood (ohne Nintendo) normalerweise an einem einzigen Tag komplett abschließen kann.
Ich konzentriere mich hier im Bericht auf die Dinge, die sich zum größeren Universal-Park in Orlando unterscheiden.

Da wäre zum einen die ‘Starway’, eine große Rolltreppenkonstruktion, die den sogenannten Upper Lot mit dem Lower Lot verbindet. Im Ganzen gesehen ist Starway allerdings eher ein kleines Ärgernis als eine Attraktion, denn wer zwischen Upper und Lower Lot wechseln will ist dort gut und gerne mal 10 Minuten auf Rolltreppen unterwegs. Immerhin, an ein paar Stellen gibt es eine nette Aussicht auf Los Angeles.

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Da hinten wird der Nintendo-Bereich errichtet.

Der Harry Potter Bereich unterscheidet sich wenig von dem in Orlando. Das Hogwarts-Schloss, in dem sich der Forbidden Journey-Darkride befindet, ist etwas größer gestaltet. Die Achterbahn ‘Flight of the Hippogriff’ ist in Hollywood ein Mack Youngstar gegenüber einem Vekoma Junior in Orlando. Und natürlich fehlt in Hollywood auch der Hogwarts Express und die Diagon Alley.

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Ich stelle allerdings fest: Nachdem man Star Wars Galaxy’s Edge gesehen hat, kommt einem Hogsmeade gar nicht mehr so bombastisch vor.

Gegenüber Orlando ist auch ‘Revenge of the Mummy’ verkürzt und nicht ganz so spektakulär.

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Recht überzeugend fand ich den Umbau von Jurassic Park nach ‘Jurassic World - The Ride’. Diese Wasserfahrt hat ein paar recht ansehnliche neue Szenen bekommen und macht nach wie vor Spaß. Erfreulicherweise ist hier der Nässegrad immer noch relativ gering.

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Wirklich ganz neu ist der Darkride ‘The Secret Life of Pets: Off the Leash’. Meiner Meinung nach eine sehr wichtige Erweiterung für Universal, denn dies ist ein klassischer Darkride mit richtig schönen Szenen und putzigen Animatronics. Ansonsten findet man bei Universal ja nur Simulator-Rides (mit Ausnahme des wirklich herrlichen ‘E.T.’ in Orlando).

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Waterworld ist eine Stuntshow die man nicht in Orlando sehen kann (dafür in Singapur, Peking und Osaka). Und Stuntshows sind immer so eine Sache. Viele sind ziemlich fade aber ein paar Hauen einen echt vom Hocker. Ich bin froh zu berichten, das Waterworld zu den Letzteren zählt. Am meisten dazu trägt bei, dass schon von Beginn an das Publikum mit in die Show integriert wird. Und sowohl die Stunts als auch die eigentliche Story sind kurzweilig und gekonnt inszeniert. Ach ja, und natürlich auch das bombastische Ende.
Die lohnt sich IMHO mehr als z.B. Ravelin in Efteling.

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Die Splash-Zones in den ersten Reihen sind im übrigen ernst zu nehmen. 😜

Aber es ist nicht alles Eitel Sonnenschein in Universal Studios Hollywood. Da gibt es dann auch noch die “World Famous Studio Tour” und die soll ja richtig toll sein und alles andere in den Schatten stellen. Aus meiner persönlichen Erfahrung kenne ich die Studio-Touren von Disney - und die halte ich persönlich in ihrer Belanglosigkeit eher für Zeitverschwendung. Macht Universal in Hollywood alles besser?

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Nun, von den echten Sets hat man auf unserer Fahrt kaum etwas mitbekommen. Die Tour startet zuerst damit, dass man zwischen den Aufnahmehallen vorbeifährt. Ehrlich gesagt könnte man für so ein “Erlebnis” auch raus in ein Industriegebiet und dort vorbei an ein paar Lagerhallen fahren. Achtet nur darauf, dass dort absolut gar nichts los ist. Dazu gibt es zur Unterhaltung einen Sprücheklopfer, der leider dazu verdonnert wurde in jedem zweiten Satz Werbung für einen kommenden Kinofilm oder für eine neue Staffel von irgendeiner TV-Serie zu machen. Ich vermute mal dass der neue (und wenn es nach den Reviews geht schlechte) Jurassic World-Film mindestens zwei dutzend Mal erwähnt wurde.
Da man von irgendwelchen Produktionen gar nichts zu sehen bekommt, hat man sich entschlossen die Tour anderweitig aufzuwerten: Ganz neu sind die zwei immersiven Tunnel (King Kong und Fast & Furious) die man während der Tour absolviert. Die waren ja eigentlich mal als eigenständige Attraktionen gedacht, aber vermutlich wurden sie so schlecht besucht, das man sie dann hier der Zweitverwertung zugeführt hat.
In den 60 Minuten der Tour gab es IMHO zwei Highlights: Das Set mit dem abgestürzten Flugzeug und der Auftritt von Norman Bates. Gerade Letzteres zeigt, mit wie wenig technischem Schnickschnack man durchaus gute Unterhaltung produzieren kann. Das steht im vollen Kontrast zu den technisch aufwändigeren Szenen mit Flutkatastrophe, Erdbeben, Weissem Hai und eben die Immersiven Tunnel - die eher irgendwo zwischen langweilig und lächerlich anzusiedeln sind.

