- Mitglied seit
- 2019
- Beiträge
- 256
Anfang April verschlug es mich gemeinsam mit einem Kollegen wieder nach Spanien. Dieses Mal allerdings in die Region Katalonien, direkt an die Mittelmeerküste nach Barcelona. Hier befinden sich sowohl direkt auf dem Hausberg der Metropole als auch in relativ naher Nachbarschaft Orte, die besonders für Achterbahn- und Freizeitparkfans von grossem Interesse sind. Natürlich werden die meisten wissen, dass es sich dabei um Tibidabo sowie PortAventura mit dem angrenzenden Ferrari Land handelt. Und offenbar war ich ja auch nicht der einzige Coasterfriend, der um die Ostertage herum die Destination ansteuerte. 😁
Damit «hej» und viel Spass mit meinem Bericht aus Tibidabo. 👋
Die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln für den besseren Lesefluss wieder im Spoiler:
Bei der Funicular angekommen dient das Onlineticket als Passierschein für das Drehkreuz und schon kann die Fahrt nach oben losgehen. Die Standseilbahn wurde im Jahr 2021 rundumerneuert und hat hierbei auch nigelnagelneue Züge erhalten, die mit grossen Fenstern und einem Panoramadach aufwerten. So kann schon während der Hochfahrt die Aussicht über die Stadt genossen werden. Oben angekommen begrüsst einem erstmal die grosse Kirche 'Cumbre del Tibidabo'. Für den Freizeitpark mussten erstmal die Onlinetickets an den Kassen zu einem Armband für unbegränzte Nutzung der Attraktionen umgetauscht werden.
Wir waren noch ein bisschen vor der Parköffnung da und so verschafften wir uns erstmal von der obersten Etage einen Überblick, genossen ein wenig die unglaubliche Aussicht über Barcelona und beobachteten einige Testfahrten bei den Achterbahnen.
Leider war der Himmel noch ein wenig bewölkt und trist, das sollte sich im Laufe des Besuchs allerdings noch ändern.
Nach einiger Zeit wurde vor dem Abgang zu den unteren Ebenen eine Warteschlange eingerichtet und so stellten wir uns in die Reihe. Nebenbei unterhielt hier eine Mitarbeiterin mit Mikrofon und Lautsprecher die Gäste und fragte bei Familien mit Kindern nach, worauf sie sich denn heute am meisten freuen. Von Piratenschiff bis Funhouse oder Lego-Werkstatt war da alles dabei. Fand ich eine Sache und die Wartezeit bis zur Öffnung kann so insbesondere für die jüngeren Gäste ein bisschen verkürzt werden.
Pünktlich um 11:00 Uhr wurde das Seil geöffnet und die unteren Plattformen freigegeben. Wir machten uns als erstes mal auf die Suche nach einem Schliessfach und wurden letztendlich hinter den Autoscootern fündig. Diese kosteten 2€ und natürlich hatten wir beide keine Münzen mit. Also nochmals hoch, zum Service-Center, dort einen Schein wechseln lassen und wieder zurück zu den Schliessfächern. Positiv hervorzuheben ist hier, dass man das Geld bei jeder Öffnung wieder zurückerhält.
Unsere erste Station war der Vekoma Family Coaster 'Muntanya Russa'. Dieser schlängelt sich am Hang gelegen durch das Dickicht, sticht aber durch seine knallige rote Farbe sofort ins Auge.
Durch die interessant ovalförmig angelegte Warteschlange ging es hoch zur Station und es war direkt Einsteigen angesagt.
