Henni
CF Guru
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Hei Coasterfriends,
nach zwei geplatzten Versuchen konnten mein Sohn Lars und ich dieses Jahr endlich einen großen Traum wahr machen: 12 Tage Urlaub in Finnland, dem Land der tausend Seen
Und nicht nur das, mit viel mühevoller Planung gelang es mir, wirklich jede einzelne Achterbahn, die in Finnland ihre Runden dreht, in unsere Tour aufzunehmen. Zum Zeitpunkt der Planung waren dies genau 30 Stück. Ob das geklappt hat und was wir sonst noch alles erlebt haben, werde ich euch nun in meiner Tripreport-Reihe „On the light side“ berichten. Der Name enstand dadurch, dass wir um die Mittsommerzeit unterwegs waren und tatsächlich auch die kürzeste Nacht des Jahres in Finnland erlebt haben, es wurde sogar den ganzen Urlaub über kein einziges Mal wirklich ganz dunkel.
Hier mal die Übersicht:
Teil 1: Der Osten: Anreise – Helsinki – Tykkimäki – Tivoli Seiterä (11./12.6.)
Teil 2: Die Seenplatte: Sorsakoski – Nokkakivi (13./14.6.)
Teil 3: Der Norden: Oulu – Vauhtipuisto – Suomen Tivoli (15./16.6.)
Teil 4: Der Westen: Meer – Kauhava – Power Park (17./18.6.)
Teil 5: Die Mitte: Tampere – Särkenniemi und Särkenniemi Zones (19.-21.6.)
Teil 6: Das Highlight: Linnanmäki mit Taiga – Heimreise (22./23.6.)
Teil 1: Der Osten: Anreise – Helsinki – Tykkimäki – Tivoli Seiterä (11./12.6.)
Unsere Anreise nach Finnland begann erstaunlich entspannt, ging unser Flug doch erst um 11 Uhr von München. Da Dienstag war, gerieten wir zwar ein wenig in den Berufsverkehr, waren dann aber pünktlich am Flughafen, gaben unseren Koffer auf und begaben uns zum Abflugsgate unserer Lufthansa Maschine.
Der Flug dauerte etwa 2,5 Stunden, schon beim Landeanflug auf Helsinki verliebte ich mich auf den ersten Blick in diese wunderschöne Landschaft
In Helsinki verlief auch alles erst einmal ohne Probleme und wir stellten eines schon sehr schnell fest: Zeitpuffer sind hier überflüssig. Geplante Ankunft war 14:35 Uhr, ich hatte den Mietwagen auf 15:45 Uhr bestellt. Wir mussten zwar sowohl den Schalter als auch den Wagen selber eine Weile suchen, saßen aber trotzdem schon um kurz vor 16 Uhr in unserem niedlichen Renault Clio auf dem Weg in die Innenstadt Helsinkis. Meine Güte waren die ersten Momente auf finnischen Straßen ungewohnt, es wird recht rücksichtslos und schnell gefahren und die Verkehrsführung war teilweise ebenfalls sehr verwirrend. Ich war zum Glück bestens vorbereitet und hatte neben Google Maps am Handy auch ein Navi ausgeliehen, gemeinsam führten und diese dann zum ersten Ziel: Dem Hop Lop in Helsinki.
Dieser Indoorspielplatz wird wohl den wenigsten von euch ein Begriff sein, gibt es hier schließlich nur einen Grauzonen Count, einen Zipline. Hier lernten wir auch gleich eine spezielle Art von finnischen Indoorspielplätzen kennen: Diese befinden sich nämlich meistens in großen Einkaufszentren, was uns erst ein wenig verwirrt hat. Praktisch war aber, dass wir so drei Stunden gratis parken konnten (mit Parkscheibe) und der Supermarkt war ja dann auch gleich ums Eck.
Nun aber erst mal Business. In einem der oberen Stockwerke befand sich der Eingang zum Hop Lop und wir holten uns erst mal ein normales Ticket.
