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The Secret of Coaster Island #9: Southport Pleasureland

Fiorell

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Willkommen zum neunten Bericht unserer ‚The Secret of Coaster Island’-Tour!

Coaster Island - Vorderseite.jpg


Auf unserer Fahrt von Blackpool nach York, machten wir einen kleinen Abstecher zum New Pleasurebeach Southport.



Noch mehr Auf und Ab

Das Pleasureland Southport wurde 1912 von der Blackpool ‚Pleasure Beach Company’ eröffnet. Bis ins Jahr 2006 lief bei diesem Schwesterpark zum Blackpool Pleasure Beach auch alles gut. Mit dem Holzcoaster ‚Cyclone’ und dem Vekoma SLC ‚Traumatizer’ hatte man sogar zwei große Achterbahnen im Repertoire und das dortige Funhouse war sogar über die britischen Landesgrenzen hinweg bekannt.

Doch 2006 produzierte der Park nach Aussagen seiner Betreiber nur noch Schulden. Darum wurde der Park geschlossen und der 'Traumatizer' unter dem Namen ‚Infusion’ nach Blackpool umgesiedelt. Um den Holzcoaster Cyclone gab es noch einiges Gerangel – Am 18. September besetzten zwei Aktivisten den Lifthill des Coasters um dessen Abriss zu verhindern. Nach drei Stunden war jedoch die Aktion vorbei und auch eine Petition im Internet verhinderte nicht den Abbruch dieses Woodies.

2008 kündigte jedoch ‚Dreamstorm International’ an, man wolle 100 Million Pfund in das Pleasureland investieren und wieder neu eröffnen. Tatsächlich öffnete das ‚New Pleasureland’ auch 2007 seine Pforten, allerdings erscheint es fragwürdig ob tatsächlich so viel Geld investiert wurde. 2008 gab es etwas Verwirrung, da die BBC berichtete, dass nun eine Firma namens ‚Urban Splash’ die Southport Saefront inklsuive des Pleasurelands weiterentwickeln soll.

Wie auch immer, die Geschäfte führt heute Norman Wallis von Dreamstorm International – und bis 2013 wurde viel abgerissen, aufgebaut und wieder abgerissen. Vor einigen Jahren war nie sicher, ob der Park überhaupt in der nächsten Saison wieder öffnen wird.
Immerhin, im Jahre 2014 gab es eine schöne neue Webseite und ein neues Ticketsystem das auf aufladbaren Karten (statt auf Münzen) basiert.

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Von weitem sieht das Pleasureland wie ein Rummelplatz aus – und dies wird sich auch aus der Nähe kaum ändern.

Ein paar Mäuerchen, Wiesen mit Hügeln und ein paar bunte Figuren sind die Themingelemente des Parks. Wer also auf etwas anderes als Kirmes-Flair steht, wird hier garantiert nicht auf seine Kosten kommen. Die Lage am Meer, mit einer tollen Aussicht, ist allerdings für alle höheren Fahrgeschäfte ein Plus.

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Muuuh! – Das Theming-Highlight.

Der Zugang zum Park selbst ist frei, dafür muss man für jedes Fahrgeschäft ein paar Tokens kaufen.

Gleich links am Eingang steht die Mad Mouse.

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It's Maaadness!

Das Interessanteste an dieser Bahn dürfte sein, dass das Pleasureland früher einmal eine Holz-Maus mit Namen ‚Mad Mouse’ besaß, aber jetzt eben nur noch diese kleine Spinning-Maus von „ich weiß nicht wem“.

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Mein "Recherche-Kung Fu" ist zu schwach um diese Bahn im Internet aufzuspüren.

Fuhr sich ganz nett, wie jede andere Spinning-Maus dieser Art auch. Schön ist der Ausblick auf das Meer, vor allem bei dem Wetter, dass wir zum Zeitpunkt des Besuchs dort hatten.

Wertung: 5 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor: :eek:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung: :mad:


Ein paar Meter weiter machten wir zum ersten mal mit diesem Bahntyp Bekanntschaft (und wie in der Verwandschaft, gibt es Bekanntschaften auf die man gerne verzichten könnte):

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Das ist ein ‚Go Gator’-Modell von Wisdom Rides. Dieser hier hieß Family Ride und wir durften ihn ohne weiteres und ohne Bgeleitung von Kindern fahren – etwas das nicht selbstverständlich ist, wie wir zwei Tage später feststellen sollten.

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Schon wieder das Layout von Oblivion.

