Hatte hier ungefähr vor einem Jahr schon mal ausführlich über die Serien geschrieben, die ich so mag. Nun ja, mir ist halt gerade wirklich verdammt verdammt verdammt langweilig also habe ich nun mal was zu den Serien verschriftlicht, die ich in der Zwischenzeit einfach angefangen oder auch beendet habe. Einfach mal so alles runtergeschrieben. Caution: Textlawine incoming
Black Mirror: Wow! Das sind zwar große Worte, aber bei Black Mirror handelt es sich wahrscheinlich um die beste Serie die mir in den letzten Jahren untergekommen ist. Kein anderes Format hat es bisher geschafft, mich im Nachhinein so zu beschäftigen. Beinahe nach jeder Episode musste ich den Rest des Abends verdauen, was ich da gerade gesehen habe. Black Mirror ist definitiv nicht geeignet um an einem Stück gesehen zu werden. Die einzelnen Episoden und Staffeln sind dabei vollkommen voneinander getrennt. Man könnte genauso gut mit der zweiten Episode der dritten Staffel anfangen anstatt mit der ersten Folge der ersten Staffel. In jeder Handlung geht es dabei um das Thema Technologie und wie wir mit ihr umgehen, wie sich die Gesellschaft verändert und so weiter. Dabei weiß man manchmal selbst als Zuschauer gar nicht, wie man das dort gezeigten moralisch bewerten soll. Das schockierende an der ganzen Sache ist meiner Meinung nach, dass es so unglaublich real ist. Es sind zwar teils gar dystopische Szenarien in der Zukunft aber vom Inhalt her brandaktuell. Die Serie hält einem einen schwarzen Spiegel vor. Einigen ist das zu hart aber ich fand es einfach unglaublich gut. Ist was zum nachdenken und reflektieren.
Breaking Bad: nachdem mich die ersten Staffeln bis auf einzelne Highlights dann doch eher kalt gelassen haben und ich den Hype um diese Serie nicht ganz nachvollziehen konnte, hat es Breaking Bad am Ende der dritten Staffel sowie in der ganzen vierten und fünften Staffel dann doch noch geschafft, mich zu überzeugen. Mein Problem an der Serie war halt, dass ich niemanden dort wirklich sympathisch fand. Jeder in der Serie - und damit meine ich wirklich jede Person die vorkommt - wird an irgendeinem Punkt einfach blöd. Macht unsinnige Dinge, macht sich unsympathisch. Aber darum geht es halt auch einfach dabei.. an und für sich nicht uninteressant aber naja.. was soll mich an einer Serie reizen, wenn ich keinen einzigen Charakter wirklich gut finde? Zum Glück machen das die explosiven (höhö) letzten Staffeln wieder gut und liefern ungemein hochwertige Unterhaltung. Selbst, wenn man alle Personen doof findet, fiebert man hier mit. Nichtsdestotrotz eine Serie die meiner Meinung nach überbewertet ist.
Daredevil: Sehr sehr düster. Sehr sehr brutal. Sehr sehr geil. Hatte viel positives über die Serie gehört, auch wenn sie für manche dann doch zu viel Blut und Gewalt beinhaltet. Ist ein sehr starker Kontrast zu den Kinofilmen des Marvel Cinematic Universe aber gehört dennoch dazu. Vielleicht könnte man Christopher Nolas Batman Trilogie zum Vergleich nehmen. Oder halt natürlich den Daredevil Kinofilm damals mit Ben Affleck den irgendwie niemand so richtig gut fand. Die Serie kommt da schon besser an. Die Choreographien für die Kampfszenen sind wirklich klasse, die Kameraarbeit exzellent und Deborah Ann Woll ist zusammen mit Elden Henson auch einfach eine sehr sympathische Besetzung.
Gotham: nun ja, als großer Batman und Comic Fan kommt man um Gotham wohl nicht herum. Ich kann noch nicht ganz beurteilen, wie die Serie sich gegen die Marvel Produktionen von Netflix behaupten kann, aber besser als Arrow finde ich Gotham ohne jeden Zweifel. Habe noch nicht sonderlich viel geschaut, aber mit der zweiten Staffel werde ich das jetzt wohl mal doch weiterhin in Angriff nehmen. Den jungen Gordon als Hauptfigur finde ich recht erfrischend und die neuen Interpretationen einiger Bösewichte sehr spannend. Die Serie ist schön düster und nicht so eine furchtbare Drama Soap wie Arrow es dann manchmal leider wird.. aaargh vielleicht finde ich DD und JJ aber doch besser.. I don’t know
Jessica Jones: die zweite Marvel Serie auf Netflix. Es fließt zwar nicht soviel Blut wie bei Daredevil aber dennoch bleibt die Serie recht düster. Schon alleine die Vergangenheit der namensgebenden Hauptfigur hat es da wirklich in sich. Das Ganze hat eigentlich mehr etwas von einem Psycho Thriller was dafür sorgt, dass dieses typische Superhelden Gedöns nicht wirklich im Vordergrund steht. In dieser Serie wird dann auch noch der dritte von vier Charakteren vorgestellt, die aktuell alle zusammen als "Defenders" in einer weiteren Serie zu sehen sind. Hierbei handelt es sich um Luke Cage. Auch Jessica Jones schafft es dabei mit recht überzeugenden Figuren zu punkten. Wirklich entscheiden zwischen den beiden Serien kann ich aber noch nicht. Sind beide auf ihre Art und Weise gut.
