Maverick81
Airtime König
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Teil 1: Auftakt im Jurassic Park
Teil 2: Angst im Nationalpark
Teil 3: Best Ride ever
Teil 4: Massenansturm in Urayasu
Teil 5: „Intamin rocks“ und Abschluss
Es ist einige Zeit vergangen seit meinem letzten Coasterfriends-Bericht, aber meine gerade abgeschlossene Reise hat einfach sooo viele Eindrücke bei mir hinterlassen, die ich erstmal verarbeiten muss – mit Hilfe eines ausführlichen Japan-Reports
Seit jeher wollte ich mindestens einmal im Leben das Land der aufgehenden Sonne freizeitparktechnisch abgrasen, allerdings hat mich meine bisherige USA-Verliebtheit immer davon abgehalten, zumal die ständigen Coaster-Neueröffnungen in den Staaten in den letzten Jahren einfach zu reizvoll waren.
Da ich auch nicht jünger werde und mir einen lang gehegten Traum noch erfüllen wollte, hat sich in diesem Jahr endlich die Gelegenheit dazu ergeben. Ausschlaggebend war die Meinung meines Freundes, Japan sei essens- und sprachtechnisch sehr touristenunfreundlich und komme daher für ihn nicht als Reiseziel in Frage. Also blieb mir nix anderes übrig, als auf eigene Faust einen Trip zu planen, um mich eines Besseren belehren zu lassen.
Bisher hatte ich einen heiden Respekt vor den schier unglaublichen Menschenmassen und Wartezeiten in den japanischen Großparks, zudem war ich bereits beim Durchstöbern diverser Reiseführer mit dem gigantischen Verkehrsnetz überfordert und obendrein fragte ich mich, ob ich als Vegetarier dort drüben überhaupt satt werden würde? Egal – ich wollte es herausfinden und stürzte mich ins Abenteuer!
Die Wahl des Reisezeitraumes während der japanischen Feiertagswoche habe ich bewusst gewählt, da dies erstens arbeitstechnisch nicht anders zu lösen war und weil ich sicherstellen wollte, dass alle von mir favorisierten Rides zumindest regulär in Betrieb waren (hoch lebe Disney’s Refurbishment Schedule). In fast allen Reiseführen und Internetforen wird von einer Reise während der „Golden Week“ abgeraten, da so gut wie alles hoffnungslos überfüllt sein soll. Ich stellte mich auf Menschenmassen in den Zügen, Bussen und Parks ein – ein Schlachtplan musste also her (mehr dazu später bzw. in den einzelnen Teilberichten).
Ursprünglich hatte ich nur Tokyo eingeplant, spontan wie ich bin, habe ich jedoch mein Meilenticket zwei Wochen vor Abflug angepasst: Einreise bereits drei Tage früher über Osaka und zusätzlich mit Business-Upgrade beim Hinflug. Damit sollte die 12-Stunden Übernachtanreise wohl machbar sein
Und wie ihr euch sicherlich denken könnt, habe ich die Universal Studios Japan für meinen ersten japanischen Freizeitparkbesuch auserkoren! Vor allem reizte mich neben dem B&M-Mini-Hyper „Hollywood Dream“ der neue riesige „Jurassic Park“-Flying Coaster. Allerdings sind auch die japanischen Studios für horrende Wartezeiten bekannt, nicht umsonst zählen sie zu den meistbesuchten Parks der Welt. Deshalb habe ich für meine beiden Besuchstage über die japanische (!) Parkseite Expresspässe reserviert, da diese wohl gut und gerne schnell ausverkauft sind – war gar nicht so einfach, die ganzen Eingaben zu tätigen, aber mit Handy und PC gleichzeitig sowie Übersetzungs-App habe ich mich ganz gut durchgekämpft
Also: bewaffnet mit Reiseführern, Fahrplänen für die öffentlichen Verkehrsmittel, Sprachübersetzungs-App, Routenplaner und Voucher für ein Pocket-WIFI, ging’s nonstop von Frankfurt nach Osaka. Ich hatte mir vorgenommen, ca. 4 Stunden nach Abflug (quasi gegen 16 Uhr deutscher Zeit) einzuschlafen, damit ich ausgeruht und fit zur Landung in Japan um 6:25 morgens (Ortszeit) ankomme – daraus wurde natürlich nichts – trotz Dunkelheit über den Wolken zu späterer Stunde und Einsatz von Schlafmaske und Ohrstöpsel. Ich glaube, ich habe lediglich ein paar Stunden vor mich hingedöst – Tiefschlaf fühlte sich definitiv anders an
Nach der Landung am Kansai-Airport (direkt am/auf dem japanischen Meer gelegen), ging alles recht flott: Einreise, Koffer abholen, kurzer Koffercheck beim Zoll, WIFI-Router abholen, Bahnkarte und Busticket kaufen und ab in den Limo-Bus Richtung „Park Front Hotel Universal“.

