Maverick81
Airtime König
- Mitglied seit
- 2011
- Beiträge
- 389
Letzter Stopp unserer diesjährigen Tour war das beschauliche Branson im Bundesstaat Missouri.
Alle Berichte der Tour:
Midwest-Tour 2014: Goliath in SIX FLAGS GREAT AMERICA - Teil 1
Midwest-Tour 2014: Banshee in KINGS ISLAND - Teil 2
Midwest-Tour 2014: Outlaw Run in SILVER DOLLAR CITY - Teil 3
Was sich wettertechnisch bereits in Ohio angekündigt hatte, hat sich hier nochmal gesteigert. Je näher wir unserem Ziel kamen (unsere Fahrstrecke führte uns von Mason, Ohio über St. Louis nach Branson), desto heißer wurde es. Das Thermometer im Mietwagen zeigte bereits über 100° Fahrenheit an (nur zur Info, das sind ungefähr 40° Celsius!!!), dazu fast 100% Luftfeuchtigkeit. Wir wurden also regelrecht gegrillt und anschließend damfgegart. Sowas habe ich selbst in den Sommermonaten in Orlando nicht erlebt. Aber gut, immer noch besser als Regenwetter.
Kurz vor der Autobahnausfahrt wurde es immer hügeliger und wir befanden uns mittlerweile mitten in den Ozark Mountains. Nur noch eine kurze Fahrt bis zu unserem Übernachtungsort für die nächsten 4 Tage, die Silver Dollar City Cabins, mitten im Wald.
Nachdem wir ausgepackt und uns etwas akklimatisiert hatten (sofern man das so nennen kann bei der Gluthitze) sind wir gegen 17 Uhr nochmal zum Park, um uns einen ersten Eindruck zu verschaffen und evtl. Outlaw Run zu stürmen, bevor die Tore um 18 Uhr schließen sollten.
Wir waren von der Thematisierung total gefesselt, überall urige Westernhütten mit Shops und Restaurants, viele verwinkelte Ecken, Wasserfälle, Flussläufe, sehr viel Grün. Der Park wirkt unglaublich authentisch. Außerdem ist das ganze Areal sehr sehr hügelig, viele steile Anstiege sind zu bewältigen.
Der Altersdurchschnitt der Besucher war bestimmt 50 plus, da zu dieser Zeit irgendwelche Gospelfestivals stattfanden; Vorteil für uns: 0 Wartezeiten bei den Achterbahnen!
Aufgrund des verwinkelten Parklayouts war es gar nicht so einfach, den Weg zur Holzachterbahn zu finden, wir haben es dennoch geschafft.
Ich war extrem gespannt, wie gut Outlaw Run wirklich ist, sie wurde ja immer als das Non-Plus-Ultra der Holzbahnen beschrieben, davon wollte ich mich überzeugen!
Also, nix wie rein in die Station, wir mussten bei 1-Zug-Betrieb nur ganz kurz warten, doch dann passierte das: der Zug rollte in den Bahnhof und ein Junge in der Bahn hatte wohl Nasenbluten oder irgendwas während der Fahrt bekommen. Folglich wurde die Bahn geschlossen.
Wer jetzt denkt, die Mitarbeiter hätten das bissl Blut kurz weggewischt und weiter geht’s, der wurde eines besseren belehrt. Die Mitarbeiter mussten natürlich erstmal einen Supervisor telefonisch herbeirufen. Dieser hat sich wohl Zeit gelassen, war ja auch bereits halb 6, also eine halbe Stunde kurz vor Feierabend.
Nach gefühlten 20 Minuten kam dieser auch endlich angetrabt um den Zug, den Ausstiegsbereich und die Brücke Richtung Ausgang genau nach eventuellen Blutspritzern abzusuchen. Nachdem er mehrmals die gleiche Strecke abgelaufen war, hat er seinen Mitarbeitern das OK gegeben, die Flecken wegzuwischen.
Danach musste er natürlich noch eine Testfahrt in der Bahn absolvieren, da diese ja nun für ein paar Minuten außer Betrieb war. Alles schön und gut. Nur dann kam folgendes: nach Rückkehr des Zuges samt Supervisor öffneten die Bügel nicht mehr richtig, also war die Bahn wieder down!!!
Mittlerweile waren unsere Nerven etwas strapaziert und Sven ging schonmal frustriert Richtung Ausgang, ich verharrte solange in der Station, um doch noch eine Fahrt kurz vor Schluss absolvieren zu können. Nach mehreren erfolglosen Testläufen war es jetzt bereits Punkt 18 Uhr.