Ein paar Sachen, wie auch der Kletterwald inklusive besagtem Zipline mit dem klangvollen Namen Liitorata, waren nicht im Preis inklusive. Aber wow, was war das denn für ein Indoorspielplatz? Dieser erstreckte sich über mehrere Ebenen und obwohl mein Sohn ja schon 12 Jahre alt ist, hatte ich doch ein wenig die Befürchtung, ihn nie wieder zu finden, wenn ich ihn einmal aus den Augen gelassen habe
Völlig geflasht versuchte ich Bilder zu machen, diese sind aber nur mäßig gelungen.
Nach einem kleinen Rundgang parkte ich Lars am Eingang zum Kletterwald und ging zur Kasse, die Zusatztickets für uns holen. Dann bämm, der Schock: Der Kletterwald konnte zwar begangen werden, der Zipline hatte jedoch geschlossen. Das darf doch wohl nicht wahr sein… Keine drei Stunden auf finnischem Boden und schon ist der Traum von Finnland complete geplatzt. Das ein Zipline geschlossen sein könnte, damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet.
Ein wenig gefrustet setzte ich mich in eines der gemütlichen Sofas und Lars erkundete die großen Kletterlabyrinthe. Nach etwa zwei Stunden hatte er aber genug und wir fuhren nach einem kurzen Einkaufsstop direkt zur ersten Unterkunft.
Das Myö Hostel ist eine Art Jugendherberge, in der man auch einzelne Zimmer buchen kann, wir hatten ein Doppelzimmer direkt im Erdgeschoss. Der Check In verläuft hier so dermaßen unkompliziert, das habe ich so auch noch nicht erlebt. Ab 15 Uhr kann man sein Zimmer beziehen, eine Stunde vorher bekommt man eine SMS mit Zimmernummer und Zugangscodes und kann dann direkt reinspazieren. Einen Code gibt es für die Haustür, einen fürs Zimmer.
Was man über finnische Hotels wissen sollte: Die Bezeichnung der Stockwerke ist hier anders als bei uns, unser Zimmer 101 lag nicht im ersten OBERgeschoss, sondern im ersten Geschoss, also wir nennen es ja Erdgeschoss. In Finnland ist das Erdgeschoss aber quasi der 1. Stock. Verwirrend? Ja ich weiß
Unser Zimmer war aber recht angenehm, kann man nicht meckern:
Wir aßen kurz eine Kleinigkeit die wir im Supermarkt gekauft hatten, ich probierte das erste Mal eine Pirogge, das habe ich hier öfter gesehen, aber so ganz meins war es irgendwie nicht.
Nun wollten wir unbedingt das Meer sehen, ein kurzer Blick auf Google Maps verriet uns, das dieses nicht weit weg ist. Also schnappte ich mein Kind und los ging es.
Der Spaziergang führte uns erst durch ein kleines Wäldchen, in dem gerade finnische Bogenschützen trainierten, dann durch ein architektonisch sehr interessantes Wohngebiet bis wir endlich am Meer ankamen.
Am Meer? Ja, das war natürlich nur einer der Ausläufer, trotzdem genossen wir die wunderschöne Landschaft, wanderten am Wasser entlang und beobachteten die zahlreichen Möwen und andere Vögel. Lars wäre gerne mit einem der Boote gefahren, aber das ging leider nicht.
Als wir wieder im Hotel waren, war es noch taghell, wir fielen trotzdem todmüde ins Bett, der Tag hatte uns schon ziemlich geschlaucht. Und während ich am einschlummern war, kam mir der rettende Gedanke: Am letzten Urlaubstag, einem Samstag, würden wir ja nach Helsinki zurück kommen, möglicherweise könnten wir da den Lost Count in Hop Lop nachholen. Zeitlich durchaus machbar, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Der Mittwoch begann sehr entspannt mit einem leckeren Frühstück, das relativ familiär ablief, wie man das so von Jugendherbergen eben kennt. Abfahrt war erst kurz nach zehn Uhr, das für heute angesetzte erste Ziel, Tykkimäki, sollte erst um 12 Uhr seine Pforten öffnen und die Fahrt war mit 1,5 Stunden angesetzt. Kaum aus Helsinki draußen, wurde das Fahren dann auch sehr gemütlich, die Straßen sind wunderbar ausgebaut und man kommt prima vorwärts. Egal ob Autobahn oder Landstraße, fahren ist wirklich angenehm, die Infrastruktur hervorragend ausgebaut und die Landschaft einfach nur zum bestaunen schön. Es war gerade die Zeit, in der die Lupinen blühen und egal wo in Finnland wir uns befanden, man sah immer Lupinen am Straßenrand blühen. Herrlich.
