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Xin chào aus Vietnam. Ein exotischer Reisereport (2/5) Juli 2022 - Huế, Đà Nẵng & Hội An

Schurlrocks

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Xin chào, oder ein freundliches "HELLOOOOOO" wie gefühlt ALLE vietnamesischen Kinder uns zugerufen haben.

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Prolog:

Anfang Juli 2022 trieb es meinen Dad und mich nach Südost-Asien. Achterbahnen und Freizeitparks standen eigentlich nie im Fokus der Reise, trotzdem gelang es mir ganz gut einige Parks hinzu zu schummeln 😁

Da für uns die Reise in 4 Regionen gegliedert war, werde ich ebengleich den Bericht in 4 Teile + Zugabe teilen.

  • Nord-Vietnam mit Hanoi & Halong-Bucht zum 1. Teil
  • Zentral-Vietnam mit Huế, Đà Nẵng & Hội An
  • Süd-Vietnam mit Saigon & Mekong-Delta
  • Phú Quốc Inselurlaub
Wir hatten die Reise über eine Agentur gebucht. Grund dafür war, dass es einfach nicht empfehlenswert ist, Vietnam selbst per Mietauto zu erkunden. Die Distanzen sind teils immens, und der Verkehr (vor allem in Hanoi und Saigon) schlichtweg crazy. Im gebuchten Package waren nicht nur Hotels, Inlandsflüge sowie Reiseleiter inklusive, sondern auch Ausflüge und privater Fahrer dabei. Freizeitparks jedoch leider nicht ;).


Aktuelle Situation und Facts zu Vietnam:

Covid spielte bei unserer Reise tatsächlich nur noch beim Fliegen eine Rolle. Hier herrscht offiziell noch Masken-Pflicht und diese wird zum größeren Teil auch von der Bevölkerung (mit)getragen. Weiters war zu unserem Zeitpunkt bei der Einreise der Impfnachweis notwendig, wurde aber ehrlich gesagt nirgendwo kontrolliert.
Ansonsten war alles sehr entspannt und man merkt, dass sich langsam weltweit die Lage normalisiert. Gott sei Dank.

Bezahlt wird in Vietnam mit dem hauseigenen "Đồng". Für 40€ wird man da direkt zum Millionär.
Generell ist das Preisniveau relativ günstig. Streetfood gibt's für umgerechnet einen Euro. Im Lokal gibt's das kleine (Dosen)-Bier auch bereits ab 1,50€. Schwankt jedoch stark.

Apropos Bier: Falls jemand die Ehre hat, nach Vietnam reisen zu können, kann ich Jedem das Lokale Bier ans Herz legen. Jede Region hat seine eigene Brauerei. Uns hat alles geschmeckt, vor allem das Huda aus Huế.
Darüber hinaus waren wir von der schieren Kaffee-Auswahl begeistert. Vietnam ist nach Brasilien tatsächlich der 2. größte Kaffee-Produzent der Welt. Ein Kultgetränk ist hier der Eiskaffee mit Kondensmilch. (mit Eiswürfeln würde ich aber im Nachhinein etwas vorsichtiger sein ;) )

Ansonsten braucht man sich wirklich keine Sorgen machen. Die Vietnamesen sind super freundlich, freuen sich über jedes Gespräch und gaben sich bei uns immer extrem Mühe.
Die Sprache verwendet lateinische Buchstaben, was auch zum Googlen sehr vorteilhaft ist.
Unterschätzt einfach nicht die immense Größe des Landes. Das Klima unterscheidet sich schnell. War uns im Norden teils noch kalt, fanden wir auf Phú Quốc kaum Abkühlung.

So, nun aber endlich ein Bericht mit unser aller liebsten Hobby!

Kaiserstadt Huế

Von Hanoi ging unser Flug mittels Bamboo Airways nach Huế. Die ehemalige Kaiserstadt liegt im Zentrum von Vietnam, nur wenige Kilometer der Wetterscheide zwischen Nord u. Süd.
Für Counter gibts hier leider nichts zu berichten, daher möchte ich euch etwas über die Kaiserzeit erzählen.