Die Ride Operators versicherten den wenigen verbliebenen Gästen, dass sie sicherlich noch einmal fahren dürfen, sofern die Bahn jetzt ihre letzte Testfahrt erfolgreich absolvieren würde. Und so war es dann auch! Mein Gott, was für eine Prozedur.
Also rein in die letzte Reihe, hinauf auf den Lift. Über den Pre-Drop gewinnt der Zug schon etwas an Fahrt und stürzte mit Schwung und reichlich Airtime die Abfahrt hinunter. Nun folgt eine angedeutete Schwerkraftrolle in luftiger Höhe, mehrere kleine Bunnyhumps, eine seitlich geneigte Abfahrt ins Tal hinunter und ein Airtimehügel in Schräglage (!), der nochmals tiefer ins Tal abtaucht. Die beiden Inversionen zum Schluss sind nettes Beiwerk, aber nicht wirklich notwendig.
Fazit: gute Bahn, tolle Fahrfiguren, die super in die Landschaft integriert sind. Aber wir fanden beide die Bahn (nach mehrmaligen Fahrten in den nächsten Tagen) etwas holprig, irgendwie unharmonisch und nicht richtig „rund“. Klar, es ist eine Holzachterbahn und keine aus Stahl (wie z.B. Goliath in Great America), aber dann find ich El Toro in Six Flags oder Thunderhead in Dollywood um Welten besser. Vielleicht waren meine Erwartungen auch etwas zu hoch.
Zumindest konnte ich den Abend im Park doch noch erfolgreich beenden und wir machten uns auf dem Weg zu unserer Hütte, um am nächsten Tag ausgeschlafen den Park zu erkunden.
Auch der zweite Besuchstag brachte keine Abkühlung.
Um der Hitze etwas aus dem Weg zu gehen, haben wir die Marvel Cave am Eingang des Parks besucht. Die Tropfsteinhöhle ist die beste, die wir je besucht haben. Der Ausblick am oberen Deck hinunter in den riesigen Höhlenschlund war beeindruckend. Man musste sich teilweise durch richtig enge Spalten hindurchquetschen, um weiterzukommen, ist also nichts für Leute mit Platzangst! Am Ende der Tour wird man mit einem Zug in Schräglage aus dem Schacht wieder hinausgebracht. War ein einmaliges Erlebnis.
Nach dem Mittagessen im Park auf einer Terrasse mit angrenzendem Wasserfall trauten wir uns auf den B+M Coaster Wildfire. Die Aussichtsplattform der Bahn ist echt klasse gemacht, was auf den Bildern auch teilweise zur Geltung kommt. Der First Drop bietet sogar etwas Airtime in den hinteren Reihen. Nach und nach spult die Bahn ihre Inversionen in gewohnter B+M-Manier ab. Das Setting der Achterbahn macht sie zu etwas besonderem.
Als nächstes stand die Abschussbahn Powder Keg auf dem Programm. Die Familienkutsche hat es auf jeden Fall in sich! Der Abschuss ist recht kraftvoll, und die anschließenden Hügel bieten richtig knackige Airtime-Momente. Vor allem hat man auch hier einen super Ausblick auf die Umgebung. Die Bahn nutzt teilweise die Strecke der früheren Wasserachterbahn und lädt auf jeden Fall zu Wiederholungsfahrten ein.
Außer den Achterbahnen haben wir unzählige Shops besucht, einen Abstecher ins Schiefe Haus musste ebenfalls sein, auch die Dunkelfahrt Fire in the Hole war genauso gut gemacht wie die Schwesternbahn in Pigeon Forge. Die Raftingbahn hat uns zur nötigen Abkühlung verholfen, getrocknet hat uns der Arrow Minetrain Thunderation, der ebenfalls wie in Kings Island extrem rasante Abfahrten besitzt. Die Fahrt mit der Parkeisenbahn durch den Wald außerhalb des Parks war recht gemütlich.
Alles in allem ist der Park auf jeden Fall sehenswert. Ob ich den weiten Weg nach Branson nochmal auf mich nehmen würde weiß ich nicht. Insgesamt gefällt mir die Coasterauswahl in Dollywood besser, die Atmosphäre ist dafür in Silver Dollar City bestimmt dichter. Aber beide Parks gehören mit Sicherheit zu den besten der Welt!