Trotz gedrosseltem Tempo kamen wir dann bereits 20 Minuten vor zwölf Uhr am Park an und staunten nicht schlecht: Der Parkbetrieb war bereits im vollen Gange. Die im Internet angegebenen Öffnungszeiten waren falsch gewesen, der Park hatte bereits um 11 Uhr geöffnet. Weiter nicht schlimm, dann mal rein da…
Gleich vorweg: In ALLEN finnischen Parks gibt es das Wristband System, man kann jeden Park ohne Eintritt zu zahlen betreten und löst dann entweder einzelne Tickets oder holt sich eben ein Wristband. Für Counter natürlich ideal, man spart eine Menge Zeit und Geld wenn man nur schnell die Achterbahn fahren will. Wir holten uns für Tykkimäki jedoch ein Wristband, wollten wir hier doch ein paar Stunden verweilen.
Business kommt natürlich immer zuerst, also suchten wir die kleine Bahn namens Idän Pikajuna und somit war der erste Count auf finnischem Boden endlich erledigt.
Nun erkundeten wir noch die anderen Attraktionen, es standen noch ein paar sehr interessante Flatrides herum. Der Disco Coaster bestach vor allem durch seine Lage am See.
Danach stürmte Lars gleich zum Enterprise, das aber ganz andere Gondeln hat, als man es sonst kennt. War auch mal ein interessantes Fahrgefühl und Lars fuhr später auch noch ein paar Runden alleine.
Diese Schaukel musste ich alleine fahren, ziemlich druckvolle aber spaßige Fahrt.
Vom Riesenrad aus versuchte ich ein wenig die Schönheit des Parks einzufangen, was aufgrund der vielen Bäume gar nicht so einfach war.
Dieses umgedrehte Haus ist übrigens eine Art Funhouse, Lars gefiel es zwar, ich hatte aber etwas anderes erwartet.
Dafür regte er sich tierisch beim Autoscooter auf, hier durfte man nämlich nicht boxen, was auch auf einem Schild zu sehen war, was er aber erst nicht gesehen hatte
Einen kleinen Fail gab es dann beim Essen. Nun steht da wirklich alles komplett auf finnisch und ich suchte Lars ein Gericht aus, das aussah wie ein Hot Dog, man sah ein rundes Brötchen mit einer Wurst darin. Ich fuchtelte ein wenig mit den Händen und zeigte auf das entsprechende Gericht und bekam dann das hier
Nein, es war kein Hot Dog…Dieses lummelige Brötchen war mit einer Art gewürztem Hackfleisch gefüllt, Lars fand es eklig, ich habe es dann gegessen. Essbar, aber keine kulinarische Offenbarung um es einmal vorsichtig auszudrücken.
Das Essen wurde dann von diesem nostalgischen Flatride im Magen verrührt:
Ein kurzer Spaziergang zum See musste auch noch sein.
Hier mal eine kleine Kostprobe der finnischen Sprache, keine Ahnung was da steht, aber es schaut doch sehr strange aus
Lars wollte noch eine Zuckerwatte essen und ein paarmal Enterprise fahren, danach verließen wir Tykkimäki nach ca 2,5 Stunden Aufenthalt wieder. Es hat uns ganz gut gefallen und da der Park ziemlich leer war und man nirgends warten musste, kamen wir schnell durch und konnten auch einige Wiederholungsfahrten machen.
Um 14 Uhr ging es dann weiter nach Lahti, nach der etwa einstündigen Fahrt kamen wir in dem berühmten Wintersportort an und suchten den Kirmesplatz. Ach was war der klein und niedlich. Eigentlich nur ein kleiner Marktplatz mit ein paar Attraktionen drauf. In Finnland reist eine Kirmes ja immer komplett, es gibt keine einzelnen Schausteller. In Lahti gastierte zur Zeit der Tivoli Seiterä.