Von 1802 bis 1945 regierte mit der Nguyễn-Dynastie die bisher letzte Kaiserfamilie Vietnam. Ab 1883 war dies aber nur mehr eine sogenannte Marionetten-Regierung unter französischer Kolonial-Herrschaft. Aus einem rund 30 jährigen Bürgerkrieg ging die Nguyễn-Händlerfamilie hervor, welche erstmals das Land "Viet Nam" nannte, und Huế zur Hauptstadt erhob.

Für uns ging es am frühen Morgen zunächst ins Mausoleum von Kaiser Tu Doc. Der 4. Kaiser der Dynastie baute sich hier bereits zu Lebzeiten seine vermeintliche letzte Ruhestätte. Denn, zum Schutz vor den Franzosen wurde er hier nie begraben. Wo er wirklich liegt, bleibt bis heute ein Mysterium. Da Tu Doc aber hier viele Jahre seines Lebens verbrachte, gibt es auch einige Wohnhäuser zu besichtigen.


Eingangsportal
Wohnhaus
Portal zum Grab


Per Bootsfahrt über den Parfümfluss erreichten wir die Thien Mu-Pagode. Der Fluss riecht tatsächlich gut. Dies liegt wohl daran, da im Oberland viele Blüten in den Fluss fallen, und somit ein angenehm frischer Geruch entsteht.

Thien Mu-Pagode
Parfüm-Fluss


Im buddhistischen Tempel gab es scheinbar nicht viel zu sehen, denn relativ flott galten wir Europäer als Highlight, und eine Schlange bildete sich um Fotos mit uns zu machen. lach:-)


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Also gut, zurück mit dem Boot, und weiter zum Kaiser-Palast. Hier wurde eine ganze Stadt, umgeben von mehreren Schutzwallen gebaut. Im Zentrum die verbotene Stadt, exklusiv dem Kaiser und seinen Gästen gewidmet. Ohne Einladung in der verbotenen Stadt? Kopp ab!


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Fun Fact für Drohnen Piloten: 10 Minuten fliegen war hier kein Problem. Dann kam aber ein Soldat, mit der Bitte nun das Fliegen zu unterlassen. Sonst müssten Sie wegen der Radar-Sichtung eine Meldung machen. Sehr cool, und wirklich freundlich!

Danach ging der Tag für uns gemütlich zu Ende. Schließlich mussten wir am nächsten Tag früh raus.
In Hue war die Essenssuche etwas schwieriger. Vietnamesische Küche gab es natürlich an jeder Ecke, aber wir hatten doch mal wieder Lust auf westliches Essen. Beachtet das bei einem Besuch.

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Am Folgetag ging es also früh los. Denn wir überquerten den ominösen Wolkenpass. Ein ziemlich alter Bergpass, welcher klimatisch eben den Norden vom Süden trennt.

Blick in den Norden
Blick in den Süden


Đà Nẵng

Die Millionen-Stadt und einstige Bastion der Amerikaner war für uns nur Zwischenhalt. Essen gingen wir erneut typisch Vietnamesisch. Eine Sehenswürdigkeit in Đà Nẵng sind die Marmor-Berge. Hier stehen im Flachland 5 Felsen, Rundherum viele Steinmetze. Klingt nicht berauschend, aber auf bzw. in einen der Felsen wurde eine buddhistische Pagode gebaut. Hier fanden einige Mönche während der Kriege Unterschlupf.

Nudelsuppe.
Tour-Guide Phuk
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So. Zeit wird's.

Sun World Danang Wonders

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Mitten in Đà Nẵng wurde 2015 die Sun World Danang Wonders eröffnet. Der Park hat sich völlig der Ost-Asiatischen Kultur gewidmet. Und das sieht man (teils mehr, teils weniger) auch. Hier gibt es Tempel aus Kambodscha, Pagoden aus Japan, Tempel aus Indien und viele andere, wirklich schöne Gebäude. (Vietnam, Indonesien, China, Korea, Japan, Singapur, Indien und Thailand sind Themenbereiche)

Der Park hat an unserem Tag erst um 15 Uhr geöffnet, um 16 Uhr mussten wir aber erneut leider schon wieder weiter. Somit wollte ich die Counts schnell abhacken, um danach eventuell noch mehr Eindrücke vom Park zu gewinnen.
Da wir zu Eröffnung des Parks die einzigen Gäste blieben, fühlte sich die Zeremonie etwas komisch an. Nevermind, nett allemal.

