Vom 17. bis 26.07.2017 ging es für mich und meine Family los nach Barcelona. Als Grund für diese Reise wäre neben den vielen tollen Sehenswürdigkeiten, welche die Stadt selbst zu bieten hat, natürlich auch ein Besuch in den beiden Freizeitparks PortAventura und Tibidabo zu nennen. Na gut, vielleicht war dies auch der Hauptgrund.
Wir haben also Freitagabend, den 14.07.2017 und ich blicke auf meinen aktuellen Countstand, welcher zu diesem Zeitpunkt 88 beträgt. Schnell wird klar, dass mein Vorhaben Red Force als meinen 100. Count einzusacken nicht aufgehen wird. Hierzu hätte ich mindestens 91 Counts benötigt. Wo bekomme ich jetzt auf die Schnelle also noch mindestens 3 Counts her? Na klar, Rheinkirmes!
Also ging es am folgenden Samstag ganz spontan auf Countjagd nach Düsseldorf. Da ich allerdings überhaupt kein Freund von Kirmessen bin, wurden schnell die Alpina Bahn, der Olympia Looping, der Racing Coaster und eine wilde Maus gefahren und dann ging es wieder zurück. Vom Olympia Looping war ich wirklich total überrascht... wie smooth und druckvoll dieser fährt; für eine Wiederholungsfahrt war mir der Fahrpreis aber doch zu hoch.
Am Montagmorgen ging es dann endlich los Richtung Spanien. Mit dem Zug ging es von Mülheim nach Düsseldorf, von wo es dann mit Airberlin (ja, die gibt es noch) nach Barcelona gehen sollte. In Barcelona kamen wir mit etwa 20 min Verspätung an.
Im Vorfeld habe ich mich informiert, was ein Taxi vom Flughafen Barcelonas bis zum PortAventura kosten sollte. Dort ließen sich Preise zwischen 90 und 110€ finden, als der Taxifahrer dann allerdings mehr als das doppelte verlangte, entschieden wir uns doch für die etwas kompliziertere Variante mit dem Bus. Wie findet man nun an diesem riesigen Flughafen einen Linienbus (?), der alle 90 min Richtung Salou fahren sollte? Nach einiger Sucherei und Gerenne durch den ganzen Busbahnhof konnte uns dann endlich jemand Auskunft geben und wir haben die Haltestelle gefunden. Hier kamen wir gerade im richtigen Moment, denn es waren nur noch wenige Plätze im nächsten Bus frei. Der Fahrer fragte uns nach unserer gewünschten Destination und setzte uns nach knapp 2 Stunden Fahrzeit direkt vorm Eingang des Hotels vom Park ab.
Im Endeffekt kann ich die Variante mit dem Bus also nur empfehlen. Es ist zwar im ersten Moment schwer sich im Busbahnhof des Flughafens zurechtzufinden, sobald man die richtige Haltestelle jedoch gefunden hat, ist die Anreise sehr unkompliziert und preislich mit etwa 17€ pro Person deutlich günstiger als die Fahrt mit dem Taxi.
An der Rezeption angekommen bekamen wir dann unsere Hotelkarten und die Express Pässe, welche wir wegen der allgemeinen Wartezeitensituation im Park bereits im Voraus gebucht hatten. Laut diversen Berichten im Internet kann man in diesem Park ja bekanntlich ohne Express Pässe keinen großen Spaß haben, da Wartezeiten von mehreren Stunden keine Seltenheit seien. Dazu sei noch zu sagen, dass man als Hotelgast hier spezielle Konditionen bekommt, die sich gerade bei mehrtägigem Aufenthalt wirklich lohnen. Man zahlt nämlich immer den gleichen Preis, egal wie lange man im Hotel ist. Der Pass ist dann während des gesamten Aufenthaltes gültig.
Auch unsere Karten für das Ferrari Land, welche wir im Vorfeld gebucht hatten, haben wir sofort bekommen. Zu dem Zeitpunkt, an dem wir die Reise gebucht haben, kostete der Eintritt hier noch 35€, mittlerweile wurde dieser Preis auf 15€ reduziert. Aus Kulanz schenkte uns der Park auch Express Pässe für das Ferrari Land, da wir quasi im Voraus zu viel bezahlt hatten. Diese waren jedoch nicht für unbegrenzte Fahrten an allen Attraktionen gültig, sondern immer nur für einen einmaligen Schnellzugang je Attraktion.