Der Count war dann diese Thrillmaschine hier:
Wir kauften uns zwei Tickets, eine goldene Regel gibt es in Finnland: Einzelfahrten kosten immer 5 Euro. Egal wo wir waren, es war immer so. Zu meinem Erstaunen wollte der Betreiber aber mein Ticket nicht, so hatten wir nach der Fahrt noch eins übrig. Ich ließ Lars entscheiden, was er damit fahren möchte und er entdeckte diese Walzerfahrt:
Als er drin saß, beschloss ich aber, dass ich mir das auch nicht entgehen lassen möchte und holte mir schnell ein weiteres Ticket. Und meine Fresse hat sich das gelohnt, das Gerät dreht ja eh schon gut auf, der spezielle Kick kommt dann durch einen der Schausteller, der auf der Plattform umeinander läuft und den besetzten Gondeln ordentlich Schwung gibt. Danach musste ich erst mal wieder die Himmelsrichtungen geistig sortieren, also die Fahrt war wirklich ihr Geld wert
Auch ein paar andere ganz interessante Flatrides standen hier, die wir jedoch nicht mehr fuhren.
Und dann sahen wir beim zurück laufen dieses Plakat:
Die Reise zu Taiga war allerdings erst am allerletzten Urlaubstag geplant, die Vorfreude stieg aber ganz gewaltig beim Anblick der blauen Schienen.
Der Rest des Tages bestand aus der vierstündigen Autofahrt zu unserer nächsten Unterkunft in Joensuu. Lars durfte auf der Fahrt ein wenig fotografieren, ein paar Bilder sind ganz gut geworden, man konnte sich einfach nicht satt sehen.
Auch in Joensuu sollte eine Kirmes stattfinden, so hatte ich den weiten Umweg hierher eingeplant. Unser Hotel Aada war recht einfach, aber ausreichend.
Allerdings waren hier nur sehr dünne Jalousien angebracht, was das Schlafen ein wenig schwierig gestaltete, war es doch selbst um Mitternacht noch taghell. Zwischen 0:00 Uhr und 2:00 Uhr wurde es zwar ein wenig dämmrig, aber so richtig dunkel wurde es den ganzen Urlaub über nicht. So we are on the light side...
Viele Grüße,
Henni
nach zwei geplatzten Versuchen konnten mein Sohn Lars und ich dieses Jahr endlich einen großen Traum wahr machen: 12 Tage Urlaub in Finnland, dem Land der tausend Seen
Und nicht nur das, mit viel mühevoller Planung gelang es mir, wirklich jede einzelne Achterbahn, die in Finnland ihre Runden dreht, in unsere Tour aufzunehmen. Zum Zeitpunkt der Planung waren dies genau 30 Stück. Ob das geklappt hat und was wir sonst noch alles erlebt haben, werde ich euch nun in meiner Tripreport-Reihe „On the light side“ berichten. Der Name enstand dadurch, dass wir um die Mittsommerzeit unterwegs waren und tatsächlich auch die kürzeste Nacht des Jahres in Finnland erlebt haben, es wurde sogar den ganzen Urlaub über kein einziges Mal wirklich ganz dunkel.
Hier mal die Übersicht:
Teil 1: Der Osten: Anreise – Helsinki – Tykkimäki – Tivoli Seiterä (11./12.6.)
Teil 2: Die Seenplatte: Sorsakoski – Nokkakivi (13./14.6.)
Teil 3: Der Norden: Oulu – Vauhtipuisto – Suomen Tivoli (15./16.6.)
Teil 4: Der Westen: Meer – Kauhava – Power Park (17./18.6.)
Teil 5: Die Mitte: Tampere – Särkenniemi und Särkenniemi Zones (19.-21.6.)
Teil 6: Das Highlight: Linnanmäki mit Taiga – Heimreise (22./23.6.)
Teil 1: Der Osten: Anreise – Helsinki – Tykkimäki – Tivoli Seiterä (11./12.6.)
Unsere Anreise nach Finnland begann erstaunlich entspannt, ging unser Flug doch erst um 11 Uhr von München. Da Dienstag war, gerieten wir zwar ein wenig in den Berufsverkehr, waren dann aber pünktlich am Flughafen, gaben unseren Koffer auf und begaben uns zum Abflugsgate unserer Lufthansa Maschine.
Der Flug dauerte etwa 2,5 Stunden, schon beim Landeanflug auf Helsinki verliebte ich mich auf den ersten Blick in diese wunderschöne Landschaft
In Helsinki verlief auch alles erst einmal ohne Probleme und wir stellten eines schon sehr schnell fest: Zeitpuffer sind hier überflüssig. Geplante Ankunft war 14:35 Uhr, ich hatte den Mietwagen auf 15:45 Uhr bestellt. Wir mussten zwar sowohl den Schalter als auch den Wagen selber eine Weile suchen, saßen aber trotzdem schon um kurz vor 16 Uhr in unserem niedlichen Renault Clio auf dem Weg in die Innenstadt Helsinkis. Meine Güte waren die ersten Momente auf finnischen Straßen ungewohnt, es wird recht rücksichtslos und schnell gefahren und die Verkehrsführung war teilweise ebenfalls sehr verwirrend. Ich war zum Glück bestens vorbereitet und hatte neben Google Maps am Handy auch ein Navi ausgeliehen, gemeinsam führten und diese dann zum ersten Ziel: Dem Hop Lop in Helsinki.
Dieser Indoorspielplatz wird wohl den wenigsten von euch ein Begriff sein, gibt es hier schließlich nur einen Grauzonen Count, einen Zipline. Hier lernten wir auch gleich eine spezielle Art von finnischen Indoorspielplätzen kennen: Diese befinden sich nämlich meistens in großen Einkaufszentren, was uns erst ein wenig verwirrt hat. Praktisch war aber, dass wir so drei Stunden gratis parken konnten (mit Parkscheibe) und der Supermarkt war ja dann auch gleich ums Eck.
Nun aber erst mal Business. In einem der oberen Stockwerke befand sich der Eingang zum Hop Lop und wir holten uns erst mal ein normales Ticket.
Ein paar Sachen, wie auch der Kletterwald inklusive besagtem Zipline mit dem klangvollen Namen Liitorata, waren nicht im Preis inklusive. Aber wow, was war das denn für ein Indoorspielplatz? Dieser erstreckte sich über mehrere Ebenen und obwohl mein Sohn ja schon 12 Jahre alt ist, hatte ich doch ein wenig die Befürchtung, ihn nie wieder zu finden, wenn ich ihn einmal aus den Augen gelassen habe
Völlig geflasht versuchte ich Bilder zu machen, diese sind aber nur mäßig gelungen.
Nach einem kleinen Rundgang parkte ich Lars am Eingang zum Kletterwald und ging zur Kasse, die Zusatztickets für uns holen. Dann bämm, der Schock: Der Kletterwald konnte zwar begangen werden, der Zipline hatte jedoch geschlossen. Das darf doch wohl nicht wahr sein… Keine drei Stunden auf finnischem Boden und schon ist der Traum von Finnland complete geplatzt. Das ein Zipline geschlossen sein könnte, damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet.
Ein wenig gefrustet setzte ich mich in eines der gemütlichen Sofas und Lars erkundete die großen Kletterlabyrinthe. Nach etwa zwei Stunden hatte er aber genug und wir fuhren nach einem kurzen Einkaufsstop direkt zur ersten Unterkunft.
Das Myö Hostel ist eine Art Jugendherberge, in der man auch einzelne Zimmer buchen kann, wir hatten ein Doppelzimmer direkt im Erdgeschoss. Der Check In verläuft hier so dermaßen unkompliziert, das habe ich so auch noch nicht erlebt. Ab 15 Uhr kann man sein Zimmer beziehen, eine Stunde vorher bekommt man eine SMS mit Zimmernummer und Zugangscodes und kann dann direkt reinspazieren. Einen Code gibt es für die Haustür, einen fürs Zimmer.
Was man über finnische Hotels wissen sollte: Die Bezeichnung der Stockwerke ist hier anders als bei uns, unser Zimmer 101 lag nicht im ersten OBERgeschoss, sondern im ersten Geschoss, also wir nennen es ja Erdgeschoss. In Finnland ist das Erdgeschoss aber quasi der 1. Stock. Verwirrend? Ja ich weiß
Unser Zimmer war aber recht angenehm, kann man nicht meckern:
Wir aßen kurz eine Kleinigkeit die wir im Supermarkt gekauft hatten, ich probierte das erste Mal eine Pirogge, das habe ich hier öfter gesehen, aber so ganz meins war es irgendwie nicht.
Nun wollten wir unbedingt das Meer sehen, ein kurzer Blick auf Google Maps verriet uns, das dieses nicht weit weg ist. Also schnappte ich mein Kind und los ging es.
Der Spaziergang führte uns erst durch ein kleines Wäldchen, in dem gerade finnische Bogenschützen trainierten, dann durch ein architektonisch sehr interessantes Wohngebiet bis wir endlich am Meer ankamen.
Am Meer? Ja, das war natürlich nur einer der Ausläufer, trotzdem genossen wir die wunderschöne Landschaft, wanderten am Wasser entlang und beobachteten die zahlreichen Möwen und andere Vögel. Lars wäre gerne mit einem der Boote gefahren, aber das ging leider nicht.
Als wir wieder im Hotel waren, war es noch taghell, wir fielen trotzdem todmüde ins Bett, der Tag hatte uns schon ziemlich geschlaucht. Und während ich am einschlummern war, kam mir der rettende Gedanke: Am letzten Urlaubstag, einem Samstag, würden wir ja nach Helsinki zurück kommen, möglicherweise könnten wir da den Lost Count in Hop Lop nachholen. Zeitlich durchaus machbar, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Der Mittwoch begann sehr entspannt mit einem leckeren Frühstück, das relativ familiär ablief, wie man das so von Jugendherbergen eben kennt. Abfahrt war erst kurz nach zehn Uhr, das für heute angesetzte erste Ziel, Tykkimäki, sollte erst um 12 Uhr seine Pforten öffnen und die Fahrt war mit 1,5 Stunden angesetzt. Kaum aus Helsinki draußen, wurde das Fahren dann auch sehr gemütlich, die Straßen sind wunderbar ausgebaut und man kommt prima vorwärts. Egal ob Autobahn oder Landstraße, fahren ist wirklich angenehm, die Infrastruktur hervorragend ausgebaut und die Landschaft einfach nur zum bestaunen schön. Es war gerade die Zeit, in der die Lupinen blühen und egal wo in Finnland wir uns befanden, man sah immer Lupinen am Straßenrand blühen. Herrlich.
Trotz gedrosseltem Tempo kamen wir dann bereits 20 Minuten vor zwölf Uhr am Park an und staunten nicht schlecht: Der Parkbetrieb war bereits im vollen Gange. Die im Internet angegebenen Öffnungszeiten waren falsch gewesen, der Park hatte bereits um 11 Uhr geöffnet. Weiter nicht schlimm, dann mal rein da…
Gleich vorweg: In ALLEN finnischen Parks gibt es das Wristband System, man kann jeden Park ohne Eintritt zu zahlen betreten und löst dann entweder einzelne Tickets oder holt sich eben ein Wristband. Für Counter natürlich ideal, man spart eine Menge Zeit und Geld wenn man nur schnell die Achterbahn fahren will. Wir holten uns für Tykkimäki jedoch ein Wristband, wollten wir hier doch ein paar Stunden verweilen.
Business kommt natürlich immer zuerst, also suchten wir die kleine Bahn namens Idän Pikajuna und somit war der erste Count auf finnischem Boden endlich erledigt.
Nun erkundeten wir noch die anderen Attraktionen, es standen noch ein paar sehr interessante Flatrides herum. Der Disco Coaster bestach vor allem durch seine Lage am See.
Danach stürmte Lars gleich zum Enterprise, das aber ganz andere Gondeln hat, als man es sonst kennt. War auch mal ein interessantes Fahrgefühl und Lars fuhr später auch noch ein paar Runden alleine.
Diese Schaukel musste ich alleine fahren, ziemlich druckvolle aber spaßige Fahrt.
Vom Riesenrad aus versuchte ich ein wenig die Schönheit des Parks einzufangen, was aufgrund der vielen Bäume gar nicht so einfach war.
Dieses umgedrehte Haus ist übrigens eine Art Funhouse, Lars gefiel es zwar, ich hatte aber etwas anderes erwartet.