Nach einer Rechtskurve geht es gemächlich den Kettenlift empor. Hierbei fühlt es sich gar nicht so wirklich danach an, als würde man weit in die Höhe befördert werden, denn der Hanglage geschuldet befindet sich der Lifthill lange Zeit sehr nah zum Boden und erst ungefähr im letzten Drittel wird die Distanz zu diesem dann grösser. Interessant war auch, bei vielen Fahrten wurde die Kette gegen Ende immer langsamer, ein paar Mal blieben wir sogar gänzlich für ein paar Sekunden stehen, bis der zweite Zug vollständig in den Bahnhof eingefahren und der Blockabschnitt frei war. Den höchsten Punkt erreicht, folgt ein kleiner Dip mit anschliessender Rechtskurve, bevor dann das wohl eindeutigste Alleinstellungsmerkmal dieser Bahn folgt: Die Aussicht vom Firstdrop.
Von hier aus hat man einen Überblick über die gesamte Stadt Barcelona und das Meer. Das ist äusserst beeindruckend. Wirklich lange kann man diese Aussicht jedoch nicht geniessen, denn schon bald geht es rasant in eine linksgeneigte Helix, gefolgt von einem schön verschlungenen Layout aus vielen bodennahen Passagen und einigen Hügeln, auf denen allerdings nicht wirklich Airtime aufkam, dafür waren diese zu langgezogen. Was mich aber überrascht hat, dass in der Helix südlich der Station doch schon relativ starke positive Kräfte wirkten. Dies insbesondere bei den späteren Fahrten, als die Bahn aufgewärmt war. Positiv hervorheben möchte ich auch, wie unglaublich ruhig und angenehm sich diese Achterbahn fährt. Keine Schläge, gar nichts. Wenn ich nicht bei rcdb nachgelesen hätte, dass die Bahn mittlerweile doch auch schon 14 Jahre auf dem Buckel hat, hätte ich diese deutlich neuer geschätzt. Einzig die Bremsen sollten mal dringend wieder geölt werden - diese hatten bei unserem Besuch bei jeder Fahrt ein ohrenbetäubendes Quietschen von sich gegeben. Eine tolle Bahn und zu vielen Wiederholungsfahrten einladend!
Die beiden folgenden Bilder entstanden später am Tag. Sie zeigen gut die maximale Wartezeit, die wir hier bei der Anlage bei unseren Fahrten antrafen. Dank Zweizugbetrieb standen wir nie länger als 5 Minuten an.
Nach den ersten paar Fahrten, wollte ich eigentlich mit der Wildwasserbahn fahren. Leider war diese noch nicht geöffnet und so machten wir uns erstmal auf Entdeckungstour über den Rundweg an der Nordseite des Parks.
Könnte doch bestimmt auch zu einer Attraktion umgebaut werden. Ähnlich wie Mystery Castle oder so?
Wieder auf der Plaza beim Eingangsbereich angekommen, hatte sich der Park schon ein bisschen mehr mit Menschen gefüllt. Eigentlich wollten wir nun eine Runde mit dem Propellerflugzeug drehen, dieses hatte allerdings offenbar mit technischen Problemen zu kämpfen. Dennoch war die Warteschlange recht ordentlich gefüllt. Also führten wir unseren Rundgang durch die verschiedenen Ebenen des Parks fort und stiessen auf ein Überbleibsel einer nicht mehr vorhandenen Attraktion: Einem Zyklon-Coaster aus den 60ern, welcher jedoch schon seit 2009 nicht mehr in Betrieb ist.
Marc und seine Kolleg:innen leisten einen wichtigen Beitrag zur strukturellen Integrität der Konstruktion.
Nächstes Ziel war die zweite Achterbahn des Freizeitparks. Ein Powered Coaster aus dem Hause Zamperla, sollte irgendwo auch noch zu finden sein. Einmal mit dem Aufzug auf die vermeintlich korrekte Ebene, feststellen dass wir doch nicht korrekt sind und schliesslich zu Fuss weiter via Rampen zum Ziel. Hier herrschte deutlich regerer Andrang als bei 'Muntanya Russa'. Glücklicherweise war die VR-Option erst ab dem späteren Nachmittag in Betrieb, wodurch die Abfertigungszeiten in einem ordentlichen Tempo voran gingen.
Zur Fahrt selbst: aus meiner Sicht nichts besonderes. Etwas ruckelig mit teilweise eigenartigen Bremsungen mitten auf der Strecke. Das Layout ohne grosse Höhenunterschiede und nicht wirklich spannend. Und bis auf eine Durchfahrt durch eine Höhle auch nicht wirklich was herausstechendes, was man sehen kann. Aber für Familien und Kinder sicherlich eine tolle Attraktion, beispielsweise als erste Achterbahn. Und da scheint die Bahn ja auch gut angenommen zu werden.
Tibidabo bietet auf den unteren Ebenen sehr viele Flatrides. Durch die Platzverhältnisse kommt es hier schnell einmal zu sehr vollen Wegen, wenn beispielweise Kinderwagen geparkt und Eltern oder Grosseltern ausserhalb auf ihre Sprösslinge warten. Etwas ungünstig aber wohl nicht wirklich vermeidbar. Hier wird versucht, möglichst viel aus dem verfügbaren Platz herauszuholen und das gelingt dem Park in meinen Augen ziemlich gut.
Fast schon ein Wimmelbild: Wie viele unterschiedliche Ebenen sind hier zu sehen?
Langsam begann sich auch die Sonne durchzusetzen und die Wolken sich zu verziehen. Schön.
Weil wir an dem Tag bis auf ein paar Oreos von der Tanke gegenüber unseres Hotels noch nicht wirklich etwas gegessen hatten, suchten wir nach einer Verpflegungsmöglichkeit. Hier merkte man, dass wir noch relativ früh in der Saison waren und wohl auch hier die Personalsuche als schwierig erweist. Die meisten Essensstände die wir fanden, waren geschlossen.
Nachdem wir bei einem geöffneten Stand an den Bestellautomaten kein Glück mit Kartenzahlung hatten, wurden wir auf der obersten Ebene unterhalb des Propellerflugzeugs fündig.
Zwar gabs zum angeschriebenen Hummus mit Gemüsesticks kein Gemüse und das MHD war auch einen Tag fällig, aber auch die alternativ angebotenen Gebäcksticks waren ok und das mit dem Datum ist mir auch erst nach dem Essen aufgefallen. Passiert. 💁♂️
Als nächstes machten wir einen Abstecher in das 'Museu d'Autòmats', in dem man einen kleinen Überblick über die Historie des Parks erhält und alte Automaten und Ausstellungsstücke begutachten kann, die im Laufe der Zeit im Park vorzufinden waren. Viele ebendieser Automaten können interativ betätigt werden. Leider leuchtete dabei bei einem nicht kleinen Teil ein durchgängig rotes Licht, was wohl auf ein «Ausser Betrieb» hinwies.
Der Stoff aus dem Albträume entstehen:
Nach dieser Zeitreise machten wir eine Fahrt mit der Inverted-Monorail 'Embruixabruixes'. Diese war damals das erste Fahrgeschäft im Park und wurde in der zwischenzeit mehrere Male umbenannt und zuletzt 2016 mit verschiedenen neuen Technologien erneuert. So führt die Fahrt nebst den Aussenpassagen mit toller Aussicht auf die Stadt in den Innenbereichen vorbei an Hologram-Effekten, Projektionsleinwänden und LED-Effekten, bevor die Fahrt in absoluter Dunkelheit endet. Und hier hats mich komplett erwischt. Kurz vor dem Tor zurück in die Station leuchtete plötzlich ein Licht auf und ein Live-Actor mit venezianischer Karnevals-Maske sorgte für einen Jumpscare. Nicht mal im Sinne, dass es besonders gruselig war - ich meine es kam einfach ein '¡Hola!' - aber das kam so unerwartet.
Ich. Bin. Nicht. Gemacht. Für. Sowas. 🥲
Bedauerlicherweise neigte sich unsere Zeit in dem Park auch auch schon dem Ende zu, wir hatten einen Zug nach Salou zu erwischen. Zwar war ursprünglich die Idee, Tibidabo hauptsächlich wegen den Achterbahnen zu besuchen, im Nachhinein wäre etwas mehr Zeit für die ganzen anderen Attraktionen aber durchaus wünschenswert gewesen.
