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Wie viele Teile es geben wird? Weiß ich nicht. Wie lange ich bleiben werde? Weiß ich nicht. Wo werde ich überall hinreisen? Weiß ich nicht. Was werde ich vor Ort machen? Weiß ich nicht. Werden Achterbahnen gefahren? Na klar! So gut es geht, versuche ich die Berichte immer zeitnah zu veröffentlichen, denn auf den langen Fahrten habe ich viel Zeit.
Tag 0-3: Vietnam Part I
Tag 4-8: Vietnam Part II
Tag 9-10: Vietnam Part III
Tag 11-13: Vietnam Part IV
Tag 14-31: Thailand
Tag 32: Vietnam Part V
Tag 33-38: Singapur & Malaysia
Tag 39-47: Indonesien Part I
Tag 47-50: Indonesien Part II
Tag 50 (Part II) - Back in Bali
Knapp eineinhalb Stunden schwebten wir über die Wolken nach Denpasar und ich begab mich - endlich ohne Zeitstress - auf direktem Weg nach Canggu. Von meinem australischen Kumpel wurde hier mir sein Motorradverleih empfohlen. Für einen fairen Preis von täglich sechs Euro bekam ich eine schnelle NMAX 155, die mich ohne Probleme durch die tropischen Inseln begleiten soll. Gezahlt wird erst bei der Rückgabe und Verlängern geht ohne Probleme per WhatsApp - lieben wir.
Eine Stunde ging es ins Landesinnere - mit Ubud wartet ein Urwalddorf auf die spendablen Touristen. Übrigens, das ist von vielen Influencern & Künstlern ihre Wahlheimat. Auch Cro lebt seit einigen Monaten inmitten des Wälder. Verständlich, der Ort ist wunderschön und bietet alles, was das europäische Herz begehrt. Auf der anderen Seite hat man dennoch die asiatische Kultur & Preise vom Feinsten - Heimat deluxe quasi. Man merkt, dass es erst die letzten Jahr zu dem Boom des verschlafenen Dschungelörtchens kam, denn der Verkehr ist brutal - enge und überfüllte Straßen gepaart mit hektischem Verkehr. Der Traum eines jeden ängstlichen Fahrers.
Tag 51-53: Ubud
Die nächsten Tage verbrachte ich mit zwei Mädchen aus Ravensburg, die ich in Gili T vor einer Woche kennengelernt haben. Wir verstanden uns von Anfang an super und hatten einen fast identischen Lebensstil, Musikgeschmack und teilten ähnliche Ansichten.
Da das Homestay von ihnen an meinem Anreisetag ausgebucht war, trafen wir uns erst am 13.04. Ich buchte mich in die gleiche Unterkunft für 13€ Euro pro Nacht ein. Selbstverständlich gibt es für den Preis ein Privatzimmer. Per Roller ging es zu einem der Touristenhotspots von Ubud, dem Kanto Lampo Wasserfall. Bisschen fühlte ich mich wie vor paar Wochen auf der Coasterfriends-Tour, denn die Mädels haben die Planung übernehmen und ich konnte mich entspannen. Nach dem morgendlichen Besuch des Wasserfalls begann es wie aus Eimern (leider kein Comeback meines präferierten Kübel) zu schütten, wir wurden pitschpatschnass. Statt Affen angucken mussten wir erstmal unsere Kleidung wechseln. Obwohl die Regenzeit seit Ende März vorbei ist, fühlte sich an wie im Januar. Mehr geduscht als wie nach fünf Fahrten Valhalla in Blackpool. Die Strassen glichen einem Bach - ungelogen, das Wasser stand binnen weniger Minuten über 20 Zentimeter. Monsunartig nass.
Nach einem kurzen Brunch in einem der unzähligen guten Cafés in Ubud, machten wir uns auf zum Monkey Forest. Für sechs Euro Eintritt kann man durch den Wald mit hunderten Affen flanieren und begleitet werden. Aufgeweckte und freche Tiere, die den Besucher ein Lachen - manchmal vor Angst, meist vor Freude - ins Gesicht zauberten.
Am zweiten Tag schlief ich aus und traf mich mit meinen Freunden auf ein Nasi Campur - das Volksgericht Indonesiens. Für zwei Euro bekommt man eine anständige Portion. Ausgeklungen wurde der Abend bei einem Sonnenuntergangspaziergang und Kochen in unserer Küche. Kurioserweise ist kochen teuerer als in Restaurants zu gehen. Verrückt, oder? Für einfache Nudeln mit Gemüse zahlte jeder mehr als sechs Euro.