Diese Go Gators sind angetriebene Bahnen, deren Stromzufuhr, so vermute ich mal, über ein sich mit drehendes Kabel in der Mitte geschieht. Ganze fünf Runden durften wir hier fahren, eine hätte aber auch schon gereicht.

Wertung: 2 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor: :)
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung: :mad:


Der nächste Count ist ebenfalls eine eher seltene Bahn – wir sind so etwas noch nie gefahren: Grand Canyon.

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Thematisierungs-Overkill im Pleasureland!

Das ist ein CAM Baby Kart von einem italienischen Hersteller und vermutlich ist es die Bahn, die früher im ‚Bayside Pleasure Park’ stand. Insgesamt fahren von diesem Modell wohl momentan noch drei Bahnen auf der Welt.

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Die ganze Anlage machte den Eindruck als könne man sie einfach zu einem LKW-Anhänger zusammenfalten, so wie eine Seite in einem Pop-Up-Buch.

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Das ist auch wieder eine angetriebene Bahn, die auf schmalen Schienchen (die ein wenig aussehen wie die Alpine-Coaster-Schienen von Wiegand) ihre Runde dreht und sogar kurz einen ‚Darkride’-Part durchfährt. Irgendwie lustig und tat nicht weh.

Wertung: 5 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor: :)
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung: :)


Auf einem Hügel entdeckten wir dann etwas für Coaster-Freaks durchaus Interessantes (alle anderen dürfen jedoch auch weiterlesen, schließlich folgt wieder etwas "Trivia"):

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Das sieht ziemlich stark nach dem ‚Dragon Flyer’ aus dem ehemaligen Camelot Theme Park aus. Dies war der einzige und letzte Powered Coaster der mit Diesel betrieben wurde.

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Leider sieht es stark danach aus, dass das Pleasureland diesen Coaster nur zu Deko-Zwecken dort stehen hat – das Fahrgestell machte schon einen ganz schön rostigen Eindruck. Wäre schon Schade um dieses Einzelteil, vielleicht erbarmt sich Norman Wallis irgendwann noch einmal und macht die Maschine wieder flott.

Hinten im Park steht schließlich eine Achterbahn, die früher schon einmal im alten Southport Pleasureland stand: Wildcat.

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Norman Willis hat diese Bahn mit großem Marketing-Tamtam wieder in den Park zurückgebracht. Ein Pinfari Zyklon Z40, der meiner Auffassung nach nur noch durch den Rost und die schiere Willenskraft des Ride-OPs zusammengehalten wird. Trotzdem war dieser Coaster der Beste vor Ort.

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Der Operator muss sich konzentrieren, dass die Bahn nicht auseinander fällt. Must... concentrate...

Immerhin, die alten Wägen hatten einen neuen Anstrich bekommen. Und zum Glück ist das eine Pinfari-Achterbahn ohne Looping – Dem großen Coaster-Gott sei’s gedankt.

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Der Thrill während der Fahrt entstand vor allem durch die Quietsch- und Knartschgeräusche. Immerhin, gab es nur leichte Prügel und zwei nette Abfahrten sind auch dabei.

Wertung: 5 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor: :eek:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung: :eek:


Wenn man die Achterbahnen durch hat, stellt man fest, dass es dort noch einen Ghost Train (sind wir nicht gefahren, buh!) und eine Menge Flatrides gibt, von denen einige auch etwas ungewöhnlich anmuten...

Z.B. dieser fest installierte Ride:

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Transformers – Volker hatte schon Angst es sei der Transformer von den deutschen Rummelplätzen.

Adrenalin-Junkies können hier auch auf ihre Kosten kommen (nur eine Auswahl):

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Zwei Kotzschleudern vor blauem Himmel.

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Wir haben da lieber nur zugeschaut. Auch in dieses kleinstmögliche (höchste Packungsdichte) Rundfahrgeschäft sind wir nicht eingestiegen:

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Kann man sich auch in den Garten oder auf die Terrasse stellen.


Das Fazit zum Southport Pleasureland ist recht einfach: Das ist schlicht und ergreifend eine fest installierte Kirmes am Meer. Tolle Achterbahnen sollte man vorerst hier nicht erwarten, genau so wenig wie irgendwelche tollen Theming-Elemente. Aber man ist anscheinend gewillt den Park in Zukunft weiter auszubauen. Zumindest lässt dies der jetzige Besitzer Norman Willis gerne verlauten.

Momentan empfiehlt sich der Park jedoch nur für Counterorlogen oder für Freunde von Flatrides. Oder Leuten, denen die Hotel-Decke auf den Kopf fällt.

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Im nächsten Bericht geht es dann ins schöne, alte York und in das Lightwater Valley. Bis dahin!
 
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