Nach dem Check-In im Hotel, das zumindest im Eingangsbereich sehr pompös wirkte, habe ich mir erstmal eine leckere Pizza am Citywalk gegönnt, bevor ich im Anschluss die Studios gestürmt habe, am Anreisetag allerdings noch ohne Expresspass. Wahrscheinlich hätte ich jenen an diesem Donnerstag auch nicht gebraucht, da die Singlerider-Lines bei den beiden Großbahnen überschaubar waren.
Erstes Objekt der Begierde war natürlich der zuvor erwähnte Mini-Hyper. Universal hat auffällig viele effiziente und wuselige Mitarbeiter in netten Hollywood-Kostümchen engagiert, die einen zügigen Durchsatz gewährleisten sollten. Sehr speziell waren allerdings die ständigen Taschenkontrollen an verschiedenen Stellen der Warteschlange und das obligatorische Studieren der Sicherheitshinweise mit Hilfe einer extra dafür ausgehändigten Karte
Nachdem sich der gefühlt zehnte Mitarbeiter kurz vorm Einstieg zum wiederholten Mal davon überzeugt hat, dass meine Hosen- und Jackentaschen auch wirklich leer waren, durfte ich gleich in die erste Reihe einsteigen. Aus den angezeigten 40 Minuten für Singlerider sind nicht mal 10 geworden
Trotz der geringen Höhe von 44 Metern ist die Bahn eine absolute Spaßmaschine. Die Highlights sind für mich einmal der herrliche Schlenker (inklusive Seitwärts-Airtime) vor dem Horseshoe und die nicht aufhören wollenden, folgenden Airtimehügel über die Häuserzeile der Hollywood Street hinweg.
Klasse waren vor allem die Nachfahrten bei beleuchtetem Park mit Blick auf die Skyline Osakas in der Ferne. Ich wünschte, Universal Orlando hätte bei B&M eingekauft statt bei Maurer, Hollywood Dream ist nämlich das, was Rip Ride Rockit hätte sein sollen: unglaublich smooth, toll inszeniert und super Layout - ich hätte am laufenden Band einsteigen können
Mein nächstes Ziel wartete im japanischen Jurassic Park auf mich: B&M’s „Flying Dinosaur“. Und was für ein Gerät das war: Tatsu, Manta und Co. können einpacken, denn der Dino packt eine weitaus heftigere G-Keule aus als seine Vertreter.
Anhang anzeigen 9516637
Auch hier wartete ich als Singlerider lediglich 30 Minuten. Dabei konnte ich mir den recht nüchtern gestalteten Wartebereich etwas genauer ansehen und musste feststellen, dass dieser tatsächlich für mehrstündige Wartezeiten ausgelegt ist – auf der ausnutzbaren Wartefläche hätte meiner Meinung nach ein mittelgroßer Familycoaster Platz gehabt
Zum Auftakt wird man gemächlich über die staunenden Besucher hinweg in die Höhe gezogen und hat einen tollen Rundumblick auf das gesamte Areal, bevor es nahezu kopfüber in die Tiefe geht.
Die anschließenden Inlinetwists haben wohl nur ein Ziel: den Fahrgast so lange um die eigene Achse zu drehen, bis man nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Auf dem Rücken liegend geht es mit voller Wucht in einen aufsteigenden Halblooping, nur um direkt danach in den viel zu schnell befahrenen Pretzel-Loop zu gleiten, dessen tiefster Punkt unter der Erde liegt – ich hatte das Gefühl, von einem LKW überrollt zu werden, so dermaßen heftig war der Druck auf die Brust
Die Ausfahrt mündet in einen für diesen Coastertyp ungewöhnlichen Airtimehopser mit anschließendem Gleitflug über den Parksee. Nach einer weiteren Rolle und einer Helix gibt der Dino endlich Ruhe und brettert mit Hilfe einer letzten Drehung in die Schlussbremse – geschafft!
