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Wie viele Teile es geben wird? Weiß ich nicht. Wie lange ich bleiben werde? Weiß ich nicht. Wo werde ich überall hinreisen? Weiß ich nicht. Was werde ich vor Ort machen? Weiß ich nicht. Werden Achterbahnen gefahren? Na klar! So gut es geht, versuche ich die Berichte immer zeitnah zu veröffentlichen, denn auf den langen Fahrten habe ich viel Zeit.
Vietnam Part I
Vietnam Part II
Vietnam Part III
Tag 11: VinWonders Phú Quốc
Nachdem ich gegen 11:30 die Flughalle verlassen habe, bin ich mit Grab zum nächsten Motorradverleih gedüst. Selber fahren ist viel billiger, flexibler und auch spaßiger. Theoretisch hätte ich das Bike einfach klauen können, denn der Typ wollte keinen Perso, Kreditkarte oder meine Handynummer. Scheint ein sehr ehrliches Volk zu sein. Für dreitägige Miete zahlte ich nur 20€. Mein Hotel befindet sich im Süden der Insel, ich wollte nach den vollgepackten Tage erstmal meine Ruhe und nicht wieder mit Leuten im Hostel connecten. Für nichtmal 90€ hab ich ein vier Sterne Hotel im Süden bekommen, welches ein großes Zimmer, Frühstück und ein Fitnessstudio bietet. Die beiden Pools sind ebenfalls groß.
Eigentlich bin ich immernoch angeschlagen und wollte heute ruhig machen, aber man ist ja nur einmal in Phú Quốc, oder? Also ab ging’s und in Richtung VinWonders im Norden der Insel. Nach einer Stunde Fahrzeit kam ich schon an.
Spoiler alert: Mit den VinWonders befindet sich auf der Urlaubsinsel Phú Quốc ein absolutes Freizeitparkjuwel, welcher zu Recht einer der Besten in Asien ist. Auch in Europa wäre das ein Top-Player. Für mich ist es fast auf einem Level wie Motiongate und ein Stück besser als Fantawild. Nach den anderen vietnamesischen Parks hatte ich keine besonders hohe Erwartung, dass mich so etwas grandioses erwartet! Es passt meiner Meinung nach vieles! Dazu gleich mehr im Detail.
Nach langer Renovierung wurde aus dem VinPearl Land das neu eröffnete VinWonders. Doch es war mehr als eine Namensänderung. Mithilfe der Designbüros JoraVision und Legacy entstand hier ein toller Freizeitpark für die ganze Familie, der von Anfang bis Ende ein stimmiges Gesamtbild abgibt. Die Parkaufteilung ist klug, die Thematisierung auf einem hohen Niveau und man bietet ein rundes Parkportfolio für alle Altersklassen.
Aus Alt…
… mach Neu!
Man merkt, dass man sich hier in einer Urlaubsregion befindet, mit knapp 38€ ist der Eintritt enorm hoch. Online lässt sich das ganze einige Tage im Voraus billiger schießen. Hab ich aber vercheckt. Was soll’s, der Park ist das Geld wert. Hätte ich den ganzen Tag Zeit gehabt und wäre nicht erst nachmittags angekommen, wäre meine Badehose für den benachbarten und im Ticketpreis inklusiven, Wasserpark eingepackt. Man kann in Badehosen auch die Attraktionen fahren. Im Preis ist auch das gigantische Aquarium in Form einer Schildkröte dabei. Wenn man den Parkplatz verlässt, wird man erstmal von den gewaltigen Gebäuden erschlagen - der gesamte Eingangsbereich wirkt größenwahnsinnig und so nur von Universal und Disney bekannt.
