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Orlando, April 2023. Teil 1: Sea World

OlafD

First Rider
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Nachdem ich hier nun so viele Reiseberichte gelesen habe, versuche ich mich auch mal am Schreiben. Eigentlich habe ich meine Texte nur auf der eigenen Website (www.dzwiza.de), aber zu einer Community gehört ja nicht nur lesen dazu. :)

Der letzte Aufenthalt war acht Jahre her, im April 2023 konnte ich endlich mal wieder nach Orlando und habe mich, ganz ohne Leihwagen, an den Themenparks abgearbeitet. Als Quartier für den ersten Teil der Tour diente das Surf Side Inn von Universal. Beim letzten Besuch war hier bzw. beim gegenüberliegenden Dock Side Inn noch der Wet&Wild-Wasserpark bzw. dessen Parkplatz. Nun gibt es seit ein paar Jahren Volcano Bay und diese beiden recht neuen Hotels.

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Der Flug sollte ein Direktflug Frankfurt - Orlando werden. Ich hatte keine Lust auf einen Zwischenstopp in den USA, was dort immer bedeutet, dass der erste Flughafen der Einreiseflughafen ist. Also Einreise, Gepäck vom Band, Zoll, Gepäck wieder aufgeben. Das kann stressig werden, wenn die Flüge zu knapp gebucht sind. Auch wollte ich vom Flughafen Orlando - das neue Terminal C gab es 2015 noch nicht - ohne lange Suche zum Hotel. Über eine renommierte Website buchte ich also einen Flughafentransfer zum Surf Side Inn. Das klang gut: Der Fahrer verfolgt die Landung (falls es zu Verzögerungen kommt). War es nicht und würde ich so nicht wiederholen:

Als Landezeitpunkt gilt der Zeitpunkt des ersten Aufsetzens, doch dann folgt eine rund 20 Minuten lange Besichtigungsfahrt des Flughafens, bis endlich die Parkposition erreicht ist. Bis sich nun alle Gäste sortiert haben und ausgestiegen sind, darf noch mal die gleiche Zeit gerechnet werden. Und dann begann die rund 30 Minuten Wartezeit auf das Gepäck. Macht bis hierhin 70 Minuten ohne Einreisekontrolle. Nach 60 Minuten (nach Aufsetzen auf der Landebahn) meldete sich der Fahrer per SMS und WhatsApp, um mitzuteilen, dass seine vertraglich vereinbarte Wartezeit nun abgelaufen sei. Und fuhr davon.

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Die Einreise hingegen war unfassbar schnell, das hatte ich noch anders in Erinnerung. Passkontrolle, Fingerabdrücke, Durchwinken. Fertig. Nun denn, jetzt also ein Taxi suchen. Das wiederum ist am Terminal C sehr einfach gelöst und macht es absolut nicht erforderlich, sich vorher um die Weiterreisemöglichkeit zu kümmern.

Vom Universal Hotel aus plante ich einen Tag für Sea World, danach dann natürlich Universal selbst. Mit Sea World will ich also auch in diesem Bericht beginnen.

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Vom Surf Side Inn kommt man mit den I-Ride-Trolleys schnell und ohne den Gefahr, übermässigem Komfort oder gar einem Fahrplan ausgesetzt zu sein, gut zum Park hin. Diese Busse haben keinen Fahrplan und wer den dorigen Verkehr erlebt, weiß auch warum: Das kann man nicht kalkulieren. Alleine vor der Hotel kreuzen sich zwei achtspurige Straßen. Auf der Website des Betreibers gibt es eine Realzeitpositionsanzeige der Busse und eine Schätzung, wann welcher Bus wohl an der nächsten Haltestelle ist. Hilft grob bei der Orientierung.

Mit dem Besuch von Sea World hatte ich offenbar etwas Pech:

Wie beim letzten Mal 2015 erwischte ich den Wartungszeitraum von Journey To Atlantis. Auch Mako war geschlossen, wie man hier in einem anderen Beitrag lesen kann, wohl weil da ein paar Eimer Farbe nötig wurden. Pipeline drehte schon seine Testrunden, war aber noch nicht eröffnet. Blieben also als Neuigkeiten gegenüber dem letzten Besuch Ice Breaker und Infinity Falls übrig.