Bestes Layout meiner bisher gefahrenen Flyingcoaster und tollstes Fluggefühl! Lediglich der Ruckler vor dem Pretzel-Loop und die (aufgrund der Geschwindigkeit) nicht gerade sanfte Fahrweise trüben das Gesamtbild etwas. Ich bin absolut kein Fan der Flying Coaster aber der hier war spitze!
Nach den beiden Coaster-Highlights musste ich mich erstmal ausruhen und ließ mir am See die Sonne ins Gesicht scheinen – Urlaubsfeeling pur. Generell empfand ich die Parkgestaltung mit den Ruheoasen am Wasser oder in der sogenannten Quiet-Zone im Grünen (in der Nähe der Helix von Hollywood Dream) ausgesprochen einladend – solche ruhigen Ecken vermisst man in Hollywood oder Orlando leider.
Das sollte für den Anreisetag erstmal reichen und so machte ich mich auf ins Hotel, um meinen Jetlag auszukurieren. Nach einer viel zu kurzen Nacht gab es zum Frühstück Joghurt und Milchbrötchen aus dem Supermarkt, die Schriftzeichen und Abbildungen auf den Verpackungen haben mich beim Einkauf viel Zeit gekostet, ich wusste nicht immer, was genau ich da kaufe
In den folgenden beiden Tagen war der Park etwas voller, dafür war ich mit Expresspässen bewaffnet und konnte so meine beiden Lieblingscoaster und die restlichen Attraktionen des Parks genießen:
Die Mack-Spinning-Dunkelachterbahn „Final Fantasy“ punktet mit einer abgefahrenen Space-Gestaltung im Inneren und einer familienfreundlichen Streckenführung. Hier haben mir insgesamt zwei Fahrten ausgereicht.
„Forbidden Journey“ im Harry Potter-Bereich, den völlig überbewerteten Minion-Simulator, sowie die Jurassic Park-Wildwasserbahn und die Jaws-Bootsfahrt habe ich jeweils nur einmal über mich ergehen lassen, genauso wie Spiderman und die Terminator- und Backdraft-Shows. Den Großteil davon findet man nämlich auch in den amerikanischen Pendants.
Unterm Strich hat Osaka den hübschesten Universal Park mit den besten Coastern, im Gesamtpaket würde ich trotzdem die floridianischen Studios vorziehen, schon allein aufgrund der Tatsache, dass das dortige Angebot mit den Islands of Adventure einfach umfangreicher und runder ist. In Osaka fehlen einfach noch ein paar mehr Rides – Nintendo World scheint dabei bereits in 2020 Abhilfe zu schaffen.
Nach drei tollen Tagen wartete auf mich meine erste Fahrt mit einem Highspeed-Zug, dem Shinkansen. Sicherheitshalber habe ich mir auch hierfür ein Ticket bereits in Deutschland bestellt, das mir beim Check-In im Universal-Hotel ausgehändigt wurde.
Da ich mit Gepäck von Osaka nach Tokyo reisen wollte, habe ich mir einen Platz in der letzten Reihe mit entsprechendem Stauraum reservieren lassen. So ging es um 06 Uhr morgens vom Hotel aus zu Fuß Richtung Bahnhof am Citywalk, um zur Shinkansen-Station nach Shin-Osaka zu kommen.
Zum Glück habe ich trotz mehrmaligem Umsteigen immer den richtigen Zug und die richtige Station erwischt, damit ich auch pünktlich um 08:03 im Schnellzug Platz nehmen konnte.
Die Fahrt mit dem Bullet-Train verging wie im Fluge, man schwebt förmlich auf den Schienen, lediglich das Vorbeirasen der entgegenkommenden Züge machte sich mit einem leichten Ruck bemerkbar – bei 350km/h nicht verwunderlich.
Eine Landsmännin, die in Kyoto zugestiegen war, machte mich allerdings darauf aufmerksam, dass ich angeblich auf ihrem Platz (1C) sitzen würde. Ohne das zu hinterfragen, wechselte ich also von meinem Fensterplatz (1A) auf den Gangplatz – nur komisch, dass direkt über uns ein Schild hing, was besagte, dass „A“ immer der Fensterplatz ist und „C“ ein Gangplatz.
Naja, wie auch immer, angekommen bin ich trotzdem, und zwar an einem der weltweit größten Bahnstationen, der „Tokyo Station“. Von dort aus führte mich meine Reise weiter Richtung Mount Fuji….