Endlich gibt es hier eine absolute Weltklassebahn für uns Freunde. Mit dem ersten Firestorm von Vekoma - Wrath of Zeus - befindet sich hier ein Coaster, den vor gut zehn Jahren nur Intamin bauen hätte können. Pacing, Speed, Länge und das brachiale Layout - es stimmt alles. Die Bahn lädt zu unzähligen Wiederholungsfahrten ein, denn sie fährt sich super smooth und der Launch zündet immer aufs Neue. Vekoma muss nur noch ihre Bügelsystem überarbeiten, damit man mehr Freiheit hat. Mit Hals Über Kopf in Tripsdrill haben sie ja bewiesen, dass es keine Westenbügel braucht. Für mich eine verdiente Sechs Sterne Bahn, die in Vietnam Ihresgleichen sucht. Für mich ist sie deutlich besser als Abyssus im Energylandia. Leider musste man immer sieben Minuten auf einen Dispatch warten, sonst wären mehr als zehn Fahrten möglich. Die meiste Zeit war ich einziger Bezwinger des griechischen Gottes.
Wer findet den einzigen Fahrer aka mich?
Hervorzuheben ist auch der von Jora Vision thematisierte Indoor SFC von Vekoma, der mal was anderes ist, als die 0815 Family Inverter ist. Macht Laune das Ding, obwohl es in der Halle gefühlte 40 Grad hatte. Der Surfrider und Family Boomerang runden das Angebot ab. Für euch Counter wird es schwer, den letzten Check (Eagle Soar Glider) einzutüten, denn die Bahn hat ein Gewichtslimit von 50kg. Früher waren es 100kg, aber Anfang des Jahres wurden die Sitze der Gondel modifiziert: Aus zwei Sitzen wurde Einer. Es gibt auch nur eine Gondel. Ich sehe realistisch nur Amy damit fahren. Vielleicht schafft ihr es ja - wie ich Fuchs - den Parkmanager zu bequatschen. Ich drücke euch fest die Daumen!
Für die Wasserratten gibt es ein sehr nasses Rafting und eine humane Wasserbahn, die unnormal laut ist. Ich hab mir die Ohren beim Lift zugehalten, weil es unerträglich war. Beim SkyRoller schaffte ich mich 74 Mal zu drehen und sorgte für Erstaunen bei allen Gästen. Danach hab ich erstmal zehn Minuten Pause und zwei Wasser gebraucht. Ey, was ist los mit mir? Sonst gibt es wieder ein sehr hohes Riesenrad und ein paar weitere Flatrides. Zum Abschluss des Tages findet eine sehenswerte Videomappingshow - unterstützt mit Lichtern & Fontänen - vor dem gewaltigen Schloss statt.
Mit meinem Essenvoucher bezahlt - machte nicht satt
Alles soll perfekt sein - selbst die Schere wird angesetzt
Nach Parkschluss verließ ich den Park und ging noch in dem VinPearl „Riverwalk“ Essen. Auch der Bereich war so teuer wie in Deutschland. Hier war einiges los, viele Einheimische fanden den Weg hier her. Meine Pizza für 12€ war sehr schlecht. Eine Ristorante von Dr. Oetker ist dagegen delizioso.
Tag 12: SunWorld Aquatica & Exotica World
In meinem Hotel holte ich mir für 8€ Frühstück. Die Auswahl des Obstbuffets hat mich geködert. Ist immer wieder erstaunlich, wie sehr sich die Früchte von Kultur zu Kultur unterscheiden.
Mit meinem Motorrad ging es nur 15 Minuten in den Süden Europas. Italienische Architektur und der Markusturm? Das kommt wohl dabei raus, wenn ein vietnamesischer Unternehmer zu viel Geld hat und eine Kleinstadt inspiriert von der Amalfi-Küste errichtet. Die meisten Läden stehen leer oder sind nur Attrappe. Trotzdem wirkt das ganze unfassbar cool.