Wir machten uns direkt auf den Weg ins hintere Ende des Parks, denn hier steht mit Queen Cobra die intensivste Bahn des Parks. Ein SLC. Ein fuckin SLC... Unseren Ohren zu Gute, ist die Bahn aber neu und tatsächlich mit seiner Lage am und über dem See genießbar. Viele von euch können die Bahn mit Mayan im Energylandia vergleichen. Uns hats jedenfalls gefallen, und als erster Count in Vietnam definitiv würdig.

Könnt so im Energylandia stehen.
Thanks God Westenbügel.


Der Park hat derzeit fünf Coaster in Betrieb. Neben dem SLC haben sich noch ein Intamin Family Launch, ein Vekoma Mine Train sowie Junior Coaster und ein abc inverted coaster ins Line-up geschummelt. Letzterer war bei unserem Besuch zwar in Betrieb, jedoch wegen Wartungsarbeiten nicht fürs Publikum geöffnet.
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Schade, aber von den gebotenen Bahnen nicht der schlimmste Verlust.
Weiter ging es zu Paradise Fall. Hier hat man sich ein Custom Layout von Intamin gegönnt. Die Bahn fuhr sich gut, der Abschuss war überraschend knackig das Layout aber doch relativ kurz. Hier trafen wir erstmals auf andere Gäste, natürlich Vietnamesen, welche während der Fahrt versuchten jegliche Luft aus ihren Lungen zu pressen. Hui, waren die laut.

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Als 2009 der frühere Hard Rock Park geschlossen wurde, witterte die Sun World Group scheinbar eine Chance, und übernahm nicht nur den B&M Sitting Coaster, sondern auch alle anderen Bahnen. Zwei davon fanden den Weg nach Đà Nẵng. (Wobei ich mir mit dem Inverter von abc (?) nicht sicher bin.)

Der Vekoma Mine Train "Port of Sky Treasure" steht hier leider sehr untypisch ohne Dekoration auf der Wiese. Die Fahrt war zwar gut, und machte auch Spaß, aber ohne Thematisierung fehlt einfach der Charme solch einer Bahn. Schade, aber wer weiß wie sich dies im Park noch entwickelt.

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Mehr gibt's da leider echt nicht zu erzählen.
Somit stand für uns nur noch eine Bahn am Plan, und hier war dann völlig überraschend die Hölle los! 😳 Einen (!) ganzen Dispatch mussten wir warten. Gefiel dann doch einigen Kindern besser als die anderen Bahnen. Aber ansonsten auch hier wenig zu erwähnen. Ein Junior Coaster, immerhin mit turbulenter Vergangenheit.

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Mehr Theming als beim Mine Train....

Somit hatten wir die Achterbahnen erledigt, hatten aber auch schon 16:00 Uhr erreicht und sollten zurück zum Ausgang.
Das war aber tatsächlich gar nicht so schade, denn schaute man hinter die schönen Fassaden, erblickte man keine Themen-Fahrten, sondern Bauruinen.
Schaut aber echt gut aus!
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Für alle Counter:
Direkt neben dem Park gibt es scheinbar einen kleinen "Popup" Park. Vom Taxi aus konnte ich einen Coaster erkennen. Dazu konnte ich aber im Netz leider nichts finden. Ob das permanent ist, oder nur vorübergehend hier steht, weiß ich leider nicht.
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Wie bereits erwähnt war Đà Nẵng für uns nur ein Zwischenstopp, und daher ging es nun für uns weiter nach Hội An.

Weltkulturerbe Hội An

Abends ging es für uns noch in die Altstadt, dem gut erhaltenen Zentrum. Hier hat sich Ende des 20. Jahrhunderts der Pole Kazimierz Kwiatkowski für die Erhaltung der historischen Gebäude stark gemacht. Dem geschuldet entwickelte sich die Stadt immer mehr zum Touristen Magneten. Und das hat man gewaltig gemerkt. Was hier los war, war in keiner Weise mit dem restlichen Urlaub vergleichbar. Hier drängten sich (vor allem vietnamesische und chinesische) Touristen durch die Gassen.