Penny Dreadful: die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen trifft auf Van Helsing und American Horror Story. Penny Dreadful ist düster, verdreht und teilweise ziemlich sexy. Eva Green kennt man ja bereits aus einigen Kinofilmen. Hier spielt sie eine besessene Dame im viktorianischen London die sich mit einigen begabten Individuen umgibt und zusammentun, um einer uralte Macht die Stirn zu bieten. Allerdings muss sie dabei auch gleichzeitig gegen die eigenen, inneren Mächte kämpfen. Ist vielleicht nicht die beste Serie aller Zeiten aber ich mag's mit seinen vielen bekannten mystischen und schaurigen Charakteren wie Dr. Henry Jekyll, Dracula, Dorian Grey, Frankenstein und ein paar anderen.
RuPaul's Drag Race: ehm ja.. *hust* wenn man mal nichts deprimierendes oder schauriges gucken möchte, dann sind ein paar zickige drag queens irgendwie genau das richtige um mal das Hirn auszuschalten. Allerdings kann ich diese Castingshow im Gegensatz zu Germanys Next Topmodel dazu auch noch moralisch mit mir vereinbaren. Die Schönheitsideale werden dort nämlich selbst entworfen und nicht einfach vorgeben und dann nachgeeifert. Mit dem musikalischen Aspekt kann ich mich persönlich meistens zwar nicht so wirklich anfreunden aber es ist teilweise wirklich atemberaubend, was diese Damen auffahren, wenn sie den Laufsteg zu übernehmen und sich bei den sogenannten lip sync battles gegenseitig eliminieren. Dass die Kostüme dabei sogar noch zum großen Teil komplett selbst entworfen werden, macht es trotz viel Glitzer und Drama sehr authentisch. Es ist schon unglaublich schwul aber hey: If you can't love yourself how the hell you gonna love somebody else? Can I get an amen up in here? Amen.
Sense8: nachdem ich den letzten Film der Wachowski-Geschwister "Jupiter Ascending" einfach nur grauenvoll fand, haben sie in Zusammenarbeit mit Tom Tykwer, J. Michael Straczynski und anderen Beteiligten dann doch wieder die Kurve gekriegt. Sense8 fühlt sich ein wenig an wie eine actionreiche, weiterentwickelte Version von "Cloud Atlas", einer Romanverfilmung aus dem Jahre 2014 bei der die Wachowski ebenfalls mit Tykwer zusammengearbeitet haben. Das Konzept, dass das Schicksal sehr verschiedener Menschen zusammenhängt, wird dabei aber noch deutlich intensiver dargestellt. Diese 8 auf der ganzen Welt verteilten Menschen sind so plötzlich miteinander verbunden und schließen sich zusammen, als man Jagd auf sie macht. Durch ihre spezifischen Fähigkeiten können Sie sich dabei gegenseitig unterstützen und versuchen so, einen schier unermüdlichen Feind klein zu bekommen. Die Vielfalt innerhalb der Serie ist sehr authentisch und das Ganze dazu noch unglaublich aufwendig gemacht. Leider wurde sie nach zwei Staffeln abgesetzt genaus deswegen auch abgesetzt (zu teuer..) und bekommt nur noch eine Spezialfolge mit der dann (hoffentlich) alles zu Ende geführt wird.
Sherlock: da habe ich letztes Jahr doch glatt einen meiner absoluten Favoriten vergessen.. Aber naja wenn auch nur alle zwei bis drei Jahre drei Episoden erscheinen, kann das wohl auch mal passieren.. Wie dem auch sei: Die vier Staffeln Sherlock sind definitiv sehr weit oben in meinem persönlichen Ranking. Allerdings ist die Serie wirklich recht anspruchsvoll. Wer sich gerne entspannt berieseln lässt ist hier falsch - es ist definitiv nichts zum Hirn ausschalten. Ganz im Gegenteil, der Versuch, die Fälle noch vor der großen Aufklärung zu durchschauen, macht höllisch Spaß. So gibt es zum Beispiel um das große Rätsel meiner Lieblingssfolge "Der Reichenbachfall" im Internet unzählige Fanspekulationen. Benedict Cumberbatch und Martin Freeman rocken diese moderne Version der bekannten Sherlock Holmes Fälle. Auch, wenn man dafür ein sehr geduldiger und aufmerksamer Fan sein sollte.
Stranger Things: eine weitere Netflix Produktion, die ich schnell schätzen und lieben gelernt habe. Die erste Staffel hat zwar nur 8 Folgen aber dafür sind die auch von vorne bis hinten zum zerreißen spannend und im Oktober folgt schon die nächste Staffel. Besonders bemerkenswert finde ich bei Stranger Things, wie begabt diese teils unglaublich jungen Schauspieler bereits sind, wie hochwertig die Produktion doch ist und mein lieber Scholli.. dieser Soundtrack ist einfach nur zum verlieben. Die Serie zollt sehr vielen großen Filmen und Regisseuren Tribut aber schafft dabei etwas Eigenes. Der Stil ist sehr markant und wunderbar retro. Teilweise sehr gruselig, teilweise sehr rührend - I love it.