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USA Coastertour: Von Florida nach Busch Gardens Williamsburg – und wieder zurück (Teil 1 von 2)

ktowncoaster

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Liebe Coasterfriends,



lange Zeit habe ich mich danach gesehnt, irgendwann einmal von einer Achterbahnreise in die USA zu berichten. Man verschlingt im Laufe der Jahre so viele Berichte und Dokus rund um amerikanische Achterbahnen. Es dürfe 2009 gewesen sein, als ich meinem Papa Bilder von großen amerikanischen Coastern auf einen USB Stick kopiert habe, um diese auf A4 auszudrucken. Bis heute hängen diese Fotos in meinem Kinderzimmer in der Heimat an den Wänden. Nun ist es tatsächlich passiert und ich blicke zurück auf ein Overload an Adrenalin, Staunen und wahrgewordenen Träumen.



Sowieso habe ich mit Chris (@humbapumba) in den letzten 8 Jahren einige tolle Reisen verbringen dürfen, in denen wir viele europäische Parks abgeklappert haben. Schon vor zwei Jahren war abzusehen, dass wir zeitgleich unser Studium abschließen werden und eine gemeinsame USA-Reise danach realistisch wird. Letzten Herbst kam dann die erfreuliche Nachricht, dass die USA ihre Grenzen ab November wieder für Touristen öffnet. Kurze Zeit später haben wir Flüge gebucht und nach monatelanger Vorfreude hieß es im April 2022: Orlando, wir kommen!


Vorfreude, jetzt gehts los!

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Perfekte Kombi

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Nach einem kurzweiligen Umstieg in Houston und abholen unseres Mietwagens kamen wir um 1 Uhr nachts in unserem Hotel in Orlando an. Um 8 Uhr öffnet Universal, also Wecker auf 6 Uhr. Schlafen können wir schließlich auch zuhause. Unsere Bude war echt top gelegen und weniger als 30 Minuten zu Fuß vom Universal Eingang entfernt.

Schon in den Wochen zuvor haben wir die Wartezeiten online beobachtet und festgestellt, dass Hagrid’s Magical Creatures Motorbike Adventure den ganzen Tag über die längste Wartezeit hat. Deshalb sind wir direkt um 8 Uhr zu Hagrid gelaufen. Ob es etwas gebracht hat? – Nö. :D Wir haben trotzdem 2 ½ Stunden anstehen müssen. Zu dieser Zeit waren wir natürlich im Hype wegen allem was kommt, weshalb die Wartezeit keineswegs auf die Stimmung drückte. Unsere erste Achterbahnfahrt auf amerikanischem Boden konnte überzeugen. Hagrid ist lang, abwechslungsreich und für ein breites Publikum geeignet (…wohl auch deshalb so voll…).


Wir haben zwei Tage bei Universal verbracht mit Hopper Tickets für die Islands of Adventure und die Studios. Diese beiden Tage waren ein perfekter Start in unsere Reise. Abgesehen von Hagrid haben wir nie über 60 Minuten anstehen müssen.

Auch nicht bei VELOCICOASTER. Ich hatte fast Tränen in den Augen, als wir vor der Anlage standen und der Zug durch den Zero-G Stall vorbeigerauscht ist. Es ist wirklich real und wir dürfen gleich einsteigen – Juhuuu. In der Station werden die Fahrgäste den Reihen zugeteilt…. Letzte Reihe – nochmal JUHUUU. Unsere riesige Vorfreude auf Velocicoaster war natürlich auch mit einer Erwartungshaltung verbunden. Ich stelle nach der ersten Fahrt fest, dass Intamin hier ein Meisterstück gelungen ist und die hohen Erwartungen zu 100% erfüllt wurden. Insbesondere habe ich Wertschätzung dafür, dass die Elemente nach dem 1. Launch und nach dem 2. Launch vollkommen unterschiedlich sind. Absolutes Highlight der Bahn war zu meiner Überraschung nicht die abschließende Highspeed Barrel Roll, sondern die Abfahrt vom Top Hat in den hinteren Reihen. Hier erlebt man Airtime vom allerfeinsten. Insgesamt kamen wir auf 6 Fahrten, inklusive Nachtfahrt in der ersten Reihe. Top 10 Bahn!