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Sehenswürdigkeit ist hier die japanische Brücke, eine überdachte Brücke mit Pagode, eröffnet im Jahr 1595.
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Sehenswert ist vor allem Abends der Fluss. Denn hier fahren schön beleuchtete Flöße mit Touristen auf und ab.

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Am nächsten Morgen wurde es sportlich. Per Fahrrad ging es zunächst ans Meer, und dann weiter ins "Vegetable Village".

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Dort angekommen machten wir zunächst eine Runde über die Felder, dann bekamen wir eine Fußmassage, bevor wir uns selbst unser Essen kochen durften.
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Da wir im Anschluss den Nachmittag für uns hatten, konnte ich erneut von einen Freizeitpark-Besuch überzeugen, und somit machten wir uns mittels "Grab"-Fahrer (dem vietnamesischen Uber) auf nach VinWonders.

VinWonders Nam Hội An

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VinWonders ist der Gegenspieler zu SunWorld. Hier setzt man aber in der Regel auf kleinere Freizeitparks, dafür auf Resort-Erlebnisse mit Wasserparks, Fontänen Shows und anderen Erlebnissen. Hier steht neben dem Freizeitpark und dem Wasserpark noch eine Safari-Floßfahrt, sowie ein Culture-Village. Leider waren zu unserer Ankunft bis auf den Freizeitpark bereits alle anderen Bereiche geschlossen. Sah aber wirklich sehenswert aus, ich ärger mich noch heute.

Im Park gibt´s derzeit hier vier Bahnen. Wir starteten mit dem SFC "Desert Twister" im Standard Layout von Vekoma. Fährt sich gewohnt smooth, macht Spaß, aber erneut leider kein Highlight.
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Hier machte sich erstmals die grottenschlechte Abfertigung der Vietnamesen bemerkbar.. Zwischen zwei Dispatches vergingen über 10 Minuten. Den komplizierten Ablauf erspar ich euch, aber am Kopf greift man sich hier in jeder Station.

Auch VinWonders setzt in diesem Park auf Thematisierung. Denn der benachbarte Mine Train besitzt immerhin einiges an Thematisierung. Machte somit wesentlich mehr Spaß als die Schwester-Bahn in Da Nang.

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Bezüglich VinWonders muss man leider erwähnen, dass die Preisgestaltung wesentlich teurer war, als bei den SunWorld Parks. Negativ fiel das vorallem auf Phu Quoc auf, aber dazu dann mehr im entsprechenden Part.

Im Park stehen dann noch zwei kleine Bahnen. Der Wurm von SBF Visa blieb uns verwehrt. Ob dies an der Größe oder dem Gewicht liegt, konnte ich dem Gefuchtel des Mitarbeiters nicht entnehmen. Zum Glück hat ja dann SBF Visa noch einen Spinner geliefert. Absolut nicht erwähnenswert, immerhin durften wir da mitfahren ;)

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Erwähnenswert sind hingegen die beiden Shows des Parks. Zunächst gibt es am zentralen Gebäude eine Projektionsshow inkl. Pyrotechnik. Später kann dann im eigens dafür erbauten Stadion eine Fontänen-Show überzeugen. Beide Shows erzählen Geschichten. Tatsächlich auch mit englischen Untertiteln.

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Da der Bericht nun schon sehr lange geht, mach ich´s kurz.
Am nächsten Tag gings früh nach Saigon/ Ho-Chi-Minh City. Dazu dann im nächsten Part mehr!

Ich hoffe euch hat der Ausflug in die vietnamesische Freizeitpark-Kultur gefallen. Erneut gilt euch mein Dank fürs Lesen und für die netten Kommentare im letzten Part.

Bis bald,
Schurli
 

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maschal

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Danke für eine zwei bisher echt schönen Berichte. Für uns geht es nächstes Jahr auf Tour durch u.a. Vietnam mit den Coasterfriends und deine Erzählungen stimmen mich auf jeden Fall schon mal so richtig ein 😊 Ich bin gespannt, was ihr noch so erlebt habt.
 

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Schließe mich hier auch mal an und bedanke mich für die tollen Berichte. Freue mich schon auf die nächsten Berichte.
 
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