Also, wer ein paar “World Famous”-Erlebnisse haben möchte muss dazu nicht nach Kalifornien fliegen. Da reicht auch ein Ausflug an den Gardasee in die Movieland Studios. Da gibt es mehr zum Staunen.

Mein Fazit zu Universal Studios Hollywood: Trotz der eher bescheidenen Studio Tour ist das ein sehr guter Freizeitpark. Da sind ein paar Top-Attraktionen dabei und die Mitarbeiter machen dort einen guten Job. Im Park kann man ordentlich Essen und auch der Universal City Walk macht einen besseren Eindruck als Disney Downtown in Anaheim.

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Und der ganze Rest (Santa Monica Pier, Adventure City, Castle Park Riverside)

Für Freizeitpark-Fans und Counter-Bitches gibt es auch noch weitere interessante Ziele in der Los Angeles Area:

Santa Monica mit seiner langen Strandpromenade und dem Santa Monica Pier bzw. Pacific Park kann man gerne Mal besuchen. Der Santa Monica Pier entstand seinerzeit aus einer Abwasser-Leitung die hier ins Meer geführt wurde (heute zum Glück nicht mehr aktiv). Desweiteren soll hier der Endpunkt der sagenhaften ‘Route 66’ sein (die in ihrer Zeit einmal quer durch die USA führte).
Im Pacific Park selbst gibt es eine Handvoll Fahrgeschäfte, unter anderem auch eine Achterbahn von D.H. Morgan.

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Sowohl für die Achterbahn als auch für das Riesenrad werden pro Fahrt $11 fällig. Der Santa Monica West Coaster fährt sehr zahm seine Helixes ab, da kann man dann ganz gut die Aussicht genießen. An einer Stelle gibt es dann auch leichte Floater Airtime - aber mehr Thrill darf man hier nicht erwarten. Dafür haben sie die Züge und die Station ganz nett gestaltet (wir erinnern uns: Route 66) und nach der ersten von zwei Runden gab es dann ein Novum für uns: Der Zug wurde kurz in der Station angehalten und die Operatorin fragte ob jemand vor der zweiten Runde aussteigen wolle.

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Wir sind dann allerdings nicht lange am Pier geblieben, da es zumindest an diesem Tag total überlaufen war.

Irgendwo zwischen Disneyland und Knott’s gibt es den süßen kleinen Freizeitpark Adventure City. Ich schätze mal, der ist von der Ausdehnung her noch kleiner als das Conny-Land. Für Achterbahnfreunde wurde der Park besonders interessant als er 2015 eine Wilde Maus durch einen Gerstlauer Family Shuttle namens ‘Rewind Racers’ ersetzte.

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Einmal vorwärts und dann rückwärts komplett mit ein bisschen Theming zum Thema Auto-Rennsport. Macht durchaus Spaß.

Apropos Theming: So klein wie der Park auch ist, so hübsch ist er angelegt. Und wenn wir schon dabei sind: Die haben sogar einen Starbucks dort im Park.

Die zweite Achterbahn ist ein älterer E&F Miler, der wegen zwei Dingen bemerkenswert ist: Zum einen ist das eine überraschend halsbrecherische Angelegenheit und zum anderen haben sie die Bahn galant über einen Ast der großen Weide gebaut.

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Für Leute die gerne mal Achterbahnen checken ist dieser Park durchaus eine lohnenswerte Adresse.

Zumindest auf dem Papier präsentierte sich auch der Castle Park Riverside als heimeliger kleiner Freizeitpark mit ein paar Counts als Zugabe. Bekannt ist der Park vor allem wegen seinen zwei Parkeisenbahnen und wegen seiner recht ansehnlichen Gestaltung.

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Hat durchaus schöne Ecken der Park.

Nur leider hat es der Park an ein paar Stellen vergeigt: Die zwei Family-Coaster sind ganz OK, doch die Wilde Maus steht wie eine Kirmes-Attraktion da. Der interaktive Darkride ‘Ghost Blasters’ lief nicht, genau so wie die größere der beiden Parkeisenbahnen. Der Log Flume hatte vor Jahren einen Unfall und wurde anscheinend umgebaut - lief aber auch nicht. Da ist der Eintrittspreis dann irgendwann nicht mehr der gebotenen Leistung angemessen und wir waren dann auch nach einer Stunde mit dem Park durch.

