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US East Coaster Tour: Tag 10 - Kings Dominion

Hannesder3te

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Unser heutiges Achterbahnerlebnis brachte uns in den beschaulichen Freizeitpark Kings Dominion. Schauen konnte man hier wirklich viel, denn nur 77% aller Bahnen liefen auch tatsächlich. Aber dazu später mehr.

Durch den Erfolg vom Schwesterpark Kings Island angetrieben, beschlossen die Betreiber mit Kings Dominion einen weiteren Park zu eröffnen. Nach dem Baubeginn am 1. Oktober 1972 dauerte es fast drei Jahre bis zum 3. Mai 1975, bis der Park eröffnet wurde. Zum Start in die erste Saison gab es 15 Attraktionen, darunter auch drei Achterbahnen. Und schon 1977 zog mit King Kobra, einer der wenigen je mit einem Fallgewicht angetriebenen Bahnen, die vierte Achterbahn in den Park. 1978 folgte dann noch ein Campingplatz.

1983 wurde der Park dann zusammen mit zwei anderen an ein neu gegründetes Unternehmen verkauft. Die folgenden Jahre waren dann von einem beständigen Wachstum geprägt. Drei Achterbahnen wurden innerhalb von acht Jahren eröffnet, dazu kamen noch zahlreiche andere Attraktionen und ein kompletter Wasserpark, der 1992 eröffnete.

1993 wurde der Park dann an Paramount verkauft, die den Park mit einem Zusatz fortan Paramount’s Kings Dominion nannten. Auch in dieser Ära wuchs der Park beständig weiter und durch den Zugriff auf Filmlizenzen gab es nahezu jedes Jahr eine neue thematisierte Attraktion.

Schon in diesem Jahrtausend, genauer 2006, kaufte Cedar Fair alle fünf existierenden Parks von Paramount ab und begann diese ab der Saison 2007 zu betreiben. Bis 2008 verschwanden so alle Namen von Attraktionen, die unter Paramount eingeführt worden waren. In der jüngern Vergangenheit haben die neuen Besitzer auch Geld in spektakuläre Attraktionen gesteckt. So wurde 2010 die Achterbahn Intimidator 305 eröffnet.

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Auf Intimidator 305 starteten wir auch gleich in der Frühe mit einer ERT. Eine halbe Stunde lang sollten wie so viele Fahrten machen können, wie wir wollten.

Am 2. April 2010 eröffnet, brachte dieser Giga Coaster von Intamim dem Park erst Probleme ein. Die Kurve nach dem 93 Meter hohen Kabellifthill war so heftig, dass sich regelmäßig Fahrgäste über Blackouts beschwert haben. So wurden Ende Mai 2010 als erste Maßnahme Trimbrakes am First Drop installiert. Im Winter 2010/2011 wurde dann die Strecke überarbeitet, so dass es seitdem auf der 1600 Meter langen Strecke nicht mehr zu Blackouts kommt. Der Tunnelblick, also eine Einengung des Sehfelds, sowie Greyouts, der Verlust der Farbwahrnehmung sind aber bei bis zu 140 Stundenkilometern trotzdem noch für ein paar Sekunden möglich.

Die Meinungen zu der Bahn sind sicherlich geteilt und aufgrund der Auswirkungen auf den Körper ist Kritik sicherlich angebracht, sofern sie dem sachlich ist. Mit persönlich hat die Fahrt allerdings Spaß gemacht. Der superschnelle Lifthill zieht einen nach oben und man stürzt den First Drop herab. Dann darf man für einen kurzen Moment die Auswirkungen hoher Beschleunigungen erleben. Schließlich gibt es noch Airtime und einige heftigere Umschwünge. Insgesamt ist die Bahn gut zu fahren, sieht man mal von den bewusst starken Stellen an.

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Was sich an unsere ERT anschloss, fällt schon fast in die Kategorie unglaublich. Bevor weit eine Achterbahn gefunden hatten, die in Betrieb war, mussten wir mit Flight Of Fear, Avalanche, Volcano und Backlot Stunt Coaster erst an vier geschlossenen oder noch nicht geöffneten Bahnen vorbeigehen. Erst mit Anaconda fanden wir eine sich in Betrieb befindliche Bahn.

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1991 eröffnete diese Bahn von Arrow Dynamics im Park. Nach dem 39 Meter hohen Lifthill folgt eine 820 Meter lange Strecke, auf der mit bis zu 80 Stundenkilometern insgesamt vier Inversionen durchfahren werden.

Leider fällt diese Bahn auch in die Kategorie einmal und nie wieder. Das Rütteln und Schlagen der Bahn war leider kaum auszuhalten. So ist es etwas schade, dass man das umfangreiche Layout nicht genießen kann.

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Nun versuchten wir unser Glück nochmals beim Intamim Inverted Launched Coaster Volcano. Hier standen wir ein paar Minuten in der Warteschlange, bevor der Ride mal wieder down ging. Wenigstens konnte Andy hier ein paar Fastpässe heraushandeln, so dass wir bei der Bahn später ein wenig Zeit sparen würden.

