Superman the Ride (Six Flags New England)
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Halloween-Tour: BUSCH GARDENS EUROPE

Geschrieben von Boris81




Mein letzter Bericht in diesem Jahr stammt aus unserem Besuch in Busch Gardens Williamsburg, Virginia.

Der Park erhält regelmäßig Auszeichnungen als schönster Park der Welt, was zumindest nicht ganz unberechtigt scheint. Busch Gardens liegt inmitten der Natur und hat ein ähnliches Konzept wie unser Europapark: die Themenbereiche bestehen aus hübsch gestalteten europäischen Ländern, obendrein ragen riesige Achterbahnen über den Baumwipfeln hervor, die allesamt in der ersten Liga mitspielen können. Die hügelige Topografie des Parks mitsamt seinen Flüssen und Wasserläufen macht ihn zu einer Besonderheit.

Diesmal haben wir im ehemals parkeigenen Hotel übernachtet, dem Kingsmill Resort, einem Golfhotel direkt am Park mit Shuttle-Service zum Eingang. Am Vorabend des Parktages haben wir den dortigen Wellnessbereich mit Dampfsauna, einem fast todbringend heißen Whirlpool und die Schwimmhalle genutzt, bis wir anschließend in unsere Minivilla im Grünen eingekehrt sind und eine ruhige Nacht verbracht haben.




















Nach einem morgendlichen Frühstücksbuffet im Haupthaus sind wir in den Park gestartet. Schon der Weg zum Eingangsbereich ist üppig bepflanzt und stimmt auf das weitere Areal perfekt ein. Nach Durchschreiten des Tores betreten wir die englische Promenade, um uns in einem der Shops gleich ein Quick Queue Ticket zu besorgen. Wir rechneten aufgrund der Howl-O-Scream-Veranstaltung mit Hochbetrieb.





Unser Weg führte uns direkt nach Schottland, zum dort ansässigen Loch Ness Monster. Die Arrow Loopingbahn sieht aufgrund der ineinander verschlungenen Loopings ziemlich beeindruckend aus und hat eine stattliche Höhe. Also nix wie rein!



Die Fahrt beginnt mit dem obligatorischen Lifthill, der uns bis auf 40 Meter hinauf führt. Der erste Sturz ins Tal überquert in einem Affenzahn den Fluss, nur um auf der anderen Seite wieder emporzuschießen.

Die folgende Kurve führt uns direkt in den zweiten Drop und anschließend in den sehr engen Vertikallooping. Wir verlassen den von außen sichtbaren Bereich der Bahn und schlendern in eine dunkle Höhle, in der wir eine mehrfache Helix bewältigen und kurz danach den zweiten Lifthill (wieder unter freiem Himmel) erklimmen. Die letzte Abfahrt führt zielstrebig in den zweiten Looping und direkt in die Bremse.







Von allen Vekoma- bzw. Arrow-Loopingbahnen die ich kenne, ist die Bahn in Williamsburg die beste! Sie fährt relativ sanft, hat eine ordentlich lange Strecke und ist perfekt in die Landschaft integriert.

Über die große Holzbrücke im Zentrum des Parks gelangt man zur Rhine River Cruise. Auf dem Weg dorthin, kommt man an einem Aussichtspunkt vorbei, der jedes Coasterherz höher schlagen lässt: man steht direkt an dem Punkt an dem sich drei Achterbahnen kreuzen.











Von hinten saust Loch Ness an einem vorbei, von vorne rasen die Züge von Alpengeist auf uns zu, um im letzten Moment unter ohrenbetäubendem Lärm nach oben in die Cobrarolle zu schießen, gleich dahinter gleitet Griffon in die Immelmannfigur – besser kann man’s nicht haben.

Hier könnte ich Stunden damit verbringen, die Bahnen zu beobachten, Fotos zu schießen und mir die Jubelschreie der Besucher anzuhören.

Die anschließende Bootstour bietet außer absoluter Ruhe und Gelassenheit interessante Ausblicke auf den B+M Hyper Apollo’s Chariot, den wir später noch bezwingen wollten.











Nachdem unser Boot wieder angelegt hatte, ging es eine steile Treppe hinauf in den Deutschen Themenbereich.











Neben dem Hofbräuhaus dreht hier ein weiteres Biest seine Runden: der Inverted Coaster Alpengeist. Sein fast 60 Meter hoher Skilift gehört zu den größten der Welt bei dieser Art von Bahn.







Wir nehmen in der ersten Reihe Platz. Die Auffahrt kommt uns wie eine Ewigkeit vor und bietet bei aller Aufregung tolle Ausblicke auf die Umgebung.