Nachdem wir dann unser Zimmer bezogen hatten, ging es gegen 16 Uhr ins PortAventura. Der Park sollte bis 24 Uhr geöffnet haben, also genug Zeit um 7 Counts zu sammeln, damit am nächsten Tag Red Force im Ferrari Land als 100. Count eingesackt werden konnte. Vom Balkon des Hotelzimmers bot sich bereits diese Skyline:
Im Park angekommen tätigten wir zunächst einen Blick auf die Wartezeitentafel, bevor es dann direkt zur ersten Fahrt des Tages auf Furios Baco ging.
Die Wartezeiten hielten sich ja wirklich in Grenzen, maximal 40 min bei den Hauptattraktionen. Dies sollte sich in den nächsten Tagen jedoch deutlich ändern, weshalb der Express Pass eindeutig die richtige Entscheidung war; doch dazu später mehr.
Ohne nennenswerte Wartezeit und voller Vorfreude auf einen intensiven Launch ging es dann also direkt zu Furios Baco. Hier fiel uns direkt auf, dass die Züge zu 70-80% nur mit Leuten aus der Express Schlange befüllt wurden. Zudem kamen immer noch Leute aus dem Ausgang, sodass aus der normalen Schlange pro Zug immer etwa 4 Leute mitgefahren sind. Der Wartebereich sah auch gut gefüllt aus; ich will nicht wissen, wie lang hier die Wartezeit gewesen wäre.
Zur Fahrt selber kann ich sagen, dass diese genau solange Spaß gemacht hat, bis der Zug den Launch verlassen hat. Danach wird man nur noch verprügelt und kann die Fahrt nicht genießen. Spätestens ab der Hälfte des Layouts habe ich mir nur noch die Schlussbremse gewünscht. Das war wirklich Schmerzhafter als jeder SLC, sowas habe ich noch nicht erlebt.
Mit Kopf- und Nackenschmerzen ging es dann weiter Richtung Kiddy-Land um schnell den Count Tami-Tami einzusacken. In der Warteschlange standen vielleicht 50 Leute vor uns, trotzdem dauerte es fast 45 min bis wir endlich einsteigen konnten. Dies lag an der extrem schlechten Abfertigung in der Station. Etwa alle 6-7 min verließ ein Zug die Station. Hier wurden trotz separaten Gates für jede Reihe erst neue Leute zu den Gates gelassen, sobald alle Leute des vorherigen Zuges die Station verlassen hatten. Erst wenn alle neuen Passagiere an den Gates standen, wurden diese in den Zug gebeten. Nachdem dann alle Mitfahrer ihre Bügel geschlossen hatten, begannen die Operator Kinder zu vermessen, wozu jeder Bügel dann manuell wieder geöffnet wurde. Etwas entnervt konnte die Fahrt dann beginnen. Nichts Besonderes, aber Count ist eben Count.
Jetzt sollte es endlich zu Shambhala gehen. Dank Express Pass konnten wir direkt in den nächsten Zug einsteigen.
Hier erschien mir das System deutlich fairer, da immer abwechselnd ein Zug aus der Express Schlange und dann wieder einer aus der normalen Schlange befüllt wurde. Die Fahrt an sich ist super. Das Ding fährt sich einfach butterweich und die G-Kräfte nach dem First Drop haben bei mir in der prallen Nachmittagssonne mehrfach für Greyouts gesorgt. Wie sich bei späteren Wiederholungsfahrten herausstellte, verteilt die Bahn in der jeweils hinteren Reihe eines Wagens deutlich mehr Schläge als in der vorderen, jedoch sind auch diese nicht sonderlich unangenehm. Dies liegt einfach daran, dass man hier genau auf den Achsen sitzt und in der vorderen Reihe zwischen zwei Achsen. Insgesamt also wirklich ein Top Coaster.
Hier sollte es am Abend auch noch einige Wiederholungsfahrten geben, jedoch wollte ich zuerst genügend Counts sammeln, damit Operation Red Force am nächsten Morgen gelingen konnte.
Weiter ging es also zu Dragon Khan. Alter Schwede, was eine Fahrt. Ohne Pause schleudert einen der Drache in verschiedenste Inversionen, sodass man völlig die Orientierung verliert. Dabei fährt sich die Bahn weitestgehend ruckelfrei.
Danach ging es dann zu den drei Woodies des Parks. Bei allen drei Bahnen blieb es während des gesamten Aufenthalts bei einer Fahrt. Tomahawk ist eindeutig für kleinere Personen gebaut, hier hat man als normal große Person kaum Platz. Die beiden Stampida Bahnen verprügeln einen so sehr, dass die Fahrt nicht wirklich genießbar ist. Hier war aber deutlich erkennbar, dass die Bahn wohl vor nicht allzu langer Zeit ein Retracking erhalten hat, allerdings nur bis ungefähr zur Hälfte des Layouts. Der erste Teil fährt sich zwar angenehmer, als der zweite, aber dennoch der unangenehmste Woodie den ich je gefahren bin (ja, schlimmer als Bandit!).