Es folgte ein eher schlechtes Essen im Picknickbereich des Parks. Dort gab es Hamburger und einiges anderes exklusiv für uns von Büffet. Leider war die Qualität der Zubereitung nicht sehr gut.

Beim Essen erfuhren wie dann auch, dass so in etwa der haber Park gerade down sei. Super management von Cedar Fair.

Nach dem Essen ging es dann in den Kinderbereich zum Woodie Woodstock Express. 1974 wurde diese Bahn der Philadelphia Toboggan Coasters eröffnet. Nach dem 11 Meter hohen Lifthill durchfährt der Zug die 422 Meter lange Stecker mit bis zu 56 Stundenkilometern.

Die Fahrt an sich ist nichts besonderes. Halt ein älterer Woodie als Kinderachterbahn, der entsprechend ruckelt.

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Einige konnten es sich nun nicht nehmen lassen und sind mit Amy zusammen den reinen Kiddycoaster Great Pumpkin Coaster gefahren. Erwachsene dürfen dort nur zusammen mit einem Kind fahren.

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Auf unserem weiteren Gang durch den Park sind wir dann am Woodie Hurler vorbei gekommen. Auch dieser hatte geschlossen. Aber direkt gegenüber befindet sich die Wilde Maus Ricochet.

2002 wurde diese von Mack Rides gebaute Wilde Maus eröffnet. Die 16 Meter hohe und 400 Meter lange Strecke, die mit bis zu 56 km/h durchfahren wird, unterscheidet sich soweit von anderen Wilden Mäusen, als dass der Lifthill nicht parallel zur Bahn, sondern vor der Station liegt. Vom Fahrerlebnis her macht das aber keinen Unterschied. Etwas negatives an der Bahn war aber die unterirdisch langsame Abfertigung durch die Mitarbeiter.

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Nun ging es zum Racing Coaster Rebel Yell. Diese Holzachterbahn von Philadelphia Toboggan Coasters wurde 1975 eröffnet. Das 26 Meter hohe Layout mit der 1027 Meter langen Strecke wird dabei mit bis zu 90 Stundenkilometern durchfahren und existiert zusätzlich einmal als gespiegelte Strecke. Von 1992 bis 2007 konnte man auf einer Seite rückwärts fahren. 2010 fand dann teilweises Retracking der Bahn statt.

Hier war leider nur eine Seite geöffnet und es gab auch keine Chance die zweite Seite fahren zu können. So durften wir die etwas ruppige Fahrt nur auf einer Seite der Bahn genießen.

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Unser nächstes Ziel war die 1982 eröffnete Holzachterbahn Grizzly. Dieser von Taft Broadcasting gebaute, 27 Meter hohe und 960 Meter lange Coaster brettert mit bis zu 82 Stundenkilometern über die Latten. 2009 und 2010 gab es dann an einigen Stellen ein Retracking. Besonderheit der Bahn ist, dass diese heute größtenteils von Wald umgeben ist.

Die Bahn bietet das von Woodies bekannte Rütteln. Teilweise hat man auf der Strecke das Gefühl mit den Bäumen zu kollidieren. Sonst hat die Bahn aber eher weniger Highlights.

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Mittlerweile hatte auch der Backlot Stunt Coaster geöffnet. Diese 2006 eröffnete Bahn wurde ein Jahr zuvor schon sowohl im Canada’s Wonderland, als auch in Kings Island eröfnet. Der Start der 14 Meter hohen und 600 Meter langen Strecke findet per LIM statt. Im Gegensatz zu vielen anderen Launched-Coastern erklimmt der Zug dann über eine Aufwärtshelix den höchsten Punkt. Dabei wird eine Geschwindigkeit von bis zu 64 km/h erreicht. Die Fahrt enthält mehrere Stuntszenen, bei denen aber leider einige Effekte in den letzten Jahren ausgeschaltet oder sogar abgebaut wurden.

Von der Fahrt braucht man nicht allzu viel erwarten. Der Launch reicht gerade einmal, um den Zug die Helix hoch zu bekommen. Dann gibt es zwei Szenen mit ein bisschen drumherum und schließlich noch einen letzten kurzen Launch für einen Effekt, der leider nicht mehr existent ist.

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Mittlerweile fuhr auch der Intamin Inverter “Volcano - The Blast Coaster” wieder. Bei dieser 1998 eröffneten Bahn wird der Zug per LIM, als per Linearmotor beschleunigt. Dabei werden die Wagen 47 Meter senkrecht nach oben geschossen, um schließlich mit einem Überschlag in die eigentliche, 840 Meter lange Strecke zu gelangen. Dabei hat der Zug eine Geschwindigkeit von bis zu 110 Stundenkilometern. Auf der Strecke erwarten den Fahrer dann noch vier Inversionen.

Eine Bewertung der Bahn ist sicherlich schwierig. Die Fahrt an sich ist sehr gut, findet aber ein zu abruptes Ende. Die Thematisierung sieht aus der Entfernung zwar gut aus, ist aber eher billig. Da wäre mehr drin gewesen.

