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[h=1]Eules Wilde Westen Tour: Übersicht
Prolog
Kapitel 1: Traumschiff Eulenprice (Walibi Holland frei nach Roddenberry)
Kapitel 2: Euliger Twist (Drievliet frei nach Dickens)
Kapitel 3: Duinrell
Kapitel 4: Efteling
Kapitel 5: Efteling
Kapitel 6: Efteling
Kapitel 7: Bobbejaanland
Kapitel 8: Walibi Belgium
Epilog
~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~
Erstes Kapitel: Handelt von dem Orte, wo die Eule so lange ward, und von Umständen, die das Schreiben der Berichte so sehr verzögerten.
In einer Stadt, die ich aus mancherlei Gründen weder nennen will, noch mit einem erdichteten Namen bezeichnen möchte, befand sich unter anderen öffentlichen Gebäuden auch eines, dessen sich die meisten Städte rühmen können, nämlich eine Schule. In dieser wurde an einem Tage, dessen Datum dem Leser kaum von Interesse sein kann, der Kandidat der Sterblichkeit angestellt, dessen Namen die Kapitelüberschrift nennt.
Lange noch, nachdem er bereits einige Monate in diesem Jammertal eingearbeitet war, blieb es höchst zweifelhaft, ob sich die Eule genug würde behalten können, um die Berichtserie überhaupt am Leben zu erhalten. So fiel es nach all der Zeit ungemein schwer, die Eule dazu zu bewegen, die Mühe des Schreibens auf sich zu nehmen, allerdings eine zeitraubende Arbeit, die jedoch die Gewohnheit zu unserem Wohlgefallen nötig gemacht hat. So lag er, eine geraume Zeit mit sich ringend, auf einer kleinen Matratze (…). Das Ergebnis war, dass die Eule nach einigen Anstrengungen durchatmete, sich ein Herz fasste und endlich damit zustande kam, den Lesern dieses Forums die Arbeit an weiteren Berichten anzukündigen, wie es sich füglich für einen Schreiber gehört, der die ungemein nützliche Beigabe von freier Zeit während der Sommerferien erst seit ein paar Tagen besitzt.
(im Original nachzulesen bei Charles Dickens)
~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~
Zweites Kapitel:
Den Ostermontag begannen wir gaaanz entspannt! Für den Tag war ein Besuch in Drievliet geplant und bei diesem doch eher kleinen Park war es wohl nicht so dringend erforderlich, gleich zur Parköffnung vor Ort zu sein. Außerdem hatten wir vor, am Nachmittag vielleicht noch eine weitere Sehenswürdigkeit in Den Haag mitzunehmen – doch dazu später im Bericht. Zunächst einmal hieß es, ein wunderbar reichhaltiges Frühstück zu genießen, das ich in unserer kleinen Pension niemals so erwartet hätte, und dann ganz gemütlich die knappe halbe Stunde Fahrt von Katwijk aan Zee nach Den Haag hinter uns zu bringen, wo wir dann gegen 11:00 Uhr auf dem schon etwas gefüllten Parkplatz von Drievliet eintrudelten.
„Great Expectations“ (um noch einmal Dickens zu bemühen) hatte ich im Übrigen nicht an den Park, der eigentlich nur deshalb in unseren Tourplan gerutscht ist, weil er seit diesem Jahr ein Partnerpark der Coasterfriends ist und ich somit die Chance hatte, wohl einer der ersten überhaupt zu sein, der sich persönlich ein Bild davon machen konnte, ob es mit dem Coasterfriends-Rabatt hier im Park funktioniert. Deshalb ging ich stolz mit meinem Member-Shirt bekleidet zum Eingang, der für so einen kleinen Park ziemlich imposant aussieht, zückte meinen Mitgliedsausweis und stellte mich in die kurze Schlange an der Kasse. Dort bekam ich die (schon fast erwartete) Reaktion zu hören, dass diese Karte im Park nicht gültig ist. Meine paar Brocken Holländisch reichten natürlich nicht aus, um der Dame zu erklären, dass dies eine neue Vereinbarung ist, aber auf Englisch war dies kein Problem, sodass sie mich dann freundlich an die Gruppenkasse verwies. Dort gab es erst einmal das gleiche Spiel, aber die dortige Dame bat mich auf mein Nachhaken hin kurz zu warten, überprüfte es und gewährte mir dann selbstverständlich den vereinbarten Rabatt. Der hatte sich wohl offenbar noch nicht bis zu den Kassenangestellten herumgesprochen, aber wenn sich das in der an den Tag gelegten Freundlichkeit mit den Mitarbeitern klären lässt, ist das absolut ok, gerade weil die Vereinbarung ja erst seit ein paar Tagen gilt.