Blauer Reis?!
Wir kochen.
Nach einer kurzen Nacht sprangen wir auf die Roller und begaben uns noch tiefer ins Inselinnere. Die Reisfelder sind die zweite Sehenswürdigkeit, wofür die Leute nach Ubud pilgern. Diese wurden über die letzten Jahre kommerziell ausgeschlachtet und bieten nur noch wenig Rei(s)z & Authentizität.
Tag 53-54: Canggu
Mit Burrito im Magen machte ich mich auf nach Canggu. Schneller Check-In im Hotel und noch schnellerer Walk zum Strand, damit wir den wunderschönen Sonnenuntergang mit einer Hopfenschorle genießen können. Im Hintergrund lief der Sound des benachbarten Strandclubs. Sommervibe vom Feinsten.
Meist alles vegetarisch
Geht fit für 15€
Bali Süd = Mykonos? Wir verzichten auf einen Besuch der zahlreichen Beachclubs. Neureiche Junggebliebene versuchen sich mit diversen alkoholischen Getränken vor der weiblichen Bevölkerung zu profilieren. Balzverhalten mit Pay-2-Win-Option. Das ist nicht meine Welt. Wir machten uns fertig, stärken uns mit einem Nasi Campur und waren ready für die Nacht. Mit Grab ließen wir uns eine halbe Stunde zum „La Favela“ chauffieren. Besser hätte der Tag nicht enden können.
Den letzten gemeinsamen Tag verbrachten wir sehr entspannt. Brunch, Strand, durch die Gegend cruisen und ein letztes Abendmahl. War eine schöne Zeit.
Hätte deutlich besser sein können für 10€
Tag 55-60: Lombok
Schließlich trennten sich nun unsere Wege - für meine Freunde ging es nach Jakarta und für mich nach Lombok. Ich wuselte mich knapp zwei Stunden durch den chaotischen Vekehr in Denpasar gen Osten der Insel. Per Public Ferry schipperten mein Bike und ich nach Lombok. Gerademal sieben Euro kostete mich der Spaß. Ich buchte mein Hostel in Kuta, eine kleine Surferstadt im Süden der Insel.
Stellt euch das mal in Deutschland vor...
Die Hälfte des Preises der obigen Pizza - fünfmal so gut
Generell ähnelt die Landschaft sehr Phú Quốc. Die Aktivitäten unterscheiden sich aber enorm. Im Gegensatz zu den Russen und Chinesen befinden sich hier hauptsächlich Europäer auf der Insel, welche großteils deutsche Wurzeln besitzen. Persönlich denke ich, dass die Insel bald sehr äquivalent zu Bali sein wird. Schließlich braucht der aus allen Nähten platzende Touristenmagnet eine Entlastung. Da kommt Lombok wie geschaffen - malerische Strände mit Hektern an unbewohntem Gebiet. Wahres Träumchen für Immobilienhaie und Spekulanten. Bereits jetzt sieht man die großen Pläne der indonesischen Regierung, nicht umsonst befindet sich eine vielversprechende Rennstrecke direkt neben Kuta. Ab 2025 hofft man an der Formel 1 teilzunehmen. Spätestens dann ist die Tropeninsel auf dem Schirm vieler Abenteuerlustiger. Ich bin gespannt, wie sich das Ganze entwickeln wird.
Fährt hier Verstappen 2025 zu seinem nächsten Titel?
Pediküre für 5€ - nehmen wir mit
Warum bin ich hier? Natürlich zum Surfen. Vorneweg, irgendwie wird das nicht mein Sport, ist viel zu anstrengend für das Vergnügen. Die Erlebnisspanne ist noch kürzer als Skifahren. Jedoch fährt man nicht 15 Minuten den Berg hoch und fünf runter, sondern muss mindestens fünf Minuten auf eine Welle warten, die nach spätestens 15 Sekunden vorbei ist. Dazu kommt das nervenaufreibende Paddeln, was mir größtenteils den Spaß genommen hat. Trotzdem hab ich es einmal geschafft durch eine über mir brechende Welle zu surfen. Unbeschreibliches Feeling!
Kuta selbst ist eine grandioses Surferdörfchen, alle Leute sind super nett und gechillt drauf. Alles ist nochmal deutlich billiger als Bali und die Essenmöglichleiten sind unendlich. Absolute Empfehlung!
Vermisse die Bowls jetzt schon
Münchner Helles aus Australien? Stark.
Sowas probiert man eher angetrunken
Spontanität ist quasi der Leitfaden meines Urlaubs. Vor paar Tagen überlegte ich, wo es für mich nach Indonesien hingeht. China ist aufgrund meines Alters leider rausgefallen. Ziemlich schnell viel der Entschluss auf Australien - wann kann man den sonst unter 200€ runter? Am 21. April saß ich wie jeden Tag mit einer Smootie-Bowl im Café und schaute nach Flügen auf den roten Kontinent. Eigentlich wollte ich meine 30 Tage Visa voll und ganz ausschöpfen, denn das indonesische Preisleistungsverhältnis ist unschlagbar. Aber ein kurzer Blick auf die Website der Warner Bros Movie World bereite mir starke Kopfschmerzen - DC Rivals ist ab 24. April für ganze zwei Monate geschlossen. Ich wollte die beste Bahn der südlichen Hemisphäre sicherlich nicht verpassen, vor dem knallpinken Schienenknäul zu stehen und nicht reingelassen werden… würde weh tun! Schnell schaute ich nach Flügen für den 22. April nach Brisbanne und buchte binnen zehn Minuten den Flug für 180€. Es geht tatsächlich nach Australien - hätte ich vor drei Monaten niemals gedacht.
We go Australien
An meinem letzten Abend in Indonesien kitzelte nochmal ein kaiserlicher Abschluss mit dem ein oder anderen Kaltgetränken. Mit einer Gruppe Skandinaviern ging es bis früh in die Morgenstunden zur Surfers Bar. Das Heuchler-Volk war nach Eid Mubarak auch wieder mit Alkohol am Start und die Stimmung war feucht-fröhlich. Die Doppelmoral der Indonesier sucht ihres Gleichen - einerseits tun sie auf gläubig, aber fotografieren dann die blonden Frauen im Bikini am Strand. Die eigene Frau muss aber brav das Kopftuch tragen. Das Verhalten vieler Einheimischer ist nicht zeitgemäß und wirkt wie im 20 Jahrhundert. Hoffentlich adaptiert sich Lombok schnell an die westlichen Werte wie Bali.
Mit wenig Schlaf im Gepäck - aber einem immer schwerer werdendem Rucksack - trat ich meine Rückreise nach Bali an. Nach vier Stunden war ich zurück und stoppte um 16:00 Uhr kurz bei dem Bali Safari Park. Sind schon knapp zehn Tage ohne Arbeit. Ich bestritt Arbeitsverweigerung, bei aller Liebe - aber 50€ Eintritt für einen Check sind es mir nicht wert. Rational gedacht und den Zählerstand (leider) nicht steigen lassen.
Ein letztes Mal
50€ müssen nicht sein
Durch den chaotischen Verkehr Denpasar gurkte ich zurück zum Motorradverleih. Trotz kleinem Unfall musste ich nur 15€ extra zahlen - einfach die nettesten Leute der Welt auf Bali. Über eine Stunde brauchte ich mit Grab Bike (nur drei Euro) zum Flughafen. Ich beeilte mich, schaffte es rechtzeitig in den Flieger und hob ab nach Australien.
Für mich der bislang nervigste Verkehr
Für mich ist Indonesien definitiv mein neues Lieblingsurlaubsziel. Sport, Action und Entspannen - alles findet sicher vereint in bester Form. Das Land ist so vielfältig und kulturell bereichernd, dass es jeder auf seiner Bucket-List haben sollte. Preislich weit unter dem europäischen Durchschnitt und Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft deutlich drüber. Immer wieder erstaunlich, wie Menschen mit weniger Geld glücklicher scheinen: Langweilig wird einem nie und es ein ein Paradies für alle Altersklassen unabhängig der Interessen einzelner Urlaub. Es gibt immer was zu entdecken. Achterbahnfreunde missen einen Freizeitpark mit internationaler Klasse. Wer weiß, vielleicht legt der Captain mal eine Chill-Thrill-Tour nach Indonesien auf - taugt sicherlich jedem.
Ich hoffe, euch hat auch der Teil ohne Achterbahnen gefallen. Versprochen, es wird der einzige bleiben!
To be continued…
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