P.S.: das warme Zimtbrot aus der Bäckerei darf man auf keinen Fall verpassen
Alle Berichte der Tour:
Midwest-Tour 2014: Goliath in SIX FLAGS GREAT AMERICA - Teil 1
Midwest-Tour 2014: Banshee in KINGS ISLAND - Teil 2
Midwest-Tour 2014: Outlaw Run in SILVER DOLLAR CITY - Teil 3
Was sich wettertechnisch bereits in Ohio angekündigt hatte, hat sich hier nochmal gesteigert. Je näher wir unserem Ziel kamen (unsere Fahrstrecke führte uns von Mason, Ohio über St. Louis nach Branson), desto heißer wurde es. Das Thermometer im Mietwagen zeigte bereits über 100° Fahrenheit an (nur zur Info, das sind ungefähr 40° Celsius!!!), dazu fast 100% Luftfeuchtigkeit. Wir wurden also regelrecht gegrillt und anschließend damfgegart. Sowas habe ich selbst in den Sommermonaten in Orlando nicht erlebt. Aber gut, immer noch besser als Regenwetter.
Kurz vor der Autobahnausfahrt wurde es immer hügeliger und wir befanden uns mittlerweile mitten in den Ozark Mountains. Nur noch eine kurze Fahrt bis zu unserem Übernachtungsort für die nächsten 4 Tage, die Silver Dollar City Cabins, mitten im Wald.
Nachdem wir ausgepackt und uns etwas akklimatisiert hatten (sofern man das so nennen kann bei der Gluthitze) sind wir gegen 17 Uhr nochmal zum Park, um uns einen ersten Eindruck zu verschaffen und evtl. Outlaw Run zu stürmen, bevor die Tore um 18 Uhr schließen sollten.
Wir waren von der Thematisierung total gefesselt, überall urige Westernhütten mit Shops und Restaurants, viele verwinkelte Ecken, Wasserfälle, Flussläufe, sehr viel Grün. Der Park wirkt unglaublich authentisch. Außerdem ist das ganze Areal sehr sehr hügelig, viele steile Anstiege sind zu bewältigen.
Der Altersdurchschnitt der Besucher war bestimmt 50 plus, da zu dieser Zeit irgendwelche Gospelfestivals stattfanden; Vorteil für uns: 0 Wartezeiten bei den Achterbahnen!
Aufgrund des verwinkelten Parklayouts war es gar nicht so einfach, den Weg zur Holzachterbahn zu finden, wir haben es dennoch geschafft.
Ich war extrem gespannt, wie gut Outlaw Run wirklich ist, sie wurde ja immer als das Non-Plus-Ultra der Holzbahnen beschrieben, davon wollte ich mich überzeugen!
Also, nix wie rein in die Station, wir mussten bei 1-Zug-Betrieb nur ganz kurz warten, doch dann passierte das: der Zug rollte in den Bahnhof und ein Junge in der Bahn hatte wohl Nasenbluten oder irgendwas während der Fahrt bekommen. Folglich wurde die Bahn geschlossen.
Wer jetzt denkt, die Mitarbeiter hätten das bissl Blut kurz weggewischt und weiter geht’s, der wurde eines besseren belehrt. Die Mitarbeiter mussten natürlich erstmal einen Supervisor telefonisch herbeirufen. Dieser hat sich wohl Zeit gelassen, war ja auch bereits halb 6, also eine halbe Stunde kurz vor Feierabend.
Nach gefühlten 20 Minuten kam dieser auch endlich angetrabt um den Zug, den Ausstiegsbereich und die Brücke Richtung Ausgang genau nach eventuellen Blutspritzern abzusuchen. Nachdem er mehrmals die gleiche Strecke abgelaufen war, hat er seinen Mitarbeitern das OK gegeben, die Flecken wegzuwischen.
Danach musste er natürlich noch eine Testfahrt in der Bahn absolvieren, da diese ja nun für ein paar Minuten außer Betrieb war. Alles schön und gut. Nur dann kam folgendes: nach Rückkehr des Zuges samt Supervisor öffneten die Bügel nicht mehr richtig, also war die Bahn wieder down!!!
Mittlerweile waren unsere Nerven etwas strapaziert und Sven ging schonmal frustriert Richtung Ausgang, ich verharrte solange in der Station, um doch noch eine Fahrt kurz vor Schluss absolvieren zu können. Nach mehreren erfolglosen Testläufen war es jetzt bereits Punkt 18 Uhr.