Fortsetzung folgt….
Teil 2: Angst im Nationalpark
Teil 3: Best Ride ever
Teil 4: Massenansturm in Urayasu
Teil 5: „Intamin rocks“ und Abschluss
Es ist einige Zeit vergangen seit meinem letzten Coasterfriends-Bericht, aber meine gerade abgeschlossene Reise hat einfach sooo viele Eindrücke bei mir hinterlassen, die ich erstmal verarbeiten muss – mit Hilfe eines ausführlichen Japan-Reports
Seit jeher wollte ich mindestens einmal im Leben das Land der aufgehenden Sonne freizeitparktechnisch abgrasen, allerdings hat mich meine bisherige USA-Verliebtheit immer davon abgehalten, zumal die ständigen Coaster-Neueröffnungen in den Staaten in den letzten Jahren einfach zu reizvoll waren.
Da ich auch nicht jünger werde und mir einen lang gehegten Traum noch erfüllen wollte, hat sich in diesem Jahr endlich die Gelegenheit dazu ergeben. Ausschlaggebend war die Meinung meines Freundes, Japan sei essens- und sprachtechnisch sehr touristenunfreundlich und komme daher für ihn nicht als Reiseziel in Frage. Also blieb mir nix anderes übrig, als auf eigene Faust einen Trip zu planen, um mich eines Besseren belehren zu lassen.
Bisher hatte ich einen heiden Respekt vor den schier unglaublichen Menschenmassen und Wartezeiten in den japanischen Großparks, zudem war ich bereits beim Durchstöbern diverser Reiseführer mit dem gigantischen Verkehrsnetz überfordert und obendrein fragte ich mich, ob ich als Vegetarier dort drüben überhaupt satt werden würde? Egal – ich wollte es herausfinden und stürzte mich ins Abenteuer!
Die Wahl des Reisezeitraumes während der japanischen Feiertagswoche habe ich bewusst gewählt, da dies erstens arbeitstechnisch nicht anders zu lösen war und weil ich sicherstellen wollte, dass alle von mir favorisierten Rides zumindest regulär in Betrieb waren (hoch lebe Disney’s Refurbishment Schedule). In fast allen Reiseführen und Internetforen wird von einer Reise während der „Golden Week“ abgeraten, da so gut wie alles hoffnungslos überfüllt sein soll. Ich stellte mich auf Menschenmassen in den Zügen, Bussen und Parks ein – ein Schlachtplan musste also her (mehr dazu später bzw. in den einzelnen Teilberichten).
Ursprünglich hatte ich nur Tokyo eingeplant, spontan wie ich bin, habe ich jedoch mein Meilenticket zwei Wochen vor Abflug angepasst: Einreise bereits drei Tage früher über Osaka und zusätzlich mit Business-Upgrade beim Hinflug. Damit sollte die 12-Stunden Übernachtanreise wohl machbar sein
Und wie ihr euch sicherlich denken könnt, habe ich die Universal Studios Japan für meinen ersten japanischen Freizeitparkbesuch auserkoren! Vor allem reizte mich neben dem B&M-Mini-Hyper „Hollywood Dream“ der neue riesige „Jurassic Park“-Flying Coaster. Allerdings sind auch die japanischen Studios für horrende Wartezeiten bekannt, nicht umsonst zählen sie zu den meistbesuchten Parks der Welt. Deshalb habe ich für meine beiden Besuchstage über die japanische (!) Parkseite Expresspässe reserviert, da diese wohl gut und gerne schnell ausverkauft sind – war gar nicht so einfach, die ganzen Eingaben zu tätigen, aber mit Handy und PC gleichzeitig sowie Übersetzungs-App habe ich mich ganz gut durchgekämpft
Also: bewaffnet mit Reiseführern, Fahrplänen für die öffentlichen Verkehrsmittel, Sprachübersetzungs-App, Routenplaner und Voucher für ein Pocket-WIFI, ging’s nonstop von Frankfurt nach Osaka. Ich hatte mir vorgenommen, ca. 4 Stunden nach Abflug (quasi gegen 16 Uhr deutscher Zeit) einzuschlafen, damit ich ausgeruht und fit zur Landung in Japan um 6:25 morgens (Ortszeit) ankomme – daraus wurde natürlich nichts – trotz Dunkelheit über den Wolken zu späterer Stunde und Einsatz von Schlafmaske und Ohrstöpsel. Ich glaube, ich habe lediglich ein paar Stunden vor mich hingedöst – Tiefschlaf fühlte sich definitiv anders an

Nach der Landung am Kansai-Airport (direkt am/auf dem japanischen Meer gelegen), ging alles recht flott: Einreise, Koffer abholen, kurzer Koffercheck beim Zoll, WIFI-Router abholen, Bahnkarte und Busticket kaufen und ab in den Limo-Bus Richtung „Park Front Hotel Universal“.