In dem Hin und Her habe ich allerdings total vergessen, nach einem Parkplan zu fragen, der in Drievliet leider nicht kostenlos ist sondern für einen Euro erstanden werden muss. Diese Regelung empfinde ich tatsächlich als sehr ärgerlich, weil ich kostenlose Parkpläne eigentlich als eine Selbstverständlichkeit betrachte. Da wir aber nun unfreiwillig den Park ohne Plan erkundeten, kann ich sagen, dass das hier kein großes Problem darstellt, weil er erstens von der Größe her sehr überschaubar und von der Anordnung der Attraktionen sehr übersichtlich und klar strukturiert ist: Vom Eingang aus führt ein Weg geradeaus am neuen „Lol-Atoll“ und einem Bauernhof-Themenbereich vorbei zu Formule X und dahinter führt ein Rundweg um einen kleinen Teich herum an allen anderen Bereichen vorbei. Wirklich verpassen kann man also auch ohne Parkplan nichts und falls man doch einmal unsicher sein sollte, findet sich auch das folgende Schild im Park:
Jetzt aber genug mit dem Vorgeplänkel und endlich hinein ins Vergnügen! Da dies jedoch am besten mit Achterbahnen funktioniert, entschieden wir uns dafür, uns das erstaunlich schön gestaltete Lol Atoll für den Abschluss unseres Besuches aufzusparen und direkt zur ersten Achterbahn zu gehen. Von der wusste ich aus meiner (zugegeben eher flüchtigen) Recherche, dass es sich um eine kleine Kiddie-Achterbahn mit drehenden Wagen handeln sollte. Nix Großes also. Was ich dann allerdings sah, war das:
Das gibt’s doch gar nicht: Die hatten tatsächlich die Achterbahn mit einem EULEN-Thema versehen! Ich war sofort aus dem Häuschen und lief strahlend durch den kurzen Wartebereich auf den Zug zu, der in der Station stand und auf Fahrgäste wartete. Zugegeben, unendlich viel Thematisierung gab es nicht zu bestaunen, aber allein die Wagen machten für mich einiges wett, weil sie als Eulen gestaltet waren. Wie cool ist das denn bitte für „Eules wilde Westen-Tour“?
Die Fahrt selbst sieht dann allerdings wieder weniger spektakulär aus: Das Layout besteht eigentlich nur aus einer 720° Rechtskurve mit dazwischen geschalteter Station, Mini-Lifthügel und ein paar kurzen Geraden; es ist komplett einsehbar und wird zweimal durchfahren. Die Drehung der Wagen ist dabei allerdings ziemlich intensiv, sodass ich mich während der Fahrt teilweise eher fühlte wie auf einem Flatride als auf einer Achterbahn. Es ist auf jeden Fall mal etwas anderes und für die geringe Größe durchaus spaßig, sodass allein schon aufgrund des Eulenzuges hier für mich mehrere Wiederholungsfahrten Pflicht waren! Und fotogen ist dieser „Eulige Twist“ dabei auch noch:
A propos „Euliger Twist“: Durch das Eulenthema von Twistrix ist für mir ein anderes Eulenthema aufgefallen: Am Vortag gab es die Eule in Merlins Castle und jetzt diese hier in Drievliet. Ist es also vielleicht so, dass jeder Freizeitpark irgendwo eine Eule versteckt? Ich nahm mir vor, da mal genauer darauf zu achten. Ab jetzt wird es also in meinen Berichten am Ende immer noch einen kurzen Abschnitt mit dem Motto: „Jeder Freizeitpark braucht eine Eule“ geben. Vielleicht findet sich ja überall so etwas…
Was die Eule allerdings direkt finden konnte, waren die anderen Attraktionen in diesem Mini-Themenbereich. Dabei handelt es sich um „Old McDonald’s Traktorrit“, ein „Kakelkarrousel“, die „Theeleut“, „De Hooizolder Superglijbaan“ und den „Zingende Stal“. Davon haben wir uns zunächt einmal die Wellenrutsche vorgenommen, bei der die einzelnen Rutschen nicht direkt nebeneinander sondern leicht versetzt angeordnet sind. Ansonsten ist es eine ganz gewöhnliche Teppichrutsche, die wie immer einen kurzen Spaß für zwischendurch verspricht. Und wie auf den meisten dieser Anlagen hat man vor dem Rutschen noch die Gelegenheit, die Aussicht auf die umliegenden Attraktionen zu genießen – ein paar Eindrücke davon habe ich für euch festgehalten:
Außerdem habe ich noch ein Onride-Foto von der Rutsche geschossen. Netter Platz für ein „Selfie“!