Die Ride Operators versicherten den wenigen verbliebenen Gästen, dass sie sicherlich noch einmal fahren dürfen, sofern die Bahn jetzt ihre letzte Testfahrt erfolgreich absolvieren würde. Und so war es dann auch! Mein Gott, was für eine Prozedur.
Also rein in die letzte Reihe, hinauf auf den Lift. Über den Pre-Drop gewinnt der Zug schon etwas an Fahrt und stürzte mit Schwung und reichlich Airtime die Abfahrt hinunter. Nun folgt eine angedeutete Schwerkraftrolle in luftiger Höhe, mehrere kleine Bunnyhumps, eine seitlich geneigte Abfahrt ins Tal hinunter und ein Airtimehügel in Schräglage (!), der nochmals tiefer ins Tal abtaucht. Die beiden Inversionen zum Schluss sind nettes Beiwerk, aber nicht wirklich notwendig.
Fazit: gute Bahn, tolle Fahrfiguren, die super in die Landschaft integriert sind. Aber wir fanden beide die Bahn (nach mehrmaligen Fahrten in den nächsten Tagen) etwas holprig, irgendwie unharmonisch und nicht richtig „rund“. Klar, es ist eine Holzachterbahn und keine aus Stahl (wie z.B. Goliath in Great America), aber dann find ich El Toro in Six Flags oder Thunderhead in Dollywood um Welten besser. Vielleicht waren meine Erwartungen auch etwas zu hoch.
Zumindest konnte ich den Abend im Park doch noch erfolgreich beenden und wir machten uns auf dem Weg zu unserer Hütte, um am nächsten Tag ausgeschlafen den Park zu erkunden.
Auch der zweite Besuchstag brachte keine Abkühlung.
Um der Hitze etwas aus dem Weg zu gehen, haben wir die Marvel Cave am Eingang des Parks besucht. Die Tropfsteinhöhle ist die beste, die wir je besucht haben. Der Ausblick am oberen Deck hinunter in den riesigen Höhlenschlund war beeindruckend. Man musste sich teilweise durch richtig enge Spalten hindurchquetschen, um weiterzukommen, ist also nichts für Leute mit Platzangst! Am Ende der Tour wird man mit einem Zug in Schräglage aus dem Schacht wieder hinausgebracht. War ein einmaliges Erlebnis.
Nach dem Mittagessen im Park auf einer Terrasse mit angrenzendem Wasserfall trauten wir uns auf den B+M Coaster Wildfire. Die Aussichtsplattform der Bahn ist echt klasse gemacht, was auf den Bildern auch teilweise zur Geltung kommt. Der First Drop bietet sogar etwas Airtime in den hinteren Reihen. Nach und nach spult die Bahn ihre Inversionen in gewohnter B+M-Manier ab. Das Setting der Achterbahn macht sie zu etwas besonderem.
Als nächstes stand die Abschussbahn Powder Keg auf dem Programm. Die Familienkutsche hat es auf jeden Fall in sich! Der Abschuss ist recht kraftvoll, und die anschließenden Hügel bieten richtig knackige Airtime-Momente. Vor allem hat man auch hier einen super Ausblick auf die Umgebung. Die Bahn nutzt teilweise die Strecke der früheren Wasserachterbahn und lädt auf jeden Fall zu Wiederholungsfahrten ein.
Außer den Achterbahnen haben wir unzählige Shops besucht, einen Abstecher ins Schiefe Haus musste ebenfalls sein, auch die Dunkelfahrt Fire in the Hole war genauso gut gemacht wie die Schwesternbahn in Pigeon Forge. Die Raftingbahn hat uns zur nötigen Abkühlung verholfen, getrocknet hat uns der Arrow Minetrain Thunderation, der ebenfalls wie in Kings Island extrem rasante Abfahrten besitzt. Die Fahrt mit der Parkeisenbahn durch den Wald außerhalb des Parks war recht gemütlich.
Alles in allem ist der Park auf jeden Fall sehenswert. Ob ich den weiten Weg nach Branson nochmal auf mich nehmen würde weiß ich nicht. Insgesamt gefällt mir die Coasterauswahl in Dollywood besser, die Atmosphäre ist dafür in Silver Dollar City bestimmt dichter. Aber beide Parks gehören mit Sicherheit zu den besten der Welt!
P.S.: das warme Zimtbrot aus der Bäckerei darf man auf keinen Fall verpassen
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: