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Wie viele Teile es geben wird? Weiß ich nicht. Wie lange ich bleiben werde? Weiß ich nicht. Wo werde ich überall hinreisen? Weiß ich nicht, Was werde ich vor Ort machen? Weiß ich nicht. Werden Achterbahnen gefahren? Na klar! So gut es geht, versuche ich die Berichte immer zeitnah zu veröffentlichen, denn auf den langen Fahrten habe ich viel Zeit.
Tag 4: Business in Hanoi
Nach einer langen Nacht habe ich bis 11:00 geschlafen und mich zu Fuß auf auf den Weg zu meinem neuen Hostel gemacht. Dort angekommen, buchte ich meinen Trip für die nächsten Tage - den Hà Giang Loop. In diesem Rundum-Sorglos-Paket ist alles für die nächsten drei Tage enthalten: Transport, Essen, Motorrad und Übernachtungen.
Ich starte dann mit einem frischen Smoothie (Banane) für nichtmal einen Euro in den Tag - erfrischend. Auf den überfüllten Straßen wurde ich dann von einem japanischen Restaurant geködert. Besonders die Aussicht auf die vielbefahrene und durch Chaos definierte Kreuzung war sehr amüsant. Das Sushi war zwar semi gut, aber was soll’s. Solange der Magen es verträgt, passt alles.
Mit gestärkten Magen war ich dann ready, schließlich gab es noch Business in der Stadt zu erledigen. Als Novum fuhr ich das erste Mal per Grab Bike. Für die halbe Stunde Fahrt zu dem Zoo bezahlte ich nur 2.50€. Ich bin froh, dass ich hier nicht selber fahren muss: jegliche Regeln werden ihr Bedeutung beraubt. Fühlt sich als Europäer bisschen gefährlich an. Eigentlich sehr gefährlich.
Typisch den asiatischen Länder, wird hier kein Wert auf die Lebensqualität der Tiere gelegt. Haltungsform 1 wäre wohl zu viel des Guten. Bitte nur fürs Check sammeln vorbeikommen und ohne Blick auf die stark leidenden Tiere den Park verlassen! Der Eintritt und beide Coaster - oder vielleicht drei (?) - haben 5€ gekostet. Kurios war auch, dass der Kiddie Coaster Schulterbügel hatte - Sinn?! Was denkt ihr, ist die dritte „Bahn“ ein Check? Ich glaube nicht.
Schnell verließ ich die tierverachtende Stallhaltung und fuhr mit Grab für 1€ zum HoTay Theme Park. Leider konnte ich die Bahn nicht fahren, denn diese hat laut Mitarbeiter bis mindestens April zu. Ich weiß nicht, ob ihr auf euer Tour davor da sein werdet, aber falls ja, lohnt sich die Anreise wohl eher nicht. Außer ihr wollt den Parkcheck holen.
Egal, weiter gehts. Heute stand doch ein bisschen mehr im Zeichen der Zähler sammeln und so fuhr ich für 2€ ins Bao Son Paradise Park. Hier steht ein Vekoma Family Boomerang und so ein Zipline „Coaster“ für die andere Seite Counter von uns. Letztere schaut aber ziemlich closed forever aus. Für vietnamesische Verhältnisse ist der Park echt teuer (auch für deutsche eigentlich). Eine Fahrt mit dem Boomerang kostet jeweils 3€. Zusätzlich kommt ein Parkeintritt von 6.50€ dazu. Vielfahren also ausgeschlossen, aber für uns ist das ja eh irrelevant. Der Park scheint sich generell in einem Wandel zu finden: Erst kam mit dem Fly over Vietnam ein kleines Flying Theatre von Simworx dazu und parallel wird aktuell das ehemalige Delphinarium zu einem mittelgroßen Wasserpark umgebaut. All in all nichts besonders und natürlich im unteren Durchschnitt der Parks anzusiedeln.
Für 5€ ging es dann knapp 45 Minuten zurück nach Hanoi. Im Uniqlo habe ich mir für 15€ noch einen Windbreaker gekauft, damit ich für die nächsten Tage gerüstet bin. Nach einem letzten Schlenderer durch die belebte Altstadt musste ich zeitig ins Hotel. Schließlich begann gleich die nächtliche Busfahrt für die dreitägige Motorradtour. Diese war alles andere als komfortabel, obwohl jeder Teilnehmer sein eigenes Bett im Bus hatte. Die Matratzen waren hart, die Klimatisierung kalt und die Kissen mega klein. Für alle Personen über 60 Jahre oder mit Rückenbeschwerden kann ich die Busfahrt nicht empfehlen. Sonst werden die nächsten Tage spaßig. Man kann auch per komfortablerem Minivan für etwas mehr Geld anreisen. Gegen 2:00 Uhr kamen wir dann in Hà Giang an, wo unsere Gruppe sich nochmal 5 Stunden ausruhen durfte, ehe der Trip durch die Hinterlandschaft begann. War wohl bislang das komischste Hostel, man schlief in einer 40er Gruppe auf Feldbetten im Keller.
Tag 5; 6 & 7: Hà Giang Loop
Der Hà Giang Loop ist eine geführte Motorrad-Tour durch den Norden Vietnams, welcher vor allem durch TikTok und die positiven Rezensionen im Netz enormen Hype gewonnen hat. Kurzzeitig kommt man - je nach Buchung - auch mit den chinesischen Festland in Berührung. Man kann entscheiden, ob man selber fahren will oder sich einen Easy Rider bucht. Natürlich bin ich selber gefahren und habe es keine Sekunde bereut. Knapp 90% der Gruppe ist aber mit einem Easy Rider gefahren. Aber ich kann es verstehen, auch wenn ich davor nie ein Mottorad gefahren bin, kann man schon leicht auf den steinigen Straßen wegrutschen und sich verletzten.