Dafür regte er sich tierisch beim Autoscooter auf, hier durfte man nämlich nicht boxen, was auch auf einem Schild zu sehen war, was er aber erst nicht gesehen hatte
Einen kleinen Fail gab es dann beim Essen. Nun steht da wirklich alles komplett auf finnisch und ich suchte Lars ein Gericht aus, das aussah wie ein Hot Dog, man sah ein rundes Brötchen mit einer Wurst darin. Ich fuchtelte ein wenig mit den Händen und zeigte auf das entsprechende Gericht und bekam dann das hier
Nein, es war kein Hot Dog…Dieses lummelige Brötchen war mit einer Art gewürztem Hackfleisch gefüllt, Lars fand es eklig, ich habe es dann gegessen. Essbar, aber keine kulinarische Offenbarung um es einmal vorsichtig auszudrücken.
Das Essen wurde dann von diesem nostalgischen Flatride im Magen verrührt:
Ein kurzer Spaziergang zum See musste auch noch sein.
Hier mal eine kleine Kostprobe der finnischen Sprache, keine Ahnung was da steht, aber es schaut doch sehr strange aus
Lars wollte noch eine Zuckerwatte essen und ein paarmal Enterprise fahren, danach verließen wir Tykkimäki nach ca 2,5 Stunden Aufenthalt wieder. Es hat uns ganz gut gefallen und da der Park ziemlich leer war und man nirgends warten musste, kamen wir schnell durch und konnten auch einige Wiederholungsfahrten machen.
Um 14 Uhr ging es dann weiter nach Lahti, nach der etwa einstündigen Fahrt kamen wir in dem berühmten Wintersportort an und suchten den Kirmesplatz. Ach was war der klein und niedlich. Eigentlich nur ein kleiner Marktplatz mit ein paar Attraktionen drauf. In Finnland reist eine Kirmes ja immer komplett, es gibt keine einzelnen Schausteller. In Lahti gastierte zur Zeit der Tivoli Seiterä.
Der Count war dann diese Thrillmaschine hier:
Wir kauften uns zwei Tickets, eine goldene Regel gibt es in Finnland: Einzelfahrten kosten immer 5 Euro. Egal wo wir waren, es war immer so. Zu meinem Erstaunen wollte der Betreiber aber mein Ticket nicht, so hatten wir nach der Fahrt noch eins übrig. Ich ließ Lars entscheiden, was er damit fahren möchte und er entdeckte diese Walzerfahrt:
Als er drin saß, beschloss ich aber, dass ich mir das auch nicht entgehen lassen möchte und holte mir schnell ein weiteres Ticket. Und meine Fresse hat sich das gelohnt, das Gerät dreht ja eh schon gut auf, der spezielle Kick kommt dann durch einen der Schausteller, der auf der Plattform umeinander läuft und den besetzten Gondeln ordentlich Schwung gibt. Danach musste ich erst mal wieder die Himmelsrichtungen geistig sortieren, also die Fahrt war wirklich ihr Geld wert
Auch ein paar andere ganz interessante Flatrides standen hier, die wir jedoch nicht mehr fuhren.
Und dann sahen wir beim zurück laufen dieses Plakat:
Die Reise zu Taiga war allerdings erst am allerletzten Urlaubstag geplant, die Vorfreude stieg aber ganz gewaltig beim Anblick der blauen Schienen.
Der Rest des Tages bestand aus der vierstündigen Autofahrt zu unserer nächsten Unterkunft in Joensuu. Lars durfte auf der Fahrt ein wenig fotografieren, ein paar Bilder sind ganz gut geworden, man konnte sich einfach nicht satt sehen.
Auch in Joensuu sollte eine Kirmes stattfinden, so hatte ich den weiten Umweg hierher eingeplant. Unser Hotel Aada war recht einfach, aber ausreichend.
Allerdings waren hier nur sehr dünne Jalousien angebracht, was das Schlafen ein wenig schwierig gestaltete, war es doch selbst um Mitternacht noch taghell. Zwischen 0:00 Uhr und 2:00 Uhr wurde es zwar ein wenig dämmrig, aber so richtig dunkel wurde es den ganzen Urlaub über nicht. So we are on the light side...
Viele Grüße,
Henni