Xcelerator93
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Hallo liebe Coasterfriends,
hiermit verfasse ich euch wiedermal einen Bericht, diesmal wird es wohl ein wenig umfassender werden. Trotzdem werde ich versuchen, weniger zu schreiben und mehr zu zeigen. Immerhin habe ich extra für euch eine Bilderflut von rund 170 Bildern zusammengehauft.Anlässlich eines kleinen Familien-Urlaubes in der wirklich grandiosen Metropole Rom, besuchten wir als Fans natürlich auch das brandneue Rainbow Magicland in Valmontone, rund 40 Kilometer vom Stadtkern entfernt. Zum Park selbst muss ich glaube ich nicht so viel erzählen, sollte doch eigentlich jedem, der hier regelmäßig die News durchforstet ein geläufiger Begriff sein. Für mich war der Tag natürlich schon ein Highlight der Sommerferien, denn dieser Park sollte nicht nur der erste und wohl erst einmal einzige neu eröffnete sein, den ich bisher besucht habe oder besuchen werde, sondern auch Standort meines hundertsten Coastercounts. Die Eindrücke, die ich während diesem Besuch erhalten habe, werde ich euch im Folgenden versuchen zu schildern. Ich kann vorweg nur sagen: Das Magicland ist auf dem momentanen Stand sicherlich nicht der bestthematisierteste Park Europas
Los geht's:
Der Tag begann für uns morgens am Bahnhof. Für alle, die planen den Park zu besuchen: Zug fahren ist wirklich die einfachste Methode, zum Park zu kommen. Für 2,70€ pro Person kommt man in 40 Minuten nach Valmontone, und von da aus per Parkshuttle direkt vor den Eingang.
Da waren wir also. Die Sonne schien schon prall, die Tore waren noch geschlossen. Doch schon bei der Anfahrt kam diese typische Freizeitpark-Vorfreude auf. Überraschend war, dass bestimmt nur rund 100 Leute bei unserer Ankunft bisher auf den Einlass warteten, im Shuttlebus selbst waren nur um die 10 Leute.
Um Punkt 10 Uhr war es dann endlich soweit, die Parktore öffneten sich, die Menschen stürmten auf die Kassenhäuschen. Hier mussten wir leider wieder mal Bekanntschaft mit der italienischen Gelassenheit machen, für jede Karte brauchten die Mitarbeiter eine gefühlte Ewigkeit. Der Eintrittspreis lag bei 35€, unverschämt hoch wie sich später herausstellte. Doch das war erstmal egal, schnell wurde die Mainstreet gestürmt. Auch wenn die einzelnen Gebäude toll aussahen, wirkte alles doch irgendwie bunt zusammengewürfelt und sah eher nach Möchtegern-magisch aus.
Diese Bahnen sollten heute angeblich geschlossen sein, waren aber alle auf
Das Eingangstor hinter den Drehkreuzen
Stilisch festgelegt hat man sich nicht besonders
Aus der Mainstreet raus ging es gleich einmal rechts um die Kurve, hier stand Shock, der Maurer Söhne Launcher. Vorbei an der tollen Steampunk-Fassade in die Queue. Diese war eine Enttäuschung. Nichts mit Dampf-Maschinen Schickiemickie, nein eine plumpe Warteschlange mit direktem Blick auf die Müllentsorgung hinter der Mainstreet. Auch das Stationsgebäude hatte eher Kirmes-Standart. Immerhin war die Queue noch recht leer, nach nicht mal 5 Minuten konnten wir einsteigen. Der Einsatz des Personal erschien mir auf Anhieb fragwürdig, statt irgendwelche Muskelprotze mussten hier zierliche Damen die schweren X-Car Bügel schließen, die man als Fahrer selbst nur teilweise überhaupt bewegen kann. Die Fahrt ansich war aber super, ein toller Elemente Mix und satte Fliehkräfte. Die Fahrten werde ich zum Schluss noch einmal genauer bewerten. Auch wenn äußerlich kaum Szenerie vorhanden war, macht die Stahlkonstruktion besonders durch ihre Seelage schon was her und ist vom ganzen Park aus zu bewundern.
Fotos konnte man auch noch nicht kaufen
Der Ausgang von Shock endet in einer kleinen Arcade-Halle
Nach der Fahrt ging es erst einmal wieder links herum, den Hauptgang entlang. Hier reihen sich die Attraktionen alle nacheinander auf, was eher an den Hamburger Dom erinnert, statt an einen Freizeitpark. Dennoch laden die eindrucksvollen Fassaden alle zu einer Fahrt ein.
