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Wie steht ihr zu VR in Freizeitparks?

Manti

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Persönlich bin ich jetzt schon einige VR-Bahnen gefahren und habe außerdem noch ein Stand-Alone-VR-Erlebnis erleben dürfen. Wie bei vielen war der "Alpenexpress" die erste Bahn, die ich mit VR gefahren bin. Kann mich noch gut dran erinnern, dass man doch irgendwie beeindruckt war, auf welchem Stand der Technik man zum damaligen Zeitpunkt war und das so etwas überhaupt möglich ist. Der Film war witzig gemacht, die Synchronisation in Ordnung und die Qualität für damalige Verhältnisse auch gar nicht so schlecht. Es war ja vorher schon angekündigt, dass es sich quasi um einen Zeichentrickfilm handelt. Man hat im Vorfeld aber im Grunde auch keine Erwartung daran gehabt (zumindest ging es mir so) und so konnte man auch nicht enttäuscht werden. Es hat insgesamt Spaß gemacht aber notwendig war es bei der Bahn definitiv nicht. Hat der "Alpenexpress" doch so auch genug Thematisierung und Spaß zu bieten. Für mich wird diese Bahn dadurch also nicht aufgewertet.

Nächste Bahn war für mich dann "Mount Mara" im Bobbejaanland. Wie wir ja alle wissen, fährt die Bahn ja nur in einer einzigen nicht enden wollenden Linkskurve. Die Idee des Films finde ich persönlich gar nicht schlecht. Leider ist die Umsetzung nicht ganz so toll. Die Synchronisation war hier auch nicht das Problem (oder ich bin da nicht so anfällig für, kann natürlich sein), allerdings war die Qualität des Filmes hier schon schlechter als bei Alpenexpress. Bei meinen zwei Fahrten, sehr pixelig und teilweise gab es an einigen Stellen auch kein Bild. Ob jetzt die Fahrt ansich, es geht ja nunmal immer nur linksrum durch VR aufgewertet wird, puuuhhh, schwierige Frage. Irgendwie schon, zumindest ist es einfach ein anderes Erlebnis, als wenn man die Bahn ohne fährt.

Dann kam die nächste Bahn. "Air" (Galactica)!!! Oh man, was war das denn, habe ich mich nach der Fahrt gefragt. Die Idee des Films ist hier, wie auch bei "Mount Mara", auch nicht schlecht. Aber die Umsetzung ist grauenhaft. Im Grunde kann ich nur viele Punkte, die Domi schon aufgezählt hat, wiederholen. Grauenhafte Abfertigung, schlecht sitzende Brillen, Qualität des Films grauenhaft, pixelig und ständig Aussetzer und dazu noch sehr sehr asynchron. Gott sei Dank habe ich außer mit ein bisschen Kopfschmerzen nicht darauf reagiert, habe aber mitbekommen, das es einigen Mitfahrern schon nicht so gut ging. Die Fahrt wurde definitiv NICHT aufgewertet und dazu kommt halt noch, das es sich hierbei um einen Coastertyp handelt, der nun eigentlich grundsätzlich keine Aufwertung bedarf. Was aber natürlich auch jeder anders sehen kann.

Der Spinning Coaster in den Universal Studios Japan war dann wohl die bislang beste VR-Bahn die ich gefahren bin, allerdings auch die Unnötigste. Ein Spinning Coaster bietet mal absolut genug Erlebnis, dazu befindet man sich dann noch bei Universal, wo sich die Thematisierung jetzt auch nicht gerade auf einem Level von Six Flags befindet. Man fragt sich also grundsätzlich schon, was das soll. Auf der anderen Seite wollte man es dennoch ausprobieren (leider hatte ich später nicht mehr die Chance die Bahn ohne zu fahren aber das kommt hoffentlich noch). Zusätzlich ist es halt das Konzept des Parks, diese Bahn ständig umzugestalten und somit ständig neue Erlebnisse zu generieren. Wer weiß, wenn man ständig in diesen Park könnte, wie dann die Meinung darüber wäre. Der Film selber war (für mich persönlich) einfach sehr gut gemacht. Keine Aussetzer, super synchron, Abfertigung auf Top-Niveau. Einzig die Kapazität hat natürlich gelitten (nur 2 Personen pro Wagen, statt 4).

Dann kommt natürlich noch "Crazy Bats" im Phantasialand. Ja, der Film ist gut (gerade für Kinder), die Qualität ist auch sehr gut. Ich persönlich kann halt über keine Aussetzer berichten und auch nicht über irgendetwas asychrones (gerade weil sich die Brillen ja immer wieder selbst synchronisieren). Bei der Brille gibt es ja viele Berichte, einigen tun diese weh und bekommen starke Abdrücke (ganz vermeiden lassen sich diese eh nicht) und andere haben Glück. Ich hatte schon Fahrten die unangenehm waren und welche die waren es nicht. Insgesamt brauche ich auf dieser Bahn aber absolut kein VR.