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Man merkt dem Park an vielen Stellen an, das man versucht, das Konzept auf links zu drehen. Der Weg dahin wird aber wohl noch ein weiter Weg sein. Sieht man den Aufwand in der Parkgestaltung und Thematisierung, den die Mitbewerber vor Ort treiben, ist Sea World mehrere Klassen darunter angesiedelt. Aber auch ungestaltete Attraktionen können mal ein bißchen Spaß machen. Sea World als letzter Park einer mehrtägigen Besuchsreihe bei den Hochklasseangeboten der Konkurrenz wäre aber trotzdem ein tiefer Fall. Zum Aufwärmen jedoch ganz ok.

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Konzept auf links drehen heißt: Weg von der Tierpräsentation, hin zu Achterbahnen. Irgendjemand will da nach eigenem Werbeslogan "Coaster Capital" werden...

Weg von Tierpräsentationen: Wild Arctic, ein einfacher Schüttelsimulator, gibt es nicht mehr. Die zugehörige Tierpräsentation mit den Beluga-Walen ist aber auch nur noch bei geführten (aufpreispflichtigen) Touren zugänglich. Turtle Trek, das Kino zur Schildkröte mit Aquarium, ist inzwischen auch geschlossen, nur die Aquarien mit Schildkörten und Manatees sind noch zugänglich. Genauso geht es den Pinguinen: Antarctica hatte nach der Corona-Schließung nicht wieder aufgemacht. Inzwischen sagen die Gerüchte ja, dass hier etwas Neues hinkommt. Nur das Pinguin-Haus ist noch zugänglich. Der Umbau führt aber zu sehr viel Bauzaunstrecke mitten im Park.

Dann gibt es noch die große Orca-Show, die ich schon 2015 gesehen hatte und zugunsten von Coastern ausgelassen hatte. Eine Sea Otter & Sea Lion - Show war Klamauk auf niedriger Ebene. Lasst es, fahrt auch hier lieber eine Achterbahn.

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Manta bleibt für mich der absolute Hit (merke: Mako konnt eich nicht ausprobieren). Auch eine Bahn in Fliege-/Liegeposition wie "Fly", aber doch etwas völlig anderes. Die Warteschlange gehört zu den wenigen, die wirklich gut gestaltet sind: Es geht durch eine Höhle mit Becken eines (Rochen-)Aquariums.


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(Wartebereich von Manta mit Blick ins Rochen-Aquarium)

Das Delphin-Becken weckt irgendwie Erinnerungen an die Zoos der 1970er-Jahre, so viel Beton gibt es hier.
Und muss das Fütter-/Anfass-/Streichelbecken für Rochen wirklich noch sein?

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Kraken hat eine zurückhaltende Thematisierung. Die Fahrt selbst fand ich ziemlich heftig.

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Drei Rafting / Rapid-River - Bahnen galt es in den kommenden Tagen in den verschiedenen Parks auszuprobieren. Disney hat eine, bei Universal wartet Popeye und Infinity Falls in Sea World war für mich eine Neuheit. Die es bei allen drei Bahnen auf einen guten zweiten Platz geschafft hat, Spaß macht und auch einen gewissen Nässefaktor hat.

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Ice Breaker war für mich ebenfalls eine Neuheit und so ziemlich die einzige Bahn mit exorbitanter Wartezeit im Einzugbetrieb. Fazit: Nett.

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Pipeline, dem neuen Coaster, konnte man nur bei Testrunden zusehen. Das sah aber nach "will ich auch mal fahren" aus.

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Vom ehemaligen Antarctica bleibt nur die Pinguin-Halle übrig. Der Rest ist Großbaustelle.

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Die Verbindung zwischen dem Kinderbereich zur Sesamstraße und der theamtischen Ausrichtung von Sea World insgesamt habe ich irgendwie nicht hinbekommen. Aber vielleicht war es ja eine der wenigen bekannten Lizenzen, die noch zu haben waren...

Das soll es aus Sea World, April 2023, gewesen sein.

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Sicher folgen in den nächsten Tagen noch ein paar Zeilen und Bilder zu Universal und Disney.
Mehr Bilder aus 2023 und zum Vergleich auch aus 2015: www.dzwiza.de

Olaf
 

Chris B.

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Danke für deinen Bericht. War selbst im April vor Ort. :)

Den Delfin Bereich finde ich optisch gar nicht so schlimm, viel erschreckender ist der Bereich rund um Antarctica. Das ist mit Abstand der unstimmigste Themenbereich in Orlando. Übertrifft für mich sogar noch Dinoland U.S.A. in Animal Kingdom. Ich hoffe, dass sich das mit der neuen Achterbahn?! im nächsten Jahr, nochmal ein bisschen bessert. Ist aber nur ein kleiner Funke Hoffnung.