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Nun stand mal wieder ein Essen auf dem Programm. Wieder im Picknickbereich des Parks gab es wieder etwas vom Buffet. Die Speisen haben dabei gegenüber dem Mittag sogar gewechselt. Insgesamt war die Qualität dieses Mal besser.

Gut gestärkt ging es nun zur Bobbahn Avalanche. 1988 wurde diese von Mack Rides gebaute Bahn im Park eröffnet. Bei einer Höhe von 21 Metern erreicht der Bobsled Coaster eine Geschwindigkeit von bis zu 66 Stundenkilometern. Das ist Rekord bei den Bobbahnen. Über die Länge der Strecke gibt es leider keine klare Aussage. Einige Quellen geben diese mit 980 Metern an, andere Quellen mit realistischeren 571 bzw. 580 Metern.

Das Erlebnis beim Fahren ist sicherlich die hohe Geschwindigkeit im ersten Teil der Strecke. Aber auch im restlichen Track gibt es teils heftige Ausschwünge der Wagen. Leider ist die Fahrt auch zu schnell wieder zu ende.

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Nun widmeten wir uns auch dem zweiten Thema der Tour, den Halloweenevents. Hier standen nun einige Mazes auf dem Programm. Wie auch schon in Dorney Park hatten wir für die Gruppe einen Drängelpass mit Schlüssel für Spezialräume.

Zuerst gingen wir in Lockdown. Thema ist hier ein Ausbruch mit den darum geschehenen brutalen Dingen. Noch recht seicht angefangen, steigert sich das Maze zum Ende her mehr und mehr. Die Schauspieler verstehen es dabei durchaus jeden zu erwischen und zu erschrecken. Die Länge ist für einen Freizeitpark auch gut.

Mit “The Doll Factory” gab es dann noch ein Maze mit für deutsche Verhältnisse teils heftigen Darstellungen. Thema ist eine Fabrik, die aus menschlichen Körpern Puppen herstellt. Entsprechend blutig geht es hier zu. Die Länge des Mazes ist gut und wenn man ein wenig auf Splatter steht ist auch die Gestaltung gut. Einige Stellen sind bewusst gruselig gehalten, so dass man nicht weiß, was einen als nächstes erwartet,

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Fast schon ein Klassiker der Mazes ist das Sanatorium. Im Kings Dominion bekommt man hier mit “Maze of Madness” ein gut thematisiertes Maze mit guten Schauspielern und einer nicht zu kurzen Länge geboten.

Aber auch das checken sollte abends nicht zu kurz kommen. So fuhren wir nun den letzten fahrenden Count im Park. Der Dominator wurde im Jahr 2000 in Geauga Lake, einem Six Flags Park eröffnet. 2004 hat Cedar Fair den Park dann aufgekauft und 2007 geschlossen. Die bestehenden Bahnen wurden dann in andere Parks umgesetzt. So konnte der Dominator nach dem Umzug im Jahr 2008 Wiedereröffnet werden. Die B&M Bahn bietet bei ihren 48 Metern Höhe eine Fahrstecke von 1280 Metern, die mit den Floorlesszügen mit bis zu 105 km/h durchfahren wird. Aktuell ist die Bahn der längste Floorless Coaster der Welt und hat den vierthöchsten Verikallooping.

Die Fahrt ist trotz des Umzugs ruhig und abwechslungsreich. Die fünf Inversionen teilen sich auf verschiedene Elemente aus. Die Fahrt macht zwar Spaß, ist sonst aber wenig außergewöhnlich. Trotzdem würde eine solche Bahn vielen Parks gut stehen.

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Nach der Fahrt teilte sich die Gruppe auf. Der eine Teil wollte gerne nochmal mit Intimidator 305 fahren, während der andere Teil weiter durch die Mazes laufen wollte. Ich bin bei der Halloweengruppe geblieben.

So besuchten wir dann als nächstes das Maze Cornstalkers. Wie auch schon bei ein paar Events zuvor wird hier ein Maisfeld mit ein wenig Drumherum dargestellt. Dabei warten die leider teilweise etwas passiven Schauspieler mit guten Kostümen in einem aufwändig gestalteten Maze auf. Leider kann man teilweise zwischen dem Mais die Warteschlange erahnen, das zerstört dann für den Moment ein wenig die Illusion. Insgesamt hat das Outdoormaze auch wieder eine gute Länge.

No Vacancy hieß das vorletzte Maze für diesen Abend. Gestaltet als Hotel beginnt alles relativ harmlos. Die ersten Räume sind noch relativ normal gestaltet, zum Ende hin werden die Darstellungen aber wieder heftiger. Die Schauspieler machen auch hier ihren Job sehr gut.

Mit Club Blood haben wir dann unser letztes Maze für diesen Abend besucht. Gestaltet im Stil eines Gothikclubs beginnt alles laut und gut gestaltet. Leider fällt das Maze zum Ende hin mehr und mehr ab. Die Schauspieler haben ihren Job gut gemacht, waren aber teils etwas zu passiv.

Nach einer relativ kurzen Busfahrt sind wir dann voll mit neuen Eindrücken wieder im Hotel gelandet.
 
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