Nach dem Ausklinken am höchsten Punkt, legt sich der Zug in die rechts geneigte Abfahrt und nimmt dabei dermaßen an Geschwindigkeit zu, dass einem fast die Spucke wegbleibt - Wahnsinn!

Wir rauschen durchs Tal, hinein in einen gigantischen Immelmann und rasen anschließend in den 360 Grad Looping, der einem echt die Schuhe auszieht!

Immer tiefer gräbt sich Alpengeist mit seinen Inversionen ins Gelände und schickt uns in eine Cobrarolle mit gigantischen Ausmaßen (leider auch mit unangenehmen Bügelkontakt).

Die Zwischenbremse lässt uns kurz durchatmen, bis Alpengeist zur Zero-G-Roll ansetzt und die Fahrt mit einem weiteren Überschlag beendet.

















Alpengeist ist vor allem eines: wild! Die Strecke ist ebenfalls genial ans Gelände angepasst, der Looping befindet sich am tiefsten Punkt weit unten im Tal.

Von der Aussichtsterrasse hat man einen perfekten Blick auf die vorbeibrausenden Züge, während man sich Gedanken darüber machen kann, welcher Inverter jetzt besser ist: Alpengeist oder Montu? Für mich: ganz knapp Montu.

Im angrenzenden Oktoberfestbereich wartete die Geisterbahn „Darkcastle“ auf uns. Die Bahn ist ausgestattet mit 3D-Projektionen und entsprechenden Brillen, aber auch reale Kulissen sind hier zu sehen.

Wer Angst vor Wölfen hat, wird hier regelrecht therapiert. Die Fahrt ist wirklich gut gemacht und löst einige Schreckmomente aus. Klasse sind auch die beweglichen Chaisen, die während der Fahrt Drehungen und Wendungen absolvieren, durch lodernde Kamine h
indurch jagen und am Ende einen Sturz vom Burgturm simulieren.





Fazit: super Bahn, vom Thema her besser als Spiderman in Universal, aber Achtung: empfindliche Gemüter (Gruß an meinem Mitreisenden) neigen hier zur Reiseübelkeit mit entsprechenden Folgen…















Der komplette Oktoberfestbereich wirkt sehr sympathisch. Hier dröhnt aus mehreren Lautsprechern heimische Musik („ja mir san mim radl da“), es gibt Brezeln (die Amis können einfach net backen…) und Bier, und im Festhaus kann man die traditionellen Tänze dazu bewundern. Außer dem neuen Mach Tower (Freifallturm) befindet sich hier auch die neueste Achterbahn „Verbolten“.

Der als Autowerkstatt gestaltete Ansteh- und Bahnhofsbereich mitsamt der ständig aus den Lautsprechern trällernden Gerta stimmt perfekt auf das Thema Schwarzwald und Bayern ein.

Wir rollen langsam aus der Station hinaus, bis uns kurze Zeit später der erste Launch packt und zielstrebig in den dunklen Schwarzwald schießt. Der folgende Drop und die anschließende Helix in völliger Dunkelheit geizen nicht mit G-Kräften.

Bis hierhin war ich lediglich von einem Familycoaster ausgegangen, doch wir wurden eines besseren belehrt. Nach einer weiteren Steilkurve im Indoorpart der Achterbahn rollt der Zug schließlich auf eine Plattform und kommt zum Stillstand.

Über uns tauchen magische Projektionen auf, die Musik wird immer düsterer und plötzlich fällt der Zug geradewegs zu Boden - ganz besonders für Erstfahrer wirkt dieses Freefallelement echt genial.

Nun führt uns der zweite deutlich heftigere Launch wieder ans Tageslicht und befördert den Zug auf eine wackelige Holzbrücke in 30 Metern Höhe. Hier stürzen wir ein letztes Mal in die Tiefe Richtung Rhine River und gelangen nach einer weiteren Steilkurve zurück in die Station.









Ich bin zum Glück in den Genuss kommen, das Vorgängermodell Big Bad Wolf zu fahren, und kann bestätigen, dass mit Verbolten ein würdiger Ersatz gefunden wurde. Die Bahn hat definitiv Power und besonders der erste Abschuss hinein in den Tunnel bietet einen wahren Nervenkitzel! Im direkten Vergleich zu Cheetah Hunt gewinnt eindeutig Verbolten!