Schön platzsparend unter der Rutsche findet man den singenden Stall, in dem in Dauerschleife eine holländische Fassung von „Old MacDonald had a farm“ gespielt wurde. Dabei konnte man per Knopfdruck die verschiedenen Tiere, die in ihren kleinen Buchten standen, in das Lied einstimmen lassen, was zu einer witzigen Kakophonie der unterschiedlichen Tierstimmen verschmolz. Besonders meine Freundin hat sich dabei köstlich amüsiert und für mich gab es den ersten Ohrwurm der Tour. Auf jeden Fall finde ich es durchaus empfehlenswert, sich hier ein wenig Zeit zu nehmen, um den Umsetzungen der einzelnen Tierstimmen zu lauschen – da sind einige nette Gags dabei, die ich hier natürlich nicht verrate.
Die anderen Bähnchen haben wir dann erst einmal ausgelassen, auch wenn die Traktoren des Traktorrits wirklich witzig aussahen mit den Drievlieter Stadtmusikanten, die man da drauf gepackt hat. Auch das typisch holländische Teetassenkarussel wollten wir irgendwie nicht fahren, aber zumindest habe ich mal ein paar Bilder geschossen.
Uns zog es weiter in den hinteren Teil des Parks – nein, nicht zu Formule X (die wollten wir uns noch aufheben) sondern in den Mexiko / Wild West Themenbereich. Dort fanden wir unter anderem zwei weitere Achterbahnen: den Powered Coaster „Dynamite Express“ und die Maus „Kopermijn“. Dazu gibt’s noch eine Bahn, deren Namen die Herzen vieler Coasterfriends höher schlagen lässt: „El Loco“! Dazu aber später, erst einmal wollten wir mit dem Dynamite Express fahren, der wirklich schön gestaltet ist: Schon der Wartebereich wartet mit einem Bergmassiv mit Minenthema auf und auch die Strecke selbst ist sehr hübsch um den Berg, die Bäume und über das Gebiet des El Loco gebaut worden. Dass es bei der Fahrt außer der Station selbst keinen Tunnel gibt, ist vielleicht das einzige Manko dieser ansonsten gut gelungenen Anlage, doch zumindest wird die Station bei der zwei Runden dauernden Fahrt einmal in höherem Tempo durchfahren. Klar: Im internationalen Vergleich setzt der Dynamite Express keine besonderen Maßstäbe, aber für einen kleinen Park wie Drievliet ist die Achterbahn durchaus sehr ordentlich und lädt zu mehreren Wiederholungsfahrten ein. Diese haben wir bei den durchgängig niedrigen Wartezeiten von höchstens fünf Minuten auch gerne in Anspruch genommen.
Huch? Ist der Dynamite Express etwa ein Geisterzug?
Die „Kopermijn“, die direkt daneben liegt, hat uns dagegen nicht so überzeugt, und zwar zum einen, weil ich generell kein Freund von Attraktionen von der Stange bin und dies nun mal eine Standard-Maus ist und zum anderen, weil hier die Thematisierung auch deutlich weniger liebevoll ausgefallen ist. Zwar gibt es auch hier ein paar gestalterische Elemente, die ganz gut sind, aber zum Beispiel die bemalte Wand im hinteren Bereich (unter dem Ende des Lifthills) war irgendwie nicht so das Gelbe vom Ei. Das kann bei ähnlichem Thema der Bahn z.B. der Hansapark deutlich besser. Ok, wir sind auch diese Bahn zwei oder dreimal gefahren, da die Fahreigenschaften für eine Maus schon in Ordnung sind, aber es ist und bleibt für mich die schlechteste Achterbahn des Parks.
Der „El Loco“ schließlich ist nicht das, was wir heutzutage von S&S unter diesem Namen kennen sondern eine kleine Themenfahrt bei der kleine Lokomotiven an ein paar mexikanischen Szenen vorbei fahren. Wir sind zwar erst bei unserer zweiten Runde um den Teich damit gefahren, die Bilder gibt’s aber jetzt schon, weil es gerade gut hier her passt. Viel mehr muss man dazu aber auch nicht sagen, denn sonderlich spektakulär ist dieses Bähnlein eher nicht.