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Zu den anderen Achterbahnen:

Die Kiddie Coaster sind wir zu günstigen Zeitpunkten gefahren, als die Wartezeit nicht so lang war. Bereits im Vorfeld wussten wir, dass die Mumie in den Studios während unserer Reise planmäßig geschlossen ist. Einerseits ärgerlich und schade, andererseits auch verkraftbar. Es gibt schließlich noch weitere Exemplare in den Universal Parks dieser Welt. Gespannt waren wir auf Hulk, welcher für lange Zeit der einzige B&M Launch Coaster überhaupt war. Tatsächlich hat der Aufwärts Launch besser gezogen als erwartet. Der Rest der Strecke ist smooth, und vor allem Intensiv, insbesondere wenn man einen Tag zuvor noch im kalten Deutschland war und dann plötzlich 30 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit vorfindet. :D Ich bin froh, dass Universal die Bahn vor wenigen Jahren geretrackt hat und wir damit noch lange Freude auf Hulk haben können.

Kommen wir zu einer Achterbahn, die Chris und mich völlig überrascht hat: Hollywood Rip, Ride, Rockit! Nach allem, was wir bisher so gelesen haben, rechneten wir mit sehr schlechten Fahreigenschaften. Genau diesen Kritikpunkt können wir nicht teilen. Natürlich existieren auf der Achterbahn-Welt zahlreiche sanftere Anlagen, trotzdem war diese Maurer Achterbahn sowohl Vorne als auch Hinten gut fahrbar. Weitere Pluspunkte: Lauter On Board Sound während der Fahrt sowie ein seltener (und spaßiger!) Non Inverted Loop. „HRRR“: Richtig gute Achterbahn!



Zu den Darkrides:

Harry Potter and the Forbidden Journey stellt für uns alle europäischen Darkrides in den Schatten. Die Immersion beeindruckt von der ersten bis zur letzten Sekunde der Fahrt. Körperlich fanden wir den Ride anstrengend (Stichwort Motion Sickness), sodass wir nicht mehrfach hintereinander fahren könnten.

Auch sonst kamen wir aus dem Staunen kaum raus. Spiderman, Transformers, Skull Island und Gringotts brachten unsere Wahrnehmung von Darkrides auf ein neues Level. Selbst die beiden älteren Darkrides, E.T. und The Cat in the Hat, haben es uns angetan. Ich liebe gute Trash Darkrides, und insbesondere The Cat in the Hat hat da meinen Nerv getroffen.



Zu den Wasserbahnen:

Wir haben am zweiten Tag Badehose und Flip-Flops mit in die Islands of Adventure genommen. Dieser Tipp war Gold wert, @doCoaster ! ;)
Aufsteigend in ihrer Nässegrad Eskalation: Jurassic Park: The Ride, Dudley Do, Popeye.
Was bei der Rafting Bahn Popeye abgeht, ist halt echt nicht mehr normal. Ich dachte immer, River Quest wäre nass :D


Am Abend nach dem ersten Universal Tag haben wir noch den Fun Spot in Orlando besucht. Dort warteten 3 Counts, wobei der GCI Coaster White Lightning erwartungsgemäß eine Spaßmaschine war. Es blieb dennoch bei einem 30 Minuten Besuch, um die Bahnen abzuhaken und anschließend zumindest etwas Schlaf zu bekommen.

Nach zwei Tagen Universal führte uns der Trip weiter zu Sea World. Der Besuch stellte sich als super entspannt heraus. Die Wartezeiten bei den großen Coastern lagen konstant bei 0 bis 15 Minuten. So kamen wir über den Tag verteilt auf einige Wiederholungsfahrten und hatten eine gute Zeit in Sea World.



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Kraken: Sieht nach dem neuen Anstrich richtig schick aus. Die Fahreigenschaften sind gut und die Elemente machen Bock. Letztendlich steht Kraken aber im Schatten anderer großartiger Bahnen auf der Tour.

Manta: Mein erster Pretzel Loop! Das Element war genauso heftig wie erwartet und ehrlichgesagt beiße ich jedes Mal auf die Zähne , statt Freude dabei zu empfinden. Die restliche Strecke ist gut, vermittelt das Gefühl zu Fliegen aber bei weitem nicht so gut wie das Schmuckstück im Phantasialand.

Ice Breaker: Zum Glück hat dieser Premier Rides Launch Coaster rechtzeitig vor der Reise eröffnet. Ich kann der Bahn einiges abgewinnen. Das Layout wird sehr dynamisch abgefahren, und noch dazu fährt der Zug wunderbar smooth. Airtime gibt es auch.

