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Taiga hebt zum ersten Sturzflug ab!





Mit dem Wort "Taiga" verbindet man eigentlich dichte und weitläufige Waldlandschaften. Spätestens ab heute wird dem geneigten Achterbahnjunkie zuerst eine Achterbahn im finnischen Freizeitpark "Linnanmäki" in den Sinn kommen, denn dort wurde in den letzten zwei Jahren ein Multi-Launch-Coaster der lichtensteinischen Edelschmiede Intamin gebaut. Was auf dem hügeligen Grundstück entstanden ist reiht sich Oben unter den Top Bahnen Europas ein und kann ohne Probleme in einem Atemzug mit Bahnen wie Helix und Taron genannt werden.

Bevor wir auf die heutige Eröffnung eingehen, bei welcher wir exklusiv für euch vor Ort waren, wollen wir aber nochmal einen kurzen Blick zurück auf die Planungs- und Bauphase werfen.


Planungsphase

Bei einer Gesprächsrunde auf der Coasterfriends Finn-Russia Tour 2017 ließ ein Offizieller des Parks verlauten, dass man schon an einer neuen Bahn plant, mehr Infos wollten sie damals aber nicht herausrücken. Später tauchten Konzepte einer Bahn des amerikanischen Herstellers S&S und des deutschen Herstellers Maurer AG auf, die es aber beide nicht in die engere Auswahl geschafft haben. Insgesamt wurden Angebote von 7 Herstellern eingereicht.

Spike Coaster Konzept von der Maurer AG - Link zum Forum
Launch Coaster Konzept von S&S - Link zum Forum

Am 22.03.2018 wurde Taiga dann offiziell angekündigt (wir berichteten).

Mit der Ankündigung wurde dieses Bild des Layouts veröffentlicht:



Bauphase

Nach dem Abriss der Wasserachterbahn "Vonkaputous" begannen unverzüglich die Tiefbau- und Fundamentarbeiten, die bei einem solch steilen Gelände um einiges anspruchsvoller waren, als sie es bei einer neuen Bahn "auf der grünen Wiese" gewesen wären. Für die Montage wurden die Spezialisten von RCS engagiert, die schon bei Bahnen wie "Speedmonster" ihr Geschick bei der Montage im schwierigen Terrain beweisen mussten.

Das Baugelände nach dem Abriss der Wasserachterbahn:


Ein halbes Jahr später sah es dort schon so aus:


Die Bahn wurde über zwei bestehende Bahnen hinweg gebaut:


Übersichtsbild von Ende Dezember `18:


Zeitraffervideo vom Bau:



Gestaltung/Lage der Bahn

Der in der Werbekampagne verwendete Raubvogel, der auch das Frontcar der Züge ziert, ist eines nettes Detail der recht offen gestalteten Züge, diese sind von der Bauart und den Bügeln her mit Taron gleichzusetzen. Die Station ist entsprechend des Namens "Taiga" in Richtung Wald gestaltet, wobei das hier auch eher als nettes Detail zu bewerten ist. Es gibt zwei Wartebereich, wobei einer weniger gestaltet wurde als der andere. Hierbei dürfte es sich vermutlich um einen Singel-Rider Eingang handeln. Ähnlich wie bei Helix kommen Terraincoaster, zu denen Taiga gezählt werden darf, auch ohne Thematisieurngselmente im Fahrverlauf aus. Der Fahrverlauf, die tollen Interaktion mit dem Gelände sowie Near-Miss Momente zu Stützen/Schienen bieten auch so genug Abwechslung. Der Wartebereich verläuft unter der Bahn, ist aber zu großen Teilen eingetunnelt, sodass man nicht viel von der Bahn sehen kann.

Teaser zur Bahn:


Fahrerlebnis

Ähnlich wie bei Helix startet man bedingt durch das abfallende Gelände nicht am tiefsten Punkt der Bahn. Der erste Launch beschleunigt die Passagiere in einen 360° Twisted Dive Drop, eine Inversion, dessen Einfahrt von außen surreal wirkt, da man zuerst nachts rechts außen gekippt wird bevor sich die Drehung der Inversion erst am Scheitelpunkt fortsetzt und den Zug in eine tiefe Talabfahrt befördert. Dort nimmt der Zug richtig Fahrt auf und erreicht nach einer stark geneigten Rechtskurve wohl die Höchstgeschwindigkeit des ersten Fahrabschnittes. Über eine erst abfallende und dann aufsteigenden Helix sowie viele geneigte Kurven/Wenden schlängelt sich die Bahn nun in Richtung des zweiten Launches. Der zweite Launch erfolgt fliegend und ist etwas weniger druckvoll als der zweite Launch von Taron. Nach dem Launch wird der höchste Punkt des Layouts, der Outside Top Hat, erreicht. Der Top Hat selbst wird recht gemütlich überfahren und lässt einem kurz Zeit durchzuatmen. An die Abfahrt schließt sich ein Element an, dessen optische Wirkung kaum abzusprechen ist. Es geht kopfüber in einem Zero-G-Stall (hier Inverted 0g Airtime Hill genannt) über eine andere Achterbahn des Parks, den Mack E-Motion Coaster "Tulireki", hinweg. Sicherlich eines der Highlights im Layout. Im Anschluss an dieses Element wird dann wohl die höchste Geschwindigkeit des zweiten Fahrabschnittes erreicht, denn durch die Hanglage fährt man ziemlich weit ins Tal um Anlauf für den großen Immelmann, die höchste Inversion der Bahn, zu nehmen. Bevor dieser jedoch durchfahren wird, überquert man einen kleinen Airtimehil, der einen kurzen und für die Fahrgäste sicherlich überraschend intensiven Airtimemoment (insbeondere in der letzten Reihe) bietet. Der Airtimehügel bietet -1g Ejector Airtime! Nach dem Immelmann ist aber noch lange nicht Schluss, der Zug fährt zwar zurück in Richtung Station, aber nur um über diese hinweg zu fahren und in einem weiteren Anlauf bergab genug Schwung für die letzte Inversion der Bahn zu nehmen. Die S-Kurven Kombination wurde übrigens von Taron inspiriert und bietet am Ende einen überraschend intensiven Airtimemoment, wenn der Zug nach links ins Tal abtaucht. An die Twisted Zero-G-Roll schließt sich dann nur noch eine Kurve an, die den Zug in die Schlussbremse führt. Nach knapp 1,5 Minuten kommt man dann voll Adrenalin wieder im Stationsgebäude an. Das Layout ist wirklich sehr abwechslungsreich und sehr intensiv, Taiga ist eine richtige Spaßmaschine!


Drohnenaufnahmen der fertigen Bahn:



Impressionen der Bahn:

2. Launch mit Tophat










Das schön gestaltete Frontcar


Impressionen vom Wartebereich/der Station:





Feierliche Eröffnung des Eingangs











Fakten

Hersteller: Intamin Amusement Rides
Länge: 1.104 m
Höhe: 52 m
Höchstgeschwindigkeit: 106 km/h
Züge: 4 Wagen á 4 Personen = 16 Personen pro Zug
Kapazität: 800 Personen pro Stunde
Fahrzeit: 1:25
min. Größe Passagiere: 1,4 m
Inversionen: 4 Stück
Kosten für die Bahn: 10 Mio. € (ohne Stationsgebäude und Fundamente)
Gewicht der Schienen: 280 Tonnen - größtes Einzelgewicht: 5000 kg
Gewicht der 250 Stützen: 420 Tonnen
max. G-Kraft: 5 g

Elemente
- 2 x LSM Launch
- Zero-G Winder
- 52 m hoher Outside Top Hat
- Zero-G-Stall
- Immelmann
- In-Line Twist


Video zur Eröffnung

Link für Mobilgeräte


Zu Linnanmäki

Linnanmäki ist Finnlands ältester und beliebtester Freizeitpark und liegt mitten in der Hauptstadt Helsinki. Der Vergnügungspark, der von der Stiftung Kindertag betrieben wird, wurde 1950 eröffnet. Linnanmäki hat über 40 Fahrgeschäfte sowie Restaurants und Cafés. Die beliebteste Attraktion im Vergnügungspark ist die Holzachterbahn "Vuoristorata", die seit 1951 die Besucher begeistert.

Die Stiftung Kindertag unterhält und entwickelt den Vergnügungspark Linnanmäki, um Spenden für die finnische Kinderfürsorge zu sammeln. Das Spendenziel für dieses Jahr liegt bei 4,5 Millionen Euro. . Während die Besucher im Freizeitpark Spaß haben, unterstützen die Parkbesucher also auch direkt die finnische Kinderhilfe.

Die Stiftung Kindertag wurde von sechs Kinderhilfswerken gegründet: der Central Union for Child Welfare, der Mannerheim League for Child Welfare, Barnavårdsföreningen i Finland, der Federation of Mother and Child Homes and Shelters, Parasta Lapsille und Save the Children.


Fazit

Der Park bot auch vor Taiga sicher schon genug Argumente um einen Trip nach Finnland zu rechtfertigen, mit Taiga hat sich der Park aber einen über Europa hinaus bekannten Topcoaster in den Park geholt, der sich vor der Konkurrenz nicht verstecken muss. Die Mischung aus schnellen Richtungswechseln wie bei Taron und tollen Inversionen wie bei Helix bieten für jeden Geschmack etwas. Wer nur Airtime liebt oder möglicht oft kopfüber unterwegs ist wird hier nicht glücklich, das Gesamterlebnis steckt aber viele andere Bahnen in die Tasche und macht Taiga zu einem der Topziele in Europa/auf der Welt!


Quelle - PK zur Eröffnung / Pressemitteilung
Quelle - Bild "Layout"
Quelle - Bild "Baufläche"
Quelle - Bild "Übersicht"
Quelle - Bild "Aufbau"
Quelle - Bild "Übersicht Montage"
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