Dinos treffen hier auf Mayas, Ritter, Vikinger und was weiß ich alles
Die Fassade vom interaktiven Darkride Huntik lässt einen erstmal staunen
Leider sollte die Bahn erst einmal geschlossen bleiben. Auf die Frage, ob sie denn noch öffnet, antwortete man mit "vielleicht" oder "weiß ich nicht"
Ein bisschen wurde aber schon gepfuscht
Olandese Volante war auch noch geschlossen
Hier sollte gegen Nachmittag eine Show stattfinden
Cagliostro sollte das nächste Gefährt sein, für das wir uns entschieden. Auch dieser Spinning Coaster macht die Leute auf dem Hauptweg mit seiner großartigen Fassade auf sich aufmerksam. Die ganzen Türme und Treppen lassen auf eine tolle Fahrt hoffen.
Diese Kurve sah leider noch nicht so schön aus
Beim Anstellen fällt etwas Komisches auf: Der Einstieg der Bahn befindet sich direkt hinter einer Tür in die Halle, als Warteschlange hat man davor einfach ein paar Seile aufgestellt. Echt schade, dass auch hier wieder eine tolle Queue fehlt. Naja, null Sekunden Wartezeit und ich konnte in meinen 100. Coaster steigen. Völlig gespannt darauf, was einen im Inneren der Halle erwarten würde, gings dann den Lift hinauf. Vorher noch einmal um die Kurve, aus der Halle raus und wieder rein, und ab geht's! Doch was ist das? Blinklichter und Scheinwerfer die ganze Fahrt über - Schade! Das Layout selbst war sehr spaßig, doch man hätte mit den Effekten noch einiges rausholen können. Als Abtrennung zwischen Dunkelheit und Ausstieg diente ein einfacher Vorhang. Aber nein, nicht dass der hochklappt oder so, man fährt schön drunter durch und hat seinen Kopf noch halbwegs unter dem Vorhang, wenn der Wagen zum Stillstand kommt. Mhhh...
Naja, mitlerweile hatte auch der fliegende Holländer auf, hier gönnten wir uns auch eine Fahrt. Typische Vekoma Vibrationen und keine Szenerie - eher langweilig. Nur die Länge der Bahn kann das wieder ein ganz bisschen gut machen.
Weiter ging's Richtung Winx Schloss, welches auch geschlossen war. Leichte Wut kam auf. 35€ Eintritt und schon drei geschlossene Attraktionen... Naja dann halt als nächstes ins Kinderland, zum Kiddie-Credit.
Einige Ecken sind schon ganz nett bepflanzt
Schutz vor der tödlichen Sonne bot die Bepflanzung allerding nicht
Ein Blick über den See zeigte, dass wir die hälfte des Parks schon gesehen hatten
Die aufwendigen Fassaden nahmen in ihrer beeindruckenden Form deutlich ab, je weiter man nach hinten in den Park kam
Auch Mystika bewegte sich noch keinen Zentimeter
Doch von weiten konnte man schon sehen: Auch geschlossen!!!
Nun, dann gings halt weiter Richtung Hauptweg, durch das Kinderland zum Believix Suspended-Darkride. Auch hier gab es genau das gleiche Geschehen wie bei Cagliostro, eine Seil-Warteschlange und eine Tür in die Halle als direkten Einstieg. Das hat wirklich nichts mit "best-thematisiertester Park Europas" zu tun. Die Abfertigung war mehr als mieserabel, es dauerte einfach viel zu lange bis die nächsten einsteigen konnten, obwohl etliche Wägen schon wieder frei waren. Der Darkride war eher durchschnittlich, man fuhr an Kulissen mit kleinen Feendörfer usw. vorbei. Das ganze ist eher für kleinere Mädchen gedacht.
Die Teetassen waren einfach so unter die pralle Sonne geknallt. Kein bisschen liebevoll
Und so wirkte auch der restliche Teil des Kinderlandes
Ab und zu ergab sich eine Schutzmöglichkeit, bevor man regelrecht gegrillt wurde
Auch der Wasserspielplatz wirkte enttäuschend
Auf solche Stellen traf man auch ab und zu
Hier seht ihr was ich meine
Lediglich unter ein paar Bäumen durch
Wieder aus der lahmen Feen-Bahn ging es direkt zur 5. Achterbahn, dem Vekoma Junior Bomborun. Interessant ist, dass es einfach kein Stationsdach gibt, man brutzelt einfach unter der prallen Sonne. Dennoch war die Fahrt ganz spaßig, auf jeden Fall nett für Familien und um einiges angenehmer als der Holländer.