Mako: Das Highlight in Sea World! Trotz < 5 Minuten Wartezeit blieb Mako den ganzen Tag im Zweizug Betrieb. So konnten wir den B&M Hyper Coaster ausgiebig testen und waren sehr angetan. Die Floating Airtime auf den Camelback möchte niemals enden und wird auch durch die eine Trimmbrake kaum gestört. Ich gehe sogar so weit und würde Mako noch vor Shambhala einordnen, da sie mehr Airtime Momente bietet. Spoiler: Mako wird im Laufe der Reise noch von zwei anderen B&M Mega Coastern übertroffen.



Ihr merkt schon, dass ich hier nie von einer „Florida-Reise“ schreibe. Etwas unkonventionell für einen Trip in dieser Region, haben wir Florida ein ganzes Stück weit nördlich verlassen, um in kürzester Zeit so gut wie möglich zu eskalieren. So standen nach Sea World 6 ½ Stunden Autofahrt nach South Carolina an. Einer entsprechend kurzen Nacht folgte ein großer Freizeitpark: Carowinds! Den ganzen Tag über hatte ich ein Grinsen im Gesicht, da ich mich pudelwohl gefühlt habe zwischen den ganzen großen Coastern. Mit Ultimate Fastpass (wer weiß, wann man wieder hinkommt) hatten wir einen sehr entspannten Tag und konnten die großen Bahnen mehrmals fahren. Leider waren zwei Coaster außer Betrieb. Während die Kinderachterbahn vom amerikanischen Herstellen Miller verschmerzbar war, wären wir den Vekoma Flying Coaster Nighthawk sehr gerne gefahren. Die Züge liegen unter Fury 325 auf dem Boden. Es kann also sein, dass die Bahn noch für längere Zeit nicht läuft.


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Fury 325: Ein Traum einer Achterbahn. Dieser B&M Giga Coaster steht bei mir ganz weit oben. Hier wird alles geboten, was eine sehr gute Achterbahn auszeichnet. Der First Drop will niemals enden, der Zug gleitet unfassbar smooth mit einem Affenzahn über die Schienen und sogar Airtime gibt es an ein paar Stellen.

Intimidator: Zweitbeste Achterbahn im Park und noch besser als Mako am Vortag, vor allem wegen der modernen Sitzanordnung. Außerdem fährt sich Intimidator noch einen Ticken laufruhiger als Mako.

Copperhead Strike: Als großer Fan von Helix war ich auf diesen Mack Launch Coaster sehr gespannt. Das Layout ist hier recht kompakt und ein Element reiht sich an das andere. Chris fand die Bahn gut, ich fand sie ein wenig besser als „gut“. Die Mischung aus Airtime und Hangtime ist gut gelungen, wenngleich ein WOW-Effekt bei unseren Fahrten ausblieb.

Afterburn: Der vierte große Coaster in Carowinds ist ein B&M Inverted Coaster mit spaßigem Layout. Ich bin nicht der größte Fan von Invertern. Trotzdem ist dieses Expemplar hier sehr gelungen und hat auch uns zu Wiederholungsfahrten eingeladen.


Daumen hoch für Carowinds! Ich finde den Park super.


Zum nächsten Freizeitpark hatten wir 5 ½ Stunden Autofahrt vor uns. Die Vorfreude war erneut groß, erst recht wenn eine neue Achterbahn wartet, die erst vor einem Monat ihren Betrieb aufgenommen hat. Die Rede ist natürlich von Busch Gardens Williamsburg und Pantheon.

Um es vorwegzunehmen, hat mich der Park an sich gar nicht sooo sehr geflasht (ich kann gar nicht genau sagen warum). Zweifelsohne ist das Coaster Line-Up qualitativ hochwertig und so waren wir auf jede einzelne Achterbahn sehr gespannt.



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Pantheon: Wir waren so glücklich, dass wir diesen neuen Intamin Coaster kurz nach der Eröffnung im März testen konnten. Und die Fahrt hat nicht enttäuscht. Jedes einzelne Elemente bereitet große Freude, wenngleich Pantheon etwas kurz geraten ist.

Verbolten: Dem Launch Coaster von Zierer konnten wir wenig abgewinnen; wir waren sogar ein wenig enttäuscht. Den Fall empfanden wir als wenig intensiv (verglichen mit Anlagen in Legoland Billund und Alton Towers) und ansonsten dümpelt Verbolten ohne große Highlights über die Strecke.