Wisst ihr eigentlich, wieso hier überall nix los ist auf der Insel? Das liegt einerseits an dem Krieg in Russland und der immer noch strengen Ausreiseregelungen für die Chinesen. Beide Länder sind die auserkorene Hauptzielgruppe der Insel. Wenn sich die Lage wieder bessern wird, fließt sicherlich ordentlich Geld in die Kassen der Hotellerie und Unterhaltungsbranche. Kapazitäten dafür gibt es genug.
Für knapp 24€ kann ich heute bis 16:30 im Wasserpark und Freizeitpark verweilen. Möchte man noch das Buffet nutzen, zahlt man 32€. Ich verzichtete aber darauf, hatte keine Lust auf die gierigen Menschen dort.
An den Fischerhäusern vorbei, fliegt man eine halbe Stunde auf eine der letzten großen Inseln von Phú Quốc. Hier befindet sich nebst einem großen Wasserpark auch ein kleiner Freizeitpark. Highlight ist sicherlich der ans Terrain angepasste GCI-Woodie Roaring Timbers, der der kleine Bruder von Wood Coaster im Knight Valley (China) ist. Auch für einen in der Nähe der Alpen aufgewachsenen Jungen, ist die Seilbahn wirklich eine andere Hausnummer. Smooth gleitet man über das Wasser und erklimmt Höhen von bis zu 175 Meter. Das ist ganz große österreichische Ingenieurskunst.
Das Resort bietet viele tropische Pflanzen und schöne Thematisierung. Dazu hat es noch einen kleinen (wirklich kleinen) Freizeitpark - es ist ein Urlaubsparadies. Hier kann man einige Stunde verbringen. Leider nur nicht viele, denn der Park hat nur knapp sechs Stunden auf. Die erste Viertelstunde irritiere ich wie ein Bot durch den Park, ich konnte einfach den verflixten Eingang zum Freizeitpark nicht finden. Das machte mich kirre. Eigentlich wäre das kein Problem dort hinzukommen, aber alle direkten Wege auf dem Parkplan dorthin waren geschlossen. Durch den Wasserpark und über einen provisorischen Weg, kam ich endlich zu dem Hauptgrund des Besuches - der Holzachterbahn.
Wann kommt endlich der Freizeitpark?
ALARM - Holzachterbahn endlich in Sicht!
Name und Theming der Bahn stehen in keinem Einklang: Einerseits ist die Bahn wie eine Werft thematisiert und hat weitere Elemente des Meeres im Eingangsbereich, aber heißt dann Roaring Timbers? Auch bei der Übersetzung des vietnamesischen Namens kommt Wood Snake of Wrath raus - also wird die englische Übersetzung schon passen.
Wie immer kann man seine Sachen in den gratis Lockern verstauen. Per Face-ID können diese entsperrt und geöffnet werden, sicherlich das beste System aktuell und zeitsparend. Asien ist uns technisch wieder einen Schritt voraus. Bei der Bahn selbst herrschte wieder Totentanz. So wenig Besucher hat die Bahn wirklich nicht verdient. Typisch GCI brettert die Bahn durch das doch recht kurze Layout und sorgt für ein breites Grinsen im Gesicht. Ohne das Settings im Dschungel und so nah am Meer, wäre es sicherlich nicht eine so besondere Bahn. Aber dadurch ist sie es. Einfach verrückt. Für mich macht sie mehr Spaß als El Toro in Plohn, aber Wodan im Europapark kann sie nicht das Wasser reichen.
System der Zukunft oder DSGVO?
Nach zehn Fahrten ging ich zur einzig anderen geöffneten Attraktion im Park, dem Aussichtsturm von Huss. Die Aussicht ist auf das Meer ist toll, auch wenn der Turm gegen die riesigen Stützen der Seilbahn winzig wirkt.