Von hier aus hatte man einen Blick auf den Believix Eingang
Und auch solche Holzhütten hab es im Park ab und zu mal
Weiter dem Hauptweg folgend konnte man am Himmel die Fliegende Insel erblicken, entgegen dem Schild am Eingang geöffnet. Durch die längste Warteschlange der Welt ging es auf die Insel, die Umgebung um den Eingstieg war legendär mit einem Schlauch thematisiert (Ironie). Aus der Luft ergaben sich einige tolle aber auch erschreckende Ausblicke. Aber seht selbst:
Kommt da noch was?
Die Fressbuden sahen wieder ganz nett aus
Ein bisschen "Magie" hingeklatscht
Der vorbildliche Parkplatz
Was soll man dazu sagen? Der Park kann mit Universal mithalten! HUST
Shock sah von oben richtig toll aus
Die Shopping Mall
Vom Boden aus, konnte man noch die Pre-Launch Strecke von Shock "bewundern"
Wieder am Boden angekommen beendeten wir den Rundgang und erlaubten und weitere Fahrten auf dem Maurer Söhne Launcher, welcher sich wirklich toll fährt. Als die Bahn dann aber vor unseren Augen mitten auf dem Launch zum Stillstand kam und erstmal geschlossen werden musste, war uns klar, dass das Glück heute wohl nicht so auf unserer Seite sein sollte. Vor der Mittagspause ging es dann aber noch zum Intamin Spillwater Yucatan, welcher besonders mit vielen Mitfahrern ein netter Spaß + Abkühlung aber auch nicht mehr ist.
Da das Personal in den Läden des Parks zwar nett, das Essen aber passend zum Eintritt äußerst teuer ist, gingen wir einfach rüber zur Shopping Mall und aßen dort günstig leckere Pizza.
DANKE, dass ihr Shock statt einem SLC gebaut habt
Sah alles nett und sauber aus, von den Läden kannte ich leider bestimmt nichtmal 10%
Nach der kleinen Mittagssiesta war es über dem Park schon deutlich bewölkter, ideal um eine kleine Fotosession von Shock zu starten, da man nicht mehr die ganze Zeit Schutz vor der brodelnden Sonne suchen musste.
Wieder an Huntik vorbei mussten wir uns die große Enttäuschung anhören: Die Bahn würde den ganzen Tag geschlossen sein.
Nach weiteren Frustfahrten auf dem Spinning Coaster, machte der Freifall-Turm schließlich seine ersten Testfahrten. Das ist doch eine angemessene Entschädigung. Doch auch das Planetarium im Winx-Schloss öffnete seine Pforten. Einziges Problem war, dass die 3D-Brillen nicht an Land kamen, so verzögerte sich die Vorstellung noch ein wenig... Das Planetarium selbst ist mit einer tollen Kuppel-Leinwand und richtig bequemen Kraftwerk-Sitzen ausgestattet, leider hat man scheinbar noch keinen passenden Film. Es lief Sammy's großes Abenteuer, ja richtig, der Standart-3D Film mit der Schildkröte, bekannt aus anderen Parks.
Die Klotzhalle
Die Läden sahen aber zum größten Teil toll aus
Nach einer weiteren Enttäuschung ging es also wieder zum Wurm-Coaster im Kiddie-Bereich, der mitlerweile seine Runden drehte.
Keine Szenerie und nichts
Immerhin ein Credit
Zurück ging es dann zum Freifall-Turm, der nicht nur ein eigenartiges Theming bietet (Lilane Dornenranken verschlingen Metallpfäle), sondern auch eine recht komische Fahrt und ein noch komischeres Personal: Während meine Schwester ihre Sonnenbrille abnehmen musste, durfte ich meine aufbehalten und während mir der Bügel regelrecht auf den Körper gepresst wurde, hatte sie noch jede Menge Freiraum... Oben angekommen hängt man wirklich eine gefühlte Ewigkeit, bis die Gondel dann ruckartig abstürtzt und ab der Hälfte wieder gebremst wird. Den Drop hätte man ruhig noch länger machen können.