Alpengeist: Gute Achterbahn mit einer super Geschwindigkeit. Gefiel uns trotzdem nicht ganz so gut sie Afterburn am Vortag, deren Layout uns mehr überzeugt hat.

Apollo‘s Chariot: Der Prototyp des B&M Mega Coasters. Dass die Bahn schon etwas älter ist, erkennt man am charakteristischen Pre Drop nach dem Lifthill, sowie dem vergleichsweise „flachen“ First Drop. Die Fahreigenschaften sind besser als bei Silver Star und auch sonst macht die Bahn in jeder Hinsicht Spaß, ohne in der Schlussbremse für kollektive Jubelschreibe zu sorgen. Die Airtime hält bei Apollo’s Chariot defintiv nicht so lange an wie bei anderen B&M Mega Coastern.

Griffon: Für uns ist Griffon das Highlight des Parks. Beide Drops sind in der letzten Reihe mit die besten Coaster-Momente überhaupt. Das ist Airtime von einem anderen Stern! Dazu kommen absolute Laufruhe und die Wahrnehmung, auf den äußeren Sitzen noch weiter von der Schiene weg zu sein als bei einem Wing Coaster. Wir haben zum Teil auf Wiederholungsfahrten mit anderen Coastern verzichtet, um viel Zeit bei Griffon zu verbringen. So kamen wir letztendlich auf 9 Fahrten.


Bald schreibe ich den Bericht zum zweiten Teil der Reise. Bis dahin Vielen Dank für’s lesen. :)
 

KahieraNachtrabe

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Feel you!
Toller Bericht😃
Auch bei mir steht Florida an oberster Wunschlistenstelle! Seit Baubeginn bin ich "In Love" mit Velocicoaster und will selbst, in nicht allzu ferner Zukunft, dorthin!
Bin auf Teil 2 gespannt 😉
 

Holzwurm

Airtime König
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Schöner Bericht von dir.😀
Florida ist bei uns für nächstes Jahr mal eingeplant. Mal schauen ob es klappt. Aber bei diesen Bilder läuft mir jetzt schon der Sabber runter.😁
 

doCoaster

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Danke für den schönen ersten Teil des Berichts, Tom. Ich finde eure Tour ja nach wie vor verrückt, kann aber absolut nachvollziehen, wieso ihr es so gemacht habt. Wenn man so lange auf etwas hinfiebert, will man ja auch das maximale nach seinen Vorstellungen rausholen.
Freut mich, dass ihr schon auf der ersten Hälfte eurer Tour so viele tolle Rides erleben konntet und viele Erwartungen erfüllt wurden. Bin schon gespannt, was ihr vom zweiten Teil zu berichten habt.
 

Mario M.

CF Team News
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Danke für den ersten Bericht Tom app:-)

Ich hab ja schon sehr aufmerksam das Feedback zu Pantheon und anderen Neuheiten verfolgt, die ihr auf eurer Tour erlebt habt. Ich war das letzte mal auf der Jubiläums East Coast Tour 2015 in den Staaten und muss da auch unbedingt wieder hin. Die Kombi aus Orlando und einigen Cedar Fair/Six Flags Parks liest sich zwar etwas verrückt, macht aus Sicht eines Achterbahnfans aber absolut Sinn rock2:-)

Wie lange wart ihr denn insgesamt vor Ort? Wie weit seit ihr mit dem Mietwagen gefahren? Wo habt ihr übernachtet?
Vielleicht kannst du noch ein bisschen was zur Planung um die Parks herum schreiben, das finde ich immer ganz interessant :)
 

humbapumba

Fastpass Besitzer
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Insgesamt waren es 11 Parktage. Wir hatten relativ viel Glück mit den Öffnungszeiten der einzelnen Parks oben in Virginia, Tennessee oder den Carolina's. Mit ein bisschen hin und her schieben hat es dann genau gepasst, dass wir eine sinnvolle Runde hinbekommen haben. Insgesamt waren es ca. 3.500 km die wir gefahren sind. Übernachtet haben wir möglichst immer auf 2/3 der Strecke, in günstigen Motels mit 24 Stunden Rezeption. Vom Umfang her war es echt in Ordnung. Wir hatten zwar kaum noch Spielraum für spontane Ausflüge, aber alles ist genau so aufgegangen, wie vorher geplant. Ich habe den Plan bis Donnerstags mal angehangen, da kann man die Taktung gut sehen.
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