Über die San Marco-Brücke, die herrliche Ausblicke auf die Coaster-Skyline am Rhine River bietet, gelangen wir nach Italien. Die Promenade neben dem Theater lässt sogar ein wenig Toskana-Feeling aufkommen und die wunderschön angelegten Gartenanlagen werden offensichtlich top gepflegt. Doch für uns gab es hier nur ein Ziel: die „Kutschfahrt“ auf Apollo’s Chariot, einer der ersten Hypercoaster von B+M.















Nachdem wir den Lifthill bewältigt haben, werden wir vom anschließendem Pre-Drop und der tiefen Abfahrt überrascht. Der nächste Airtimehügel mitten im Wald macht seinem Namen alle Ehre und führt auf einen weiteren Hügel, dessen Ausfahrt jedoch nach links unten abknickt und eindrucksvoll deutlich macht, wie sich Fliegen wohl anfühlen muss.

Die folgende Helix kann bei dem einen oder anderen sogar zum leichten Grey-Out führen, dieser wird jedoch kurze Zeit später wieder durch abhebende Kräfte auf dem nächsten Hügel abgelöst. Auf dem Rückweg passiert Apollo weitere Camelbacks, deren Abfahrten aufgrund der hügeligen Lage meist tiefer hinabführen als erwartet.

Nachdem der Zug mit Hilfe einer schwungvollen S-Kurve den Fluss überquert hat, stürzt dieser ein letztes Mal in eine Senke um anschließend in der Schlussbremse zu landen.













Apollo’s Chariot ist große Klasse, die Fahrt verläuft komplett im Wald und die Streckenführung weiß zu gefallen. Für eine Top-10-Platzierung fehlt mir aber im Vergleich zu Nitro oder Diamondback etwas an Power, trotzdem sollte man die Achterbahn nicht verpassen. Ganz besonders die Nachtfahrten unter klarem Sternenhimmel waren bombastisch.

Im benachbarten Pompeji haben wir uns auf Entdeckungstour begeben. Die Bootsfahrt führt die Besucher mitten in die versunkene Stadt, umgeben von Feuereffekten und einstürzenden Türmen. Dem Untergang der Stadt entkommen wir nur mit einem Sturz ins kühle Nass, der für unsere Verhältnisse zum Glück recht trocken ausfällt.







Als nächstes haben wir von Italien aus die dortige Eisenbahnstation gestürmt, um eine komplette Runde durch den Park zu drehen.



Im Themenbereich New France haben wir die Bahn verlassen und sind durch die schön gestalteten Holzhütten geschlendert, um das ein oder andere Souvenir zu ergattern. Der ganze Bereich wirkt wie ein riesiger Grillplatz im Wald, aus Trapper’s Smokehouse ziehen gewaltige (nach frisch Gegrilltem duftende) Rauchschwaden über die Dächer und es bieten sich viele urige Sitzgelegenheiten im Grünen, um die Füße einen Moment baumeln zu lassen.



Anschließend haben wir die Hauptattraktion des französischen Themenbereichs erkundet: B+M’s Dive Coaster Griffon. Genau wie Sheikra ist die Bahn einfach bombastisch anzuschauen.

Die ungeheuren Ausmaße, die gewaltigen Schienen und die sofa-artigen Züge, die mit kreischenden Mitfahrern den First Drop hinunterstürzen, lassen sich am besten von der Zugangsbrücke aus beobachten. Gerade das Wassersplash-Finale der Achterbahn löst bei den Zuschauern Staunen und Gelächter zu gleich aus.

















Nach nicht weniger als 5 min. dank Drängelpass sitzen wir in der letzten Reihe. Der relativ steile Lifthill ist das Markenzeichen der Dive Coaster und bietet am höchsten Punkt einen tollen Rundumblick bis hin zum James River.

Der spektakulärste Moment ist sicherlich die Hangtime am First Drop, die mit einem Ruck in die Tiefe plötzlich beendet wird. Die Abfahrt und die damit verbundene Airtime ist bei den Dive Coastern dieser Größe einfach unschlagbar. Anschließend saust Griffon in die riesige Immelmannfigur, um nach deren Ausfahrt erneut Schwung zu holen und über eine Steilkurve in der Zwischenbremse zu landen.

Im Unterschied zu Sheikra fehlt bei dem folgenden zweiten 90°-Drop der Tunnel, dafür bietet Griffon aber eine weitere Überschlagsfigur, die uns mit einem Airtimebuckel ins Splashbecken entlässt, um das Ende der Fahrt einzuleiten.

