Nachdem mein Countstand also nun auf 99 war, konnten wir uns auch einigen der restlichen Attraktionen des Parks widmen. Hier sollte es nun zuerst zum Templo del Fuego gehen, da ich bereits vorher von Bekannten gehört habe, dass dieser aufgrund der hohen Betriebskosten nicht an allen Tagen geöffnet haben sollte. Auch an diesem Tag war er nur von 16 bis 21 Uhr in Betrieb. Ohne jegliche Wartezeit waren wir direkt bei der nächsten Show dabei. Die Pre-Show zieht sich etwas in die Länge, ist aber ganz gut gemacht. Was dann jedoch im eigentlichen Showroom passiert, ist wirklich Weltklasse. Es lässt sich jedoch schlecht in Worte fassen, dass Zusammenspiel aus Feuer und Wasser muss man einfach selber erlebt haben.
Der Plan, noch andere Attraktionen zu fahren, wurde dann für heute erstmal verworfen. Stattdessen gab es noch etliche Wiederholungsfahrten auf Shambhala. Gerade im Dunkeln ist die Fahrt nochmal um einiges spaßiger.
Um 24 Uhr schauten wir uns dann noch die Abschlussshow auf dem See bei Furios Baco an. Um die Show zu verstehen, muss man mittig vor der „Bühne“ stehen, ansonsten scheint es als fahren nur wirr irgendwelche Figuren übers Wasser, untermalt durch Fontänen und Feuerwerk. Daher konnte mich die Show erst am zweiten Tag überzeugen, da ich am ersten Tag sehr seitlich stand.
Voller Vorfreude auf den nächsten Tag und meine höchste und schnellste Achterbahn ging es dann ins Hotel. Wir haben uns aufgrund des direkten Parkzugangs für das Hotel PortAventura entschieden. Hierzu kann ich sagen, dass das Zimmer an sich in Ordnung war. Das Frühstück hingegen ist die reinste Katastrophe, außer man steht auf Spiegeleier und Bacon, der zu 90% aus Fett besteht. Da ich über das Abendessen schon im Voraus nur Negatives gelesen habe, haben wir uns dazu entschieden, abends im Park zu essen. Hier gibt es neben typischem Fast Food auch einige richtige Restaurants im vorderen Parkbereich.
Am nächsten Morgen ging es dann endlich ins Ferrari Land. Den vorderen Parkbereich konnten wir bereits um 09:45 betreten, die Attraktionen öffneten jedoch erst um 10 Uhr.
Pünktlich auf die Sekunde gaben die Mitarbeiter dann das Zeichen und alle rannten zu Red Force. Die erste Fahrt war unbeschreiblich. Der Launch scheint einfach nie zu enden, oben dann brachiale Airtime bevor man wieder senkrecht Richtung Boden stürzt. Definitiv der krasseste Adrenalinschub, den ich je hatte. Dieser sollte dann bei der zweiten Fahrt in der ersten Reihe nochmals übertroffen werden. Über den Tag verteilt gab es dank etwas verstecktem und unklarem Single Rider System (man muss durch den Express Eingang gehen und dann über ein Geländer steigen) hier insgesamt 40 Fahrten für mich. In der normalen Schlange variierten die Wartezeiten über den Tag verteilt zwischen 10 und 60 Minuten; gegen Abend dann Walkon. Lustig anzusehen war dabei, dass die Spanier offensichtlich Angst vor Sonne haben, so entstanden große Lücken in der Warteschlange.
Zwischendurch testeten wir auch alle anderen Attraktionen im Park. Hierbei wäre noch das Flying Theater namens Flying Dreams erwähnenswert. Interessantes Konzept, nur die Pre Shows sind hier etwas sehr langwierig. Der andere Simulator Racing Legends konnte uns nicht überzeugen. Weiterhin gibt es noch zwei Shot Tower mit unterschiedlichen Fahrprogrammen. Das Maranello Grand Race ist wirklich der größte Witz, den ich je gesehen habe in einem Park. Da kann man ungelogen schneller entspannt gehen, als diese Autos fahren. Ohne Express Pass wären wir hier wohl auch nicht eingestiegen, denn hier gab es mit 90 min die längste Wartezeit im gesamten Park.