Nachdem letzte Woche auch ein Mädchen vor den Augen ihres Freundes gestorben ist, sollte es laut Guide mehr Polizeikontrollen geben, die den internationalen Führerschein checken. Ratet mal wer keinen hat - richtig, alle aus der Gruppe. Glücklicherweise gab es für uns keine Kontrolle, sonst hätte jeder ca. 100€ Strafe zahlen müssen. Mehr wäre aber auch nicht passiert.
Die Straßen waren für mich persönlich problemlos zu fahren und durch die Serpentinen die Berge hochzufahren war mega spaßig. Fast so gut wie Achterbahnfahren. Aber nur fast.
Um es vorne wegzunehmen, der Hype ist definitiv gerechtfertigt. Die ganze Szenerie ist schwer in Worte zu fassen, die durchfahrenden Landschaften wirken surreal. Alles schaut aus wie im Film. Für mich persönlich sicherlich einer der besten Erlebnisse, die ich je hatte. Die super sympathischen, super authentischen und super coolen Leute haben den Trip sicherlich noch besser gemacht. So dumm ist klingt, man lernt wirklich Freunde für die nächsten Aktivitäten in einem fremden Land kennen.
Zwar geht man mit dem ersten Hostel hier weit aus seiner deutschen Komfortzone, aber die atemberaubende Aussicht tagsüber macht das Ganze wieder wett.
Das zweite Hostel war dafür sehr gut und stylisch eingerichtet. Zu Essen gab es typisch vietnamesische Küche: Spring Rolls, Chicken und natürlich vieeeeel Reis. Jedes Mahl hat gut geschmeckt, auch wenn es auf Dauer eintönig wurde. Abends gab es für jeden Teilnehmer unlimitiert „Happy-Water“ zum Essen, vergleichbar mit billigem Obstler vom Discounter. Besonders die Easy Rider hatten Spaß, die Gruppe abzufüllen. Ein Bier kostet knapp 50ct und schmeckte auch für einen Münchner angenehm.
Beide Abende wurden feuchtfröhlich mit Karaoke ausgeklungen, was mit der Gruppe und meinen Leuten super viel Spaß gemacht hat. Selbstverständlich hab ich für euch - in feinster Coasterfriends Manier - Mamma Mia performt.
Ich denke nicht, dass ihr auf eurer kommenden Tour in den Norden geht, denn die Hotels sind sehr weit unter dem Coasterfriends Standart, aber falls jemand irgendwann in Hanoi ist - ihr MÜSST den Trip auch machen. Sicherlich auch für erfahrene Traveller ein nie dagewesenes Erlebnis.
Tag 8: Last day in Hanoi
Gegen 10:30 verließ ich mein vier Sterne Hotel (gönnte mir den Luxus für 20€ nach dem Trip) und ging ein paar hundert Meter weiter, um mir neue AirPods zu kaufen, da ich mein Case verloren habe. Nachdem ich mir welche gebraucht gekauft habe, ging ich zurück zum Hotel und hab die alten Kopfhörer in meinen Kulturbeutel getan - dort befand sich auch mein altes Case. Na super! Umtausch war natürlich ausgeschlossen. Aber hey, jetzt kann ich ein Paar verlieren.
Mit Koffer reisen ist deutlich besser…
Per Grab ging es dann in den Stadtpark, wo ein Dragon Coaster steht. Der ganze Park hat mir starke China Vibes vermittelt.
Eigentlich sollte die Bahn aufhaben, doch vor Ort war wie erwartet keiner.
Mood at first
Ich fürchtete schon wieder einen Lost Check. Aber so einfach hab ich mich diesmal nicht geschlagen gegeben und bat einen älteren Herren um Hilfe, ob er für mich bei der Nummer am Coaster anrufen kann. Freundlich wie alle Vietnamesen hat er für mich mehrmals angerufen und nach etwas diskutieren geschafft, dass das Personal doch gekommen ist.
Die zweite ist die richtige Nummer für euch
Eigentlich läuft die Bahn nur am Wochenende und das Schild vor Ort ist falsch - im Land der aufsteigenden Drachen wurde nun auch der letzte Drache zum Leben erweckt… Business in Hanoi completed!
10 Minuten zurück ins Zentrum für 74ct (!)
Zum Abschluss hab ich mit einem Freund von dem Loop getroffen und ein letztes Abendmahl in Hanoi genossen. Wahnsinnig netter Kerl. Wir aßen bei dem berühmten Bánh Mì 25 und holten noch den bekannten Egg-Coffee. Nichtmal zwei Euro für ein Sandwich sind unschlagbar. Beides schmeckte super. Zusammen mit ihm werde ich auch die nächsten Tage im Süden verbringen.
Aktuell befinde ich mich im Nachtbus Hoi An. Nach 17 Stunden Fahrt stehen in einem Tag 17 Checks an. Das wird sportlich, aber mit Motorrad machbar. Unser Hobby ist kein Leichtes. Freut euch also auf mehr Achterbahnfreunde würdigen Content in zwei Tagen!
To be continued…
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