Olandese Volante
Die Halle von Huntik wurde am Morgen noch bemalt
Zum Abschluss gönnten wir uns dann noch eine Fahrt mit dem Rafting, welches einen spaßigen Nässegrad verspricht und dazu noch die ganze Fahrt über ganz nett thematisiert ist. Besonders die letzte Höhle sieht toll aus! Doch leider war auch hier das Personal wieder dermaßen amateurhaft. Anstatt einfach die nächsten Boote leer fahren zu lassen und uns rauszulassen, hat man lieber auf neue Fahrer gewartet. Leider sind erst nach rund 5 Minuten welche gekommen, die wir die ganze Zeit direkt vor dem Ausstieg verbringen mussten...
Und so ging unser Tag im MagicLand dann auch schon dem Ende zu.
Wenn ich ein Fazit schließen müsste, würde ich als erstes erwähnen, dass der Park viel zu teuer ist. Natürlich will man die Baukosten wieder reinbekommen, doch sind 35€ für die paar Attraktionen, die noch nichtmal alle immer geöffnet sind, einfach zu viel. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sich dieser Preis in den nächsten Jahren gut in 'nem Reiseführer machen würde. Außerdem ist noch viel zu tun bis der Park sich überhaupt MagicLand nennen kann, wie zum Beispiel richtige Warteschlangen schaffen oder Gepäckablagen für die Attraktionen ermöglichen. Auch das Personal müsste deutlich besser werden, aber vielleicht ist das einfach noch die Gewöhnungsphase.
Außerdem ist vieles im Park noch zu unkoordiniert, vielleicht hat man sich ein bisschen übernommen.
Wie es mit dem Park weitergehen wird, kann ich auch nicht sagen. Auf jeden Fall müsste mann die Wege irgendwie ein bisschen besser schützen und von dem Außen hui - Innen pfui Gedanken abkommen.
Dennoch kann man hier sicherlich einige Stunden Spaß haben, da ja besonders die beiden Maurer Coaster keineswegs schlecht sind.
Ich hoffe für den Park, dass er sich noch fängt und nicht einfach so in den nächsten Jahren verkommt und in Vergessenheit gerät.
So, ich hoffe euch hat der Bericht gefallen, jetzt folgen noch die einzelnen Attraktionen im Check.
Die Attraktionen:
Drakkar
Die Raftingbahn mit dem bunten Theming-Mix ist eine der schöneren Attraktionen im Park und hat mir gut gefallen.
Raftingdaumen hoch!
Yutacan
Der Intamin Spillwater mit der gigantischen Fassade. Was dahinter steckt, sieht eher nach Kirmes aus. Dennoch machen die Fahrten besonders bei hohen Temperaturen Spaß, da die Kurven vor den zwei Abfahrten leicht abschüssig sind, wird man bei beiden Drops schön aus dem Boot gehoben.
Wildwasserdaumen mittel!
Orlandese Volante
Vekoma Minenbahn mit zwei Lifthills. Eine Minenbahn ohne Szenerie ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Für Familien ganz akzeptabel, leider kommt die Bahn nicht ohne Vibrationen und leichte Schläge aus.
Minendaumen mittel!
Cagliostro
Maurer Söhne Spinner im Dunkeln mit tollem Layout und klasse Fassade, aber zu wenigen Effekten.
Spinningdaumen halbhoch!
Mystika
Freifall-Turm, der leider viel zu lange oben anhält und zu früh gebremst wird. Der Drop sorgt aber garantiert für einen gewaltigen Fallmoment, bei dem man kein loses Gebiss tragen sollte...
Freifalldaumen mittel!
Amerigo
Wacky Worm ohne jegliche Szenerie, lieblos an den Parkrand geklatscht. Nichtmal Spaß für kleine Kinder!
Kinderdaumen runter!
Believix
Suspended Darkride für Mädchen. Die Unterwasserhöhle sah ganz nett aus und hatte sogar eine Krake
Darkridedaumen mittel!
Bomborun
Vekoma Juniorcoaster ohne jegliche Szenerie, dafür aber mit akzeptabler, spaßiger Fahrt.
Juniordaumen mittel!
Shock
Dieser Maurer Söhne spielt in einer ganz anderen Liga, als der restliche Park. Die Bahn sieht toll aus und fährt sich super. Klasse Launch, Airtime auf dem Tophat, ein richtig schöner Non-inverted Loop, Steilkurven mit brachialen Kräften (hatte 2mal gegen Mittag ein Greyout) und einer geilen Heartlineroll mit schöner Hangtime!
Launcherdaumen richtig hoch!
Das war's! Ich würde mich über Kommentare freuen!
hiermit verfasse ich euch wiedermal einen Bericht, diesmal wird es wohl ein wenig umfassender werden. Trotzdem werde ich versuchen, weniger zu schreiben und mehr zu zeigen. Immerhin habe ich extra für euch eine Bilderflut von rund 170 Bildern zusammengehauft.Anlässlich eines kleinen Familien-Urlaubes in der wirklich grandiosen Metropole Rom, besuchten wir als Fans natürlich auch das brandneue Rainbow Magicland in Valmontone, rund 40 Kilometer vom Stadtkern entfernt. Zum Park selbst muss ich glaube ich nicht so viel erzählen, sollte doch eigentlich jedem, der hier regelmäßig die News durchforstet ein geläufiger Begriff sein. Für mich war der Tag natürlich schon ein Highlight der Sommerferien, denn dieser Park sollte nicht nur der erste und wohl erst einmal einzige neu eröffnete sein, den ich bisher besucht habe oder besuchen werde, sondern auch Standort meines hundertsten Coastercounts. Die Eindrücke, die ich während diesem Besuch erhalten habe, werde ich euch im Folgenden versuchen zu schildern. Ich kann vorweg nur sagen: Das Magicland ist auf dem momentanen Stand sicherlich nicht der bestthematisierteste Park Europas
Los geht's:
Der Tag begann für uns morgens am Bahnhof. Für alle, die planen den Park zu besuchen: Zug fahren ist wirklich die einfachste Methode, zum Park zu kommen. Für 2,70€ pro Person kommt man in 40 Minuten nach Valmontone, und von da aus per Parkshuttle direkt vor den Eingang.
Da waren wir also. Die Sonne schien schon prall, die Tore waren noch geschlossen. Doch schon bei der Anfahrt kam diese typische Freizeitpark-Vorfreude auf. Überraschend war, dass bestimmt nur rund 100 Leute bei unserer Ankunft bisher auf den Einlass warteten, im Shuttlebus selbst waren nur um die 10 Leute.
Um Punkt 10 Uhr war es dann endlich soweit, die Parktore öffneten sich, die Menschen stürmten auf die Kassenhäuschen. Hier mussten wir leider wieder mal Bekanntschaft mit der italienischen Gelassenheit machen, für jede Karte brauchten die Mitarbeiter eine gefühlte Ewigkeit. Der Eintrittspreis lag bei 35€, unverschämt hoch wie sich später herausstellte. Doch das war erstmal egal, schnell wurde die Mainstreet gestürmt. Auch wenn die einzelnen Gebäude toll aussahen, wirkte alles doch irgendwie bunt zusammengewürfelt und sah eher nach Möchtegern-magisch aus.
Diese Bahnen sollten heute angeblich geschlossen sein, waren aber alle auf
Das Eingangstor hinter den Drehkreuzen
Stilisch festgelegt hat man sich nicht besonders
Aus der Mainstreet raus ging es gleich einmal rechts um die Kurve, hier stand Shock, der Maurer Söhne Launcher. Vorbei an der tollen Steampunk-Fassade in die Queue. Diese war eine Enttäuschung. Nichts mit Dampf-Maschinen Schickiemickie, nein eine plumpe Warteschlange mit direktem Blick auf die Müllentsorgung hinter der Mainstreet. Auch das Stationsgebäude hatte eher Kirmes-Standart. Immerhin war die Queue noch recht leer, nach nicht mal 5 Minuten konnten wir einsteigen. Der Einsatz des Personal erschien mir auf Anhieb fragwürdig, statt irgendwelche Muskelprotze mussten hier zierliche Damen die schweren X-Car Bügel schließen, die man als Fahrer selbst nur teilweise überhaupt bewegen kann. Die Fahrt ansich war aber super, ein toller Elemente Mix und satte Fliehkräfte. Die Fahrten werde ich zum Schluss noch einmal genauer bewerten. Auch wenn äußerlich kaum Szenerie vorhanden war, macht die Stahlkonstruktion besonders durch ihre Seelage schon was her und ist vom ganzen Park aus zu bewundern.
Fotos konnte man auch noch nicht kaufen
Der Ausgang von Shock endet in einer kleinen Arcade-Halle
Nach der Fahrt ging es erst einmal wieder links herum, den Hauptgang entlang. Hier reihen sich die Attraktionen alle nacheinander auf, was eher an den Hamburger Dom erinnert, statt an einen Freizeitpark. Dennoch laden die eindrucksvollen Fassaden alle zu einer Fahrt ein.