Um 20 Uhr schloss das Ferrari Land dann auch seine Tore und so ging es noch zu einigen Fahrten Shambhala in den Hauptpark. An den nächsten zwei Tagen fuhren wir dann noch alle anderen Attraktionen im Park. Hier möchte ich noch das Rafting Canyon Rapids hervorheben. Dies sollte man bei einem Besuch auf keinen Fall verpassen; ausnahmsweise mal eine Anlage, die durchgehend mit hoher Grundgeschwindigkeit unterwegs ist und für ordentlich Erfrischung sorgt.
Nach 4 Tagen im Park kann ich nun sagen, dass ich insgesamt begeistert vom Park bin und ihn auf meinem persönlichen Platz 3 hinter dem Phantasialand und dem Europa Park platziert habe. Dass er hinter diesen beiden Parks gelandet ist, liegt vor allem an der Parkpolitik die hier gefahren wird. Man verfolgt hier scheinbar nicht nur im geringsten das Ziel, den Gästen einen schönen Tag zu bereiten, sondern ist ausschließlich auf Kommerz aus. Wie ich zu diesem Entschluss komme kann ich an mehreren Dingen, die mir im Laufe der Tage aufgefallen sind, erklären. Es fängt schon damit an, dass der Park zwar um 10 Uhr öffnet, die einzigen Attraktionen die zu dieser Uhrzeit jedoch auch schon geöffnet haben sind Furios Baco und die Rafting Anlage. Die restlichen Attraktionen öffnen dann irgendwann zwischen 11 und 12 Uhr. Auch schließen sehr viele Attraktionen trotz Parköffnung bis 24 Uhr bereits um 21 Uhr.
Das mit Abstand größte Problem sehe ich jedoch im Express Pass System des Parks. Die Preise für das unlimited Band sind hier im Vergleich zu anderen Parks relativ human. Gerade als Hotelgast, der mehrere Tage im Park verbringt, bekommt man das Band schon fast hinterhergeschmissen. So kam es auch, dass fast alle Hotelgäste, die man beim Frühstück gesehen hat, ein Express Bändchen trugen. Um den Verkauf von Bändchen an Tagesgäste zu erhöhen, fuhren die großen Achterbahnen morgens nur mit einem Zug und auch am Nachmittag und Abend immer maximal mit zwei Zügen, obwohl Shambhala und Dragon Khan drei Züge besitzen und diese auch dringend nötig gewesen wären bei Wartezeiten von mehreren Stunden. Als Express Band Besitzer bekommt man davon natürlich nicht viel mit, da die Wartezeit nur wenige Minuten betrug. Auch wenn die Wartezeitentafeln maximale Wartezeiten von 2 Stunden angezeigt haben, habe ich bei Shambhala mehrfach neben Leuten gesessen, die nach eigener Angabe 4 oder 5 Stunden auf eine einzige Fahrt gewartet haben. Zudem kann man noch sage, dass es bei einigen Attraktionen einen Single Rider Bereich gibt, dieser aber recht wenig Sinn macht, da sich die Schlange immer erst kurz vor der Station von der normalen Schlange teilt und dies teils ohne jegliche Beschilderung. Dies führte dazu, dass sich hier viele Gruppen anstellten und in der Station dann verwundert waren, warum sie geteilt werden. Hier wäre ein offensichtlicheres System sehr sinnvoll.
Weiterhin ist es nicht erlaubt Getränke oder Speisen mit in den Park zu nehmen, was die Kosten wirklich nochmals in die Höhe treibt. Ein Liter stilles Wasser kostet hier bereits 3,50€ und ein Menü aus Hot Dog, sehr kleiner Pommes und 0,33l Softdring stolze 10,50€. Zwei Kugeln Eis gab es für den Sonderpreis von 4,20€, eine Kugel schon für 3,20€. Ansonsten gefällt mir die Aufmachung und Thematisierung vom Park sehr gut. So ein großzügiges Gelände gibt es wirklich selten. In manchen Ecken glaubt man wirklich nicht, dass man sich in einem Freizeitpark befindet. Wenn man hier allerdings Spaß haben will, empfehle ich eindeutig einen Aufenthalt im parkeigenen Hotel. Hotelgäste werden hier einfach ganz anders behandelt, als normale Tagesgäste. Ohne Express Pass hätte ich den Park vermutlich ganz anders bewertet. So waren es jedoch tolle vier Tage.
Anschließend ging es dann noch einige Tage nach Barcelona, um Sehenswürdigkeiten und den etwas anderen Freizeitpark Tibidabo zu besuchen, doch dazu mehr im nächsten Bericht. Ich hoffe Euch hat mein erster Bericht einigermaßen gefallen und ich konnte auch einige hilfreiche Infos zur Anreise etc. geben. Ansonsten stehe ich hier bei Fragen auch gerne per PN zur Verfügung.