In dieser Position sind die meisten Fotos hier entstanden...;)



Griffon ist genauso wie Sheikra eine super Bahn, die vor allem durch die steilen Abfahrten und die schwungvolle Streckenführung glänzt. Trotz der Lobeshymnen gebe ich Sheikra aufgrund des leicht abgewandelten und besseren Layouts sowie der Thematisierung den Vorrang.

Auf alle Fälle kann sich die SeaWorld-Gruppe glücklich schätzen, die beiden Knallerbahnen in den BuschGardens Parks anbieten zu können. Schade, dass dieser Coastertyp bisher noch nicht den Weg in andere US-Parks gefunden hat…

Nach diesem Geschwindigkeitsrausch war es Zeit für eine Fahrt mit der Seilbahn. Aus luftiger Höhe konnten wir einige spektakuläre Ausblicke auf die von Wäldern umringte Coasterlandschaft geniessen.



Wir verlassen Frankreich anschließend zu Fuß und begeben uns an den Wolfsgehegen vorbei zum Themenbereich Irland.











Mittlerweile war die Howl-O-Scream-Veranstaltung in vollem Gange und so ließen wir es uns nicht nehmen, das dortige Maze zu besuchen. Dieses handelt von den 13 Urängsten der Menschheit und befindet sich in den Katakomben der Simulationsfahrt Europe in the Air. Wie alle anderen Horrorhäuser im Park ist auch dieses einzigartig gestaltet.

Wir mussten uns durch enge Tunnel hindurchwühlen, während wir von grässlichen Monstern verfolgt wurden. Highlight war jedoch die Todesbrücke: wir mussten auf einem wirklich schmalen Steg über brodelnde Lavamassen hinweg balancieren. Der Blick nach unten war schwindelerregend.

Wir haben noch nie so eine krasse optische Täuschung erlebt, ich dachte nur „Mann, die können uns doch nicht ernshaft dem Risiko aussetzen, hier in die Tiefe zu stürzen…“.

Nach all den Schockmomenten in den vorherigen Räumen des Mazes war unser Gehirn einfach nicht mehr in der Lage, alles korrekt zu begreifen (der Abgrund und die Lavamasse war in Wirklichkeit ein Spiegelbild der Decke, die dementsprechend gestaltet war). Echt Hammer!





Wir haben danach einen zweiten Parkrundgang absolviert, um die anderen Mazes zubesuchen und die Coaster bei Nacht zu fahren.

Letztes Horrorhaus an dem Abend war Deathtrain in den Hallen der Pompeji-Wasserbahn. Das Maze war als detailgetreue Nachbildung einer U-Bahn gestaltet. Wir sind auch hier, von Verfolgungswahn getrieben, durch den U-Bahnschacht gehechtet.

Dieser war in blendend weißes Licht getaucht und von dichtem Nebel durchzogen, an jeder Ecke öffneten sich die Fensterklappen und Schranktüren mit ohrenbetäubendem Lärm, so dass wir mehr als einmal zusammengezuckt sind.

Am Ende läuft man durch ein Zugabteil, in dem blutverschmierte Leichen herumliegen, während sich eine Boa über die Sitze hinwegschlängelt (ich kann bis heute nicht sagen, ob diese echt war). Wir sind ungelogen schweißgebadet vor Angst aus dem Maze herausgehetzt.



Die Halloween-Veranstaltung war weltklasse! Schön, dass der gesamte Park miteinbezogen wurde, alles war entsprechend dekoriert, allerhand gruselige Gestalten wuselten durch alle Parkbereiche, Nebelschwaden wohin man schaut. Nach unserem Besuch der Horronights in Rust vor kurzem mussten wir feststellen, dass der Europapark in dem Bereich einpacken kann! Busch Gardens rocks!

Und auch sonst gehört der Park einfach zu den ganz Großen. Wie bereits zuvor beschrieben sind alle Achterbahnen erste Sahne, die Thematisierung, die Landschaft innerhalb des Parkareals und zu guter Letzt die durchaus schmackhafte Gastronomie tragen zum Gesamterlebnis bei.

Nach Cedar Point ist Busch Gardens Williamsburg mein persönlicher Parkfavorit. Zu schade, dass sich der Park einen unwürdigen Sky-Scream-Klon zur nächsten Saison anschafft, zumal alle Bahnen dort von der Exklusivität und der Einbettung ins Gelände leben. Aber das ist ein anderes Thema.

Danke nochmal fürs fleißige Lesen meiner Berichte, ich hoffe es hat euch gefallen. Ihr hört von uns spätestens wieder im nächsten Jahr nach unserer USA-Südstaatentour.

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