Ich holte mir für 8€ eine Pizza und ein Getränk. Klassisches Freizeitparkessen. Die restliche Zeit begab ich mich in den doch recht großen Aquatopia. Ich wollte unzählige Runden im Lazy River flanieren. Spaaaaaaß. Das Rutschenportfolio empfand ich als gut. Ein Masterblaster und eine Halfpipe Rutsche ohne Wartezeit nimmt man gerne mit. Ich wollte eigentlich wirklich eine Stunde durch den Lazy River treiben, aber das ging nicht. Nach jeder Runde musste man raus.
Bei der Klapprutsche gab es zwischen der Operatorin und mir Kommunikationsprobleme. Zuerst dachte ich, dass ich meine Armbänder abmachen soll und in meine Zip-Taschen der Badehose tun soll. Aber falsch gedacht, die Zipper sind verboten. Sie meinte dann, dass ich meine Hose ja ausziehen kann und in Unterhose rutsche? Konnte mir kurz das Lachen nicht verkneifen.
Der Wartebereich für den Rückflug mit der Seilbahn ist gigantisch, hier plant man für einige Tausend Besucher mehr.
Mit Rulantica gebrandete Kokosnuss, das wäre doch was für Herr Mack?
Tag 13: Phú Quốc
Heute morgen bin ich zur Rezeption gegangen, denn alle meine weißen Klamotten sind eingegangen und haben sich verfärbt. Es wurde einfach Dunkel mit Hell gewaschen. Haben die noch nie gewaschen?! Kulant wie das Hotel war, entschuldigten sie sich vielmals und baten mir einen Refund von 50% für den Einkaufspreis alle Shirts an. Faire Aktion, auch wenn mir weißgebliebene Kleidung lieber gewesen wäre. Das Hotel ist wirklich krass, alle Mitarbeiter kennen die Namen von allen Gästen.
Von dem Geld bin ich ein paar Orte weiter gefahren und hab mir endlich einen Lobster geholt, das wollte ich die ganze Zeit schon machen, aber ist auch hier in Vietnam sehr teuer. Für knapp 65€ gab es dann einen 1kg schweren Lobster mit zwei Getränken und Beilagen. War glaube ich das erste Mal, dass ich Hummer gegessen habe und mit hat’s super geschmeckt. Aber ich bin ehrlich, für den Preis bevorzuge ich immer sechs Pizzen.
Die restlichen Stunden bin ich mit meinem Roller durch die Gegend gefahren. Ich hab mir ein neuen Rucksack gekauft, damit ich mir Geld für meine kommenden Flüge spare und nicht immer abgegeben muss. Den wunderschönen Sonnenuntergang habe ich mit einer Kokosnuss am Strand genossen.
Der nächste Teil wird erst in zwei Wochen folgen. Morgen steht ein langer Reisetag von Phú Quốc nach Ko Pha Ngan an. Die Flugroute sieht wie folgt aus: Phú Quốc - Kuala Lumpur - Phuket - Koh Samui. Würde es nur einfach eine Direktverbindung von Phú Quốc nach Koh Samui geben. Von Koh Samui habe ich nur 45 Minuten nach Landung, um mein Speedboat nach Kho Pha Ngan zu erwischen. Drückt mir die Daumen, dass die sportliche Aktion klappt und ich die berühmte Full Moon Party nicht verpasse. Hier werden monatlich bis zu 30000 Gäste zu begrüßt.
Gerüstet für neue Abenteuer
In Thailand werde ich mit zwei Freundinnen aus der Heimat treffen und reise mit ihnen eine Woche durch das Land. Viele Achterbahnen gibt es ja nicht, aber ein paar Coaster werden eingepackt.
Ein kleines Fazit zur Insel
Klar sind die Hotels, Restaurants und Entertainmentangebote gut. Dazu gibt es noch über das Jahr stabiles Wetter. Doch spielt sich alles schöne nur im Norden und Süden ab. Alles andere ist heruntergekommen und es stinkt in vielen Straßen. Es ist schade, dass an die eigene Bevölkerung nichts abgegeben wird. Spiegelt gut alle neuen Urlaubsgebiete wieder.
To be continued…
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