Zum Abschluss lasse ich nun nochmal einige Bilder sprechen.
Bis zum nächsten Bericht, stay tuned.
Wir haben also Freitagabend, den 14.07.2017 und ich blicke auf meinen aktuellen Countstand, welcher zu diesem Zeitpunkt 88 beträgt. Schnell wird klar, dass mein Vorhaben Red Force als meinen 100. Count einzusacken nicht aufgehen wird. Hierzu hätte ich mindestens 91 Counts benötigt. Wo bekomme ich jetzt auf die Schnelle also noch mindestens 3 Counts her? Na klar, Rheinkirmes!
Also ging es am folgenden Samstag ganz spontan auf Countjagd nach Düsseldorf. Da ich allerdings überhaupt kein Freund von Kirmessen bin, wurden schnell die Alpina Bahn, der Olympia Looping, der Racing Coaster und eine wilde Maus gefahren und dann ging es wieder zurück. Vom Olympia Looping war ich wirklich total überrascht... wie smooth und druckvoll dieser fährt; für eine Wiederholungsfahrt war mir der Fahrpreis aber doch zu hoch.
Am Montagmorgen ging es dann endlich los Richtung Spanien. Mit dem Zug ging es von Mülheim nach Düsseldorf, von wo es dann mit Airberlin (ja, die gibt es noch) nach Barcelona gehen sollte. In Barcelona kamen wir mit etwa 20 min Verspätung an.
Im Vorfeld habe ich mich informiert, was ein Taxi vom Flughafen Barcelonas bis zum PortAventura kosten sollte. Dort ließen sich Preise zwischen 90 und 110€ finden, als der Taxifahrer dann allerdings mehr als das doppelte verlangte, entschieden wir uns doch für die etwas kompliziertere Variante mit dem Bus. Wie findet man nun an diesem riesigen Flughafen einen Linienbus (?), der alle 90 min Richtung Salou fahren sollte? Nach einiger Sucherei und Gerenne durch den ganzen Busbahnhof konnte uns dann endlich jemand Auskunft geben und wir haben die Haltestelle gefunden. Hier kamen wir gerade im richtigen Moment, denn es waren nur noch wenige Plätze im nächsten Bus frei. Der Fahrer fragte uns nach unserer gewünschten Destination und setzte uns nach knapp 2 Stunden Fahrzeit direkt vorm Eingang des Hotels vom Park ab.
Im Endeffekt kann ich die Variante mit dem Bus also nur empfehlen. Es ist zwar im ersten Moment schwer sich im Busbahnhof des Flughafens zurechtzufinden, sobald man die richtige Haltestelle jedoch gefunden hat, ist die Anreise sehr unkompliziert und preislich mit etwa 17€ pro Person deutlich günstiger als die Fahrt mit dem Taxi.
An der Rezeption angekommen bekamen wir dann unsere Hotelkarten und die Express Pässe, welche wir wegen der allgemeinen Wartezeitensituation im Park bereits im Voraus gebucht hatten. Laut diversen Berichten im Internet kann man in diesem Park ja bekanntlich ohne Express Pässe keinen großen Spaß haben, da Wartezeiten von mehreren Stunden keine Seltenheit seien. Dazu sei noch zu sagen, dass man als Hotelgast hier spezielle Konditionen bekommt, die sich gerade bei mehrtägigem Aufenthalt wirklich lohnen. Man zahlt nämlich immer den gleichen Preis, egal wie lange man im Hotel ist. Der Pass ist dann während des gesamten Aufenthaltes gültig.
Auch unsere Karten für das Ferrari Land, welche wir im Vorfeld gebucht hatten, haben wir sofort bekommen. Zu dem Zeitpunkt, an dem wir die Reise gebucht haben, kostete der Eintritt hier noch 35€, mittlerweile wurde dieser Preis auf 15€ reduziert. Aus Kulanz schenkte uns der Park auch Express Pässe für das Ferrari Land, da wir quasi im Voraus zu viel bezahlt hatten. Diese waren jedoch nicht für unbegrenzte Fahrten an allen Attraktionen gültig, sondern immer nur für einen einmaligen Schnellzugang je Attraktion.
Nachdem wir dann unser Zimmer bezogen hatten, ging es gegen 16 Uhr ins PortAventura. Der Park sollte bis 24 Uhr geöffnet haben, also genug Zeit um 7 Counts zu sammeln, damit am nächsten Tag Red Force im Ferrari Land als 100. Count eingesackt werden konnte. Vom Balkon des Hotelzimmers bot sich bereits diese Skyline:
Im Park angekommen tätigten wir zunächst einen Blick auf die Wartezeitentafel, bevor es dann direkt zur ersten Fahrt des Tages auf Furios Baco ging.