Dinos treffen hier auf Mayas, Ritter, Vikinger und was weiß ich alles
Die Fassade vom interaktiven Darkride Huntik lässt einen erstmal staunen
Leider sollte die Bahn erst einmal geschlossen bleiben. Auf die Frage, ob sie denn noch öffnet, antwortete man mit "vielleicht" oder "weiß ich nicht"
Ein bisschen wurde aber schon gepfuscht
Olandese Volante war auch noch geschlossen
Hier sollte gegen Nachmittag eine Show stattfinden
Cagliostro sollte das nächste Gefährt sein, für das wir uns entschieden. Auch dieser Spinning Coaster macht die Leute auf dem Hauptweg mit seiner großartigen Fassade auf sich aufmerksam. Die ganzen Türme und Treppen lassen auf eine tolle Fahrt hoffen.
Diese Kurve sah leider noch nicht so schön aus
Beim Anstellen fällt etwas Komisches auf: Der Einstieg der Bahn befindet sich direkt hinter einer Tür in die Halle, als Warteschlange hat man davor einfach ein paar Seile aufgestellt. Echt schade, dass auch hier wieder eine tolle Queue fehlt. Naja, null Sekunden Wartezeit und ich konnte in meinen 100. Coaster steigen. Völlig gespannt darauf, was einen im Inneren der Halle erwarten würde, gings dann den Lift hinauf. Vorher noch einmal um die Kurve, aus der Halle raus und wieder rein, und ab geht's! Doch was ist das? Blinklichter und Scheinwerfer die ganze Fahrt über - Schade! Das Layout selbst war sehr spaßig, doch man hätte mit den Effekten noch einiges rausholen können. Als Abtrennung zwischen Dunkelheit und Ausstieg diente ein einfacher Vorhang. Aber nein, nicht dass der hochklappt oder so, man fährt schön drunter durch und hat seinen Kopf noch halbwegs unter dem Vorhang, wenn der Wagen zum Stillstand kommt. Mhhh...
Naja, mitlerweile hatte auch der fliegende Holländer auf, hier gönnten wir uns auch eine Fahrt. Typische Vekoma Vibrationen und keine Szenerie - eher langweilig. Nur die Länge der Bahn kann das wieder ein ganz bisschen gut machen.
Weiter ging's Richtung Winx Schloss, welches auch geschlossen war. Leichte Wut kam auf. 35€ Eintritt und schon drei geschlossene Attraktionen... Naja dann halt als nächstes ins Kinderland, zum Kiddie-Credit.
Einige Ecken sind schon ganz nett bepflanzt
Schutz vor der tödlichen Sonne bot die Bepflanzung allerding nicht
Ein Blick über den See zeigte, dass wir die hälfte des Parks schon gesehen hatten
Die aufwendigen Fassaden nahmen in ihrer beeindruckenden Form deutlich ab, je weiter man nach hinten in den Park kam
Auch Mystika bewegte sich noch keinen Zentimeter
Doch von weiten konnte man schon sehen: Auch geschlossen!!!
Nun, dann gings halt weiter Richtung Hauptweg, durch das Kinderland zum Believix Suspended-Darkride. Auch hier gab es genau das gleiche Geschehen wie bei Cagliostro, eine Seil-Warteschlange und eine Tür in die Halle als direkten Einstieg. Das hat wirklich nichts mit "best-thematisiertester Park Europas" zu tun. Die Abfertigung war mehr als mieserabel, es dauerte einfach viel zu lange bis die nächsten einsteigen konnten, obwohl etliche Wägen schon wieder frei waren. Der Darkride war eher durchschnittlich, man fuhr an Kulissen mit kleinen Feendörfer usw. vorbei. Das ganze ist eher für kleinere Mädchen gedacht.
Die Teetassen waren einfach so unter die pralle Sonne geknallt. Kein bisschen liebevoll
Und so wirkte auch der restliche Teil des Kinderlandes
Ab und zu ergab sich eine Schutzmöglichkeit, bevor man regelrecht gegrillt wurde
Auch der Wasserspielplatz wirkte enttäuschend
Auf solche Stellen traf man auch ab und zu
Hier seht ihr was ich meine
Lediglich unter ein paar Bäumen durch
Wieder aus der lahmen Feen-Bahn ging es direkt zur 5. Achterbahn, dem Vekoma Junior Bomborun. Interessant ist, dass es einfach kein Stationsdach gibt, man brutzelt einfach unter der prallen Sonne. Dennoch war die Fahrt ganz spaßig, auf jeden Fall nett für Familien und um einiges angenehmer als der Holländer.