Am hinteren Ende des Parks gibt es dann noch einen Themenbereich, den ich mit „Südsee“ überschreiben würde, da sich dort Piraten-, Dschungel- und Südamerika-Attraktionen befinden. Dazu gehören ein schön anzusehender Piratenspielplatz, eine klassische Piratenschiffschaukel und den Flatride „Goldcurse“, die wir alle nicht selbst getestet haben. Fotogen waren sie trotzdem:
Auch die kleine „Jungle Show“ haben wir uns genauso wenig angesehen wir die Vorstellung des Parktheaters. Dafür waren wir aber wieder in der „Lachgrot“, einem kleinen Spiegelkabinett, das wohl auch in kaum einem holländischen Freizeitpark fehlen darf. Dieses hier war in einem kleinen karibischen Fort untergebracht. Noch mehr gelacht als über die Spiegel haben wir allerdings über den Affen, der auf der Mauer saß…
Direkt daneben findet sich das Highlight dieses Bereichs; gemeint ist natürlich der Jungle River, eine Wildwasserbahn. Ja, auch die ist „von der Stange“ und hat das klassische Doppelkreislayout mit zwei Drops, aber ich fand sie zumindest schön in Szene gesetzt und das obwohl es nur mit ein wenig Bepflanzung und ein paar einfachen Objekten realisiert wurde. Uns hat die Fahrt jedenfalls ganz gut gefallen, Wiederholungsfahrten waren aber nicht nötig, dazu war das Wetter schlicht nicht schön genug, auch wenn sich der Nässegrad in angenehmen Grenzen hielt – da sollte heute noch ganz anderes auf uns zu komme, auch wenn sich der Nässegrad in angenehmen Grenzen hielt – da sollte heute noch ganz anderes auf uns zu komme, auch wenn sich der Nässegrad in angenehmen Grenzen hielt – da sollte heute noch ganz anderes auf uns zu komme, auch wenn sich der Nässegrad in angenehmen Grenzen hielt – da sollte heute noch ganz anderes auf uns zukommen…
Den äußeren Ring vervollständigt noch ein kleiner orientalisch angehauchter Mini-Themenbereich. Hierzu zähle ich das „Spooksmuseum“, die Monorail, die „Zweefmolen“ und das „CineMagic“. Mit dem „Spooksmuseum“ besitzt das kleine Drievliet etwas, das selbst dem großen Walibi Holland fehlt: Einen Darkride! Ok, diese kleine Mini-Geisterbahn ist eigentlich kaum der Rede wert und ziemlich trashig mit sehr kleinen Szenen und einer wenig überraschenden Streckenführung, aber ein Darkride bleibt ein Darkride und zumindest die äußere Gestaltung ist sehr stimmungsvoll – insbesondere mit den passenden Tieren an der richtigen Stelle:
Die Zweefmolen ist ein unspektakuläres Kettenkarussell, das wir ausgelassen haben. Nicht auslassen konnten wir dagegen die Monorail, die so spektakulär ist, dass sie sich von mir einen Ehrentitel verdient hat, und zwar in der Kategorie „Nutzloseste Attraktion in Freizeitparks“. Das Ganze ist so skurril und schräg, dass man sich davon einfach selbst überzeugen muss: Die Monorail fährt tatsächlich nur in einem etwas größeren Kreis um das Kettenkarussell herum und streift dabei die umliegenden Attraktionen. Weil die Strecke so kurz ist, fährt sie dafür gleich zwei Runden – sowas ist mir bei einer Monorail auch noch nie unter gekommen. Gerade deshalb haben wir uns jedoch köstlich amüsiert, und zwar so sehr, dass ich von dort so gut wie keine verwertbare Bilder der Bahn vorweisen kann außer diesen beiden hier, die ich von der Fahrt aus geschossen habe:
Im 5D-Kino wurde ein Film über einen gestressten Mann gezeigt, der eigentlich einen Entspannungsurlaub machen wollte und dafür von einer etwas durchgeknallten Pilotin auf eine Insel geflogen wurde. Was er dort erlebt, möchte ich hier gar nicht spoilern, aber ich kann so viel verraten, dass die Story zwar leicht vorhersehbar und im Prinzip auch nichts Neues ist, aber qualitativ gut umgesetzt wurde und zumindest ein paar sehr nette Überraschungsmomente eingebaut waren. Erwähnenswert finde ich auch, dass die wenigen Dialoge auf Englisch waren, sodass wir keine Verständnisprobleme hatten. Auch die 5D-Effekte waren hier gut durchdacht und abwechslungsreich – und auch mit einem Nässefaktor ausgestattet, hinter dem sich so manche Wildwasserbahn verstecken kann. Wer also wasserscheu ist, sollte vielleicht besser draußen bleiben …
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Prolog
Kapitel 1: Traumschiff Eulenprice (Walibi Holland frei nach Roddenberry)
Kapitel 2: Euliger Twist (Drievliet frei nach Dickens)
Kapitel 3: Duinrell
Kapitel 4: Efteling
Kapitel 5: Efteling
Kapitel 6: Efteling
Kapitel 7: Bobbejaanland
Kapitel 8: Walibi Belgium
Epilog
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Erstes Kapitel: Handelt von dem Orte, wo die Eule so lange ward, und von Umständen, die das Schreiben der Berichte so sehr verzögerten.
In einer Stadt, die ich aus mancherlei Gründen weder nennen will, noch mit einem erdichteten Namen bezeichnen möchte, befand sich unter anderen öffentlichen Gebäuden auch eines, dessen sich die meisten Städte rühmen können, nämlich eine Schule. In dieser wurde an einem Tage, dessen Datum dem Leser kaum von Interesse sein kann, der Kandidat der Sterblichkeit angestellt, dessen Namen die Kapitelüberschrift nennt.
Lange noch, nachdem er bereits einige Monate in diesem Jammertal eingearbeitet war, blieb es höchst zweifelhaft, ob sich die Eule genug würde behalten können, um die Berichtserie überhaupt am Leben zu erhalten. So fiel es nach all der Zeit ungemein schwer, die Eule dazu zu bewegen, die Mühe des Schreibens auf sich zu nehmen, allerdings eine zeitraubende Arbeit, die jedoch die Gewohnheit zu unserem Wohlgefallen nötig gemacht hat. So lag er, eine geraume Zeit mit sich ringend, auf einer kleinen Matratze (…). Das Ergebnis war, dass die Eule nach einigen Anstrengungen durchatmete, sich ein Herz fasste und endlich damit zustande kam, den Lesern dieses Forums die Arbeit an weiteren Berichten anzukündigen, wie es sich füglich für einen Schreiber gehört, der die ungemein nützliche Beigabe von freier Zeit während der Sommerferien erst seit ein paar Tagen besitzt.
(im Original nachzulesen bei Charles Dickens)
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Zweites Kapitel:
Den Ostermontag begannen wir gaaanz entspannt! Für den Tag war ein Besuch in Drievliet geplant und bei diesem doch eher kleinen Park war es wohl nicht so dringend erforderlich, gleich zur Parköffnung vor Ort zu sein. Außerdem hatten wir vor, am Nachmittag vielleicht noch eine weitere Sehenswürdigkeit in Den Haag mitzunehmen – doch dazu später im Bericht. Zunächst einmal hieß es, ein wunderbar reichhaltiges Frühstück zu genießen, das ich in unserer kleinen Pension niemals so erwartet hätte, und dann ganz gemütlich die knappe halbe Stunde Fahrt von Katwijk aan Zee nach Den Haag hinter uns zu bringen, wo wir dann gegen 11:00 Uhr auf dem schon etwas gefüllten Parkplatz von Drievliet eintrudelten.
„Great Expectations“ (um noch einmal Dickens zu bemühen) hatte ich im Übrigen nicht an den Park, der eigentlich nur deshalb in unseren Tourplan gerutscht ist, weil er seit diesem Jahr ein Partnerpark der Coasterfriends ist und ich somit die Chance hatte, wohl einer der ersten überhaupt zu sein, der sich persönlich ein Bild davon machen konnte, ob es mit dem Coasterfriends-Rabatt hier im Park funktioniert. Deshalb ging ich stolz mit meinem Member-Shirt bekleidet zum Eingang, der für so einen kleinen Park ziemlich imposant aussieht, zückte meinen Mitgliedsausweis und stellte mich in die kurze Schlange an der Kasse. Dort bekam ich die (schon fast erwartete) Reaktion zu hören, dass diese Karte im Park nicht gültig ist. Meine paar Brocken Holländisch reichten natürlich nicht aus, um der Dame zu erklären, dass dies eine neue Vereinbarung ist, aber auf Englisch war dies kein Problem, sodass sie mich dann freundlich an die Gruppenkasse verwies. Dort gab es erst einmal das gleiche Spiel, aber die dortige Dame bat mich auf mein Nachhaken hin kurz zu warten, überprüfte es und gewährte mir dann selbstverständlich den vereinbarten Rabatt. Der hatte sich wohl offenbar noch nicht bis zu den Kassenangestellten herumgesprochen, aber wenn sich das in der an den Tag gelegten Freundlichkeit mit den Mitarbeitern klären lässt, ist das absolut ok, gerade weil die Vereinbarung ja erst seit ein paar Tagen gilt.
In dem Hin und Her habe ich allerdings total vergessen, nach einem Parkplan zu fragen, der in Drievliet leider nicht kostenlos ist sondern für einen Euro erstanden werden muss. Diese Regelung empfinde ich tatsächlich als sehr ärgerlich, weil ich kostenlose Parkpläne eigentlich als eine Selbstverständlichkeit betrachte. Da wir aber nun unfreiwillig den Park ohne Plan erkundeten, kann ich sagen, dass das hier kein großes Problem darstellt, weil er erstens von der Größe her sehr überschaubar und von der Anordnung der Attraktionen sehr übersichtlich und klar strukturiert ist: Vom Eingang aus führt ein Weg geradeaus am neuen „Lol-Atoll“ und einem Bauernhof-Themenbereich vorbei zu Formule X und dahinter führt ein Rundweg um einen kleinen Teich herum an allen anderen Bereichen vorbei. Wirklich verpassen kann man also auch ohne Parkplan nichts und falls man doch einmal unsicher sein sollte, findet sich auch das folgende Schild im Park:
Jetzt aber genug mit dem Vorgeplänkel und endlich hinein ins Vergnügen! Da dies jedoch am besten mit Achterbahnen funktioniert, entschieden wir uns dafür, uns das erstaunlich schön gestaltete Lol Atoll für den Abschluss unseres Besuches aufzusparen und direkt zur ersten Achterbahn zu gehen. Von der wusste ich aus meiner (zugegeben eher flüchtigen) Recherche, dass es sich um eine kleine Kiddie-Achterbahn mit drehenden Wagen handeln sollte. Nix Großes also. Was ich dann allerdings sah, war das:
Das gibt’s doch gar nicht: Die hatten tatsächlich die Achterbahn mit einem EULEN-Thema versehen! Ich war sofort aus dem Häuschen und lief strahlend durch den kurzen Wartebereich auf den Zug zu, der in der Station stand und auf Fahrgäste wartete. Zugegeben, unendlich viel Thematisierung gab es nicht zu bestaunen, aber allein die Wagen machten für mich einiges wett, weil sie als Eulen gestaltet waren. Wie cool ist das denn bitte für „Eules wilde Westen-Tour“?
Die Fahrt selbst sieht dann allerdings wieder weniger spektakulär aus: Das Layout besteht eigentlich nur aus einer 720° Rechtskurve mit dazwischen geschalteter Station, Mini-Lifthügel und ein paar kurzen Geraden; es ist komplett einsehbar und wird zweimal durchfahren. Die Drehung der Wagen ist dabei allerdings ziemlich intensiv, sodass ich mich während der Fahrt teilweise eher fühlte wie auf einem Flatride als auf einer Achterbahn. Es ist auf jeden Fall mal etwas anderes und für die geringe Größe durchaus spaßig, sodass allein schon aufgrund des Eulenzuges hier für mich mehrere Wiederholungsfahrten Pflicht waren! Und fotogen ist dieser „Eulige Twist“ dabei auch noch:
A propos „Euliger Twist“: Durch das Eulenthema von Twistrix ist für mir ein anderes Eulenthema aufgefallen: Am Vortag gab es die Eule in Merlins Castle und jetzt diese hier in Drievliet. Ist es also vielleicht so, dass jeder Freizeitpark irgendwo eine Eule versteckt? Ich nahm mir vor, da mal genauer darauf zu achten. Ab jetzt wird es also in meinen Berichten am Ende immer noch einen kurzen Abschnitt mit dem Motto: „Jeder Freizeitpark braucht eine Eule“ geben. Vielleicht findet sich ja überall so etwas…
Was die Eule allerdings direkt finden konnte, waren die anderen Attraktionen in diesem Mini-Themenbereich. Dabei handelt es sich um „Old McDonald’s Traktorrit“, ein „Kakelkarrousel“, die „Theeleut“, „De Hooizolder Superglijbaan“ und den „Zingende Stal“. Davon haben wir uns zunächt einmal die Wellenrutsche vorgenommen, bei der die einzelnen Rutschen nicht direkt nebeneinander sondern leicht versetzt angeordnet sind. Ansonsten ist es eine ganz gewöhnliche Teppichrutsche, die wie immer einen kurzen Spaß für zwischendurch verspricht. Und wie auf den meisten dieser Anlagen hat man vor dem Rutschen noch die Gelegenheit, die Aussicht auf die umliegenden Attraktionen zu genießen – ein paar Eindrücke davon habe ich für euch festgehalten:
Außerdem habe ich noch ein Onride-Foto von der Rutsche geschossen. Netter Platz für ein „Selfie“!
Schön platzsparend unter der Rutsche findet man den singenden Stall, in dem in Dauerschleife eine holländische Fassung von „Old MacDonald had a farm“ gespielt wurde. Dabei konnte man per Knopfdruck die verschiedenen Tiere, die in ihren kleinen Buchten standen, in das Lied einstimmen lassen, was zu einer witzigen Kakophonie der unterschiedlichen Tierstimmen verschmolz. Besonders meine Freundin hat sich dabei köstlich amüsiert und für mich gab es den ersten Ohrwurm der Tour. Auf jeden Fall finde ich es durchaus empfehlenswert, sich hier ein wenig Zeit zu nehmen, um den Umsetzungen der einzelnen Tierstimmen zu lauschen – da sind einige nette Gags dabei, die ich hier natürlich nicht verrate.
Die anderen Bähnchen haben wir dann erst einmal ausgelassen, auch wenn die Traktoren des Traktorrits wirklich witzig aussahen mit den Drievlieter Stadtmusikanten, die man da drauf gepackt hat. Auch das typisch holländische Teetassenkarussel wollten wir irgendwie nicht fahren, aber zumindest habe ich mal ein paar Bilder geschossen.
Uns zog es weiter in den hinteren Teil des Parks – nein, nicht zu Formule X (die wollten wir uns noch aufheben) sondern in den Mexiko / Wild West Themenbereich. Dort fanden wir unter anderem zwei weitere Achterbahnen: den Powered Coaster „Dynamite Express“ und die Maus „Kopermijn“. Dazu gibt’s noch eine Bahn, deren Namen die Herzen vieler Coasterfriends höher schlagen lässt: „El Loco“! Dazu aber später, erst einmal wollten wir mit dem Dynamite Express fahren, der wirklich schön gestaltet ist: Schon der Wartebereich wartet mit einem Bergmassiv mit Minenthema auf und auch die Strecke selbst ist sehr hübsch um den Berg, die Bäume und über das Gebiet des El Loco gebaut worden. Dass es bei der Fahrt außer der Station selbst keinen Tunnel gibt, ist vielleicht das einzige Manko dieser ansonsten gut gelungenen Anlage, doch zumindest wird die Station bei der zwei Runden dauernden Fahrt einmal in höherem Tempo durchfahren. Klar: Im internationalen Vergleich setzt der Dynamite Express keine besonderen Maßstäbe, aber für einen kleinen Park wie Drievliet ist die Achterbahn durchaus sehr ordentlich und lädt zu mehreren Wiederholungsfahrten ein. Diese haben wir bei den durchgängig niedrigen Wartezeiten von höchstens fünf Minuten auch gerne in Anspruch genommen.
Huch? Ist der Dynamite Express etwa ein Geisterzug?
Die „Kopermijn“, die direkt daneben liegt, hat uns dagegen nicht so überzeugt, und zwar zum einen, weil ich generell kein Freund von Attraktionen von der Stange bin und dies nun mal eine Standard-Maus ist und zum anderen, weil hier die Thematisierung auch deutlich weniger liebevoll ausgefallen ist. Zwar gibt es auch hier ein paar gestalterische Elemente, die ganz gut sind, aber zum Beispiel die bemalte Wand im hinteren Bereich (unter dem Ende des Lifthills) war irgendwie nicht so das Gelbe vom Ei. Das kann bei ähnlichem Thema der Bahn z.B. der Hansapark deutlich besser. Ok, wir sind auch diese Bahn zwei oder dreimal gefahren, da die Fahreigenschaften für eine Maus schon in Ordnung sind, aber es ist und bleibt für mich die schlechteste Achterbahn des Parks.
Der „El Loco“ schließlich ist nicht das, was wir heutzutage von S&S unter diesem Namen kennen sondern eine kleine Themenfahrt bei der kleine Lokomotiven an ein paar mexikanischen Szenen vorbei fahren. Wir sind zwar erst bei unserer zweiten Runde um den Teich damit gefahren, die Bilder gibt’s aber jetzt schon, weil es gerade gut hier her passt. Viel mehr muss man dazu aber auch nicht sagen, denn sonderlich spektakulär ist dieses Bähnlein eher nicht.
Am hinteren Ende des Parks gibt es dann noch einen Themenbereich, den ich mit „Südsee“ überschreiben würde, da sich dort Piraten-, Dschungel- und Südamerika-Attraktionen befinden. Dazu gehören ein schön anzusehender Piratenspielplatz, eine klassische Piratenschiffschaukel und den Flatride „Goldcurse“, die wir alle nicht selbst getestet haben. Fotogen waren sie trotzdem:
Auch die kleine „Jungle Show“ haben wir uns genauso wenig angesehen wir die Vorstellung des Parktheaters. Dafür waren wir aber wieder in der „Lachgrot“, einem kleinen Spiegelkabinett, das wohl auch in kaum einem holländischen Freizeitpark fehlen darf. Dieses hier war in einem kleinen karibischen Fort untergebracht. Noch mehr gelacht als über die Spiegel haben wir allerdings über den Affen, der auf der Mauer saß…
Direkt daneben findet sich das Highlight dieses Bereichs; gemeint ist natürlich der Jungle River, eine Wildwasserbahn. Ja, auch die ist „von der Stange“ und hat das klassische Doppelkreislayout mit zwei Drops, aber ich fand sie zumindest schön in Szene gesetzt und das obwohl es nur mit ein wenig Bepflanzung und ein paar einfachen Objekten realisiert wurde. Uns hat die Fahrt jedenfalls ganz gut gefallen, Wiederholungsfahrten waren aber nicht nötig, dazu war das Wetter schlicht nicht schön genug, auch wenn sich der Nässegrad in angenehmen Grenzen hielt – da sollte heute noch ganz anderes auf uns zu komme, auch wenn sich der Nässegrad in angenehmen Grenzen hielt – da sollte heute noch ganz anderes auf uns zu komme, auch wenn sich der Nässegrad in angenehmen Grenzen hielt – da sollte heute noch ganz anderes auf uns zu komme, auch wenn sich der Nässegrad in angenehmen Grenzen hielt – da sollte heute noch ganz anderes auf uns zukommen…
Den äußeren Ring vervollständigt noch ein kleiner orientalisch angehauchter Mini-Themenbereich. Hierzu zähle ich das „Spooksmuseum“, die Monorail, die „Zweefmolen“ und das „CineMagic“. Mit dem „Spooksmuseum“ besitzt das kleine Drievliet etwas, das selbst dem großen Walibi Holland fehlt: Einen Darkride! Ok, diese kleine Mini-Geisterbahn ist eigentlich kaum der Rede wert und ziemlich trashig mit sehr kleinen Szenen und einer wenig überraschenden Streckenführung, aber ein Darkride bleibt ein Darkride und zumindest die äußere Gestaltung ist sehr stimmungsvoll – insbesondere mit den passenden Tieren an der richtigen Stelle:
Die Zweefmolen ist ein unspektakuläres Kettenkarussell, das wir ausgelassen haben. Nicht auslassen konnten wir dagegen die Monorail, die so spektakulär ist, dass sie sich von mir einen Ehrentitel verdient hat, und zwar in der Kategorie „Nutzloseste Attraktion in Freizeitparks“. Das Ganze ist so skurril und schräg, dass man sich davon einfach selbst überzeugen muss: Die Monorail fährt tatsächlich nur in einem etwas größeren Kreis um das Kettenkarussell herum und streift dabei die umliegenden Attraktionen. Weil die Strecke so kurz ist, fährt sie dafür gleich zwei Runden – sowas ist mir bei einer Monorail auch noch nie unter gekommen. Gerade deshalb haben wir uns jedoch köstlich amüsiert, und zwar so sehr, dass ich von dort so gut wie keine verwertbare Bilder der Bahn vorweisen kann außer diesen beiden hier, die ich von der Fahrt aus geschossen habe:
Im 5D-Kino wurde ein Film über einen gestressten Mann gezeigt, der eigentlich einen Entspannungsurlaub machen wollte und dafür von einer etwas durchgeknallten Pilotin auf eine Insel geflogen wurde. Was er dort erlebt, möchte ich hier gar nicht spoilern, aber ich kann so viel verraten, dass die Story zwar leicht vorhersehbar und im Prinzip auch nichts Neues ist, aber qualitativ gut umgesetzt wurde und zumindest ein paar sehr nette Überraschungsmomente eingebaut waren. Erwähnenswert finde ich auch, dass die wenigen Dialoge auf Englisch waren, sodass wir keine Verständnisprobleme hatten. Auch die 5D-Effekte waren hier gut durchdacht und abwechslungsreich – und auch mit einem Nässefaktor ausgestattet, hinter dem sich so manche Wildwasserbahn verstecken kann. Wer also wasserscheu ist, sollte vielleicht besser draußen bleiben …
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