Die Wartezeiten hielten sich ja wirklich in Grenzen, maximal 40 min bei den Hauptattraktionen. Dies sollte sich in den nächsten Tagen jedoch deutlich ändern, weshalb der Express Pass eindeutig die richtige Entscheidung war; doch dazu später mehr.
Ohne nennenswerte Wartezeit und voller Vorfreude auf einen intensiven Launch ging es dann also direkt zu Furios Baco. Hier fiel uns direkt auf, dass die Züge zu 70-80% nur mit Leuten aus der Express Schlange befüllt wurden. Zudem kamen immer noch Leute aus dem Ausgang, sodass aus der normalen Schlange pro Zug immer etwa 4 Leute mitgefahren sind. Der Wartebereich sah auch gut gefüllt aus; ich will nicht wissen, wie lang hier die Wartezeit gewesen wäre.
Zur Fahrt selber kann ich sagen, dass diese genau solange Spaß gemacht hat, bis der Zug den Launch verlassen hat. Danach wird man nur noch verprügelt und kann die Fahrt nicht genießen. Spätestens ab der Hälfte des Layouts habe ich mir nur noch die Schlussbremse gewünscht. Das war wirklich Schmerzhafter als jeder SLC, sowas habe ich noch nicht erlebt.
Mit Kopf- und Nackenschmerzen ging es dann weiter Richtung Kiddy-Land um schnell den Count Tami-Tami einzusacken. In der Warteschlange standen vielleicht 50 Leute vor uns, trotzdem dauerte es fast 45 min bis wir endlich einsteigen konnten. Dies lag an der extrem schlechten Abfertigung in der Station. Etwa alle 6-7 min verließ ein Zug die Station. Hier wurden trotz separaten Gates für jede Reihe erst neue Leute zu den Gates gelassen, sobald alle Leute des vorherigen Zuges die Station verlassen hatten. Erst wenn alle neuen Passagiere an den Gates standen, wurden diese in den Zug gebeten. Nachdem dann alle Mitfahrer ihre Bügel geschlossen hatten, begannen die Operator Kinder zu vermessen, wozu jeder Bügel dann manuell wieder geöffnet wurde. Etwas entnervt konnte die Fahrt dann beginnen. Nichts Besonderes, aber Count ist eben Count.
Jetzt sollte es endlich zu Shambhala gehen. Dank Express Pass konnten wir direkt in den nächsten Zug einsteigen.
Hier erschien mir das System deutlich fairer, da immer abwechselnd ein Zug aus der Express Schlange und dann wieder einer aus der normalen Schlange befüllt wurde. Die Fahrt an sich ist super. Das Ding fährt sich einfach butterweich und die G-Kräfte nach dem First Drop haben bei mir in der prallen Nachmittagssonne mehrfach für Greyouts gesorgt. Wie sich bei späteren Wiederholungsfahrten herausstellte, verteilt die Bahn in der jeweils hinteren Reihe eines Wagens deutlich mehr Schläge als in der vorderen, jedoch sind auch diese nicht sonderlich unangenehm. Dies liegt einfach daran, dass man hier genau auf den Achsen sitzt und in der vorderen Reihe zwischen zwei Achsen. Insgesamt also wirklich ein Top Coaster.
Hier sollte es am Abend auch noch einige Wiederholungsfahrten geben, jedoch wollte ich zuerst genügend Counts sammeln, damit Operation Red Force am nächsten Morgen gelingen konnte.
Weiter ging es also zu Dragon Khan. Alter Schwede, was eine Fahrt. Ohne Pause schleudert einen der Drache in verschiedenste Inversionen, sodass man völlig die Orientierung verliert. Dabei fährt sich die Bahn weitestgehend ruckelfrei.
Danach ging es dann zu den drei Woodies des Parks. Bei allen drei Bahnen blieb es während des gesamten Aufenthalts bei einer Fahrt. Tomahawk ist eindeutig für kleinere Personen gebaut, hier hat man als normal große Person kaum Platz. Die beiden Stampida Bahnen verprügeln einen so sehr, dass die Fahrt nicht wirklich genießbar ist. Hier war aber deutlich erkennbar, dass die Bahn wohl vor nicht allzu langer Zeit ein Retracking erhalten hat, allerdings nur bis ungefähr zur Hälfte des Layouts. Der erste Teil fährt sich zwar angenehmer, als der zweite, aber dennoch der unangenehmste Woodie den ich je gefahren bin (ja, schlimmer als Bandit!).