Von hier aus hatte man einen Blick auf den Believix Eingang
Und auch solche Holzhütten hab es im Park ab und zu mal
Weiter dem Hauptweg folgend konnte man am Himmel die Fliegende Insel erblicken, entgegen dem Schild am Eingang geöffnet. Durch die längste Warteschlange der Welt ging es auf die Insel, die Umgebung um den Eingstieg war legendär mit einem Schlauch thematisiert (Ironie). Aus der Luft ergaben sich einige tolle aber auch erschreckende Ausblicke. Aber seht selbst:
Kommt da noch was?
Die Fressbuden sahen wieder ganz nett aus
Ein bisschen "Magie" hingeklatscht
Der vorbildliche Parkplatz
Was soll man dazu sagen? Der Park kann mit Universal mithalten! HUST
Shock sah von oben richtig toll aus
Die Shopping Mall
Vom Boden aus, konnte man noch die Pre-Launch Strecke von Shock "bewundern"
Wieder am Boden angekommen beendeten wir den Rundgang und erlaubten und weitere Fahrten auf dem Maurer Söhne Launcher, welcher sich wirklich toll fährt. Als die Bahn dann aber vor unseren Augen mitten auf dem Launch zum Stillstand kam und erstmal geschlossen werden musste, war uns klar, dass das Glück heute wohl nicht so auf unserer Seite sein sollte. Vor der Mittagspause ging es dann aber noch zum Intamin Spillwater Yucatan, welcher besonders mit vielen Mitfahrern ein netter Spaß + Abkühlung aber auch nicht mehr ist.
Da das Personal in den Läden des Parks zwar nett, das Essen aber passend zum Eintritt äußerst teuer ist, gingen wir einfach rüber zur Shopping Mall und aßen dort günstig leckere Pizza.
DANKE, dass ihr Shock statt einem SLC gebaut habt
Sah alles nett und sauber aus, von den Läden kannte ich leider bestimmt nichtmal 10%
Nach der kleinen Mittagssiesta war es über dem Park schon deutlich bewölkter, ideal um eine kleine Fotosession von Shock zu starten, da man nicht mehr die ganze Zeit Schutz vor der brodelnden Sonne suchen musste.
Wieder an Huntik vorbei mussten wir uns die große Enttäuschung anhören: Die Bahn würde den ganzen Tag geschlossen sein.
Nach weiteren Frustfahrten auf dem Spinning Coaster, machte der Freifall-Turm schließlich seine ersten Testfahrten. Das ist doch eine angemessene Entschädigung. Doch auch das Planetarium im Winx-Schloss öffnete seine Pforten. Einziges Problem war, dass die 3D-Brillen nicht an Land kamen, so verzögerte sich die Vorstellung noch ein wenig... Das Planetarium selbst ist mit einer tollen Kuppel-Leinwand und richtig bequemen Kraftwerk-Sitzen ausgestattet, leider hat man scheinbar noch keinen passenden Film. Es lief Sammy's großes Abenteuer, ja richtig, der Standart-3D Film mit der Schildkröte, bekannt aus anderen Parks.
Die Klotzhalle
Die Läden sahen aber zum größten Teil toll aus
Nach einer weiteren Enttäuschung ging es also wieder zum Wurm-Coaster im Kiddie-Bereich, der mitlerweile seine Runden drehte.
Keine Szenerie und nichts
Immerhin ein Credit
Zurück ging es dann zum Freifall-Turm, der nicht nur ein eigenartiges Theming bietet (Lilane Dornenranken verschlingen Metallpfäle), sondern auch eine recht komische Fahrt und ein noch komischeres Personal: Während meine Schwester ihre Sonnenbrille abnehmen musste, durfte ich meine aufbehalten und während mir der Bügel regelrecht auf den Körper gepresst wurde, hatte sie noch jede Menge Freiraum... Oben angekommen hängt man wirklich eine gefühlte Ewigkeit, bis die Gondel dann ruckartig abstürtzt und ab der Hälfte wieder gebremst wird. Den Drop hätte man ruhig noch länger machen können.