Am Universal Citywalk angekommen begrüßte mich bereits der B&M-Hyper, der grazil über den Eingangsbereich der Studios hinwegschwebte – begleitet von Jubelschreien der japanischen Coaster-Liebhaber.
In diesem Moment waren die Reisestrapazen und die leichte Grundmüdigkeit wie weggeblasen – ich war endlich angekommenNach dem Check-In im Hotel, das zumindest im Eingangsbereich sehr pompös wirkte, habe ich mir erstmal eine leckere Pizza am Citywalk gegönnt, bevor ich im Anschluss die Studios gestürmt habe, am Anreisetag allerdings noch ohne Expresspass. Wahrscheinlich hätte ich jenen an diesem Donnerstag auch nicht gebraucht, da die Singlerider-Lines bei den beiden Großbahnen überschaubar waren.
Erstes Objekt der Begierde war natürlich der zuvor erwähnte Mini-Hyper. Universal hat auffällig viele effiziente und wuselige Mitarbeiter in netten Hollywood-Kostümchen engagiert, die einen zügigen Durchsatz gewährleisten sollten. Sehr speziell waren allerdings die ständigen Taschenkontrollen an verschiedenen Stellen der Warteschlange und das obligatorische Studieren der Sicherheitshinweise mit Hilfe einer extra dafür ausgehändigten Karte

Trotz der geringen Höhe von 44 Metern ist die Bahn eine absolute Spaßmaschine. Die Highlights sind für mich einmal der herrliche Schlenker (inklusive Seitwärts-Airtime) vor dem Horseshoe und die nicht aufhören wollenden, folgenden Airtimehügel über die Häuserzeile der Hollywood Street hinweg.
Klasse waren vor allem die Nachfahrten bei beleuchtetem Park mit Blick auf die Skyline Osakas in der Ferne. Ich wünschte, Universal Orlando hätte bei B&M eingekauft statt bei Maurer, Hollywood Dream ist nämlich das, was Rip Ride Rockit hätte sein sollen: unglaublich smooth, toll inszeniert und super Layout - ich hätte am laufenden Band einsteigen können
Mein nächstes Ziel wartete im japanischen Jurassic Park auf mich: B&M’s „Flying Dinosaur“. Und was für ein Gerät das war: Tatsu, Manta und Co. können einpacken, denn der Dino packt eine weitaus heftigere G-Keule aus als seine Vertreter.
Auch hier wartete ich als Singlerider lediglich 30 Minuten. Dabei konnte ich mir den recht nüchtern gestalteten Wartebereich etwas genauer ansehen und musste feststellen, dass dieser tatsächlich für mehrstündige Wartezeiten ausgelegt ist – auf der ausnutzbaren Wartefläche hätte meiner Meinung nach ein mittelgroßer Familycoaster Platz gehabt
Zum Auftakt wird man gemächlich über die staunenden Besucher hinweg in die Höhe gezogen und hat einen tollen Rundumblick auf das gesamte Areal, bevor es nahezu kopfüber in die Tiefe geht.
Die anschließenden Inlinetwists haben wohl nur ein Ziel: den Fahrgast so lange um die eigene Achse zu drehen, bis man nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Auf dem Rücken liegend geht es mit voller Wucht in einen aufsteigenden Halblooping, nur um direkt danach in den viel zu schnell befahrenen Pretzel-Loop zu gleiten, dessen tiefster Punkt unter der Erde liegt – ich hatte das Gefühl, von einem LKW überrollt zu werden, so dermaßen heftig war der Druck auf die Brust
Die Ausfahrt mündet in einen für diesen Coastertyp ungewöhnlichen Airtimehopser mit anschließendem Gleitflug über den Parksee. Nach einer weiteren Rolle und einer Helix gibt der Dino endlich Ruhe und brettert mit Hilfe einer letzten Drehung in die Schlussbremse – geschafft!
Bestes Layout meiner bisher gefahrenen Flyingcoaster und tollstes Fluggefühl! Lediglich der Ruckler vor dem Pretzel-Loop und die (aufgrund der Geschwindigkeit) nicht gerade sanfte Fahrweise trüben das Gesamtbild etwas. Ich bin absolut kein Fan der Flying Coaster aber der hier war spitze!
Nach den beiden Coaster-Highlights musste ich mich erstmal ausruhen und ließ mir am See die Sonne ins Gesicht scheinen – Urlaubsfeeling pur. Generell empfand ich die Parkgestaltung mit den Ruheoasen am Wasser oder in der sogenannten Quiet-Zone im Grünen (in der Nähe der Helix von Hollywood Dream) ausgesprochen einladend – solche ruhigen Ecken vermisst man in Hollywood oder Orlando leider.
Das sollte für den Anreisetag erstmal reichen und so machte ich mich auf ins Hotel, um meinen Jetlag auszukurieren. Nach einer viel zu kurzen Nacht gab es zum Frühstück Joghurt und Milchbrötchen aus dem Supermarkt, die Schriftzeichen und Abbildungen auf den Verpackungen haben mich beim Einkauf viel Zeit gekostet, ich wusste nicht immer, was genau ich da kaufe
In den folgenden beiden Tagen war der Park etwas voller, dafür war ich mit Expresspässen bewaffnet und konnte so meine beiden Lieblingscoaster und die restlichen Attraktionen des Parks genießen:
Die Mack-Spinning-Dunkelachterbahn „Final Fantasy“ punktet mit einer abgefahrenen Space-Gestaltung im Inneren und einer familienfreundlichen Streckenführung. Hier haben mir insgesamt zwei Fahrten ausgereicht.
„Forbidden Journey“ im Harry Potter-Bereich, den völlig überbewerteten Minion-Simulator, sowie die Jurassic Park-Wildwasserbahn und die Jaws-Bootsfahrt habe ich jeweils nur einmal über mich ergehen lassen, genauso wie Spiderman und die Terminator- und Backdraft-Shows. Den Großteil davon findet man nämlich auch in den amerikanischen Pendants.
Unterm Strich hat Osaka den hübschesten Universal Park mit den besten Coastern, im Gesamtpaket würde ich trotzdem die floridianischen Studios vorziehen, schon allein aufgrund der Tatsache, dass das dortige Angebot mit den Islands of Adventure einfach umfangreicher und runder ist. In Osaka fehlen einfach noch ein paar mehr Rides – Nintendo World scheint dabei bereits in 2020 Abhilfe zu schaffen.
Nach drei tollen Tagen wartete auf mich meine erste Fahrt mit einem Highspeed-Zug, dem Shinkansen. Sicherheitshalber habe ich mir auch hierfür ein Ticket bereits in Deutschland bestellt, das mir beim Check-In im Universal-Hotel ausgehändigt wurde.
Da ich mit Gepäck von Osaka nach Tokyo reisen wollte, habe ich mir einen Platz in der letzten Reihe mit entsprechendem Stauraum reservieren lassen. So ging es um 06 Uhr morgens vom Hotel aus zu Fuß Richtung Bahnhof am Citywalk, um zur Shinkansen-Station nach Shin-Osaka zu kommen.
Zum Glück habe ich trotz mehrmaligem Umsteigen immer den richtigen Zug und die richtige Station erwischt, damit ich auch pünktlich um 08:03 im Schnellzug Platz nehmen konnte.
Die Fahrt mit dem Bullet-Train verging wie im Fluge, man schwebt förmlich auf den Schienen, lediglich das Vorbeirasen der entgegenkommenden Züge machte sich mit einem leichten Ruck bemerkbar – bei 350km/h nicht verwunderlich.
Eine Landsmännin, die in Kyoto zugestiegen war, machte mich allerdings darauf aufmerksam, dass ich angeblich auf ihrem Platz (1C) sitzen würde. Ohne das zu hinterfragen, wechselte ich also von meinem Fensterplatz (1A) auf den Gangplatz – nur komisch, dass direkt über uns ein Schild hing, was besagte, dass „A“ immer der Fensterplatz ist und „C“ ein Gangplatz.
Naja, wie auch immer, angekommen bin ich trotzdem, und zwar an einem der weltweit größten Bahnstationen, der „Tokyo Station“. Von dort aus führte mich meine Reise weiter Richtung Mount Fuji….
Fortsetzung folgt….