Nachdem mein Countstand also nun auf 99 war, konnten wir uns auch einigen der restlichen Attraktionen des Parks widmen. Hier sollte es nun zuerst zum Templo del Fuego gehen, da ich bereits vorher von Bekannten gehört habe, dass dieser aufgrund der hohen Betriebskosten nicht an allen Tagen geöffnet haben sollte. Auch an diesem Tag war er nur von 16 bis 21 Uhr in Betrieb. Ohne jegliche Wartezeit waren wir direkt bei der nächsten Show dabei. Die Pre-Show zieht sich etwas in die Länge, ist aber ganz gut gemacht. Was dann jedoch im eigentlichen Showroom passiert, ist wirklich Weltklasse. Es lässt sich jedoch schlecht in Worte fassen, dass Zusammenspiel aus Feuer und Wasser muss man einfach selber erlebt haben.
Der Plan, noch andere Attraktionen zu fahren, wurde dann für heute erstmal verworfen. Stattdessen gab es noch etliche Wiederholungsfahrten auf Shambhala. Gerade im Dunkeln ist die Fahrt nochmal um einiges spaßiger.
Um 24 Uhr schauten wir uns dann noch die Abschlussshow auf dem See bei Furios Baco an. Um die Show zu verstehen, muss man mittig vor der „Bühne“ stehen, ansonsten scheint es als fahren nur wirr irgendwelche Figuren übers Wasser, untermalt durch Fontänen und Feuerwerk. Daher konnte mich die Show erst am zweiten Tag überzeugen, da ich am ersten Tag sehr seitlich stand.
Voller Vorfreude auf den nächsten Tag und meine höchste und schnellste Achterbahn ging es dann ins Hotel. Wir haben uns aufgrund des direkten Parkzugangs für das Hotel PortAventura entschieden. Hierzu kann ich sagen, dass das Zimmer an sich in Ordnung war. Das Frühstück hingegen ist die reinste Katastrophe, außer man steht auf Spiegeleier und Bacon, der zu 90% aus Fett besteht. Da ich über das Abendessen schon im Voraus nur Negatives gelesen habe, haben wir uns dazu entschieden, abends im Park zu essen. Hier gibt es neben typischem Fast Food auch einige richtige Restaurants im vorderen Parkbereich.
Am nächsten Morgen ging es dann endlich ins Ferrari Land. Den vorderen Parkbereich konnten wir bereits um 09:45 betreten, die Attraktionen öffneten jedoch erst um 10 Uhr.
Pünktlich auf die Sekunde gaben die Mitarbeiter dann das Zeichen und alle rannten zu Red Force. Die erste Fahrt war unbeschreiblich. Der Launch scheint einfach nie zu enden, oben dann brachiale Airtime bevor man wieder senkrecht Richtung Boden stürzt. Definitiv der krasseste Adrenalinschub, den ich je hatte. Dieser sollte dann bei der zweiten Fahrt in der ersten Reihe nochmals übertroffen werden. Über den Tag verteilt gab es dank etwas verstecktem und unklarem Single Rider System (man muss durch den Express Eingang gehen und dann über ein Geländer steigen) hier insgesamt 40 Fahrten für mich. In der normalen Schlange variierten die Wartezeiten über den Tag verteilt zwischen 10 und 60 Minuten; gegen Abend dann Walkon. Lustig anzusehen war dabei, dass die Spanier offensichtlich Angst vor Sonne haben, so entstanden große Lücken in der Warteschlange.
Zwischendurch testeten wir auch alle anderen Attraktionen im Park. Hierbei wäre noch das Flying Theater namens Flying Dreams erwähnenswert. Interessantes Konzept, nur die Pre Shows sind hier etwas sehr langwierig. Der andere Simulator Racing Legends konnte uns nicht überzeugen. Weiterhin gibt es noch zwei Shot Tower mit unterschiedlichen Fahrprogrammen. Das Maranello Grand Race ist wirklich der größte Witz, den ich je gesehen habe in einem Park. Da kann man ungelogen schneller entspannt gehen, als diese Autos fahren. Ohne Express Pass wären wir hier wohl auch nicht eingestiegen, denn hier gab es mit 90 min die längste Wartezeit im gesamten Park.
Um 20 Uhr schloss das Ferrari Land dann auch seine Tore und so ging es noch zu einigen Fahrten Shambhala in den Hauptpark. An den nächsten zwei Tagen fuhren wir dann noch alle anderen Attraktionen im Park. Hier möchte ich noch das Rafting Canyon Rapids hervorheben. Dies sollte man bei einem Besuch auf keinen Fall verpassen; ausnahmsweise mal eine Anlage, die durchgehend mit hoher Grundgeschwindigkeit unterwegs ist und für ordentlich Erfrischung sorgt.
Nach 4 Tagen im Park kann ich nun sagen, dass ich insgesamt begeistert vom Park bin und ihn auf meinem persönlichen Platz 3 hinter dem Phantasialand und dem Europa Park platziert habe. Dass er hinter diesen beiden Parks gelandet ist, liegt vor allem an der Parkpolitik die hier gefahren wird. Man verfolgt hier scheinbar nicht nur im geringsten das Ziel, den Gästen einen schönen Tag zu bereiten, sondern ist ausschließlich auf Kommerz aus. Wie ich zu diesem Entschluss komme kann ich an mehreren Dingen, die mir im Laufe der Tage aufgefallen sind, erklären. Es fängt schon damit an, dass der Park zwar um 10 Uhr öffnet, die einzigen Attraktionen die zu dieser Uhrzeit jedoch auch schon geöffnet haben sind Furios Baco und die Rafting Anlage. Die restlichen Attraktionen öffnen dann irgendwann zwischen 11 und 12 Uhr. Auch schließen sehr viele Attraktionen trotz Parköffnung bis 24 Uhr bereits um 21 Uhr.
Das mit Abstand größte Problem sehe ich jedoch im Express Pass System des Parks. Die Preise für das unlimited Band sind hier im Vergleich zu anderen Parks relativ human. Gerade als Hotelgast, der mehrere Tage im Park verbringt, bekommt man das Band schon fast hinterhergeschmissen. So kam es auch, dass fast alle Hotelgäste, die man beim Frühstück gesehen hat, ein Express Bändchen trugen. Um den Verkauf von Bändchen an Tagesgäste zu erhöhen, fuhren die großen Achterbahnen morgens nur mit einem Zug und auch am Nachmittag und Abend immer maximal mit zwei Zügen, obwohl Shambhala und Dragon Khan drei Züge besitzen und diese auch dringend nötig gewesen wären bei Wartezeiten von mehreren Stunden. Als Express Band Besitzer bekommt man davon natürlich nicht viel mit, da die Wartezeit nur wenige Minuten betrug. Auch wenn die Wartezeitentafeln maximale Wartezeiten von 2 Stunden angezeigt haben, habe ich bei Shambhala mehrfach neben Leuten gesessen, die nach eigener Angabe 4 oder 5 Stunden auf eine einzige Fahrt gewartet haben. Zudem kann man noch sage, dass es bei einigen Attraktionen einen Single Rider Bereich gibt, dieser aber recht wenig Sinn macht, da sich die Schlange immer erst kurz vor der Station von der normalen Schlange teilt und dies teils ohne jegliche Beschilderung. Dies führte dazu, dass sich hier viele Gruppen anstellten und in der Station dann verwundert waren, warum sie geteilt werden. Hier wäre ein offensichtlicheres System sehr sinnvoll.
Weiterhin ist es nicht erlaubt Getränke oder Speisen mit in den Park zu nehmen, was die Kosten wirklich nochmals in die Höhe treibt. Ein Liter stilles Wasser kostet hier bereits 3,50€ und ein Menü aus Hot Dog, sehr kleiner Pommes und 0,33l Softdring stolze 10,50€. Zwei Kugeln Eis gab es für den Sonderpreis von 4,20€, eine Kugel schon für 3,20€. Ansonsten gefällt mir die Aufmachung und Thematisierung vom Park sehr gut. So ein großzügiges Gelände gibt es wirklich selten. In manchen Ecken glaubt man wirklich nicht, dass man sich in einem Freizeitpark befindet. Wenn man hier allerdings Spaß haben will, empfehle ich eindeutig einen Aufenthalt im parkeigenen Hotel. Hotelgäste werden hier einfach ganz anders behandelt, als normale Tagesgäste. Ohne Express Pass hätte ich den Park vermutlich ganz anders bewertet. So waren es jedoch tolle vier Tage.
Anschließend ging es dann noch einige Tage nach Barcelona, um Sehenswürdigkeiten und den etwas anderen Freizeitpark Tibidabo zu besuchen, doch dazu mehr im nächsten Bericht. Ich hoffe Euch hat mein erster Bericht einigermaßen gefallen und ich konnte auch einige hilfreiche Infos zur Anreise etc. geben. Ansonsten stehe ich hier bei Fragen auch gerne per PN zur Verfügung.
Zum Abschluss lasse ich nun nochmal einige Bilder sprechen.
Bis zum nächsten Bericht, stay tuned.