Damit sind die Berichte zur Los Angeles Area abgeschlossen, mit dem nächsten Teil geht es weiter in den Süden nach San Diego…
 
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Floooooo

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Wie immer: Wieder mal sehr cool geschrieben, gefällt mir 😍 (auch, wenn ich Deine Meinung zu Universal's Studiotour nicht teile - aber: that's life...)
 

Maverick81

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Danke für deinen Bericht und deine Eindrücke.

Ich finde die Studio Tour bei Universal echt kurzweilig und interessant, zählt für mich zu den Highlights im Park.

In Magic Mountain hast du die Top-Bahn unverständlicher Weise ausgelassen: Twisted Colossus. Deine Meinung zu Full Throttle und Revolution teile ich 1 zu 1. Goliath ist ebenfalls eine nette Bahn, jedoch kein Vergleich zu den B&M Hypern. Tatsu fand ich allerdings ziemlich gut, wobei FLY in Brühl in Sachen Flying Coaster für mich aktuell das Top-Produkt ist. 100% Zustimmung für dein Review zu X2: First Drop ganz nice, der Rest ist Körperverletzung und extrem overhyped.

Trotz der Fülle an Bahnen in Magic Mountain ist meiner Meinung nach Cedar Point immer noch die Achterbahn-Hauptstadt. Die Top - Bahnen auf dem Zauberberg kommen nicht ansatzweise an die Highlights in Sandusky heran und die restlichen Coaster pendeln alle zwischen "grottig" und "ganz nett".
 
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kaiser

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Super Bericht! Mich hat SFMM schon geflashed, vorallem den West-Cosster Racer fand ich klasse. Tap-Water ist in der Nähe von Goliath in Magic Mountain übrigens chlorfrei & gratis.
 

Fiorell

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@Zocker1998 und @Boris81: Ja in SFMM war ich irgendwie nicht ganz so gut drauf und habe die zwei Bahnen ausgesetzt obwohl ich sie eigentlich schon fahren wollte. Ich hoffe aus dem Bericht wird klar, dass meine Mitreisenden von Goliath und Twisted Colossus durchaus angetan waren.

@Blue Bumble Bee : Ich war leider vom West Coast Racer etwas enttäuscht, denn ich ging da mit recht hohen Erwartungen ran. War vielleicht ein Fehler, denn schlecht ist die Bahn jetzt nicht.
Und ja, meine Meinung zur Studio Tour ist nicht die populärste zu diesem Thema. beer:-)

Kleine Vorschau bezüglich Begeisterung für USA: Die beiden nächsten Stationen haben mindestens meine Erwartungen erreicht. :cool:
 

Eule

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Und ja, meine Meinung zur Studio Tour ist nicht die populärste zu diesem Thema. beer:-)

Dann kann ich dir hier und heute feierlich verkünden, dass du mit deiner Meinung nicht alleine bist.
Mein bislang einziger Parkbesuch in den USA fand hier zwar schon vor einigen Jahren statt (Oktober 2008, wenn mich nicht alles täuscht), aber ich kann dem nur beipflichten: Das Rumgegurke zwischen irgendwelchen Lagerhallen, um die mit Glück noch ein paar Requisiten von Filmen /Serien rumlagen, die mir in der Regel nichts sagten und eher wie Sperrmüll aussahen, hat mich überhaupt nicht begeistert. Da waren die Stationen, die zwischendurch angefahren wurden (z.B. ein tanzendes Auto, eine kleine Flutwelle, der weiße Hai etc.) schon etwas unterhaltsamer, aber vom Hocker gerissen hat mich das auch nicht, denn sooooo viel besser als z.B. das Nilpferd, das damals im Phantasialand bei der Wikingerbootsfahrt aufgetaucht ist, war das auch nicht.
Da hätte ich die Stunde viel lieber damit verbracht, im Park Achterbahnen zu fahren.... moment .... davon gab's ja ausschließlich die Mumie und auch die war eher mittelmäßig spannend ^^

Kann also durchaus sein, dass der Park inzwischen dank Harry Potter und vielleicht bald auch dank Nintendo (wieder?) eine Adresse ist, die sich zu besuchen lohnt. Damals war ich aber ziemlich enttäuscht von dem Park: Viel Bombast nach außen, aber wenig Substanz dahinter.
 

Coasterfreak91

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So sind die Meinungen unterschiedlich. Ich fand Universal und auch die Studio-Tour einfach mega, als wir auf Westküste da waren. Hat mich alles total abgeholt:love:.
 
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