Wir holten unser Gepäck aus den Schliessfächern und machten uns auf den Weg zum Ausgang und anschliessend wieder mit Standseilbahn, Bus und Metro auf ins Zentrum von Barcelona und auf zu unserer nächsten Station dieser Tour: Port Aventura und Ferrari Land.
Es bleibt ein Fazit zu ziehen. Tibidabo ist ein Park, den man bei einem Besuch in Barcelona wahrlich nicht auslassen sollte. Insbesondere, wenn man noch nie da war. Ich wurde positiv überrascht, wie breit das Angebot doch trotz der eher kleineren Grösse doch ist und ich hätte wie bereits erwähnt gerne ein paar mehr Stunden zur Verfügung gehabt. Für Achterbahn-Fans lohnt sich die Anreise schon nur des Vekoma-Coasters wegen. Eine gute Achterbahn mit noch besserer Aussicht. Ich weiss nicht, wo man sowas sonst finden kann (ausser vielleicht bei Hair Riser in Hong Kong - aber da war ich halt noch nicht 😉).
Und damit endet mein Bericht zu Tibidabo. Ich hoffe, es hat einen kleinen Einblick in den Park vermittelt und Spass gemacht beim Lesen.
Über Rückmeldungen, Anregungen, Kritik freue ich mich natürlich auch.
cheers,
steeh
Damit «hej» und viel Spass mit meinem Bericht aus Tibidabo. 👋
Die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln für den besseren Lesefluss wieder im Spoiler:
Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist eigentlich relativ einfach - wenn man denn erstmal das Liniennetz von Barcelona mit seinen Cercanías (S-Bahnen), Metros (U-Bahnen) und Buslinien verstanden hat. Für uns gings vom Hotel mit der U-Bahn zum Pl. Catalunya, wo wir dann auf die Linie L7 umstiegen. Mit dieser geht die Fahrt in wenigen Minuten bis zur Endstation mit dem vielversprechenden Namen Av. Tibidabo. Dort angekommen geht es erstmal aus dem Untergrund empor - das kann man entweder via Aufzug machen, oder aber man betätigt sich ein bisschen sportlich und geht die gefühlt 10 Stockwerke via Treppe hoch - oben angekommen weiss man dann auf jeden Fall, was man gemacht hat. Man befindet sich nun auf dem Plaça de John F. Kennedy und auch wenn es auf den ersten Blick logisch erscheint - steigt hier nicht bei der Bushaltestelle in den Bus der Linie V13 mit Ziel Tibidabo, sondern quert die Strasse und steigt dort in der Allee in den Bus mit der gleichen Zielanschrift. Es könnte die Frage auftauchen, warum dem so sei. Die Antwort ist relativ einfach: Löst man sein Ticket für den Freizeitpark mit Retour-Ticket für die Standseilbahn im Vorfeld direkt auf der Website des Parks, so ist dieser Bus im Preis inklusive, derjenige der Linie V13 allerdings nicht. Alternativ steht einem natürlich auch die Möglichkeit offen, bis zur Talstation der Standseilbahn hochzuspazieren. Wir entschieden uns allerdings für den Bus, also der freundlichen Tibidabo-Mitarbeiterin mit der Schaffnerkasse unser Ticket vorgewiesen, ein Beleg über 0€ erhalten und schon konnte es losgehen.
Bei der Funicular angekommen dient das Onlineticket als Passierschein für das Drehkreuz und schon kann die Fahrt nach oben losgehen. Die Standseilbahn wurde im Jahr 2021 rundumerneuert und hat hierbei auch nigelnagelneue Züge erhalten, die mit grossen Fenstern und einem Panoramadach aufwerten. So kann schon während der Hochfahrt die Aussicht über die Stadt genossen werden. Oben angekommen begrüsst einem erstmal die grosse Kirche 'Cumbre del Tibidabo'. Für den Freizeitpark mussten erstmal die Onlinetickets an den Kassen zu einem Armband für unbegränzte Nutzung der Attraktionen umgetauscht werden.
Wir waren noch ein bisschen vor der Parköffnung da und so verschafften wir uns erstmal von der obersten Etage einen Überblick, genossen ein wenig die unglaubliche Aussicht über Barcelona und beobachteten einige Testfahrten bei den Achterbahnen.
Leider war der Himmel noch ein wenig bewölkt und trist, das sollte sich im Laufe des Besuchs allerdings noch ändern.
Nach einiger Zeit wurde vor dem Abgang zu den unteren Ebenen eine Warteschlange eingerichtet und so stellten wir uns in die Reihe. Nebenbei unterhielt hier eine Mitarbeiterin mit Mikrofon und Lautsprecher die Gäste und fragte bei Familien mit Kindern nach, worauf sie sich denn heute am meisten freuen. Von Piratenschiff bis Funhouse oder Lego-Werkstatt war da alles dabei. Fand ich eine Sache und die Wartezeit bis zur Öffnung kann so insbesondere für die jüngeren Gäste ein bisschen verkürzt werden.
Pünktlich um 11:00 Uhr wurde das Seil geöffnet und die unteren Plattformen freigegeben. Wir machten uns als erstes mal auf die Suche nach einem Schliessfach und wurden letztendlich hinter den Autoscootern fündig. Diese kosteten 2€ und natürlich hatten wir beide keine Münzen mit. Also nochmals hoch, zum Service-Center, dort einen Schein wechseln lassen und wieder zurück zu den Schliessfächern. Positiv hervorzuheben ist hier, dass man das Geld bei jeder Öffnung wieder zurückerhält.
Unsere erste Station war der Vekoma Family Coaster 'Muntanya Russa'. Dieser schlängelt sich am Hang gelegen durch das Dickicht, sticht aber durch seine knallige rote Farbe sofort ins Auge.
Durch die interessant ovalförmig angelegte Warteschlange ging es hoch zur Station und es war direkt Einsteigen angesagt.
Nach einer Rechtskurve geht es gemächlich den Kettenlift empor. Hierbei fühlt es sich gar nicht so wirklich danach an, als würde man weit in die Höhe befördert werden, denn der Hanglage geschuldet befindet sich der Lifthill lange Zeit sehr nah zum Boden und erst ungefähr im letzten Drittel wird die Distanz zu diesem dann grösser. Interessant war auch, bei vielen Fahrten wurde die Kette gegen Ende immer langsamer, ein paar Mal blieben wir sogar gänzlich für ein paar Sekunden stehen, bis der zweite Zug vollständig in den Bahnhof eingefahren und der Blockabschnitt frei war. Den höchsten Punkt erreicht, folgt ein kleiner Dip mit anschliessender Rechtskurve, bevor dann das wohl eindeutigste Alleinstellungsmerkmal dieser Bahn folgt: Die Aussicht vom Firstdrop.
Von hier aus hat man einen Überblick über die gesamte Stadt Barcelona und das Meer. Das ist äusserst beeindruckend. Wirklich lange kann man diese Aussicht jedoch nicht geniessen, denn schon bald geht es rasant in eine linksgeneigte Helix, gefolgt von einem schön verschlungenen Layout aus vielen bodennahen Passagen und einigen Hügeln, auf denen allerdings nicht wirklich Airtime aufkam, dafür waren diese zu langgezogen. Was mich aber überrascht hat, dass in der Helix südlich der Station doch schon relativ starke positive Kräfte wirkten. Dies insbesondere bei den späteren Fahrten, als die Bahn aufgewärmt war. Positiv hervorheben möchte ich auch, wie unglaublich ruhig und angenehm sich diese Achterbahn fährt. Keine Schläge, gar nichts. Wenn ich nicht bei rcdb nachgelesen hätte, dass die Bahn mittlerweile doch auch schon 14 Jahre auf dem Buckel hat, hätte ich diese deutlich neuer geschätzt. Einzig die Bremsen sollten mal dringend wieder geölt werden - diese hatten bei unserem Besuch bei jeder Fahrt ein ohrenbetäubendes Quietschen von sich gegeben. Eine tolle Bahn und zu vielen Wiederholungsfahrten einladend!
Die beiden folgenden Bilder entstanden später am Tag. Sie zeigen gut die maximale Wartezeit, die wir hier bei der Anlage bei unseren Fahrten antrafen. Dank Zweizugbetrieb standen wir nie länger als 5 Minuten an.
Nach den ersten paar Fahrten, wollte ich eigentlich mit der Wildwasserbahn fahren. Leider war diese noch nicht geöffnet und so machten wir uns erstmal auf Entdeckungstour über den Rundweg an der Nordseite des Parks.
Könnte doch bestimmt auch zu einer Attraktion umgebaut werden. Ähnlich wie Mystery Castle oder so?
Wieder auf der Plaza beim Eingangsbereich angekommen, hatte sich der Park schon ein bisschen mehr mit Menschen gefüllt. Eigentlich wollten wir nun eine Runde mit dem Propellerflugzeug drehen, dieses hatte allerdings offenbar mit technischen Problemen zu kämpfen. Dennoch war die Warteschlange recht ordentlich gefüllt. Also führten wir unseren Rundgang durch die verschiedenen Ebenen des Parks fort und stiessen auf ein Überbleibsel einer nicht mehr vorhandenen Attraktion: Einem Zyklon-Coaster aus den 60ern, welcher jedoch schon seit 2009 nicht mehr in Betrieb ist.
Marc und seine Kolleg:innen leisten einen wichtigen Beitrag zur strukturellen Integrität der Konstruktion.
Nächstes Ziel war die zweite Achterbahn des Freizeitparks. Ein Powered Coaster aus dem Hause Zamperla, sollte irgendwo auch noch zu finden sein. Einmal mit dem Aufzug auf die vermeintlich korrekte Ebene, feststellen dass wir doch nicht korrekt sind und schliesslich zu Fuss weiter via Rampen zum Ziel. Hier herrschte deutlich regerer Andrang als bei 'Muntanya Russa'. Glücklicherweise war die VR-Option erst ab dem späteren Nachmittag in Betrieb, wodurch die Abfertigungszeiten in einem ordentlichen Tempo voran gingen.
Zur Fahrt selbst: aus meiner Sicht nichts besonderes. Etwas ruckelig mit teilweise eigenartigen Bremsungen mitten auf der Strecke. Das Layout ohne grosse Höhenunterschiede und nicht wirklich spannend. Und bis auf eine Durchfahrt durch eine Höhle auch nicht wirklich was herausstechendes, was man sehen kann. Aber für Familien und Kinder sicherlich eine tolle Attraktion, beispielsweise als erste Achterbahn. Und da scheint die Bahn ja auch gut angenommen zu werden.
Tibidabo bietet auf den unteren Ebenen sehr viele Flatrides. Durch die Platzverhältnisse kommt es hier schnell einmal zu sehr vollen Wegen, wenn beispielweise Kinderwagen geparkt und Eltern oder Grosseltern ausserhalb auf ihre Sprösslinge warten. Etwas ungünstig aber wohl nicht wirklich vermeidbar. Hier wird versucht, möglichst viel aus dem verfügbaren Platz herauszuholen und das gelingt dem Park in meinen Augen ziemlich gut.
Fast schon ein Wimmelbild: Wie viele unterschiedliche Ebenen sind hier zu sehen?
Langsam begann sich auch die Sonne durchzusetzen und die Wolken sich zu verziehen. Schön.
Weil wir an dem Tag bis auf ein paar Oreos von der Tanke gegenüber unseres Hotels noch nicht wirklich etwas gegessen hatten, suchten wir nach einer Verpflegungsmöglichkeit. Hier merkte man, dass wir noch relativ früh in der Saison waren und wohl auch hier die Personalsuche als schwierig erweist. Die meisten Essensstände die wir fanden, waren geschlossen.
Nachdem wir bei einem geöffneten Stand an den Bestellautomaten kein Glück mit Kartenzahlung hatten, wurden wir auf der obersten Ebene unterhalb des Propellerflugzeugs fündig.
Zwar gabs zum angeschriebenen Hummus mit Gemüsesticks kein Gemüse und das MHD war auch einen Tag fällig, aber auch die alternativ angebotenen Gebäcksticks waren ok und das mit dem Datum ist mir auch erst nach dem Essen aufgefallen. Passiert. 💁♂️
Als nächstes machten wir einen Abstecher in das 'Museu d'Autòmats', in dem man einen kleinen Überblick über die Historie des Parks erhält und alte Automaten und Ausstellungsstücke begutachten kann, die im Laufe der Zeit im Park vorzufinden waren. Viele ebendieser Automaten können interativ betätigt werden. Leider leuchtete dabei bei einem nicht kleinen Teil ein durchgängig rotes Licht, was wohl auf ein «Ausser Betrieb» hinwies.
Der Stoff aus dem Albträume entstehen:
Nach dieser Zeitreise machten wir eine Fahrt mit der Inverted-Monorail 'Embruixabruixes'. Diese war damals das erste Fahrgeschäft im Park und wurde in der zwischenzeit mehrere Male umbenannt und zuletzt 2016 mit verschiedenen neuen Technologien erneuert. So führt die Fahrt nebst den Aussenpassagen mit toller Aussicht auf die Stadt in den Innenbereichen vorbei an Hologram-Effekten, Projektionsleinwänden und LED-Effekten, bevor die Fahrt in absoluter Dunkelheit endet. Und hier hats mich komplett erwischt. Kurz vor dem Tor zurück in die Station leuchtete plötzlich ein Licht auf und ein Live-Actor mit venezianischer Karnevals-Maske sorgte für einen Jumpscare. Nicht mal im Sinne, dass es besonders gruselig war - ich meine es kam einfach ein '¡Hola!' - aber das kam so unerwartet.
Ich. Bin. Nicht. Gemacht. Für. Sowas. 🥲
Bedauerlicherweise neigte sich unsere Zeit in dem Park auch auch schon dem Ende zu, wir hatten einen Zug nach Salou zu erwischen. Zwar war ursprünglich die Idee, Tibidabo hauptsächlich wegen den Achterbahnen zu besuchen, im Nachhinein wäre etwas mehr Zeit für die ganzen anderen Attraktionen aber durchaus wünschenswert gewesen.
Wir holten unser Gepäck aus den Schliessfächern und machten uns auf den Weg zum Ausgang und anschliessend wieder mit Standseilbahn, Bus und Metro auf ins Zentrum von Barcelona und auf zu unserer nächsten Station dieser Tour: Port Aventura und Ferrari Land.
Es bleibt ein Fazit zu ziehen. Tibidabo ist ein Park, den man bei einem Besuch in Barcelona wahrlich nicht auslassen sollte. Insbesondere, wenn man noch nie da war. Ich wurde positiv überrascht, wie breit das Angebot doch trotz der eher kleineren Grösse doch ist und ich hätte wie bereits erwähnt gerne ein paar mehr Stunden zur Verfügung gehabt. Für Achterbahn-Fans lohnt sich die Anreise schon nur des Vekoma-Coasters wegen. Eine gute Achterbahn mit noch besserer Aussicht. Ich weiss nicht, wo man sowas sonst finden kann (ausser vielleicht bei Hair Riser in Hong Kong - aber da war ich halt noch nicht 😉).
Und damit endet mein Bericht zu Tibidabo. Ich hoffe, es hat einen kleinen Einblick in den Park vermittelt und Spass gemacht beim Lesen.
Über Rückmeldungen, Anregungen, Kritik freue ich mich natürlich auch.
cheers,
steeh