Letzte Bahn war dann "Eurosat Coastiality" im Europa Park. Hier ist es schon mal sehr positiv zu beurteilen, dass es zwei Eingänge gibt und somit die Abfertigung vom "CanCan Coaster" nicht (zumindest nicht spürbar) beeinträchtigt wird. Das gesamte Erlebnis ist dann auch insgesamt nicht schlecht gemacht. Preshow, Einsteigen, Fahrt und das alles schon während man das Head-Set auf hat. Die Idee finde ich hier also schonmal gar nicht so schlecht, da hierdurch versucht wird ein Komplettpaket zu schaffen und man somit grundsätzlich nicht merken soll, dass es sich im Grund um eine Achterbahn handelt. Klar, man weiß es, aber wenn man es schafft die auszublenden, ergibt sich eine neue Attraktion. Die Qualität des Filmes ist leider zu schlecht, das muss man einfach sagen, was sehr schade ist.

Leider (und ich meine hier wirklich leider) hatte ich bis jetzt erst ein Stand-Alone-VR-Erlebnis. Dabei handelt es sich um "Neurogen" im Walibi Holland. Und hier war ich nach dem ersten Mal schon sehr begeistert von. Der Film ist super umgesetzt. Die Bildqualität auch sehr gut (für damalige Verhältnisse, ist ja nun auch schon knapp 5 Jahre alt) und vor allem, es ist ein Real-Film, sprich kein Zeichentrick, kein Animationsfilm oder Ähnliches. Dazu kommt noch, das die Kopfhörer und somit die Tonspur perfekt auf den Film abgestimmt ist. Insgesamt bietet diese Attraktion einfach ein super Erlebnis, man sollte sich aber schon darauf einlassen können und wenn man erst danach "The Clinic" macht, finde ich persönlich setzen sich die zwei Storys ziemlich gut zusammen.



Als Fazit ziehe ich für mich: Ja, man kann durchaus VR auf einer Achterbahn umsetzen, WENN man es wie der Europa-Park macht als eigene Attraktion umsetzt und somit ein neues Erlebnis schafft. Universal versucht dies zwar, allerdings wird hier dann halt leider die normale Fahrt nicht angeboten, was ich dann persönlich als Nachteil empfinde. Wenn man wie bei den anderen Bahnen die Wahl hat, stellt das für mich grundsätzlich kein Problem dar, es kommt allerdings ein ganz großes ABER zum tragen... Die Kapazität! Und die leidet halt extrem darunter wenn man auf einer Bahn beides macht. Dazu kommt dann noch meine persönliche Meinung, eine Achterbahn braucht einfach kein VR (wie gesagt, "Eurosat Coastiality" sehe ich als eigene Attraktion), für mich persönlich gibt es da einfach keinen Mehrwert, auch wenn es sich bei einer Bahn "nur" um eine dunkle Angelegenheit handelt. Ein reines Stand-Alone-VR-Erlebnis finde ich jedoch einfach eine gute Ergänzung für die Parks und hoffe ehrlich gesagt, dass hiervon in Zukunft noch mehr kommt und dann hoffentlich mit vielen Real-Filmen. Ich werde mit Sicherheit auch irgendwann "Yullbe" ausprobieren und freue mich auch schon darauf, alleine da man hier ja auch mit Gegenständen und seinen Mitspielern interagieren können soll. Ob es dann im Nachhinein der Eintrittspreis dafür wert sein wird, das muss man sehen.

Kurzfassung:
VR auf Achterbahn als Zusatz = NEIN
VR auf Achterbahnen als separates Erlebnis (ohne merkliche Kapazitätseinbußen) = JA
VR als Stand-Alone-Variante = JA
 

Fiorell

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Ich hatte auch schon ein paar Erfahrungen mit VR und mein Fazit gleich vorneweg: Die Technik ist noch nicht ganz da wo ich sie gerne haben möchte.

Auf dem Alpenexpress gefiel mir VR ganz gut, technisch hat das auch hervorragend funktioniert. Nach wie vor würde ich aber jedem, der jetzt zum ersten Mal Alpenexpress fährt und nur Zeit für eine Fahrt hat, empfehlen, zuerst ohne VR zu fahren. Die Bahn hat ja auch so schon schöne Schauwerte.

Ziemlich schlecht war VR auf Pegasus. Erstens war der PR-Film zum Kinofilm inhaltlich völlig deppert und auch technisch gab es doch etliche Aussetzer. Dort wurde mir auch zum ersten Mal klar, dass mir ziemlich schnell recht übel wird, wenn es auch nur die kleinsten Abweichungen bei der VR gibt.
Die meisten VR-Filme, habe ich mir auch von meinen Mitreisenden sagen lassen, bemühen sich etwas darzustellen, aber scheitern dann doch inhaltlich durch Belanglosigkeiten ziemlich grandios. Das Schicksal teilen sie auch mit vielen Simulator-Attraktionen.

Auf anderen Bahnen, z.B. auf unserem USA-Trip, habe ich dann gerne auf VR verzichtet und bin die Bahn "real" gefahren. Alleine durch den VR-Betrieb verzehnfachten sich dort die Anstehzeiten und an eine zweite Fahrt war eigentlich nicht zu denken.