Olandese Volante
Die Halle von Huntik wurde am Morgen noch bemalt
Zum Abschluss gönnten wir uns dann noch eine Fahrt mit dem Rafting, welches einen spaßigen Nässegrad verspricht und dazu noch die ganze Fahrt über ganz nett thematisiert ist. Besonders die letzte Höhle sieht toll aus! Doch leider war auch hier das Personal wieder dermaßen amateurhaft. Anstatt einfach die nächsten Boote leer fahren zu lassen und uns rauszulassen, hat man lieber auf neue Fahrer gewartet. Leider sind erst nach rund 5 Minuten welche gekommen, die wir die ganze Zeit direkt vor dem Ausstieg verbringen mussten...
Und so ging unser Tag im MagicLand dann auch schon dem Ende zu.
Wenn ich ein Fazit schließen müsste, würde ich als erstes erwähnen, dass der Park viel zu teuer ist. Natürlich will man die Baukosten wieder reinbekommen, doch sind 35€ für die paar Attraktionen, die noch nichtmal alle immer geöffnet sind, einfach zu viel. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sich dieser Preis in den nächsten Jahren gut in 'nem Reiseführer machen würde. Außerdem ist noch viel zu tun bis der Park sich überhaupt MagicLand nennen kann, wie zum Beispiel richtige Warteschlangen schaffen oder Gepäckablagen für die Attraktionen ermöglichen. Auch das Personal müsste deutlich besser werden, aber vielleicht ist das einfach noch die Gewöhnungsphase.
Außerdem ist vieles im Park noch zu unkoordiniert, vielleicht hat man sich ein bisschen übernommen.
Wie es mit dem Park weitergehen wird, kann ich auch nicht sagen. Auf jeden Fall müsste mann die Wege irgendwie ein bisschen besser schützen und von dem Außen hui - Innen pfui Gedanken abkommen.
Dennoch kann man hier sicherlich einige Stunden Spaß haben, da ja besonders die beiden Maurer Coaster keineswegs schlecht sind.
Ich hoffe für den Park, dass er sich noch fängt und nicht einfach so in den nächsten Jahren verkommt und in Vergessenheit gerät.
So, ich hoffe euch hat der Bericht gefallen, jetzt folgen noch die einzelnen Attraktionen im Check.
Die Attraktionen:
Drakkar
Die Raftingbahn mit dem bunten Theming-Mix ist eine der schöneren Attraktionen im Park und hat mir gut gefallen.
Raftingdaumen hoch!
Yutacan
Der Intamin Spillwater mit der gigantischen Fassade. Was dahinter steckt, sieht eher nach Kirmes aus. Dennoch machen die Fahrten besonders bei hohen Temperaturen Spaß, da die Kurven vor den zwei Abfahrten leicht abschüssig sind, wird man bei beiden Drops schön aus dem Boot gehoben.
Wildwasserdaumen mittel!
Orlandese Volante
Vekoma Minenbahn mit zwei Lifthills. Eine Minenbahn ohne Szenerie ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Für Familien ganz akzeptabel, leider kommt die Bahn nicht ohne Vibrationen und leichte Schläge aus.
Minendaumen mittel!
Cagliostro
Maurer Söhne Spinner im Dunkeln mit tollem Layout und klasse Fassade, aber zu wenigen Effekten.
Spinningdaumen halbhoch!
Mystika
Freifall-Turm, der leider viel zu lange oben anhält und zu früh gebremst wird. Der Drop sorgt aber garantiert für einen gewaltigen Fallmoment, bei dem man kein loses Gebiss tragen sollte...
Freifalldaumen mittel!
Amerigo
Wacky Worm ohne jegliche Szenerie, lieblos an den Parkrand geklatscht. Nichtmal Spaß für kleine Kinder!
Kinderdaumen runter!
Believix
Suspended Darkride für Mädchen. Die Unterwasserhöhle sah ganz nett aus und hatte sogar eine Krake
Darkridedaumen mittel!
Bomborun
Vekoma Juniorcoaster ohne jegliche Szenerie, dafür aber mit akzeptabler, spaßiger Fahrt.
Juniordaumen mittel!
Shock
Dieser Maurer Söhne spielt in einer ganz anderen Liga, als der restliche Park. Die Bahn sieht toll aus und fährt sich super. Klasse Launch, Airtime auf dem Tophat, ein richtig schöner Non-inverted Loop, Steilkurven mit brachialen Kräften (hatte 2mal gegen Mittag ein Greyout) und einer geilen Heartlineroll mit schöner Hangtime!
Launcherdaumen richtig hoch!
Das war's! Ich würde mich über Kommentare freuen!
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