Die Hallen von Wild Artic sind übrigens immer noch normal zugänglich. Auch ohne Simulator oder Aufpreis. Aber auch hier muss ich dir recht geben. Die Ecke wirkt fast schon verwahrlost.

Ingesamt hat mich der letzte Besuch wenig überzeugt, was garantiert an dem Bauzaunlabyrinth und den 2 geschlossenen Major Rides lag.
Aber SeaWorld sollte sich die nächsten Jahre nicht nur auf große Neuheiten, sondern auch wieder auf Emotionen konzentrieren. Die noch nicht mal mehr bei den Tiershows vorhanden sind. Ich bin mir sicher, dass man es in Orlando, trotz Coaster Capital, schwer haben wird, mit dieser Strategie langfristig ganz oben mitzuspielen.
 
Zuletzt bearbeitet:

sven

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Das mit dem Flughafentransfer ist ja ein Witz. Normalerweise gilt als Landezeit (auch für Entschädigungen) der Moment, in dem die Tür aufgeht. Aber auch damit sind bei einem internationalen Flug 60 Minuten sehr sparsam.

Der Trolley ist ein kundenunfreundlicher Scherz, nur bar und passend muss man zahlen. Bei einer Zielgruppe von (internationalen) Touristen ist die Chance, dass Bargeld in kleinen Noten vorliegt auch eher überschaubar. Tages- und Mehrtageskarten gibt es nicht im Bus, sondern nur anderswo. Ein Fahrplan ist wie geschrieben nicht vorhanden, letztes Jahr von Sea World weg hat es über eine Stunde gedauert bis ein Bus kam. Der fuhr dann auch noch irgendwann von der Route ab, Fahrerwechsel. Das passiert auf einem Parkplatz, und die Fahrer fotografieren den Bus wie einen Mietwagen, Schäden scheinen wohl aus der eigenen Tasche bezahlt zu werden. Das wirkt insgesamt wie eine Karikatur eines Nahverkehrssystems, wo sich jemand alle Punkte überlegt hat, wie man das System möglichst unattraktiv für die Kunden machen kann.
 

OlafD

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Die Hallen von Wild Artic sind übrigens immer noch normal zugänglich. Auch ohne Simulator oder Aufpreis. Aber auch hier muss ich dir recht geben. Die Ecke wirkt fast schon verwahrlost.

Tatsächlich habe ich hier nur lieblos aufgestapelte Tische und Stühle ehemaliger Aussengastro vor der Halle gesehen und eine offene Tür, die in einen dunklen Gang ohne weitere Beschilderung führte. Hätte genausogut auch eine versehentlich offene Servicetür sein können. Das die Belugas mit Führung zugänglich sein sollten, war zu dem Zeitpunkt eine Info von der Website. Tatsächlich erkennbar war da rein gar nichts. Aber vielleicht war es einfach ein schlechter Tag.
 

OlafD

First Rider
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Der Trolley ist ein kundenunfreundlicher Scherz, nur bar und passend muss man zahlen. Bei einer Zielgruppe von (internationalen) Touristen ist die Chance, dass Bargeld in kleinen Noten vorliegt auch eher überschaubar. Tages- und Mehrtageskarten gibt es nicht im Bus, sondern nur anderswo. Ein Fahrplan ist wie geschrieben nicht vorhanden, letztes Jahr von Sea World weg hat es über eine Stunde gedauert bis ein Bus kam. Der fuhr dann auch noch irgendwann von der Route ab, Fahrerwechsel. Das passiert auf einem Parkplatz, und die Fahrer fotografieren den Bus wie einen Mietwagen, Schäden scheinen wohl aus der eigenen Tasche bezahlt zu werden. Das wirkt insgesamt wie eine Karikatur eines Nahverkehrssystems, wo sich jemand alle Punkte überlegt hat, wie man das System möglichst unattraktiv für die Kunden machen kann.

Solche Dinge hatte ich vorher auch gelesen, aber zum Glück nicjhtz erlebt. Zumindest hatte ich vorher einen Voucher für ein Tagesticket besorgt. Der Umtausch hat auch erstaunlich einfach funktioniert. Wer diese Dinger nutzen will / muss, sollte das unbedingt vorher tun.

Ansonsten stimme ich dem - "Karikatur eines Nahverkehrssystems" - absolut zu.
 
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