Wirklich empfehlenswert, und das haben hier auch andere schon gesagt, ist Neuro-Gen im Walibi Holland. Das ist eine VR-Attraktion, aber technisch betrachtet eigentlich etwas ganz anderes als die VR-Achterbahnen. Man erlebt hier einen Film, der mit einer speziellen 360-Grad-Kamera gefilmt wurde. Währenddessen verweilt man stationär in einem Sitz. Das einzige virtuelle hier ist, dass das Bild den Kopfbewegungen folgt - man kann sich quasi im Film umsehen. Und das ist auch das große Plus dieser Attraktion: Die Technik dazu funktioniert einwandfrei.

Valerian bzw. Eurosat Coastiality war bisher das aufwändigste VR-Erlebnis. Ich hatte vorher meine Zweifel ob der Teil des Erlebnisses, welcher bereits vor dem Einsteigen beginnt, überhaupt machbar ist. Man hat jedoch gesehen: Es funktioniert. Dennoch war ich nicht vollauf begeistert. Die Computergenerierten Bilder sind nicht hochauflösend genug und waren manches mal auch nicht synchron. Da gab es dann erst einmal ein paar Stunden leichte Kopfschmerzen nach der Fahrt.

Zum Schluss dann auch noch eine Bemerkung: Ich halte relativ wenig vom Umbauen bestehender Attraktionen (wie z.B. Achterbahnen, Freefall-Tower usw.) in VR-Erlebnisse. Die meisten Attraktionen wurden ja ohne VR geplant. Viel mehr würde ich mir mehr Attraktionen wünschen, die schon von Anfang an für VR konzipiert worden sind. Da kann man dann, wie z.B. im Falle von Neuro-Gen, die immer noch vorhandenen technischen Schwächen besser umschiffen.
 

Floooooo

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Tatsächlich wurde hier das Meiste gesagt; auch mein erstes "VR-auf-Achterbahn-Erlebnis" war der Alpenexpress (mit dem ersten Film, also dem Abenteuer von Euromaus (damals noch kein "Ed" , wenn ich nicht irre ;-) und seinen Freunden - sozusagen das BestOf des Schloss Balthasar-4D-Films) - da war es stimmig, hat gut funktioniert und Spaß gemacht.
Ebenso gut umgesetzt einige Jahre später Valerian, hier war für mich der interessante Punkt auch das freie Bewegen und in den Zug steigen.

Dazwischen gab es einige durchschnittliche (z.B. Revolution im Bobbejaanland), "nette" (Crazy Bats) und auch sehr schlechte (z.B. auch von Domi schon erwähnt: Galxy in Alton Towers oder auch Revolution in Six Flags Magic Mountain (hier wurde mir echt kotzübel, weil der Zug schon in der Schlussbremse stand, mein "Raumschiff" aber gerade noch über die Landebahn schlitterte...) Erfahrungen...
So ein Ding wie Space Fantasy bei Universal Japan ist für mich ein ideales Beispiel für eine Bahn, die sowas genau nicht braucht: die Bahn ist dermaßen toll thematisiert (Augenpopcorn), dass ich zum Glück nach ein paar Sekunden (wohl im Gegensatz zu Manti) die Brille abgenommen und die Bahn lieber "real" genossen habe).
Dazu kommen noch so semi-gute VR-Umsetzungen wie Derren Brown Ghost Train im Thorpe Park (muss ja nicht immer Achterbahn sein...)

Insgesamt freue ich mich immer, wenn ich eben keine VR-Brille aufsetzen muss und trotzdem eine tolle Bahn oder Attraktion erlebe ("VR" sind ja im Prinzip auch die diversen Simulatoren, z.B. bei Universal oder auch Disney - da aber ja lediglich mit Plastik-Brillen, die nicht so schwer & störend sind).

Trotzdem bin ich gespannt, was uns zukünftig noch an interessanten Umsetzungen erwartet (a la Snorri Snorkeling etc.) - VR auf Achterbahnen sehe ich weiterhin eher als Nischenprodukt bzw. als günstige Möglichkeit für Parks, eine ältere Bahn nochmal aufzupolieren bzw. als "Neuheit" verkaufen zu können, ohne ein nennenswert großes Investment leisten zu müssen.
Vermutlich sollten wir bei dem Thema auch wieder berücksichtigen, dass unsereiner natürlich schon die eine oder andere VR-Bahn gefahren ist, für den Ottonormalbesucher bleibt es zum gegenwärtigen Zeitpunkt allerdings sicherlich eine spannende Neuigkeit, mal "mit Computerbrille" zu fahren - egal, wie gut die Umsetzung ist (...dieselbe Zielgruppe, die auch SLCs mag... ;-)
 

sven

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Ich habe diverse VR-Bahnen ausprobiert bisher, das meiner Meinung nach beste Erlebnis wurde aber noch nicht genannt: Die Wilde Maus XXL in VR. Ein witziges und gut gemachtes Thema, flott erzählt, die Eigenheiten einer Maus gut aufgenommen, und alle die ich bisher sah stiegen mit einem Grinsen aus. Klare Empfehlung von mir.
 
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