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Europapark eröffnet Can-Can Coaster







Vor rund 10 Monaten schloss der Europapark Rust für immer seine 1989 eröffnete Kult Dunkelachterbahn Eurosat. Die Lebenszeit war schlicht und einfach abgelaufen. Jedoch hat man sich in Rust entschieden nicht einfach eine neue Attraktion in die silberne Kugel zu installieren, sondern dass man die Bahn nahezu 1:1 wieder aufbauen wird. Das Ganze natürlich mit modernem Schienensystem und komfortableren Wägen.




Am 12.09.2018 war es dann soweit und man übergab die Bahn erstmals der Öffentlichkeit. Im Rahmen einer großen Doppelfeier (Nachmittags für Journalisten, Abends für geladene Gäste und B-Prominenz) präsentierte man nicht nur die Bahn sondern gleich die komplette Überarbeitung des französischen Themenbereichs. Denn die silberne Kugel stand bisher etwas verloren in den Kulissen des ehemaligen Europapark Architekten Ulrich Damrau und hatte keine wirkliche Bindung zum Thema Frankreich. Dies hat man nun komplett verändert und einen thematischen Bogen an Kulissen aus dem Elsass, in der der ebenfalls überarbeitete Dino Ride von Madame Freudenreich steht, und Kulissen aus der Belle Epoque (Frankreichs 20er Jahre) gespannt. Letztere Thematik unterstrich man mit einem Kooperationsvertrag mit dem weltberühmten Moulin Rouge, jenem Nachtvarieté, das den alten Volkstanz Can-Can zu einem erotischen Gesamtkunstwerk gebracht hat. Dieser Tanz war dann auch namensgebend für die alte Eurosat Achterbahn, die ab sofort als Can-Can Coaster firmiert. Zuvor waren übrigens die Thematisierungsoptionen Steampunk und Jules Verne vorgesehen und es wurde sogar daran gedacht den Coaster ohne silberne Kugel zu präsentieren - alle Vorschläge wurden aber vor allen Dingen von der Familie Mack persönlich vom Tisch gewischt.










Dem Park ist bei der Thematisierung auch ein wirklich gutes Gesamtkonzept gelungen, das sich bis in die Warteschlange des Coasters hineinzieht. Leider hört es dann aber beim Besteigen des Wagens auf. Denn sobald man den Bahnhof der Achterbahn verlässt und langsam hinauffährt, fallen einem sofort die wirklich billig wirkenden Dekoelemente des Trommellifts ins Auge, die mit ihren grellen,bunten und unrealistischen Farben einer 80er Jahre Kirmesachterbahn entliehen sein könnten. Diese grell leuchtenden Deko Elemente sind dann auch im Inneren der Bahn zu finden und wirken wie Fremdkörper. Generell ist die Fahrt der Dunkelachterbahn viel zu hell und zeigt somit viel zu viel vom Schienenverlauf. Hier hätte man mal lieber zur Konkurrenz geschaut was heutzutage an Projektionen, Nebelwänden oder gezielten Lichteffekten möglich ist.
Die Fahrt an sich hat sich wenig zur alten Eurosat verändert - natürlich deutlich sanfter und angenehmer. Den Eurosat Nostalgikern wird es gefallen. Zudem hat man einen kleinen Respekt an die alte Bahn gezollt, indem während der Fahrt teilweise der originale Soundtrack (in französisch/ abgewandelter Form) zu hören ist.


Als besonderes Schmankerl bietet man auch bei dieser Achterbahn einen VR Ride an - erstmalig aber per separaten Zugang zu einem zweiten Bahnhof, der es möglich macht einen Zug voller VR Gäste per Weiche in den normalen Schienenverlauf wieder einzufügen. So beginnt das VR Abenteuer dann auch nicht erst mit dem Aufsetzen der VR Brille im Wagen der üblichen Station sondern schon in einem Pre Show Raum, der sich auf der Rückseite der Kugel befindet und somit auch kein Durchschreiten des Belle Epoque Wartebereichs voraussetzt. Im Pre Show Raum bekommt man auch keine Brillen aufgesetzt, sondern ganze Helme an denen die Brille und Kopfhörer montiert sind und taucht somit gleich in die Geschichte ein. Da die Helme auch ein Positionstracking integriert haben, kann man nun also mit aufgezogenem Helm die Wägen besteigen.




Das funktioniert erstaunlich gut. Der Film bzw. das Abenteuer sind am Luc Besson Film Valerian angelehnt. Hier bekommt man mehr als die übliche VR Fahrt und somit macht das Ganze auch etwas mehr Sinn. Jedoch kränkelte die Anlage bei unserem Opening Besuch noch an vielen Stellen und somit sind in den ersten Wochen sicherlich viele Einschränkungen möglich. Die VR Option wird übrigens per Time Slot und 3 Euro Zusatzpreis massentechnisch geregelt - auch eine Fastpass Funktion ist für die Zukunft vorgesehen.

Am Ende des Tages muss man einerseits den Hut vor dem Europapark ziehen das man wegen einer notwendigen Erneuerung einer alten Achterbahn einen zweistelligen Millionenbetrag ausgegeben hat um einen ganzen Themenbereich thematisch auf ein neues Level zu hieven und dabei zwei alte Attraktionen ins neue Jahrtausend zu bringen. Andererseits ist es nicht gelungen beide Attraktionen wirklich frisch erscheinen zu lassen. Gerade der Can-Can Coaster wirkt dabei fast unberührt, und hätte man keine neue Warteschlange und eine rote Mühle als Eingangsbereich, so würde es Besuchern die vor 10 Jahren das letzte Mal da waren kaum auffallen dass hier viel Schweiß und Geld in einen neuen Coaster geflossen sind. Ein wenig mehr Innovation und Mut wäre auch in Rust endlich mal angesagt.

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